1,5%iger Wasserwechsel täglich?

  • Hallo,


    so ich hab mir mal gedacht, da mir der 10%ige (ca50L) WW jede Woche einfach zu stressig ist,
    mal ein Programm für meine SPS zu schreiben und einen täglich automatisierten WW von 1,5%
    zu machen. Aber bevor ich in die Testphase gehe, mag ich von euch mal wissen, was ihr so davon
    haltet, evtl. vor und Nachteile.


    Gruß


    Valentin

  • Dann mußt Du auf jeden Fall Wasser mit deutlich weniger Salzgehalt wegen der Verdunstung nehmen. Sowas machen hier einige mit Ostseewasser.


    Besser geht´s nicht!

    KORALLENWELT - gegr. 1993 - Torsten Luther - Inhaber
    Tätigkeitsschwerpunkte: Aquariendekorationen, Abyzz Pumpen, Propellerpumpen, Großanlagen, Planungen

  • Zitat

    Original von Korallenwelt
    Dann mußt Du auf jeden Fall Wasser mit deutlich weniger Salzgehalt wegen der Verdunstung nehmen. Sowas machen hier einige mit Ostseewasser.


    Weshalb :confused_face: Es wird ja ein WW gemacht (altes Wasser raus und frisches Wasser rein). Nur halt nicht wöchentlich, sondern in geringerer Menge täglich.

  • Gute Frage Klaus


    denn die Logik versteh i au edd in Thorstns Antwort.


    Es gibt eigentlich 4 Punkte zu beachten.


    1.Abgeführte Menge muß die gleiche wie zugeführte Menge sein.


    2. Die Nachfüllung für verdunstetes Wasser muss wärend dem WW aus sein.


    3. Trotzdem die Dichte ab und zu prüfen.


    4.Nicht zu Grosse Volumen verwenden für WW bzw NW. (Ausm Bauch raus max 10% Netto Beckenvolumen)


    denn die Technik kann versagen ,bei 10% iss der schaden geringer...


    woischt was i moin ?

  • Hi zusammen


    Ich mach lieber ne grössere Menge die Woche oder Monat als tagtäglich einen autoamtisierten... Vor allem denke ich mir das ein 10 oder 15% WEchsel einfach mehr bringt vom sichtbaren Ergebniss.
    Muss aber nicht sein das ich richtig liege... ein paar Mannen arbeiten mit dem täglichen...

  • Hi Rob,


    der sichtbare Effekt, wird bei einem größerem WW auch anders ausfallen, als bei vielen täglichen kleineneren.
    Wie du ja weißt betreibe ich die WW-Geschichte jetzt schon fast 4-5 Jahre automatisiert, 10% in der Woche verteilt auf jede Nacht, so ca. 1,5%.
    Der wichtigste Effekt, ist dabei die Kontinuität, die durch die stetige neue Versorgung mit "frischem" Wsser entsteht, die du so nicht erreichen kannst. Weil bei einem wöchentlichen oder gar monatlichem Wechsel, verändern sich deine Parameter in deinem Becken und wenn du sie dann wieder auffüllst, dann stehen deine Korallen optisch gesehen natürlich besser da als vorher, weil sie ja wieder alles haben, was sie brauchen und das war vorher nicht so.


    Das ganze ist jetzt zwar ein bißchen übertrieben geschrieben, aber ich hoffe du weißt was ich meine.


    MfG Markus

  • Ich frage mich, ob die Wasserwechsel jeder für sich genommen dann überhaupt noch einen positiven Effekt haben. Ich vermute, dass sich durch eine große Zahl kleiner Wasserwechsel ein spezifisches Milieu einstellt mit einer spezifischen Konzentration an Ionen. Du müsstest exakt ermitteln, welche Wassermenge du wechseln musst, damit die Konzentration an Ionen auch möglichst exakt derjenigen entspricht, die du erreichen willst.


    Ich persönlich würde in dem Fall wohl eher 3-5% über den Tag verteilt wechseln. Das macht dann in der Woche 20-35% Wasserwechsel. Zur Zeit wechsele ich 20% in der Woche.


    Die Idee ist auf jedenfall sehr interessant. Allerdings benötigt man auch gut Platz unter dem Becken für das Wechselwasser und das Altwasser.


    @Markus Resch: Wie hast du den automatischen Wasserwechsel realisiert, mit Dosierpumpen?

  • Ich betreibe mein Becken dafür ganz ohne Filterung, d.H. ich spare eine Menge Strom und Anschaffungskosten. Es sind nur knapp 200liter Wasservolumen im Becken. Das macht also ca. 60liter Wasservolumen. Ob ich 60liter anmische oder 20liter macht für mich keinen großen Unterschied.


    Was ich allerdings nicht missen möchte ist das Absaugen von Detrius etc. aus dem Becken, das fällt bei automatischen Wasserwechseln ja flach!

  • Zitat

    Ich vermute, dass sich durch eine große Zahl kleiner Wasserwechsel ein spezifisches Milieu einstellt mit einer spezifischen Konzentration an Ionen. Du müsstest exakt ermitteln, welche Wassermenge du wechseln musst, damit die Konzentration an Ionen auch möglichst exakt derjenigen entspricht, die du erreichen willst.


    :confused_face: :confused_face:
    nun ja,
    man kann aus allem und jedem eine Wissenschaft für sich machen und hypothetisch ausschmücken. :face_with_rolling_eyes:


    Ich suche seit Jahren eine praktikable Lösung, um ~1000 Ltr/Wo automatisch zu wechseln, d.h., eben auf die Wochentage verteilt. Die Fehlerquote an verwendbarer Technik steigt dabei allerdings leider auch proportional mit dem Wasservolumen, wodurch ich wieder zu halbautomatischem WW (Bypassbecken, das im Wasserkreislauf hängt und nur zum Füllen und entleeren dient) zurückgekehrt bin.

    Servus
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan C. ()

  • HI


    ich halte auch einen kontinuierlichen kleinenWW von Vorteil weil die Beckenbiologie nur in geringem Maße beeinflusst wird, was sind schon 20L auf 800 L netto.Ich mache 20 L alle 2 Tage ,habe dafür ein 100 Liter Becken mit frischem Wasser unter dem Becken laufen,wo noch dazu 3 versch.Salze gelöst sind dann nach ausschalten das lLichts (das die Füschis net zu sehr gestört werden) einfach 20L aus dem Becken und die Pumpe(aus den Frischwasserbecken) auf die NF-Anlage gehängt und vertisch ist.Was das Absaugen angeht, das sollte sich in einem gut durchströmten Becken ja eh erübrigen.Meiner Meinung nach sollte einWW nur dazu dienen die verbrauchten Elemente (trotz Spuren zugabe)wieder aufzufrischen.

  • Also meiner Meinung nach dient der Wasserwechsel dazu die Ionenverteilung wieder zur "Originalverteilung" (wie im Meer) zu verschieben.
    Die Verschiebung kommt zum Beispiel daher, daß:
    - Spurenelemente sich aufbrauchen (ist aber hypothetisch, das hat ja noch keiner gemessen was da fehlt und warum und wieviel usw. Sonst gäbe es ja längst das Spurenelemente-Meßkit)
    - Balling das Gleichgewicht verschiebt (weil die Pumpen, speziell wenn der Schlauch älter wird, sicher nicht mehr die identischen Mengen fördern. Zumindest sind die Füllstände meiner Kanister nicht identisch)
    - Abfallprodukte sich im Wasser akkumulieren (das ist für mich der wichtigste Grund)


    Außerdem glaube ich, daß auch Nicht-Spurenelemente sich unterschiedlich verbrauchen.


    Je kleiner der Wasserwechsel, umso kleiner ist aber auch der Effekt. Das kann man leicht nachrechnen für das Entfernen von Abbauprodukten.
    Das ist wie mit dem Zinseszins: Es macht halt einen Unterschied, ob ich 365% Zinsen ein mal pro Jahr bekomme oder täglich 1%.


    Ich mache 30% WW alle 3 Wochen.


    Gruß,
    Wolfgang

  • Angenommen ich starte mit 1000 Euro. Wenn ich einmal im Jahr 365% Zinsen bekomme, dann habe ich Ausgangsumme + Zinsen = 4650 Euro.
    Wenn ich jeden Tag 1% Zinsen bekomme, dann habe ich nach dem 1. Tag 1010Euro, nach dem 2. Tag 1020,10 Euro ... nach dem 365. Tag habe ich dann 37.738,43 Euro :smiling_face:

  • Stefan,
    habe ich unsauber formuliert. Nimm doch die verbleibenden Schadstoffe und betreibe Zinseszins (um die ging es schließlich thematisch):
    1x 20% Wasserwechsel: 80 Prozent verbleibende Schadstoffe
    2x 10% Wasserwechsel: 81 Prozent verbleibende Schadstoffe
    4x 5% Wasserwechsel: 81,5 Prozent verbleibende Schadstoffe etc.


    Ich dachte, das wäre logisch, da Exponentialfunktionen (Wachstum und Zerfall) doch zum Standardprogramm jeder Schule gehört. :grinning_squinting_face:
    Gruß,
    Wolfgang

  • @ Wolfgang


    diese Abfallprodukte ,wie du sagst ,kann man doch dem System auf anden Wegen entziehen dafür meine ich braucht es keinen WW,rein theoretisch braucht man auch keinen WW siehe "Tank of the Month" (05/07 glauge ich)Wichtg finde ich noch das durch Balling etwas "Aufgesalzen" wird was aber auch durch entnahme von Beckenwasser wieder aufzufangen wäre.(mache ich durch etwas weniger Salzgehalt im Wechselwasser)
    Einziger Grund für mich an einem WW ist das die Spurenelemente evtl.(was ja net nachweisbar ist) in einer anderen Konzenration als duch käufliche Zusätze vorliegen, und das würde ja für einen kontunuierlichen kleine WW sprechen.

  • Wolfgang: Ja das mit dem Zerfall war mir klar, ich dachte du Argumentierst in die andere Richtung. Auf die Problematik mit dem Zerfall zielte auch mein Posting ab, in dem ich geschrieben habe, dass sich beim täglichen Wasserwechsel eine bestimmte Konzentration der Stoffe einstellt und man soviel Wasser wechseln müsste, dass es passt.


    Durch entsprechend größere Wasserwechsel müsste man dies aber auch in den Griff bekommen. Das heißt beim täglichen Wasserwechsel sollte man nicht einfach 10% / 7 = 1,43% rechnen sondern einen größeren Wasserwechsel täglich ausführen. Dann ist das Verfahren dem wöchentlichen oder gar monatlichem Wechsel vorzuziehen.


    Bei meinem Becken ist es so, dass das Wasser nach einer Woche noch keine besonders starke Gelbfärbung aufweist, aber nach zwei Wochen schon eine sehr deutliche.

  • Hi Markus


    ja klar kenne ich deinen WW :smiling_face:


    Ich mach es noch immer anders herum und derzeit leider eher weniger als oft :smiling_face:
    In den ersten 6 monaten in dem Jahr habe ich erst zwei mit je ca. 10% gemacht .........und es geht auch. Wobei ich zugebe das die Korallen etwas besser aussehen könnten *eg* Zumindest manchmal....

  • Also ich bin auch für große Wassserwechsel, wenn Schmutz etc. entfernt werden sollen.


    Für ein stabiles Milieu sprechen kleine kontinuierliche Wasserwechsel, weil sich da von Beginn an ein dem Salz entsprechendes Ionenverhältnis aufbaut!
    Ich koche mein Essen ja auch nicht einmal die Woche frisch und esse dann halt bis Sonntag dran! :smiling_face:
    Obwohl die Verdauung manchmal schon so lange dauert! :smiling_face:


    :ot:


    Zitat

    Original von Stefan Flöring
    Angenommen ich starte mit 1000 Euro. Wenn ich einmal im Jahr 365% Zinsen bekomme, dann habe ich Ausgangsumme + Zinsen = 4650 Euro.
    Wenn ich jeden Tag 1% Zinsen bekomme, dann habe ich nach dem 1. Tag 1010Euro, nach dem 2. Tag 1020,10 Euro ... nach dem 365. Tag habe ich dann 37.738,43 Euro :smiling_face:


    Ich möchte unbedingt 10.000 € bei Dir investieren - wir teilen uns auch die Zinsen! :smiling_face:

  • Hallo Denis,
    das Gleichgewicht verschiebt sich immer. Beim Tank of the month halt langsamer (wenn ich mich recht erinnere hatte der Kollege kaum Fische drin und somit kaum zusätzliche Belastung). Aber auch niedere Tiere verbrauchen Elemente aus dem Wasser.
    Zum Balling: Es geht nicht um den Gesamtsalzgehalt, sondern um das Ionenverhältnis. Und das läßt sich nicht korrigieren indem etwas weniger Salz zugegeben wird.


    Es ist doch klar, daß ein abgeschlossenes nicht-perfektes Ökosystem wie ein kleines Aquarium (selbst mit ein paar tausend Liter Wasser :D) ohne Einflußnahme von außen immer sein Ionenverhältnis verschiebt und eigentlich verglichen zum offenen Korallenriff eine Kloake ist.


    Die wichtigsten Störer wie Phosphat etc kann man binden und/oder entfernen aber es gibt genug Elemente, die wir nicht messen können und die sich unmerklich verschieben. Bis halt die mitschiebende Toleranz der Korallen ein Limit erreicht hat. Und dann gehts ab. Was sich sonst im Aquarium verbindet und zunächst unlöslich ausfällt (siehe Kalkwasser) noch gar nicht mitgerechnet.


    Spiel mal Simcity und versuche ein Gleichgewicht zu halten mit nur so ein paar Parametern.
    Letztendlich bleibt nur der Reset und der ist halt ein großer Austausch der Wassermasse.


    Ich habe jahrelang in all meinen Aquarien 10% pro Woche gewechselt. trotzdem steht die Tiere besser, seit ich 30 % alle 3 Wochen wechsle.


    Wahrscheinlich ist das aber einfach eine philosophische Frage wie die Themen Bodengrund, T5 contra HQI Beleuchtung, etc.


    Muß jeder selbst einen Weg finden.


    Gruß,
    Wolfgang

  • Hi Wolfgang,


    Zitat

    Ich habe jahrelang in all meinen Aquarien 10% pro Woche gewechselt. trotzdem steht die Tiere besser, seit ich 30 % alle 3 Wochen wechsle.


    wenn mir die Frage erlaubt ist, kann es nicht auch einfach nur subjektiv empfunden sein? Sprich die Korallen zb verschlechtern sich optisch zwischenzeitlich und blühen bei frischem Wasser wieder mehr auf?


    Ansonsten ist der Ansatz von kenny und co nicht schlecht gedacht statt 1,43% vielleicht 3% täglich wechseln gut geht zwar ins wasser salz und geld könnte aber meiner Vorstellung nach besser sein als alle x wochen mal x liter.


    Persönlich muss ich sagen ich bin derzeit echt faul in der angelegenheit alle 8 wochen mal 20 liter. Gut hab auch kaum Steinis aber naja der Umzug kommt und dann wird auch wieder mehr gemacht *g**bete an meine Disziplin*


    LG Matze

  • HI Wolfgang


    das mit dem Ionenverhältnis hat unser "Alchemist "mal in irgedeinem Fred mal aufgegriffen(glaub das ging auch um Balling) und hatte es auf 5Jahre hochgerechnet ich meine das ging da in der Verschiebung um 3,5% also fast net zu erwähnen.Beim Tank"""" der hatte wohl Fische drinn sogar gut besetzt ,die waren alle nur Fotoscheu :grinning_squinting_face:
    Wie du sagst jeder muss seinen Weg finden und es spielen zu viele Faktoren eine Rolle ob oder wie ein WW gemacht werden muss.

  • Hallo!


    Also es ging ja nicht um die Frage ob man mit einem quasi kontinuierlichen geringfügigen Wasserwechsel ein Ungleichgewicht in ein Gleichgewicht verändern kann, sondern darum, ob man sein System, welches sich in einer Art Gleichgewicht befindet am Laufen hält. Und um ein System konstant zu halten, sind meiner Meinung nach geringfügige Wechsel sinnvoller mit dem kleinen Haken, dass wie gesagt Schadstoffe sicher etwas ineffizienter entfernt werden.


    Wobei ich denke, dass man wohl froh sein wird, wenn man überhaupt einen wirklich "REGELMÄSSIGEN" Wasserwechsel zustande bekommt - ganz gleich ob täglich, wöchendlich....


    Gruß


    Flo

  • Eine Entnahme stelle ich mir immer etwas schwieriger vor, als einen Zulauf. Alle, die das hier machen, arbeiten selbstverständlich mit einem Überlauf, alles andere ist viel zu gefährlich.
    Gleichzeitige automatisierte Zufuhr und Entnahme funktioniert jahrelang perfekt, bis man mal drei Wochen in den Urlaub fährt....
    Sowas wird in der professionellen Aquaristik nicht gemacht, einige wenige Firmen mal ausgenommen.
    Mitten im Wohnzimmer sieht es natürlich schlecht aus, da man einmal den Zulauftank und dann noch einen Abwassersammler benötigt.


    Das mit einem täglichen Wasserwechsel natürliche Verhältnisse geschaffen werden, ist aber eine Illusion. Die käuflichen Salze sind in der Regel mit vielen Elementen z.T. um ein Vielfaches überladen. Näheres dazu kann Armin Glaser berichten. Dennoch ist es in jedem Fall besser als jeglicher Mangel, da die Salze ja tausendfach erprobt sind.


    Hier mal ein Eindruck von einem Becken in dem mit natürlichem Wasser gearbeitet wird. Die Werte für Calcium und Magnesium liegen ja deutlich niedriger, als in unseren "gepushten" Korallenriffaquarien. Ich finde: dennoch sehr beeindruckend!

  • Hmm ...


    was kostet eigentlich eine Meerwasserpipeline quer durch Deutschland für uns MW-Aquarianer?


    Gruß
    Roger

  • Was für Werte? Sowas mißt keiner mehr... wozu? Auch ein Vorteil von natürlichem Seewasser. Man überwacht nur den Salzgehalt!


    Die "Glasrosen" sind übrigens Steinkorallen der Art Caryophyllia smithii........... :thup

    KORALLENWELT - gegr. 1993 - Torsten Luther - Inhaber
    Tätigkeitsschwerpunkte: Aquariendekorationen, Abyzz Pumpen, Propellerpumpen, Großanlagen, Planungen

    Einmal editiert, zuletzt von Korallenwelt ()

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