Lebenserwartung Einsiedlerkrebse und Schnecken?

  • Hallo,


    habe mein Becken vor gut zwei Jahren eingerichtet.
    Inzwischen hat sich die Zahl an Einsiedlerkrebsen und Schnecken drastisch reduziert.


    Ist dies auf die Lebenserwartung der Tiere zurückzuführen oder könnte dies andere Gründe haben?


    Wie alt die Tiere natürlich zuvor schon waren lässt sich schlecht sagen, da diese Tiere ja im Handel meines wissens nach alles Wildfänge sind und man sie ja auch schon meist ausgewachsen erwirbt.


    Wie lange ist denn bei den Tieren so die durchschnittliche Lebenserwartung?


    Gruß
    Specki

  • Hallo Specki,


    naja ich bin kein wirklicher Fachmann. Habe aber gelesen, dass zum Beispiel "Calcinus latens" im Meerwasserbecken ca. 3 bis 5 Jahre alt werden.


    Aber die Fachleute hier können sicher mehr sagen.


    Gruß
    Jens

  • Kann hier noch jemand etwas dazu sagen?


    Würde gerne wissen wollen, ob die Tiere einfach altersbedingt gestorben sind, oder ob ihnen etwas bei mir nicht gefallen hat.


    Gruß
    Specki

  • Hi,


    villeicht sowohl als auch.......... Zum eienm kann man nicht immer sagen wie alt die Tiere sind. Zum anderen sind sie vielleicht gestresst weil sie ´vielleicht zu wenig neue Häuschen finden. Da sind die Einsielder schon recht anspruchsvoll was das Eigenheim angehtund holen auch schon mal eien Schnekce aus ihrem Haus.. Ich nehme eingelich bei jeden Fischkauf oder Besuch in der Tierhandlung immer ein zwei Einsiedler mit. Somit habe ich mein bestand von etwa 30 bis 40 Tieren immer recht stabil.

  • Hi Specki,


    unser Aquarium im Wohnzimmer steht jetzt seit 2,5 Jahren.


    Wir hatten kaum Verluste von Einsiedlern (außer sie haben sich gegenseitig gemeuchelt) - C. elegans.


    Von Tectus fenestratus sind mir bisher in unserem Becken keine Verluste bekannt und sie stellt bei uns die ausdauerndste Schneckenart dar.


    Außerdem leben bei uns noch unzählige N. polita, die mich regelmäßig in den Wahnsinn treiben. Fällt eine davon aus der Riffkeramik umgedreht auf den Sandboden und man bemerkt es nicht oder zu spät, sterben sie. Mindestens 20 davon sitzen im Ablaufschacht ... :grummel: Leider sind sie auch unschlagbar im Abraspeln der Steine, sonst hätte ich auf andere Schnecken umgestellt. Diejenigen Schnecken, die nicht "abstürzen" leben heute noch. Über die Gründe des "Abstürzens" zerbreche ich mir selber den Kopf.


    LG Corinna

  • Hallo Specki,


    die tropischen Einsiedler halten sich bei mir durchschnittlich 4 - 5 Jahre, ein Methusalem hat jetzt 7 Jahre auf dem Buckel. Einsiedler aus dem Mittelmeer (werden oft verkauft) schaffen dagegen bei mir max. 2 - 3 Jahre (ihnen wird wohl das Wasser auf Dauer zu warm sein).


    Gruß


    Bernd

  • Zitat

    Original von Nina
    Von Tectus fenestratus sind mir bisher in unserem Becken keine Verluste bekannt und sie stellt bei uns die ausdauerndste Schneckenart dar.


    Außerdem leben bei uns noch unzählige N. polita, die mich regelmäßig in den Wahnsinn treiben. Fällt eine davon aus der Riffkeramik umgedreht auf den Sandboden und man bemerkt es nicht oder zu spät, sterben sie. Mindestens 20 davon sitzen im Ablaufschacht ... :grummel: Leider sind sie auch unschlagbar im Abraspeln der Steine, sonst hätte ich auf andere Schnecken umgestellt.


    Hallo Nina,


    das ist bei mir ganz genau so - nur gerade andersrum. Kann es sein, dass du die beiden Arten verwechselt hast?


    @ Specki: Meine beiden dienstältesten Einsiedler, zwei Calcinus elegans, leben seit drei Jahren bei mir. Es waren mal fünf.
    Schnecken sind hier deutlich kurzlebiger, leider.


    Grüße
    Ingrid

  • Huhu Ingrid,


    Zitat

    das ist bei mir ganz genau so - nur gerade andersrum. Kann es sein, dass du die beiden Arten verwechselt hast?


    Nein, ist keine Verwechslung. Hab erst Samstag wieder 15 Nerita polita nachgesetzt. An die im Überlaufschacht komm ich leider auch nicht ran. :uzi:


    Sehr interessant, dass es bei dir genau anders rum ist.


    LG Corinna

  • Hi,


    ich habe mehrere Calcinus, die jetzt über 7 Jahre alt sind. Hatte in all der Zeit keine Einsiedler nachgekauft, deshalb bin ich mir sicher, dass sie schon so alt sind.

  • Ok, dann stellt sich mir die Frage, ob sie einfach schon so alt waren, als ich sie beim Händler gekauft habe, oder warum sie dann eines unnatürlichen Todes gestorben sind.


    Ich habe einige Krabben seit Anfang an drin, die sind noch Putzmunter.
    Ebenso einen Seehasen.


    Auch Fische sind in den letzten zwei Jahren nur 2 mal welche einfach so "verschwunden" und einer war mal Krank.


    Was passt also den Einsiedlern und Schnecken nicht in meinem Becken? :frowning_face:
    Bei den Schnecken könnt ich mir vorstellen, dass sie evtl. von den Einsiedlern gekillt wurden...


    Es waren übrigens immer genügend Schneckenhäußer im Becken zur Verfügung, also daran kann es nicht liegen.


    Hat sonst jemand eine Idee?


    Gruß
    Specki

  • Bei mir geschieht genau das gleiche.


    Bis auf einen, wirklich hartnäckigen Einsiedler, sind alle Schnecken und Einsiedler gestorben.
    Komischerweise leben aber zwei L.Wurdemanni bisher ohne Probleme.
    Ich habe für mich zwei Verdächtige:
    - ein recht stattlicher Borstenwurm (mittlerweile rausgefangen)
    - GroTech Aip-Ex


    Bisher habe ich keine Tiere nachgesetzt, da ich den Sachverhalt beobachten wollte.
    Nach jetzt gut 4 Monaten werde ich einen Versuch wagen.

  • Boah, ich hab einfach mal nachts einen gut 20 cm langen hellen cremefarbigen Wurm mit weißen Borsten an der Seite gesehen… welche Art das jetzt ist, kann ich beim besten Willen nicht sagen :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Hallo,


    Aus einigen Berichten hier im Forum ist bekannt geworden, daß Leopardstrudelwürmer den Schnecken den Garaus machen können. Leider auch den Tridacnas, sofern vorhanden. Entsprechend diesen Berichten sollen nur kleinere Muscheln die Opfer sein. Größere Exemplare hingegen sollen nicht in Gefahr geraten. ??
    Falls kleinere Muscheln über längere Zeit gesund im Becken leben, kann man den Gedanken an die Würmer sicher verwerfen. Sind aber keine Tridacnas vorhanden und das Schneckensterben geht weiter, bleibt die Ungewissheit. ….
    Der Hauptgrund aber für den Verlust von Schnecken ist möglicher Weise ein Mangel an geeignetem Futter. Dieses Erlebnis hatte ich nach einer Neueinrichtung eines Beckens.
    Die ersten Monate vermehrten sich die Schnecken (Trombus, Scutus ungius, Nerita und Astrea) auf Grund des zügigen Algenwachstums rasant. Je mehr aber von den Algen gefressen wurde, je geringer wurde im Laufe der Zeit die Population der Tiere und je öfter mehrten sich die leeren Gehäuse. Die Familie der Nerita-Schnecken ist außerdem bekannt für ihre Kurzlebigkeit. 1-2 Jahre sollen es maximal sein, eher weniger. Da man das Alter beim Kauf nicht kennt, ist ein relativ kurzes Leben im Aquarium als normal anzusehen.
    Außerdem ist der Appetit der Tiere nicht zu unterschätzen. Der Mangel an Nahrung regelt dann, wie so oft im Tierreich, deren Population. Von den ehemals 24 Schnecken sind nach 2 Jahren nur noch ein Rest von 8 Tieren geblieben, wobei ich nicht mehr unterscheiden kann, ob Alttier oder Nachkomme. Ein Algenwachstum ist kaum vorhanden. Gut für das Milieu, schlecht für die Schnecken. :grinning_squinting_face:


    Gruß
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Ola :winking_face:


    Borstenwürmer fressen Detritus und Nahrungsreste, die gehen an keine lebenden Einsiedlerkrebse o.ä., zumal diese ja gepanzert sind – und ein Schneckenhaus als weiteren Panzer haben, in den sie sich komplett zurückziehen können. Borstenwürmer dürft Ihr wirklich ausschließen.


    Zum Alter… Einerseits sind Einsiedler unheimlich robust und man kann sie mit als erstes in eine Becken setzen. Wasserwerte interessieren die nicht besonders. Andererseits werden viele in Gefangenschaft nicht besonders alt, das stimmt auch (auch bei uns ist das so, einige sind seit mehreren Jahren dabei, andere verschwinden schnell wieder). Dabei leben in den gleichen Becken andere Einsiedler und auch andere Krebstiere wunderbar (Isopoda, Copepoda, Krabben, Knallkrebs…). Deren Metabolismus funktioniert im großen und ganzen genauso, d.h. nicht passende Wasserwerte oder gifte sind eigentlich auszuschließen. Eigentlich heißt hier: Nach derzeitigem Wissen. Denn Einsiedlerkrebse haben zwar leicht verschiedene Habitate, aber deswegen sterben sie ja nicht, wenn sie im Becken eine leicht veränderte Umgebung zur Natur haben (nur DORT würden sie sich eben an unpassender Stelle nicht dauerhaft ansiedeln können). Im Becken finden sie immer mehr als genug Nahrung (Algen, Futterreste, Aas).


    Sicher sterben manche Tiere auch einfach den Alterstod, aber nicht in solchen Mengen, da haben wir offenbar alle ähnliche – unerfreuliche – Beobachtungen. Die Importbedingungen scheinen mir bei diesen Tieren im Normalfall kein Problem zu sein. Ebenso schlachten sich Einsiedler im Normalfall nicht gegenseitig ab, sie gehen nur an Aas dran (Ausnahmen gibt es durchaus, sie bestätigen sozusagen die Regel *g*. Nein, es sind schon "grausame" Exemplare bekannt, besonders von Calcinus elegans und Ciliopagurus strigatus, Dardanus etc. werden eh zu groß für die meisten Becken und sind auch räuberischer).


    Es müssen wohl andere Faktoren sein, die zu einem Dauerstress bei einigen Tieren führen, den wir nicht bemerken können und wegen denen sie auch nicht sofort tot umfallen, die ihnen aber auf Dauer ernsthaft zusetzen und die tatsächlich daran eingehen. Das Vorhandensein anderer Arten oder auch ein besonders aufdringliches Exemplar der eigenen Spezies könnten da Möglichkeiten sein, ebenso fehlende Kletter- und Versteckmöglichkeiten. Tests von Adre Luty haben doch auch ergeben, dass in einem Becken auf Dauer die Zahl der Arten kleiner wird: http://www.riffgefluester-foru…thek/einsiedlerkrebse.htm (5. Stichpunkt: Hausbesetzer-Gemeinschaften).


    Alterserwartungen von drei bis fünf Jahren für "gängige" (und eher kleinbleibende) Einsiedler der Gattungen Calcinus und Clibanarius sind sicher belegt und wahrscheinlich eher die untere Grenze. Dardanus, Petrochirus, Coenobita (Landeinsiedlerkrebse) etc. können mindestens 50 Jahre alt werden.

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