Zeug aus der Karibik mitnehmen???

  • Hallo Leutz!!


    Da ich am Montag in die Karibik( Dom.Rep.) fliege wollt ich mal wissen ob jemand Ahnung hat, was ich da so mitnehmen kann, ohne das die mich am Zoll gleich hoch nehmen!!Kleine leere Schneckenhäuser oder "nassen" Sand (kann ich den ins Becken kippen?).... wird ja wohl ungefährlich fürs Becken sein...will halt nur wissen was ungefährlich für mich ist!!


    Bitte schnell antworten, bin ja net mehr lange da!


    Dankeeeeeeeee

  • Hallo Katja,


    Alle die Tipps sind keine Aufforderung den gesetzlichen Bestimmungen zuwider zuhandeln oder zu umgehen. Es geht lediglich darum private Tiertransporte so reibungslos und sicher wie möglich abzuwickeln. Die gesetzlichen Bestimmungen der jeweiligen Ländern haben absolute Priorität. Ebenfalls sind die Tipps keine juristische Abhandlung.


    "Dürfen" ist relativ. Was in dem einen Land erlaubt oder möglich ist muß in dem Anderen nicht auch erlaubt sein. Grundsätzlich würde ich mir das Washingtoner Artenschutzabkommen ansehen und entsprechend die roten Listen für, D bzw. EU. In der Dom. Rep. wird der Zoll wahrscheinlich wenig Ärger machen es sei den man gerät an einen besonders Übereifrigen.
    Für Tiere im Wasser gibt es meiner Kenntnis nach keine Auflagen was Quarantäne oder Veterinärzertifikate betrifft. Die meisten Veterinärbestimmungen unterscheiden in Landwirbeltiere (Quarantäne erforderlich) und Wasserwirbeltiere (Fische) ausgenommen Reptilien und Meeressäuger.
    Da die Zöllner in der Regel keine Biologen, Meeresaquarianer oder sonst irgendwie vertraut mit dem Thema sind gilt es in jedem Falle möglicht wenig aufzufallen. Fallen die Tiere jemandem auf gibt es im besten Falle Diskussionen und selbst das kann dauern.


    Also wichtig: Nicht auffallen. Pauschalreisen sind gut weil man in der Touristenmasse untergeht. Als Individualreisender ist es wichtig möglichst "wie Normalo Tourist auszusehen". z.B. Piercings entfernen.
    Dabei ist es wichtig dem Zöllner- "Normalo" -bild zu entsprechen.
    Beispiel: Sollten ein Zöllner den Eindruck bekommen, dass du dir gern mal ne Tüte baust, wird nach Cannabis gecheckt, finden die dann die Tiere sind Probleme vorprogrammiert.


    Das nicht auffallen hat vor allem einen Grund: Selbst wenn man die Tiere mitnehmen darf, erweckt man Interesse. Das kann dazu führen, das man die Tüten aufmachen muß, die Zöllner die Tiere anfassen, einfach nur um sie anzusehen. Das gibt ein heiden Theater und Stress für die Tiere und den sollte man vermeiden.


    Tiere sollten im Frachtgepäck transportiert werden. Nicht Handgepäck.
    Also mit viel Wasser ist da nix. Gut transportierbar sind alle Sachen die man einfach in feuchte Tücher (am besten neue, mehrmals in Seewasser gespühlte Baumwollwindeln) einwickeln kann (Krebse, Aktinien, Algen, Gehäuseschnecken ,leb. Steine u.s.w.). Die packt man in ne Plastiktüte mit wenig Luft und die wiederum zwischen die Klamotten.
    Will man Tiere mit Wasser transportieren (z.B. Seesterne, Igel) ensprechende viele Plastiktüten von zu Hause mitnehmen. Tiere in doppelte Tüte verpacken. Die Tüten in eine Art Dose mit Deckel tun (sowas wie Tupperware) und wieder zwischen die Klamotten packen. Verhältnis Wasser / Luft = 1 : 3. Die Tüten nicht ganz prall mit Luft füllen da im Flieger der Luftdruck geringer als auf dem Erdboden ist und sich die Luft in den Tüten im Flieger etwas ausdehnt. In jedem Falle Reservewasser mitnehmen. Zum Beispiel 5 Liter Kanister oder gut gespühlte Wasserflaschen. Das geht auch im Handgepäck. Das Wasser brauch man auch wenn man die feucht verpacken Tiere zu Hause wieder auspackt und erstmal in Ihr Ursprungswasser setzt um dann an das Aquarienwasser anzugleichen.
    Die Tiere müssen sauber verpackt werden. Auch an Kot u.ä. denken der während der Reise entsteht.
    Der Zeitraum von der Entnahme aus dem Meer bis zum Einsetzen in das Aquarium sollte möglicht kurz gehalten werden. Optimal ist eine Zwischenhälterung ohne Fütterung vorm Verpacken. Keine Packorgien oder Lebensrettungsmaßnahmen unterwegs. Was nicht richtig verpackt wurde, ist verloren. Warum: In der Hektik geht oft mehr schief als man noch gutes Tun kann.
    Das erfordert etwas Selbstbeherrschung.


    Das Problem beim Transport im Frachtraum ist die Temperatur. Während langer Flüge wird selbst der Inhalt eines Koffers recht kalt.
    Ich weiß nicht ob man Heatpacks verwenden kann. Vielleicht gibt es irgendwo Wärmedetektoren und das würde wieder auffallen.


    Im Falle eines Falles:
    Die Menge an Tieren sollten das Eigenbedarfsargument unterstützen. In der Dom. Rep. kann man den Zöllner in ein Gespräch verwickeln und den Zöllner an dem was man mit den Tieren vor hat interessieren. Ganz wichtig: Um Verständnis und Interesse werben. Keine Forderungen aufmachen, Drohen oder sonstwie auf sein Recht pochen. Der Zöllner sitzt am längeren Hebel. Er oder Sie muß das Gefühl bekommen, dir einen persönlichen Gefallen zu tun. Landessprache ist da ganz wichtig und ortsübliche Floskeln beherrschen.


    In Europa funktioniert das leider nicht : Da gibt es bestenfalls nur die Möglichkeit seinen Fehler einzugestehen und auf Unwissenheit zu pledieren.


    Während in der Dom Rep. das Argument "Aussehen" weniger entscheiden ist weil alle Touristen irgendwie gleich verückt aussehen, gilt das Argument für Europa besonders. Die Zöllner interessieren sich vielmehr für Rauschgift o.ä. als für lebende Tiere. Vielleicht wollen die Zöllner aber auch nur mit dir reden oder haben gerade nichts anderes zu tun.


    Alles in allem ist das mitbringen von Tieren etwas aufwendig und erfordert Vorbereitung. Wenn Ich so etwas vorhabe halte ich es so, dass ich soweit möglich alles mitnehme was ich für Zwischenhälterung und Transport brauche. Das sind in meinem Falle 4 flache Schalen die zur Zwischenhälterung eingesetzt werden und gleichzeitig übereinandergestellt die Dosen für den Transport ergeben und entsprechend Tüten, Gummis u.s.w.


    Vor Ort beim Tauchen oder Schnorcheln sehe ich mir an was zum mitnehmen geignet ist, in das Aquarium passt und das wird dann 2 Tage oder besser am letzten Tag gesammelt. Beschränkung ist da eine Tugend.


    Wenn Du sowas das erstemal machst würde ich dir empfehlen erstmal nur Tiere die feucht zu transportieren sind zu nehmen.


    Und nochmal: Weniger ist hier mehr!!!


    Gruss
    Johannes

    Einmal editiert, zuletzt von Johannes Peschke ()

  • Hallo Johannes,


    danke für deine ausführliche Antwort, aber ich denke das ist mir doch zu heiß,
    aber denkt ihr das Sand und ein paar leere Schneckenhäuschen das Problem sein werden???
    Und könnte ich den Sand bedenkenlos in mein Becken kippen??

  • Hallo Katja,


    Du gehst also den sicheren, offiziellen Weg. So auch meine eher offizielle Antwort.
    Schneckenschalen wenn sie nicht zu gelisteten Arten gehören.
    Korallensand definitiv nein weil die Bestimmungen sagen vollständige Tiere, Skelette oder Teile von Ihnen. Korallensand sind tote Teile von Korallen.


    Die Schneckenschalen sind als Einsiedler -Neubauwohnung geeignet.


    Bei dem Sand wäre ich vorsichtig. Der Sand kann Parasiten bzw. eine Reihe von festgelegten Schadstoffen enthalten. Da man das nicht weiß und sieht würde ich nur Sand von Standardorten verwenden wo keine Hotels, sonstige Ansiedlungen, Flussmündungen im Umkreis von 50 km und wenig Schiffsverkehr sind.


    Na dann viel Spass im Urlaub.


    Gruss
    Johannes

  • Hallo Johannes,


    Zitat

    Original von Johannes Peschke
    Korallensand definitiv nein weil die Bestimmungen sagen vollständige Tiere, Skelette oder Teile von Ihnen. Korallensand sind tote Teile von Korallen.


    Zur Cites-Pflicht:
    "Ein- und Ausfuhrdokumente hierfür sind notwendig, wenn der Durchmesser dieser Steinkoralle mehr als 3 cm beträgt. Kleineres Material oder Sand sind vom Genehmigungsverfahren
    ausgenommen."

  • Hallo zusammen, ich bin auf dieses Thema gestoßen und habe direkt eine Frage.


    Ich bin ein großer Fan von Meereskrabben, habe auch einiges zuhause.


    Ich habe mir von Ibiza eine Eriphia verrucosa mitgebracht. Ich hatte die Krabbe in eine Dose mit Luftlöchern und mit im Meerwasser eingeweichtes Zewa gesetzt. Transportiert habe ich die einfach im Gepäck (also nicht im Handgepäck). Weder in Spanien noch in Deutschland in Düsseldorf wurde ich vom Zoll kontrolliert. Die Krabbe habe ich nun seit 2 Jahren in einem 100L Becken. Dieses hat eine Steinlandschaft und die Wassertiefe ca 20 cm.


    Ich fliege nun in die Dom Rep und möchte mir sehr gerne einige Exemplare der Art Grapsus Grapsus mitbringen, habe hier aber etwas Angst ob ich da mit dem Zoll Ärger bekomme.


    Habe mir folgendes überlegt:


    Ich fange einige sehr kleine Exemplare von einigen Milimetern. Ich habe eine Tauchermaske und diese wird im Gepäck in einer passenden Plastikdose transportiert, dort würde ich ein mit Meerwasser eingeweichtes Tuch reinlegen und die kleinen Krabben. Wenn der Zoll in der Dom Rep das sieht, dann hatte ich halt die Maske suber gemacht und keine Ahnung was da für kleine Viecher mit reinkammen, ich denke beim Kofferröntgen würden die paar Punkte keinen Zöllner interessieren auch wenn man die sieht. Es kommt ja auch vor das mal z.B. ein Insekt oder Spinne als blinde Passagiere mitreisen.


    Die meisten Sorgen mache ich mir um den Zoll am Düsseldorferflughaffen. Flieger aus Spanien werden selten kontrolliert aber ich denke aus der Dom Rep schon. Jetzt ist die Frage würde es den Zöllnern auffallen. die deutschen Zöllner sind ja sehr gründlich. Würden diese vielleicht 3 oder 4 winzigen Krabben jemanden interessieren??? Könnte ich mich damit rausreden: ich wüsste nicht was dads für Dinger sind, wohl irgendwie reingekommen als ich am Meer die Maske sauber gemacht habe.


    Habe ich eine Straffe dann zu befürchten oder ist es da sowieso kein Problem? Meereskrabben stehen weder unter Naturschutz noch besteht Seuchengefahr, das einzige womit die mir kommen könnten wäre nicht artgerechter Transport.


    Habe ich vielleicht doch mehr beim Zoll in der Dom Rep zu befürchten?


    was würdet Ihr mir da raten?


    Ich denke einfach, dass wenn die auffallen, die dann einfach garnicht zur Kenntnis genommen werden weil die so winzig sind und im Endeffekt keine Beachtung bekommen.


    Ich hätte die Art sehr gerne, habe dafür erstmal passende Nanobecken und auch Erfahrung in Aufzucht von Krabben, da ich schon Mangrovenkrabben erfolgreich nachgezüchtet und aufgezogen habe.


    Ich danke euch für die Hilfe.


    MfG :smiling_face:

  • Hallo


    setz dir die Krabben doch in die Unterhose. da sieht vermutlich auch keiner nach :winking_face:


    oder du lässt es einfach ganz bleiben!


    MfG


    Marcus

  • Hallo Valle,


    ich hatte vor 4 Jahren feinsten Backpulverstrand von Tulum Mexiko in 3x 0,5 lt Cola Flaschen ( natürlich vor gespült und gereinigt) im Koffer mitgenommen. Weder in Mexiko noch am Frankfurter Flughafen wurde irgendwas beanstandet.


    Vor zwei Jahren wurde ich beim Check in ( Domrep nach Frankfurt) aufgefordert mitzukommen und 2 Personen brachten mich in ein seperates Zimmer. Dort lag mein Koffer auf dem Tisch und ich wurde von
    7 Personen mit gezogenen Waffen umringt. Den Koffer durfte ich schnellsten öffenen und nach der Durchsuchung durfte ich ihn wieder schließen. Ursache waren 3 übereinander liegende Bücher von meiner Tochter in meinem Koffer. Beim Rönten waren nur weiße Stellen sichtbar und man dachte ich hätte ein paar Kilo Pulverchen im Koffer.


    Die von dir beschriebenen Tierchen könntest du mitnehmen, aber leg bloss keine Bücher rein.....und auch keine Muscheln oder ähnliches, jeder Koffer wird geröngt.


    Achte drauf das der Koffer im Hotel verschlossen ist. Kam schon vor das der Koffer geöffnet wurde, der Innenstoff wurde aufgetrennt und dann kamen eine Menge Pulver rein, Anschließend wurde der Innenstoff sehr gut vernäht. Den Rat gab mir beim Rückflug die Stewardess....


    Gruß
    Thomas

  • Hallo,


    ja, ich nehme häufig Einsiedlerkrebse und ähnliches von Reisen in die Tropen mit. Ich transportiere sie in Plastikflaschen (Cola o.Ä.) - mit ganz wenig Wasser und kleinen Stoffstückchen zum Festhalten - im Koffer (nicht im Handgepäck!). Temperaturprobleme oder Beanstandungen durch den Zoll gab es - trotz bisher zweimaliger Kontrollen - nicht. Die Krebse sind nicht vom WAA erfasst und auch sonstige Einschränkungen ( veterinärechtliche Bestimmungen) bestehen nicht.


    Gruß


    Bernd

  • @ Ina, mache ich regelmässig.

    ich habe mich da schon schlau gemacht, diese Art steht nicht unter schutz.

    Dann ist doch alles gut.


    Hat den jemand schonmal Krebbse im Koffer mitgenommen?

    Seltener im Koffer, meist im Handgepäck



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