Anfänger: Beckengröße

  • Hallo Leute,


    ich möchte mir in naher Zukunft ein Meerwasseraquarium zulegen.
    Die Frage ist, welche Größe ein Becken haben sollte? Jetzt sagt ihr, kommt drauf an, was ich darin halten möchte.
    Der Händler bei dem ich war, sagte mir, für den Anfang empfiehlt er 400-500L. Diese Größe verkrafte Anfängerfehler leicht...
    Ich habe da eher an 200-300L gedacht. Einfach weil von der Größe her groß genug ist und meinem Gefühl nach die Kosten noch nicht explodieren wie bei einem 400L Aquarium. Ist da was dran? Wie sind die Kosten bei 200L und 400L beim Start und laufend?


    Ich habe mir natürlich schon einige Fische und andere Bewohner herausgesucht. Natürlich keine Doktorfische, das habe ich schon gelernt.
    Ich sage mal alles so in der Größe von Anemonenfischen. Insgesamt so 7-10 Fische, zusätzlich Krebse, Garnelen und natürlich Korallen.


    Außerdem interessiert mich wie es dann mit der Luftfeuchtigkeit im Zimmer wird. Vom Gefühl her lüftet man im Winter alle 2h. Wie ist das?


    Danke schonmal für eure Antworten


    Patrick

  • Hallo Patrick,


    willkommen im Forum!


    Zur Beckengröße gibt es einen Spruch: Egal, wie groß man es wählt, es ist am Ende immer zu klein!


    Also demnach würde ich Dir zur Maximalgröße raten, die Deine Wohnung und Dein Budget verkraftet. Natürlich gilt auch die Aussage Deines Händlers, dass ein großes Becken weniger empfindlich gegen Schwankungen ist als ein kleines.
    Zwischen 300 und 400 Litern würde ich da aber keinen signifikanten Unterschied sehen.


    Bezüglich der Luftfeuchtigkeit hängt das natürlich von Deiner Raumgröße ab. Ich kann Dir nur sagen, dass bei meinem 750 Liter-Becken ca. 35-40 Liter Wasser pro Woche verdunsten. Es steht in einem 30m2-Raum und - gefühlt - habe ich eine etwas höhere Luftfeuchtigkeit als in den anderen Zimmern.


    LG,
    Bernhard

  • Hallo Patrick,


    das mit den Preisen ist so eine Sache. Ein gutes gebrauchtes kann man so für etwa 500-600€ bekommen. Bei einem neuen Becken mit top Technik kann man aber auch bei diesen Größen mehrere tausend Euro ausgeben. Die Haltung von Tieren spielt hier nicht nur für die Größe sondern auch für die Kosten eine entscheidende Rolle. SPS zB brauchen mehr Licht, eine größere Strömung, größere Abschäumung und eine Dosieranlage für Balling bzw. ein Kalkreaktor.


    Ich empfehle, man soll das größte Becken nehmen für das man Platz hat und das man sich leisten kann. Tut man dies nicht, zeigt die Erfahrung, dass man schnell am Vergrößern ist. Auch laufen größere Becken stabiler als kleine.


    Bei den laufenden Kosten ist man jedoch fast beim doppelnden Preis, wenn man von 250l auf 500l geht.

  • Hallo und willkommen



    Mit etwas Glück kannst du für einen fairen Preis ein gebrauchtes komplett aufkaufen.
    So hab ich vor 15 Jahre auch den Wechsel von süß zu salzig gemacht.


    Alles Andere wurde schon gesagt .
    Mit der Größe und den Besatzwünschen wachsen auch die Kosten.
    Am Anfang genügt wie schon offt beschrieben ,Abschäumer , Strömung , Licht , und gutes Gestein zum Impfen.
    .....ach ja und Geduld. :grinning_squinting_face:


    Nur so für einen Anhaltspunkt.
    Eine Förderpumpe mit 65 Watt braucht also in der Stunde 0,065 KWh, in 24 Stunden 1,56 KWh bei 0.24€ pro KWh sind es dann 0,3744 € pro Tag oder 136,656 € im Jahr.
    Unser Becken gönnt sich ca. 17 KWh pro Tag also gute 1500 € im Jahr. :smiling_face_with_sunglasses:

  • Hallo Patrick,


    es gibt da so eine Faustregel von 10 € pro Liter Beckenvolumen. Viele Leute meinen zwar das es deutlich preiswerter zu machen ist, aber wenn man nach einiger Zeit nachfragt, dann haben sie meistens einiges von der Technik schon getauscht und sind unterm Strich doch in dieser Größenordnung gelandet. Wenn Du Dich nach guter gebrauchter Technik umschaust kannst Du bestimmt den einen oder anderen Euro sparen, aber das es kein billiges Hobby ist sollte Dir von Anfang an klar sein. Was die laufenden Kosten angeht, nur die reinen Stromkosten liegen wohl so bei 1€ pro Jahr und Liter, dazu kommen dann Salz, Verbrauchsmittel, vielleicht noch mal die eine oder andere Koralle oder ein kleines Fischi......
    Nimm lieber ein Becken eine Nummer kleiner und fang erstmal an, anstatt mit einem "Riesenpott" zu starten und dann zu merken dass die Kosten Dich auffressen. Ich will den Teufel nciht an die Wand malen, aber es kann immer mal sein, dass eine Pumpe, Abschäumer, Lampe, etc.....von einem Tag auf den anderen aufgibt. Diese Teile müssen dann innerhalb von extrem kurzer Zeit ersetzt werden und dafür solltest Du genug Geld auf der hohen Kante haben. Du kannst ein laufendes Becken nicht mal eben eine Woche ohne Beleuchtung, Wasserbewegung oder Filterung laufen lassen, in solchen Fällen muss schnell gehandelt werden und das kostet dann Geld. Ein guter Händler vor Ort ist in solchen Fällen ebenfalls Gold wert, denn die haben auch meistens diverses Notfallzubehör im Keller. Ich würde mich nicht nur aufs Internet verlassen, allerdings gibt es Ecken in D wo man echt Probleme hat vernünftige Händler zu finden.
    Schau Dich mal um ob es in Deiner Nähe einen Aquarienverein gibt, da bekommst Du schnell Kontakt zu erfahrenen Leuten die im Zweifelsfall auch mal helfen können.


    Grüße
    Jens

    Von all den Dingen, die ich in meinem Leben bisher verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten (Ozzy Osbourne)

  • Hallo !


    Also wenn Du den Platz hast, würde ich dann doch eher in Richtung 400 Liter gehen, statt 200.
    So ein grosser Unterschied ist da in der Unterhaltung dann eigentlich auch nicht.
    Und bei 400 Liter hast Du auch mehr Möglichkeiten, was den Besatz anbelangt.


    Gruß


    Thomas

  • Bei guter, neuer Technik ist man sicherlich bei 10€ pro Liter Beckenvolumen an Anschaffungskosten.


    Die monatlichen Unterhaltskosten sollte man bei mindestens 20 Cent pro Liter ansetzen, drunter geht es eigentlich nicht (Strom, Wasserwechsel, Futter usw usf, die Liste ist lang). Je nach Besatz und Aufwand können das auch schnell 25 Cent werden, sogar 30 oder noch mehr.


    Dabei ist aber noch kein Tier gekauft, oder Korallenkleber und was man sonst noch wieder alles braucht...


    Nie vergessen: Den "Notgroschen".
    Wenn irgendetwas aus dem Ruder läuft, und sei es nur kaputte Technik, ist schnell mal der ein oder andere Hunderter weg. Im Worst Case auch noch mehr.

    MfG
    Björn


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    Wisst ihr, was das tragische an Kanada ist?


    Die hätten französisches Essen, britische Kultur und amerikanische
    Technologie haben können, aber die haben französische Technologie,
    britisches Essen und amerikanische Kultur bekommen.

  • Hey Leute,


    also erst einmal vielen Dank für eure vielen und raschen Antworten.
    Was mir wohl nicht jetzt erst klar wird: Die Meerwasseraquaristik ist kein billiges Hobby. Im Endeffekt fallen glaube ich die paar hundert Euro, die man anfangs sparen könnte auf lange Sicht nicht auf, da die laufenden Kosten erheblich sind.
    Was das Becken angeht, mir kommt so ein 400L Becken, wenn ich es mir anschaue Solo groß vor, dass ich quasi Angst davor habe.
    Ich stelle mir nämlich immer vor, dass man mit allem erst einmal klein anfängt und dann mit der Erfahrung expandiert. Aber das stellt sich beim Aquarium doch schwer heraus.
    Ich sollte mir dann öfter Aquarien in der Größe anschauen, mich daran gewöhnen und die Vorstellung davon ins Wohnzimmer projizieren.
    Ich glaube das ist so ne Kopfsache bei mir. Komme mir mit so einem großen Becken quasi überfordert vor, wobei die Technik dahinter und das ganze Kümmern sich anscheinend nichts nehmen im Vergleich zu einem kleineren Becken.
    Außerdem habe ich mich zumindest mal über den Fischbesatz ein wenig informiert und da ich dann einige Wunschfische habe, müssen auch alle ins Becken passen. Also dann doch eher die 400 statt 200.


    Danke nochmals. Ihr werdet von mir hören.


    Patrick


    P.s.: wer mal darauf geschaut hat, meine Adresse hat sich geändert :grinning_squinting_face:

  • Also hier mal eine Auswahl, die angedacht war.
    Ich glaube so langsam freunde ich mich mit 360-400L an.
    Allerdings lasse ich mir mit dem Aquarium noch mind. ein halbes Jahr Zeit.
    Korallen sollen auch noch einige schöne rein, da bin ich aber noch ganz uninformiert....


    • Putzergarnele (Lysmata)

    • Anemonenfisch+Wirtsanemone (Amphiprion+Entacmaea quadricolor, Stichodactyla gigantea/mertensii und Heteractis magnifica)

    • Symbiosegrundel (Amblyeleotris+Alpheus)

    • Einsiedlerkrebs (Clibanarius tricolor/Paguristes cadenati)

    • Seeigel (Tripneustes gratilla)

    • Schnecke (Astralium) oder Turboschnecke(Turbo fluctuosa)

    • Demoiselle (Chrysiptera sp.)

    • Neon/Torpedo Grundel

    • Zwergkaiserfisch (Centropyge)

    • Azur Riffbarsch (Chrysiptera hemicyanea)

    • Gelbbauch-Demoiselle (Pomacentrus auriventris)

    • Schwertgrundel (Nemateleotris decora)

  • Hai Patrick,


    mit den anderen Fischen die du halten willst kenne ich mich nicht so aus...
    Aber ein Pärchen Centropyge Loriculus pflege ich ja selber, deshalb würde ich
    folgendes empfehlen:
    - Auf jeden Fall eine Paar Haltung, es ist wunderschön zu beobachten wenn die beiden abends balzen.
    - Wenn du ein Pärchen der Zwerge halten willst würde ich dir zu mindestens 400l empfehlen.
    - Bedenke das die Zwerg häufig an Korallen gehen, also wirst du evtl. nicht das super Polypenbild haben, bzw.
    auf die ein Korallen oder andere Koralle verzichten zu müssen.

  • Eine Heteractis magnifica zusammen mit Korallen in 400l könnte auch schwierig werden.
    Wenn die Magnifica gut drauf ist, füllt die das Becken fast alleine :winking_face:

    MfG
    Björn


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    Wisst ihr, was das tragische an Kanada ist?


    Die hätten französisches Essen, britische Kultur und amerikanische
    Technologie haben können, aber die haben französische Technologie,
    britisches Essen und amerikanische Kultur bekommen.

  • Hey,


    gut zu wissen und danke für die Infos! Werde ich mir direkt dazuschreiben. Und ich gehe gaaaanz stark davon aus, dass mich dann der Händler in diesem Fall genauso gut beraten würde :winking_face:


    Bye
    Patrick

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