Können Einsiedler "ausbrechen"?

  • Hallo,
    seit einigen Tagen vermisse ich einen roten Einsiedlerkrebs. Da mein Becken sehr klein und übersichtlich ist, bin ich mir fast sicher, daß er sich samt Schneckenhaus gar nicht mehr im Becken befindet. Gelegentlich hört man es klicken, wenn einer der Krebse mal wieder beim Versuch, die Eck- Silikonnähte zu erklimmen abgestürzt ist. :grinning_squinting_face:
    Aber würde er auch das Becken verlassen? Bis zum Rand sind es vom Wasser aus ca. 3 cm.
    Einige Süßwasserkrabben sind mir seinerzeit regelmäßig ausgebüxt - aber machen Einsiedler das auch?


    Bei der Gelegenheit: Was macht ein Einsiedler, wenn sein Haus festklemmt? Verläßt er es und sucht sich ein neues? Ersatz ist genug da.


    Besten Dank vorab!

  • Hallo,


    ja es besteht durchaus die Möglichkeit, dass Einsiedler "ausbüxen", wenn sie irgendwie den Rand des Aquariums erklimmen.
    Wir haben mal einen mitten in der Aula des Seniorenheims Völs am Boden spazierend gefunden, etliche Meter vom Becken entfernt.


    Grüße


    Markus

    Grüße aus Tirol - dem Herz der Alpen
    PS: wozu an die See fahren, wenn man "Meer" zuhause hat?

  • moin,
    das Ausbrechnen kann ich bestätigen,
    und das jeden Tag,ist immer der gleiche der morgens auf dem vorderen Steg krabbelt.

  • Ich habe einen kleinen Teil der Riffkeramik aus dem Wasser gucken. Da sitzt eigentlich immer ein Einsiedler drauf. Die mögen ganz gerne mal ein bisschen außerhalb spazieren.
    Allerdings hatte ich noch keinen der meine 15 cm Umrandung erklommen hat.


    Gruß
    Jens

  • Hallo Peter,


    das Ausbrechen kann ich auch bestätigen, auch das die kleinen Kerle gern die Inseln der Keramik besteigen, die aus dem Wasser gucken. Man bekommt wohl da hin und wieder Brandungszonenbewohner als reine Wasserbewohner verkauft... Auch 2 Nerita-Schnecken habe ich Gestern wieder zurück ins Wasser befördert. Zum Glück noch lebend.


    Meine Erfahrung mit dem Einklemmen - nein Sie verlassen das Haus nicht. Sie wechseln das Haus nur, wenn Sie das neue Haus ausgiebig aus der Nähe geprüft haben. Sonst kommen Sie leider nicht auf dei Idee zu wechseln - lieber verhungern Sie in der alten Behausung. Sind halt nicht wirklich intelligent die Kleinen und der Instinkt reicht dazu nicht aus.

  • Moin,
    ich habe in meinem neuen Becken eine Sonnenterrasse, oberhalb des Wasserspiegels. Die ist sowas von frequentiert! Einsiedler und Schnecken nutzen die Möglichkeit des Landgangs sehr gerne. Auch meine Kreiselschnecken finde ich dort regelmäßig, die Napfschnecken natürlich auch.


    An Einsiedlern habe ich bisher dort oben sehr regelmäßig getroffen: Clibanarius longitarsus, C. corallinus, C. striolatus. Die bleiben auch alle oft länger als 1-2 Stunden dort oben.
    Durch meine Abdeckung ist die Luft dort auch schön feucht.


    Noch nicht auf der Sonnenterrasse gesehen habe ich meine Calcinus morgani und die Nasssarius-Schnecken auch noch nicht.

  • Zu vertstehen wie im natürlichen Habitat. Steffi...finden sie bei Dri auch wieder selbstständig den Weg ins Wasser.....wie in der Natur aus?
    Bei meinem nano müßte ich das ja regelrecht in der Mitte des Beckens gestalten.....hmmmmm *grübel*


    Wie ich Dich kenne, hast Du sicher ein Bild von Deiner Terasse :winking_face:

  • Moin Heidi,
    wenn sie genug haben, gehen sie, wie sie gekommen sind. Sie klettern einfach den Aufbau wieder runter.


    Ich hatte das Glück beim Kölle eine Platte gefunden zu haben, die eine wirklich rechteckige Ecke hatte (bin faul und hatte keine Lust das Ding noch zurechtzufriemeln).




    Untendrunter ist noch ein Aufbau mit diversen Höhlen (falls ich doch mal Grundeln halten sollte).


    Ein C. corallinus beim Ausflug:



    C. longitarsus und eine Schnecke:



    C. longitarsus beim abseilen:


    Ist noch in der Übungsphase mit seinem neuen Riesenhaus.



    So sieht der Aufbau unterwasser aus:



    Und durch die beschlagene Scheibe:


    Auch mit einem Einsiedler beim Landausflug.

  • Das ist ja interessant.
    Meine Süßwasserkrabben habe ich mehrmals als massiven Flusenklumpen in der Wohnung wiedergefunden - und das z.T. nach 24 Stunden auf der Fußbodenheizung! Einmal unter dem Wasserhahn abspülen, ins Becken schmeißen - alles gut! :winking_face_with_tongue: Inzwischen ist die Abdeckung dicht.


    Es ist gut zu wissen, daß die Einsiedler auch ein Freiluftbedürfnis haben. Darauf werde ich bei der Planung des großen Beckens Rücksicht nehmen.


    Danke nochmal.

  • Hi,
    nicht alle Einsiedler und Schnecken haben das Bedürfnis. In einer Koralle vor nicht allzulanger Zeit war mal ein Artikel drin. Möglicherweise kann mit dem fehlenden Landgang bei manchen Arten auch deren frühes Ableben begründet werden. M.M. nach kann es aber nicht falsch sein, eine Ausstiegsmöglichkeit zu schaffen. Einsiedler können sehr gut klettern, das ganze darf auch steil sein.

  • Hi,


    die Landgangmöglichkeit finde ich auch wichtig für die Krabbler. Man sollte nur aufpassen, das man Ihnen damit nicht ungewollt erst recht den Zutritt zur Restwohnung ermöglicht. Sonst "freut" man sich beim nächsten Saugen... :hop2:

  • Danke nochmal!


    Gleich die nächste Frage:
    Macht das die Blaubein-Scherengarnele (Stenopus cyanoscelis) auch?Anfang der Woche habe ich mir eine mitgebracht, die sich auch 2 Tage lang besonders abends recht munter durch das Becken bewegte. Nun scheint sie weg zu sein. Ich habe mir alle von außen inspizierbaren Höhlen gründlich angeschaut - nix... :confused_face:

  • Hallo,


    nein Stenopus machen so was definitiv nicht (wäre Selbstmord...)


    Grüße


    Markus

    Grüße aus Tirol - dem Herz der Alpen
    PS: wozu an die See fahren, wenn man "Meer" zuhause hat?

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