Schräge Idee? Salzwasserteich

  • Hallo,
    nachdem ich nun mein Wechselwasser draußen im Garten in einer alten Badewanne sammle und dort mit eher durchwachsenem Erfolg Artemien zu züchten versuche kam mir heute so der Gedanke, einen kleinen Teich von vielleicht 3...5000l anzulegen und mit Salzwasser zu befüllen. Den Rand würde ich dann mit entsprechenden Brack- und Salzwasserpflanzen bepflanzen und das Ganze dann als etwas dekorativeres und biologisch stabileres Lebendfutterreservat nutzen wollen.
    Ob das funktioniert?
    Die Minilagunen vor Usedom sehen ja auch so ähnlich aus und wimmeln von Leben..
    Hat da schonmal jemand drüber nachgedacht oder das Ganze sogar schon probiert?
    Was passiert mit meinen Fröschen, wenn sie aus dem Süßwasserteich mal vorbeischauen kommen?


    Ich bin gespannt, wie Ihr darüber denkt.
    Danke schonmal für jede Meinung!

  • Hallo Peter
    Ich vermutemal das daß selbe ist wie mit der Badewanne.
    Wen du den Salzteich im Freien anlegen willst Dan denke ich das daß ein Prakwassertümpel wird, wegen dem Regen und so.
    Ja der Froch, wen der mir vorbeischaut und am Wasser nippt Dan wird nix passieren aber wen er ein großen Satz macht könnte er schon Verätzungen von sich tragen.
    Es könnte schon toll aussehen mit Mangroven und so.
    Gruß joachim

  • Hallo Peter,


    also ich finde die Idee sehr gut.
    Könntest Du das alles selber bauen und anlegen oder müsstest Du das in Auftrag geben?


    Der Wolfgang aus dem Forum hier hat sehr gute Tipps zur Verfügung gestellt zur Artemiavermehrung draußen.
    Kann man hier nochmal nachlesen auf der ifmn-Seite
    http://www.ifmn.net/zuchtberic…ia-in-freilandkultur.html



    Gruß,
    Matthias

  • Es könnte schon toll aussehen mit Mangroven und so.


    Ja, sicher :smiling_face:


    Aber ein beheiztes Glashaus drüber zu bauen halt ich für einen unverhältnismäßig großen Aufwand.


    Den Artemien wird weder ein brackiges Wasser noch eine Salinität von 40 psu was ausmachen, aber wenn's in der Badewanne nicht funktioniert hat, dann liegt's vermutlich nicht an der, und ein Teich wird daran auch nix ändern. Vermutlich ist eine für Mikroalgen ungünstige Wasserqualität schuld, etwa eine zu hohe Alkalinität. Ich würd ein bissl Dreck einbringen, z.B. Gartenerde mit ein wenig Kompost.


    Die Minilagunen von Usedom kenn ich nicht, drum wollt ich vorher nix schreiben und eher die Antworten der Praktiker (z.B. Wolfgang S.) abwarten. Meine Moinazuchtanlage im Garten mit 2x 120 Liter PVC-Wannen ist mit Stegplatten überdacht und produziert im Sommer Lebendfutter in durchaus brauchbarem Maß. Kostspielige Investitionen würd ich mir jedenfalls sparen, da ist der Kauf von LF in Portionsbeuteln oder die Anzucht von Artemien mit Selco günstiger.


    Ein Frosch, denk ich, wird in das Salzwasser entweder gar nicht oder - wenn erschreckt - nur 1x reinhüpfen. Dann ist er entweder im Froschhimmel oder sucht schleunigst das Süßwasserbad auf und merkt sich's für die Zukunft. Es gibt nur ganz wenige Amphibien, die mit salzigem Wasser zurecht kommen.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Peter,


    ich habe einen ca. 10000Liter Teich mit Salzwasser.
    Allerdings benutze ich die darin lebenden Copepoden für die Zucht.
    Ob der Aufwand lohnt um hin und wieder etwas Lebendfutter zu haben musst du nartürlich selber wissen.
    Ich würde den Teich möglichst im Halbschatten anlegen und relativ flach halten, dann musst du nicht zusätzlich belüften.
    Ausserdem würde ich nur eine Futtersorte einsetzen, z.B. nur Artemia, nur Copepoden oder nur Mysis, viele Copepodenarten und Mysis leben teilweise räuberisch und hemmen bzw. verhindern damit das wachstum einer anderen Art, z.B. weil sie artemianauplien fressen.


    Gruß Sascha

  • Moin,


    So ein Biotop könnte etwas Sehr interessantes werden. Was in solchen Salzwassertümpeln so lebt, darüber wissen wir wenig. Ich würde den Teich mit Falch und Tiefwasserzone gleichmäßig verteilt anlegen, eben wie einen normalen Gartenteich. Auch ein teilweiser Regenschutz könnte dazu beitragen, die Dichteschwankungen gering zu halten. Ich denke hier nicht an einfachen "Artemiatümpel" in dem nichts lebt außer Artemia und Microalgen, sondern eher an ein Komplexeres System mit vielen verschiedenen Tieren. Dafür würde ich die Dichte änlich wie in deinem Aquarium einstellen und möglichst konstant halten um ein vielfältiges Ökosystem zu ermöglichen. Ein Teich von 5000l ist von der Temperatir her schon sehr stabil, so dass eventuell sogar an einige Fischarten zu denken wäre. Das würde dann allerdings den Hintergedanken Lebendfutter zu nichte machen. Die Bepflanzungsmöglichkeiten werden wohl eher karg ausfallen aber da würde ich mir auf den Salzwiesen an den Deutschen Küsten mal Anregungen, auch was den Tierbesatz angeht.... da gibts sicher verschiedene Garnelen, Krebse und kleine Fische. Diese Lebensraum dürfte deinem Vorhaben wohl am nähsten kommen. Ich würde auch keinen Kompost rein werfen und versuchen das System eher Nährstoffarm zu halten, eben wie so ein Tümpel in der Natur auch wäre.
    Ein absolut hochspannendes Projekt! Halt uns auf jeden fall auf dem Laufenden.

  • ... um ein vielfältiges Ökosystem zu ermöglichen


    Das wäre zwar in der Tat ein spannendes Projekt, ich bin aber skeptisch, dass das ohne die unmittelbare Nachbarschaft des Meeres, nur durch willkürlich ausgesuchte Organismen (die dann oft auch aus ganz anderen Klimaten kommen) möglich ist.


    Der Threadstarter hat von Artemiazucht geschrieben, und die funktioniert nach meinem Dafürhalten nicht in einem Gezeitentümpel, in dem auch andere Kleinkrebse leben.


    Ein Bekannter von mir hat marines Lebendfutter im größeren Stil gezüchtet in den auch von Hofer/Aldi bekannten Intex-Pools mit dem aufblasbaren Wulst. Der kleinste Pool hat 2.400 Liter Inhalt. Allein den mit Altwasser aus Aquarien zu befüllen wird wahrscheinlich einige Zeit dauern. Die Alternative, das Wasser frisch anzusetzen, geht einigermaßen ins Geld.


    Für eine reine Futterzucht wär mir das zu aufwändig.


    Wenn sich der Peter ein Biotopprojekt antun mag, dann bin ich sehr neugierig, wie er es realisieren wird und wie es laufen wird.


    Sehr interessant wär ein Bericht von Sascha über seinen 10.000 Liter-Teich! (Auch wenn ich glaub, dass er das als Firmengeheimnis nicht so einfach preisgeben wird :))


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo zusammen,


    ich fürchte, die eigentlichen Hindernisse fuer "hoehere Materie" im aufgesalzten Gartenteich sind neben den kräftigen Dichteschwankungen, besonders die grossen Temperaturunterschiede in unseren Breitengraden. Artemia kann sich glänzend auf grosse Dichteschwankungen und Temperaturspruenge einstellen. Der Sauerstoffgehalt bleibt ebenfalls nicht stabil. Für das Gelingen mit bestimmten höheren Algen sieht es auch nicht gut aus. Ein gartenteichaehnliches Gebilde kann man schwer mit den gleichmäßig gefluteten Gezeitentuempeln und dem besonderen Biotop einer Seegraswiese vergleichen.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!


  • Das wäre zwar in der Tat ein spannendes Projekt, ich bin aber skeptisch, dass das ohne die unmittelbare Nachbarschaft des Meeres, nur durch willkürlich ausgesuchte Organismen (die dann oft auch aus ganz anderen Klimaten kommen) möglich ist.

    Hi Linda,


    Mit meinem Beitrag meinte ich jetzt nicht, man könnte einen Gezeitentümpel oder das Ökosystem auf den Salzwiesen nachbilden, sondern, dass man sich eben dort Ideen und Anregungen für sein eigenes Ökosystem holen kann. Ohne Ebbe und Flut, die solche Lebensräume ja schaffen, wäre es garnicht möglich einen solchen Lebensraum nach zu empfinden. Dennoch kann man dort mit Sicherheit viele Organismen finden, die in einem solchen künstlichen Biotop ein geeignetes Zuhause finden können.
    Mir sind für solche Vorhaben kaum Beispiele bekannt, so dass ein solches Projekt ziemliches Neuland ist.
    Ich hätte sowas schon längst gestartet, aber an meinem Süßwasserteich hänge ich dann doch etwas zu sehr :smiling_face:

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