ReefMania 2024 Vortrag Dr. Christoph Denk | Arsen im Futter, Zinn im Schlauch und Eisen im Topf

  • Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

  • Hallo,


    gerne, ich finde es immer wieder spannend.

    Es gab ja vor kurzem eine Diskussion zu Rieselhilfen in Salzen. Bei Mangan ist es laut Christoph keine Rieselhilfe, sondern eine nicht vermeidbare Verunreinigung bei Salzen. An sich wird es schnell abgebaut, ist also nicht problematisch, aber bei hohen Werten zieht das Mangan auch andere Spurenelemente heraus.

    Auch was Christoph zu den Adsorbern sagt ist sehr interessant. Vielleicht ist vieles davon nicht wirklich neu, aber das mal so kompakt zu vergleichen, was Adsorber eintragen und austragen, ist sicher für viele sehr hilfreich.

  • Hallo zusammen,


    ich hatte die Ergebnisse von Christoph Denk bzgl. seiner Adsorberuntersuchungen ja schon vor längere Zeit hier per link eingestellt. Leider kam damals keine richtige Diskussion auf.


    Die Ergebnisse sind zu relativieren, was er auch auf seiner Homepage auch andeutet. Dies aufgrund der Tatsache, dass "reines" Salzwasser zur Analyse verwendet wurde. Also fast ohne organische Bestandteile, wie sie grundsätzlich immer in unseren Aquarien vorkommen. Da die gemessenen Elemente aber mit diesen organischen Verbindungen interagieren (also an diese gekoppelt sind), ist zu vermuten, dass die Ergebnisse bei den getesteten Medien in der Praxis und unter den jeweiligen Aquarienbedingungen anderst aussehen. Dies ist bei der Interpretation zu beachten.


    Wie, also in welcher Form, die jeweiligen Elemente in unseren Aquarien vorliegen, wird durch die ICP-Messung nicht berücksichtigt. Die Form, also z. B. anorganisch oder organisch gebunden (verknüpft), ist aber ein wesentlicher Faktor wie diese chem. Elemente in Organismen wirken. Z. B. liegen das bei Verwendung von Riffmörtel freigesetzte und als "ICP-Aluminium" gemessene Aluminium immer als Aluminat (unlösliche Salze des Al) vor. Diese sind im Gegensatz zu freien Aluminiumionen, was die ICP-Messung suggeriert, völlig ungefährlich für unsere gepflegten Tiere.


    Bei den genannten Rieselhilfen ist dies z. B. auch der Fall. Hier sollte immer beachtet werden, dass der Unterschied des in der ICP gemessenen Elementes und dessen tatsächliche Auswirkungen als "Interaktionselement" Beachtung findet.

    Ich hoffe das war einigermaßen verständlich


    VG

    Paul

  • Hallo Paul,


    eine Diskussion wäre schön, aber kaum jemand hat dazu die nötigen Kenntnisse, du mal ausgenommen :winking_face: Da bin ich auch immer recht froh, wenn du bei der einen oder anderen Diskussion zu diesem Thema etwas Lichts ins Dunkel bringst.

    Trotz der ganzen Unwägbarkeiten von Eintrag (bewusste und unbewusste Dosierung) und Austrag (Verbrauch Korallen, Bakterien, Abbau, Adsorber, Eiweißabschäumer usw.) muss man ja auch sehen, dass die Spurenversorgung in den meisten Becken sehr gut funktioniert. Insofern behalte ich ein paar der Ergebnisse im Hinterkopf, z.B. was das Futter anbelangt. Wenn man ungewöhnlich hohe Werte bei einem Spurenelement hat, würde ich erstmal den Eintrag prüfen (durch Futterwechsel). Auch das mit den Adsorbern sollte man immer mit bedenken beim Einsatz. Ob organisch gebunden oder nicht, die ziehen ja definitiv Spurenelemente aus dem Becken.

    Christoph hält nicht so viel von Einzeldosierungen. Wie siehst du das? Wenn mal der Verdacht aufkommt, dass das eine oder andere Spurenelement zu wenig vorhanden ist, erhöhe ich meist die Gesamtdosierung der Spuren. Natürlich schaue ich mir vorher an, wo die anderen Spuren liegen, um keine Überdosierung von anderen Spurenelementen zu verursachen. Das klappt sehr gut bisher.

    Ich habe allerdings kein high end SPS Becken und ich kann auch nicht mit "Farben spielen".


    Was mir bisher auch nicht klar war ist, dass tot gestartete Becken neben Nährstoffen wohl auch Spurenelemente einlagern. Ich wundere mich manchmal, warum manche Leute so früh nach Beckenstart gleich eine ICP machen lassen. Nach dem was Christoph sagt macht das dann aber durchaus Sinn.

  • Hallo Chris,


    "Christoph hält nicht so viel von Einzeldosierungen. Wie siehst du das?"

    Nun, das kommt auf das jeweilige Spurenelement an. Es gibt Spurenelemente, die sich gegenseitig beeinflussen. Da ist dann die relative Konzentration, also das Verhältnis zueinander, schon relevant.

    Allerdings sehe ich das wie du, dass die Zugabe einer ausgewogenen Spurenadditive (mit organischer Stabilisierung) diese Ungleichgewichte mit der Zeit nivellieren sollte.

    Ich selber fahre mein SPS-Becken ("high End") ohne Wasserwechsel. Da ist dann doch dass eine oder andere Element spezifisch zuzufügen. Meist bis eine gewisse Sättigung erreicht ist. Dann geht das wieder mit der "normalen" Spurenmischung (die ich mir selber mische) weiter.

    Vanadium war bei mir so ein Beispiel. Das habe ich nach einer ICP mal angehoben (dachte immer das V nicht so relevant ist). Danach habe ich das doch (entgegen meinen Erwartungen) tatsächlich an meinen Korallen erkennen können.


    Ingesamt denke ich jedoch, dass die allermeisten keine gezielte Einzeldosierungen von Elementen auf die theoretisch vorgegebene Konzentration benötigen.

    Auch ist die ICP-Messerei m. E. völlig überbewertet. In einem anderen Vortrag auf der Messe hat ein Referent doch tatsächlich die ICP-Messung als den größten Fortschritt der letzten 15 Jahre in der Riffaquaristihk bezeichnet und empfiehlt eine Messung alle 2 Wochen. 😩 Aber das ist ein anderes Thema.


    VG

    Paul

  • Hallo Paul,

    Es gibt Spurenelemente, die sich gegenseitig beeinflussen. Da ist dann die relative Konzentration, also das Verhältnis zueinander, schon relevant.

    Labore wie ATI, Oceamo und ich denke auch Triton (habe schon lange keine Analyse mehr dort machen lassen) weisen immer die absoluten Konzentrationen aus. Einzig Faunamarin setzt alle möglichen Mengen- und Spurelemente in Relation zueinander.

    Ist das Erfahrungswissen oder woher kommen diese Kenntnisse? Ich finde es ein wenig schade, dass seit Armin Glaser's Ratgeber Meerwasserchemie kein neues Buch zu diesem Thema erschienen ist. Gerade so etwas wäre doch sehr spannend.


    Vanadium war bei mir so ein Beispiel. Das habe ich nach einer ICP mal angehoben (dachte immer das V nicht so relevant ist). Danach habe ich das doch (entgegen meinen Erwartungen) tatsächlich an meinen Korallen erkennen können.

    So was ist der Idealfall. Man gibt was zu und sieht live die Veränderungen. Das vergisst man nicht mehr.


    Ich schreibe mal Christoph an bezüglich der Adsorber bzw. dem Austrag der Spurelemente unter realen Bedingungen (Beckenwasser).

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!