Verzweiflung-alle Fische sterben

  • Hallo allerseits,


    seit letzter Woche geht irgendwas in meinem Becken ab, das alle Fische sterben läßt. Bevor ich letzte Woche ein paar Tage weg war, ist zuerst einer der P. Multifasciatus gestorben. Da habe ich mir weiter noch keine Sorgen gemacht. Ein Paar Tage später dann der zweite des Paares.
    Während meiner Abwesenheit wurde das Becken zweimal täglich kontrolliert und die Fische gefüttert. In dieser Zeit ist fast täglich ein Fisch gestorben, am Montag, als ich wieder da war setzte sich das fort und auch heute morgen war einer tot.


    Die Fische scheinen insgesamt etwas hektischer, eine beschleunigte Atmung ist auch zu sehen. Sie fressen aber ganz normal. Der Nitritwert war gestern auf 0,05 angestiegen, was ich auf verendete Fische zurückführe, die hinter der Deko vergammeln. Daraufhin habe ich gestern einige Steine verschoben, um vielleicht tote Fische herausholen zu können, habe aber nur einen erwischt.


    Die Fische zeigen rote Flecken unter der Haut und tiefrote Kiemen, bei der Öffnung findet man in der Bauchhöhle ein blutiges Sekret.


    Mittlerweile leben nur noch der Chelmon, eine Puellarisgrundel, ein Ocellaris (der aber auch bereits seit zwei Tagen blutunterlaufene Stellen hat) und ein Paar Loricula.


    Die Wasserwerte sind
    Phoshat 0,15
    Nitrat 50
    KH 6
    pH 7,8
    Dichte 1,023


    Die niederen Tiere stehen da wie immer.
    Bisherige Maßnahmen:
    Ozon, Kohle, Phosphatadsorber, UV, Wasserwechsel 10% gestern und 10% heute, gestern Easylife.


    Ich bin total frustriert und könnte alles hinschmeissen...


    Was kann da los sein?


    Viele Grüße
    Christine

  • Hi Markus,


    die bekommen Frostfutter- Mysis, kleinen Krill, Meerwassermix, Bosmiden, keine Artemien, außer denen, die im Mix sind.
    Zweimal wöchentlich vitaminisiert. Zusätzlich Norialgen und Löwenzahn aus dem Garten.


    Gruß
    Christine

  • Hallo Christine
    Klingt traurig :loudly_crying_face:
    Für mich klingt das wie eine baktriele Infektion. Wie sehen denn die Flossen deiner Fische aus? Sind sie ausgefranzt?
    Da du alles Sachen gemacht hast die du machen kannst, gibts nur noch das abwarten und hoffen.
    Du kannst höchstens noch rausfangen was lebt und mit antibiotika behandeln, Harry kann dir da sicherlich besser helfen.
    Gruß Franky

  • Hi Christine


    Hmm, klingt echt uebel. Du schiesst ja schon aus allen Rohren was die Technik angeht, da faellt mir auch nichts mehr ein. Irgendwelche schlechten Wasserwerte wuerde ich erstmal ausschliessen, bleibt nur noch die Infektion, wie Frank schon bemerkte. Wahrscheinlich ist Harald der Einzige, der Dir da noch mehr zu sagen kann.


    Mein Beleid


    jens

    Von all den Dingen, die ich in meinem Leben bisher verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten (Ozzy Osbourne)

  • Hallo,


    Das hört sich für mich nach einer Vibrio Infektion an. Vibrio Infektion geht in der Regel die Schwächung des Imunsystems voraus. z.B. Temperatur über längere Zeit zu niedrig aber auch vieles andere kann als Schwächungsfaktor in Frage kommen.


    Desweiteren können diese Anzeichen aber auch auf eine Hypervitaminose hindeuten.


    Ohne genaue Untersuchung wird man da leider wenig Genaues sagen können.


    So traurig es ist, ich würde aber nicht einfach auf Verdacht mit einem Antibiotikum behandeln.


    Aber wie schon gesagt, alles reine Spekulation.


    Johannes

  • Hallo allerseits,


    ein Antibiotikum habe ich gar nicht in Erwägung gezogen, weil ich nicht die gesamte Beckenbiologie killen will. Leider ist es mir auch nicht gelungen, Fische herauszufangen, um sie in einem anderen Becken zu behandeln.
    Es ist aber verdammt schwer, einfach nichts machen zu können.


    Viele Grüße
    Christine

  • Dann hilft wohl nur teilweise ausräumen um sie zu fangen oder ne Fischfalle, dazu braucht man aber seeehr viel Zeit und Geduld.


    Wenn ich sowas höre wird mir immer ganz anders :frowning_face:


    Mein Beileid und viel Glück!

    Gruß
    Sven

    Einmal editiert, zuletzt von Sensay ()

  • Hallo Christine!


    Hört sich ja nicht grade so gut an!
    Ich denk auch das es eine Backteriele uhrsache ist!
    wann hast du den zuletzt Löwenzahn gefütter?


    Denn ich hab mal durch ein Kopfsalat 2 Doc`s verloren :loudly_crying_face:

  • Hallo
    Christine hat einen Fisch zugesetzt der von einem nicht so tollem Händler stammt, ab da hat es angefangen. Sollte jetzt klar sein was die Ursache war. Jetzt können die Spekulationen aufhören.
    Sie hat sich was eingeschleppt. Was jeden von uns passieren kann.
    Gruß Frank

  • Hi Christine,
    dasselbe Problem hatte ich Anfang des Jahres. Ein weiteres Symtom war bei mir verringerte Fluchtreaktionen und stehen an ruhigen Stellen bzw. nahe der Oberfläche. Im Endstadium zeigten sie manchmal ruckartiges Taumeln. Ich habe dann das Futter mit Chloramphenicol angereichert. Auf einen Würfel aufgetautes Frostfutter/angefeuchtetes Trockenfutter habe ich einen Mc Donalds Kaffelöffel (die kleinen weißen) Chloramphenicol gegeben. Das entspricht ca. der Menge einer Messerspitze. Dann 2-3 Minuten einziehen lassen (nicht länger, sonst wird es nicht mehr gefressen) und in kleinen Portionen verfüttern. Nach 2 Tagen sollte eine deutliche Besserung auftreten. Das Futter gebe ich so dann 6-7 Tage. Es wird ein stark erhöhter PO4-Wert nachweisbar sein, der aber auf eine Reaktion des Tests mit Medikamentenresten zurückzuführen ist. Bei einigen Bröseln Chloramphenicol in 200ml Osmosewasser zeigte der Saliferttest fast 1mg an. Übrigens gibt es Chloramphenicol auch flüssig als Chloramphenicolpalmitat für Hund und Katzen. Hiermit ist die Anwendung einfacher.

  • Frank...
    DAS ist echt BITTER .. ich bete das mir das nicht passiert!! Meine Fischies sind alle topfit -- das fehlt ja echt beim nachsetzen des Blaukehldrückermädels ne Krankheit einzuschleppen!!

  • Hallo Marcus
    Passieren kann sowas immer. Es kommt halt drauf an wo man kauft. Wobei es Probleme überall mal gibt (auch z.B bei uns im Laden) so ehrlich sollte man sein. :winking_face:
    Bei Blaukehl gibts aber sicherlich kaum Probleme, da die ja aus Hawaii kommen. Schlimmer ist es im Moment wieder mit Fischen aus Bali, Indonesien und Sri lanka.
    Gruß Frank

  • Hallo allerseits,


    wie Frank schon schrieb, vermute ich als Auslöser der Katastrophe einen neu zugesetzten Fisch, den ich wohl besser nicht gekauft hätte. Löwenzahn aus dem eigenen Garten ist absolut giftfrei.


    @Micky
    Temperatur im Becken ist 27 Grad.


    Steffen
    Die Fische in meinem zweiten Becken bekommen das gleiche Futter, dort sind keinerlei Probleme aufgetreten.


    @Klaus
    Wäre natürlich zu überlegen, allerdings hätte ich mich dann früher entscheiden müssen. Denn jetzt sind in dem Becken nur noch 5 Fische übrig, und da will ich das Risiko, die gesamte Beckenbiologie kaputt zu machen, nicht mehr eingehen. Die Symptome sind auch etwas anders als von dir beschrieben. Eben einfach diese rot unterlaufenen Stellen unter der Haut, keine Verhaltensänderung außer vielleicht etwas hektisches Schwimmen.


    Irgendwie habe ich heute abend den Eindruck, dass eine Wernde eintritt. Ich kann das jetzt nicht weiter begründen, aber die Fische haben eben normal gefressen und benehmen sich auch normal. Lediglich der verbliebene Ocellaris hat noch rote Stellen, die man an den weißen Binden besonders gut erkennt. Ich hoffe, er kommt trotzdem durch.


    Wenn die Sache überstanden ist, wie lange würdet ihr mit einem neuen Besatz abwarten?


    Viele Grüße
    Christine

  • Zitat

    Wenn die Sache überstanden ist, wie lange würdet ihr mit einem neuen Besatz abwarten?


    min. 3 Wochen, ehr länger.
    Weihnachten doch super Termin für sowas :winking_face:
    Gruß Franky

  • Hy,
    mein Beileid - ist hart sowas.
    So zwecks Neubesatz: Hast Du UV und Ozon erst seit kurzem? Bist Du Dir sicher, dass beides auch funktioniert? (Stroemungsgeschwindigkeit usw. ok?)
    Gruß
    ROger

  • Hallo Roger,


    Ozon habe ich erst jetzt zugeschaltet, der Ozonisator ist normalerweise im Seepferdchenbecken und wird regelmäßig gewartet (alle 2 Wochen Reinigung).
    UV läuft seit ca 9 Monaten, da ist demnächst eine neue Röhre fällig.


    Gruß
    Christine

  • Wuerde halt vor nem Neubesatz lieber zweimal auf Nummer sicher gehen dass das Becken auch wirklich keimarm ist .. *daumendrueck*
    Gruß
    Roger

  • Hai Christine


    Auf jeden Fall sind es Vibrionaceae. Die ganze Symptomatik stimmt, Bei ähnlichen Untersuchungen konnte ich Vibrionen im Labor nachweisen lassen.
    Als Antibiotika kommt Baytril in Frage. Leider war Chloramphenicol in den damaligen Resis nicht sensibel. Aber das mag bei dir anders sein.


    Ich hätte keine Bedenken in geringen Dosen den Fischen ein Antibiotika zu verfüttern wenn gleichzeitig Kohle mit läuft. Deine "guten " Bakterien werden so niemals einen Therapeutischen wirkspiegel ausgesetzt.


    Nimm ein Granulatfutter, das Antibiotika aufsprühen, trocknen lassen und nochmals mit Oel besprühen damit das Antibiotika nicht gleich in Lösung geht.


    Das mehrmals täglich in kleinen Mengen füttern.


    Oder Frage Claud nach dem neu entwickeltem Futter gegen Bakterielle Krankheiten, ist zwar noch top secret aber eventuell bekommst du eine Probe.


    Meine Fische fressen es gut , aber sie sind halt auch nicht krank.

  • Hallo Harald,


    also wenigstens eine klare Diagnose.


    Heute morgen gab es keine weiteren Verluste, die Fische fressen und machen einen normalen Eindruck. Vielleicht geht es jetzt ja wieder aufwärts.


    Soll ich Baytril trotzdem noch einsetzen?


    Viele Grüße
    Christine

  • Hallo Christine,


    tut mir leid das zu hören!


    Ich würde auf jedem Fall das Futter noch - wie von Harry beschrieben - behandeln. Vibrionen sind eine echt hartnäckige Angelegenheit die auch nciht einfach auszurotten ist. Auch halte ich die Gefahr für begrenzt dein Biogleichgewicht zu kippen. Dies ist durch die Fischverluste eh zwar eh schon gestört, aber das Becken Vibrionen frei zu bekommen sollte die höchte Priorität haben. Sonst kann es sein, daß alle neuen Fische sofort wieder erkranken!

  • oh mann heftig - das tut mir echt leid für dich ! ich drücke dir die daumen, das es wieder ins lot kommt. :frowning_face:

    Tatsachen schafft man nicht aus der Welt, indem man sie ignoriert.

  • Zitat

    Original von Harald Mülder
    Hai Christine
    Auf jeden Fall sind es Vibrionaceae.




    ....und soll wohl äusserst ansteckend sein. Das kann ich allerdings nicht bestätigen. Wie im Hai-Thread erwähnt, habe ich im Laufe der Jahre 2 Tiere mit diesen Symptomen verloren, der restliche Besatz blieb jedesmal "unberührt".
    Grüße, Rainer

  • Zitat

    Original von Alexander Grah
    oh mann heftig - das tut mir echt leid für dich ! ich drücke dir die daumen, das es wieder ins lot kommt. :frowning_face:


    100% Anschließ :frowning_face: :frowning_face:

  • Hai Christine


    Wenn du bekommst versuchs mal mit dem neuen Futter von Claude.
    Eventuell hat er noch was. Sonst schicke ich dir etwas runter.

  • Hallo allerseits,


    heute hab ich mir Baytril besorgt und werde das ab morgen ins Futter geben. Heute abend sind alle 5 Fische wohlauf, keine weiteren Verluste.


    Der geliehene Abschäumer schmeißt ziemlich braune und übel riechende Brühe raus. Ich hoffe es geht wieder aufwärts. Nach so einer Sache fühlt man sich echt traumatisiert.


    Vielen Dank für eure Anteilnahme und die vielen Tipps. Das hat echt gut getan!


    Viele Grüße
    Christine

  • Zitat

    Original von Rainer




    ....und soll wohl äusserst ansteckend sein. Das kann ich allerdings nicht bestätigen. Wie im Hai-Thread erwähnt, habe ich im Laufe der Jahre 2 Tiere mit diesen Symptomen verloren, der restliche Besatz blieb jedesmal "unberührt".
    Grüße, Rainer


    ...eben drum;
    mein vor 14 Tagen plötzlich verstorbener Weißkehl wurde seziert und er ist tatsächlich an Vibrionen (keine äußerlich erkennbaren Schädigungen??) gestorben. Kein anderer Fisch folgte ihm nach.


    ...wobei das vermehrte Abschleimen der Korallen beim Fischtod bis heute ungeklärt blieb :confused_face:

  • Hallo allerseits,


    nachdem jetzt drei Tage lang keine weiteren Todesfälle zu verzeichnen waren, ist heute das Ocellarisweibchen erkrankt. Ich konnte sie herausfangen und habe mal Fotos gemacht.


    Da sie nicht mehr frisst, habe ich sie jetzt erstmal in ein Antibiotika-Bad gesetzt. Ich fürchte allerdings, dass es zu spät ist, die ERkrankung verläuft einfach rasend schnell.


    Viele Grüße
    Christine

  • Hallo Peter,


    ja, das Futter wurde so behandelt, allerdings erst ab Freitag und ich bin nicht sicher, ob der Ocellaris da überhaupt noch gefressen hat. Alle anderen haben einwandfrei das Futter angenommen und tun es auch jetzt noch. Weil aber die Anemone, in der der Ocellaris wohnt, nach hinten guckt, kann ich die Futteraufnahme nicht so kontrollieren.


    Sollte der Ocellaris nicht überleben, womit ja zu rechnen ist, werde ich ihn aufmachen und mal Fotos machen (oder kann man das den Leuten hier nicht zumuten?). Außerdem mache ich mal Abstriche.


    Viele Grüße
    Christine

  • moin,


    bin zwar weder fischmediziner noch bei innereien besonders kompetent.


    aber als ich mal einen ca3h toten koi in unsere th brachte,sagte man mir,es wäre schon zu spät,da die zersetzungsprozesse etc. sehr schnell ablaufen und zu fehldiagnosen führen,d.h. entweder ganz frisch,oder es ist sinnlos


    :wink
    mbb

  • Hi Christine,
    das ist daselbe Erscheinungsbild wie bei mir damals. Ein Centropyge woodheadi z.B. hatte seitlich ein Loch daß die Gräten freilagen.

  • Hallo allerseits,


    der Ocellaris ist eben leider verstorben. Ich habe ihn aufgemacht und versucht Fotos zu machen, deren Qualität aber so schlecht ist, dass ich sie gar nicht einstelle (muß mir unbedingt mal eine gescheite Digicam mit Makrofunktion kaufen). Jedenfalls sahen die Organe nicht beeinträchtigt aus, Leber normal durchblutet, Kiemen allerdings tiefrot.


    Unter dem Mikroskop fanden sich im Hautabstrich zwei Einzellerarten. Eine war eiförmig und kam in großen Massen vor, eine zweite Art war nadel- bzw. stäbchenförmig.


    Vom Darminhalt habe ich auch einen Abstrich genommen, hier fand ich Gebilde, die an einen dürren Tannenbaum erinnern, und das in sehr großer Zahl. Habe so etwas noch nie gesehen und kann auch nichts damit anfangen, vielleicht weiß Sabine oder Harald, um was es sich handeln könnte.


    Viele Grüße
    Christine

  • Hallo Christine,
    es tut mir leid, das dein Fisch gestorben ist.
    Ich habe mal in unserem Fischkrankheitenbüchern geblättert, und beim Hautabstrich gefundene ovale Einzeller tippe ich mal auf Uronema.
    Die Hautveränderungen deines Fisches sehen genauso aus wie im Buch.


    Zu den Parasiten im Darm habe ich nur einen Flagellaten gefunden, der mehrere Geißeln besitzt. Aber er sieht auf der Zeichnung nicht aus wie ein Tannenbaum. Der Name ist Hexamita/Spironucleus, Verursacher der sogenannten Lochkrankheit.
    Die Fische verlieren ihre Farbe und verblassen,magern ab, sind apathisch, ohne freßlust und produzieren weiße schleimige Ausscheidungen. Nur in extremen Fällen kommt es zur Lochbildung.


    Ich hoffe es hilft dir weiter.
    Harry ist im moment nicht da, er schreibt sicher später noch was dazu.


    Schau mal hier, da sind einige Bilder.

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