Meeresalgen als Futter für Meerwasserfische (Algamar) ​

  • Meeresalgen als Futter für Meerwasserfische (Algamar)



    Meeresalgen als Futter für Meerwasserfische



    Für meine Tiere habe ich Algenfutter, welches gut haltbar und gut händelbar ist gesucht.

    Zunächst habe ich die üblichen Noriblätter genommen. Meine Versuche die Herstellung dieser zu entschlüsseln hat mich nicht weitergebracht.

    Alleine die Angaben getrocknet und geröstet scheinen mir nicht sicher und kommen evtl. alleine durch Übersetzungsfehler zustande.

    Persönlich würde ich denken, daß getrocknete mit weniger Hitze hergestellte Algen schonender zubereitet wurden und somit mehr Inhaltsstoffe enthalten. Bei den gerösteten Nori vermute ich, daß hitzeempfindliche Anteile der Algen wie z.B. Vitamine nicht oder nur noch im geringen Anteil enthalten sind.

    Ein weiterer Aspekt stellte für mich die potenziell geringere Strahlenbelastung in europäischen Gewässern dar.

    Spirulina scheint mir auch keine Alternative zu sein, da es sich nicht um wirklich um Algen handelt, sondern um Cyanobakterien.

    Bei meiner Suche nach entsprechenden Lieferanten wurde ich auf algamar.de/ aufmerksam. (Ja, ich habe einen kleinen Rabatt erhalten.) Bei dieser Firma war mir sofort sympathisch, daß sie für den menschlichen Verzehr ein Bio-Siegel besitzen und die Algen lediglich bei 42° trocknen. (Ausnahme sind die bekannten Noriblätter!)

    Außerdem gefällt mir die Aufzucht der Algen direkt im Meer und nicht in Zuchtanlagen. Ich stelle mir vor, daß so die natürlichen Stoffe aus dem Meer in die Algen eingehen.

    Die große Bandbreite der angebotenen Algen fand ich auch toll, so kann ich Abwechselung bieten.

    Inzwischen habe ich jetzt meine zweite Bestellung erhalten und habe etwas Erfahrung.

    In meiner ersten Lieferung habe ich Wakame, Nori, Dulse und Meersspaghetti erhalten.

    Wir kennen alle unseren „mutigen“ Doktorfische. Alge – greift an!

    Die Fische wurden ganz nervös und hatten gleichzeitig Angst vor den großen Blättern.

    Daher habe ich die Blätter zerkleinert und so war es fast perfekt.

    Die Algenblätter weiche ich 5 – 15 Min in Osmosewasser ein.

    Bei der letzten Bestellung habe ich dann gesehen, daß die Produktpalette erweitert wurde mit zwei Algenmischungen.

    Ich habe mich für die Mischung Algen für Salat (Wakame, Nori und Meersalat) entschieden. Diese Mischung habe ich gewählt, weil auch Meersalat enthalten war, genau diesen fressen die Fische zwar, aber es schein nicht die leckerste Zutat zu sein. Die anderen beiden Algen machen sie aber richtig gierig, zumal die Größe der Stücke genau richtig ist.

    Ein großer Vorteil ist ebenfalls, daß die Flocken im gesamten Riff verdriften und so auch vorsichtigere Neuzugänge an Futter kommen können.



    In meinem Becken lebt ein Zebrasoma_xanthurum und zwei kleine Nachzuchten von Zebrasoma_flavescens. Gerade die beiden Nachzuchten sind, seit ich die Algen jetzt fast täglich gebe, zu stattlichen Tieren heran gewachsen. Ich sehe hier einen zeitlichen Zusammenhang.

    Die Farbe der Hawaii-Doc's ist inzwischen richtig gut geworden und die Bäuche sind gut gefüllt.



    Kranke und neue Fische:

    Der kleinere der Flavenscens hatte einmal einen recht dünnen und knotigen Bauch, der mir ungesund aussah: Fütterung heikler Fische Die Paste ist für neue und für kranke Fische gut geeignet.

    Ich bin mit den verschiedenen Algen von Algamar sehr zufrieden. Meine Fische fressen fast alle Algen, außer dem Meersalat gerne.

    Frische Algen in Salz eingelegt habe ich mir auch bestellt. Hier aber nur den Meersalat. Dieser regt auch nicht den großen Appetit an.

    Die größeren Blätter aus den sortenreinen Packungen sollte man aber vor dem Verfüttern zerkleinern.

    Ich bin froh, meinen Fischen jetzt eine breite Palette an Algen bieten zu können.



    Vor ca. einem Jahr musste ich meinen zweiten Xanthurum abgeben. Es hatte sich eine heftige Rivalität meiner beiden seit ca. 6 Jahren im Becken befindlichen kleinen und dann herangewachsenen Doktoren gebildet, die bis dahin zusammen friedlich durch das Becken zogen. Heute denke ich, dies wäre mit einer täglichen und rechtzeitigen Fütterung mit diesen Algen vermeidbar gewesen.

    Da in meinem Becken kein Felshüpfer oder Schleimfisch lebt, kann ich nicht bestätigen, daß diese Tiere die Algen fressen würden, ich vermute es aber.



    Heute füttere ich fast täglich diese Algen vor der Fütterung mit Pellets oder Frostfutter.



    VG



    Elisabeth

  • Zusatzinfos

    Nachdem ich jetzt schon eine ganze Zeit die Algen von Algamarverfüttere kann ich auch die Favoriten nennen.


    Auf den ersten Beiden Stellen stehen Nori und Dulse.


    Auf Platz drei kommt Wakame.


    Kombu und Meeresspaghetti werden auch gefressen, sind aber für meine Hawaiidocs und Rotmeerdocs doch recht grob.


    Meersalat ist eine sehr feine Alge, die in der Hitliste nicht ganz oben steht. Ich würde sie nicht unbedingt wieder bestellen. Für diese sehe ich den Einsatzbereich bei ganz jungen Doktorfischen, die evtl. als Nachzucht in geringen Größen zu uns kommen und daher feines Futter benötigen.


    Für ängstliche oder neue Fische sind Flocken toll, diese können gejagt werden und man muss nicht in den Pulk der Fische an das Algenblatt.


    Das Ersatzfutter für Bodenbewohner kann sicher besser in Blattform angeboten werden. (Krebse, Seehasen, Seeigel, Schnecken …)


    Gelegentlich werden auch Algenmischungen angeboten.


    Für alle Algenfutterarten gilt: Es zieht Wasser genau wie wir es von unseren Salzen kennen. Also wichtig gut verschließen.
    Am besten nur geringe Mengen auspacken (trotzdem in geschlossenen Dosen) und den Rest sehr gut verschlossen aufbewahren.

    Auch Algen mit wenig Feuchtigkeit verderben recht schnell.


    VG


    Elisabeth

  • Hallo Elisabeth,


    ich bin jetzt auch mal Deiner Empfehlung gefolgt und habe gestern eine Kostprobe bestellt.


    Mal sehen, wann die Lieferung eintrifft.


    Ich bin schon ganz gespannt, wie die Meinung meiner Fische dazu ist.


    Ich werde berichten.


    Viele Grüße,
    Ina

  • Hallo,


    wie grob/fein geschnitten sind die Algen? Ich klemme Algen (Nori) und Salat gerne an die Scheibe, dann haben die Fische was zu tun. Wenn es sehr fein ist, muss man es wahrscheinlich vorher aufweichen und dann wie Flockenfutter reingeben, oder?


    Grüße


    Chris

  • Hi Chris,


    habe damals einen Mix bestellt und auch eine rötliche Sorte.


    Algen für Salat
    Rötliche Algen


    Die sind ca. so groß wie Flockenfutter und genau so behandle bzw. verabreiche ich das auch.


    Es gibt die aber jetzt auch als Blätter. Hierzu habe ich allerdings keine Erfahrung.


    Gruß,
    Fabian

  • Hi Fabian,


    alles klar, danke. Ich wollte mir das Starterpaket bestellen, um mal auszutesten, was gefressen wird. Da sind keine Bilder von den Algen. Bei den Einzelalgen sieht man das ja direkt auf den Bildern, wie die geschnitten sind. Habe ich nicht gesehen...
    Schwimmen die auf der Wasseroberfläche oder sinken sie wie Flockenfutter ab, sobald man sie unter Wasser loslässt?


    Gruß


    Chris

  • Das Problem, was ich hier sehe ist, dass die Fische in der Natur ja eher Aufwuchs fressen. Demnach ist die Clip-Methode mit ganzen Algenblättern schon die natürlichere Variante.
    Da können die Fische zu einem festen Standort schwimmen und die Algenblätter abnagen.


    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hi Chris,


    gute Frage - tatsächlich noch nie versucht.


    Tendenziell würde ich sagen, die treiben ne Zeitlang auf, bis sie vollgesogen sind. Ist aber nur ne Vermutung.

  • Hallo Diskussionsteilnehmer,


    Die Algenblätter weiche ich 5 – 15 Min in Osmosewasser ein.

    Bei dieser Vorgehensweise gibt es mehrere Vorteile:


    • Die Algen schmecken nicht so knusperig und die Haptik entspricht vermutlich der Alge in der Natur.
    • Algen enthalten bisweilen sehr viel Jod. Je länger die Alge einweicht desto mehr Jod wird der Alge entzogen. Hier sollte man entsprechend des Jodgehaltes des Beckens das Wasser verwerfen oder doch ins Becken geben.
    • Wenn die Algenflocken auf der Oberfläche treiben, werden sie nicht als Futter angesehen und verschwinden im Ablaufschacht.


    Nori werden als Flocken und als Blätter angeboten.


    Beides hat seine Vor- und Nachteile.
    Flocken es kann eine Jagd nach den Algen erfolgen. Auch ängstliche (neue) Fische können fressen, obwohl es dominante Mitbewohner gibt.
    Blätter sind gut, wenn die Fische es so gewohnt sind und um Seeigel und Schnecken zu füttern.
    Für Seeigel und Schnecken macht es Sinn sie evtl. um einen Stein zu wickeln oder in Bodennähe anzubringen. Wegen der Konkurrenz und der recht langsamen Fressweise der Niederen am Besten in der Dunkelheit füttern.


    Die Algen für Salat sind eine gute Möglichkeit alles einmal zu probieren. Am Ende der Saison sind diese in der Vergangenheit auch schon einmal ausverkauft gewesen.


    @argonaut
    Chris, die Bilder kannst du bei den einzelnen Algen gut sehen. Es ist einfach eine Zusammenstellung der Einzelangebote.



    Für alle Algenfutterarten gilt: Es zieht Wasser genau wie wir es von unseren Salzen kennen. Also wichtig gut verschließen.
    Am besten nur geringe Mengen auspacken (trotzdem in geschlossenen Dosen) und den Rest sehr gut verschlossen aufbewahren.


    VG


    Elisabeth

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!