Aminosäuren senken KH?

  • Hallo,


    könnte es möglich sein, daß die Zugabe von Aminosäuren (in meinem Fall "Omega" von Fa. Elos) die KH senken?


    Bevor ich damit anfing mit Omega meine Korallen zu füttern (täglich 5 Tropfen aus der Pipette) , fiel die KH innerhalb von drei Tagen um 1°. Durch die Zugabe von, in Osmosewasser gelöstem Natron / Backsoda (Lebensmittelqualität), 20g auf 250 ml Osmosewasser, konnte ich dieses 1° immer wieder mit 20 ml dieser Lösung aufhärten.


    Jetzt muß ich täglich 20 ml ins Becken geben, um die KH konstant zu halten. Liegt das nun an den Aminosäuren, oder an dem besseren Korallenwachstum, daß ich durch Omega erreicht habe, an allem zusammen, oder was?


    Habe nur Weich-, Röhren-, Horn-Korallen und LPS im Becken. Das Becken läuft seit Anfang März, hat effektiv 112 l Wasser, 6 Fische, 2 Garnelen, 2 Krabben, 15 Schnecken, 3 Einsiedler, 1 weißen Kalkröhrenwurm und diverse kleine Seesterne.


    Ich füttere 4 x am Tag und beleuchte 9 Std.


    25°C, Dichte 1,023, KH 7-8, PH 8,3, Nitrat 0,08, Phosphat 0,03, Ca 485 mg/l.


    Als Salz verwende ich Aqua Medic Reef Salt und Red Sea Sea Salt im Wechsel.


    Weiß nicht ob die ganzen Angaben für eine Antwort benötigt werden, aber ich dachte es kann ja nicht schaden. :smiling_face:


    Bin gespannt von Euch zu lesen.


    Gruß Axel

  • Hallo Axel


    Ja durch die Zugabe von Aminosäuren werden auch bakterielle Stoffwechselvorgänge beschleunigt welche dadurch ein höheren KH Verbauch ausmachen, Sollten Korallen ihr Wachstum aufgrund der Zugaben steigern wird dies
    ebenfalls wie Ingrid schon sagte einen Einfluss auf die KH haben


    Gruss Claude

  • Hallo Axel,


    ob die KH durch Korallen verbraucht wird oder ob die KH durch das Produkt zerstört wird, kannst Du am Calcium erkennen. Im ersteren Fall sollte Calcium ebenfalls sinken, wenn die Calciumkonzentration eher steigt während die KH fällt, wird die KH durch das Produkt zerstört.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Ingrid,


    ich gehe mal davon aus, dass eine Lösung nicht ausschließlich Aminosäuren enthalten kann da diese sehr schnell verderben würde. Folglich muss eine Aminosäuren-Lösung konserviert werden. Ich könnte mir denken, dass dabei die eine oder andere Konservierungs-Methode auch die KH zerstören kann. Die KH wird zumindest von Mineralsäuren und Calcium-Salzen dieser Mineralsäuren im Riffaquarium zerstört bzw. abgesenkt.


    Ich will mich da aber gar nicht weiter festlegen, ich wollte im Grunde nur beschreiben, wie Axel das eine vom anderen unterscheiden kann. Egal was er findet, es hat Konsequenzen für die Wasserchemie. Wenn es tatsächlich so sein sollte, dass der KH-Verbrauch sich durch Wachstum verdreifacht hat, und Axel erhöht nur die KH mit Natron, dann senkt er damit auf Dauer seine Calciumkonzentration, was aber bei 485 mg/l Ca noch nicht dramatisch ist.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo,


    vielen Dank für die interessanten Beiträge. Auf die Eine oder andere Weise scheinen auf jeden Fall die Aminosäuren für den KH-Schwund verantwortlich zu sein. Ob nun direkt, oder durch die Anregung von Wachstum und/oder Stoffwechselvorgängen.


    Wenn ich Euch richtig verstanden habe, ist das aber nicht ungewöhnlich und kann durch Natronzugabe ausgeglichen werden, wenn ich dabei den Calciumwert im Auge behalte. Richtig?


    Wie macht Ihr das mit der KH-Erhaltung? Mit welchen Natron-Mengen muß ich denn als tägliche Zugabe noch rechnen?


    Gruß Axel

  • Hallo Axel,


    in meinem "großen" Becken sinkt die KH täglich um mehr als 2 °KH. Ausgeglichen wird mit dem Ballingsalz Natriumhydrogencarbonat. Natron ist dasselbe aber im Lebensmittelhandel meistens teurer als die Großgebinde der Aquaristikhändler.


    Grüße
    Ingrid

  • Hallo Ingrid,


    wow, daß ist ja echt eine Menge, die Du da täglich auszugleichen hast. Es zeigt mir aber, daß meine Beobachtung im eigenen Becken nicht bedenklich ist und ich getrost mit Natron arbeiten kann.


    Ich habe einen 5, oder 7 kg-Eimer für ca. 12,-€ im Internet gekauft. Der Hersteller beliefert sonst auch den Lebensmittelhandel, Bäcker usw.. War ein Tip von einem sehr netten Mitglied hier aus dem Forum. :thumbs_up: :thumbs_up:


    Ich hätte nur gerne eine 0,5 l Dosierflasche dafür, denn z.Zt. verwende ich noch eine kleine 250 ml-Flasche, die ich mir am Anfang mal von Dupla im Fachhandel gekauft hatte. Die ist immer so schnell verbraucht und ich muß wieder neue Lösung anrühren. :upside_down_face:


    Wenn man bedenkt, was in dem Aquaristikhandel so eine Flasche kostet, wäre das ja der Wahnsinn, das Zeug bei dem Verbrauch dort zu kaufen. :winking_face_with_tongue:


    Gruß Axel

  • Wie macht Ihr das mit der KH-Erhaltung? Mit welchen Natron-Mengen muß ich denn als tägliche Zugabe noch rechnen?

    Ich war ähnlich erschrocken wie Du, als meine Korallen anfingen zu wachsen.
    Bei mir fällt die KH täglich um 1°, was bei meinem Becken ziemlich genau 25gr Natriumhydrogencarbonat pro Tag bedeutet. Und so viele SPS habe ich noch gar nicht...
    Ich habe 5 Liter Kanister mit KH und Ca Lösung hier.
    400gr Carbonat gelöst auf 5l und 1.200gr Ca gelöst in 3l.
    Bei diesen Lösungen ist mein Dosierungsverhältnis ziemlich exakt 1:6, das heißt ich gebe täglich 50ml Ca Lösung und 300ml KH Lösung ins Becken, damit kann ich die Werte schön stabil bei 420mg/l und 7,0 halten.


    Ich freue mich auf die ATI Dosierpumpe, das tägliche Gehampel mit den Kanistern nervt irgendwann :smiling_face:

    MfG
    Björn


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    Wisst ihr, was das tragische an Kanada ist?


    Die hätten französisches Essen, britische Kultur und amerikanische
    Technologie haben können, aber die haben französische Technologie,
    britisches Essen und amerikanische Kultur bekommen.

  • Hallo Schmagauke,


    das sind ja echt Mengen die Du da durchhaust. :winking_face_with_tongue:


    Da bin ich ja fast froh, daß ich so ein kleines Becken habe. :grinning_squinting_face:


    Gruß Axel

  • So viel ist das eigentlich gar nicht, es hängt ja in erster Linie vom Besatz mit Korallen ab.


    Deswegen habe ich auf die Bremse getreten, was den Kauf von Korallen anbelangt, bis ich eine Dosierpumpe habe.
    Korallen mögen ja stabile Wasserwerte, die kann ich ihnen noch nicht wirklich bieten. Wenn man berufstätig ist und per Hand dosiert, habe ich ja quasi zum Feierabend KH 6, nach Dosierung 7, am nächsten nachmittag wieder 6 etc
    Das ist nicht wirklich gut.
    Hätte ich mehr Korallen, wäre es noch extremer. Dann müsste ich anheben und hätte vermutlich tägliche Schwankungen von 6 bis 8, das machen Acros bestimmt nicht lange mit.
    Bei wirklich großem Verbrauch muss man also zwingend eine Dosieranlage haben, soviel habe ich in meinem ersten Jahr nun auch gelernt.

    MfG
    Björn


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    Die hätten französisches Essen, britische Kultur und amerikanische
    Technologie haben können, aber die haben französische Technologie,
    britisches Essen und amerikanische Kultur bekommen.

  • Ja, so eine Dosierpumpe ist dabei schon hilfreich und ich denke auch darüber nach, so etwas anzuschaffen. Bin ja nicht immer Zuhause und meine Frau wäre damit klar überfordert. :smiling_face: Da kann ich schon froh sein, wenn sie abends etwas Granulatfutter füttert. Mache ich inzwischen auch schon lieber per Futterautomat.


    Werde mal nach einer einfachen und preisgünstigen Dosieranlage Ausschau halten.


    Gruß Axel

  • 6-Kanal für voraussichtlich 119€.


    Was die dann taugen, wird sich zeigen.

    MfG
    Björn


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    britisches Essen und amerikanische Kultur bekommen.

  • Hallo Bjoern,


    Schwankungen bei KH und Ca sind in einer schmalen Bandbreite nicht ungewoehnlich. Selbst bei automatischer Dosierung treten ungewollt Schwankungen auf, da u. a. Korallenbesatz und Temperatur, auch Verdunstung (je nach Art der Dosiertechnik) Einfluss haben koennen. Es sind zwar grundsaetzlich optimale Werte anzustreben, aber geschwankt kann auch werden. Nur halt in einem fuer den Korallenwuchs angenehmen Bereich. Ich arbeite seit laengerem nur noch mit ungefaehren Werten. Den Korallen scheint es zu gefallen. Frueher habe ich penibel alle Zugaben ueberprueft und genaustens angeglichen. Heute genuegen Dosierungen "ueber den Daumen". Das bezieht auch leichte Schwankungen mit ein. Sogar 14-taegige grottenschlechte Ca u. KH-Werte (Urlaub) werden anstandslos weggesteckt. Zu aengstlich wuerde ich nicht sein. Gesunde Korallen werden sich fuer eine gewisse Zeit anpassen. Muscheln tun das auch.
    Gruss
    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Guten Morgen zusammen,


    ich will mich einfach mal mit einklinken und Hajo fragen:


    Hajo, was für Schwankungsbereiche meinst, kannst du das in Zahlen zeigen, damit ich da bisschen Orientierung für mich habe?
    Wie dosierst du denn, automatisch oder manuell ?

  • Hallo Daniel,


    Ausgehend von einem permanent mit CO2 übersättigtem Becken (kein AS! PH 7.7-8.0), wird über einen Kanister das tägliche Verdunstungsdefizit per Nachfüllautomatik mit Karbonat versetztem Wasser geregelt. Dieses Verfahren bringt mir die angestrebten Werte von PH 7.9-PH 8.3 / KH 6-KH7. Ausnahmen sind hier nur in den Sommermonaten zu verzeichnen, da nach meiner Methode über die größere Verdunstung logischer Weise auch die KH steigt. Dieses wiederum hat zur Folge, dass der PH ebenfalls weiter nach oben marschiert (PH 8.0-PH 8.4 / KH 8, selten KH 9). Gleichermaßen wird parallel, ebenfalls täglich, eine bestimmte, dem durchschnittlichen Verbrauch der Korallen angepasste Menge Ca hinzu gegeben. Hier kommt es, je nach zugeführter Karbonatmenge, zu Schwankungen im Ca-Bereich. Bei den wöchentlichen Überprüfungen wird gegebenenfalls nur der Ca-Wert leicht korrigiert (Korrekturwert kann bis zu 5% betragen), was bei meiner Methode bei der KH naturgemäß selten vorkommt bzw. zu vernachlässigen ist. So sind Schwankungen auf der einen oder anderen Seite unvermeidlich. Die Dichte wird natürlich parallel mit dem obligatorischen WW wieder angeglichen. Auch hier gibt es innerhalb einer Woche temporäre Schwankungen.
    Kurzform: Karbonat wird entsprechend der Verdunstung zugeführt ( erforderliche Menge an Karbonat per Liter Kanisterwasser muss natürlich vorher errechnet werden.) Calcium im entsprechenden Verhältnis als ungefähre täglich Zugabe. Überprüft und ggf. korrigiert wird am Wochenende.
    Mt der oben beschriebenen Methode betreibe ich dieses Becken seit ca. 6 Jahren und habe bis dato bei den Bewohnern keinerlei Unbehagen feststellen können. Für sonstige Auskünfte stehe ich gerne zur Verfügung.
    Gruß
    Hajo

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  • Hallo,


    da kann ich mich Hajo voll anschießen; auch bei mir schwanken die Werte in einem begrenzen Bereich (KH zwischen 6 und 8,5; Ca. zwischen 400 und 450 mg/l). Mein Becken ist mit Korallen stark zugewuchert, der Verbrauch daher recht hoch. Ich betreibe einen Kalkreaktor (Marke Eigenbau) und führe zum Verdunstungsausgleich über einen Niveauregler Kalkwasser zu. Da die Verdunstungsmengen je nach Wetter und Temperatur verschieden sind, das Kalkwasser auch nicht immer frisch angesetzt ist und auch die Tropfenzahl im Rückfluss des Kalkreaktors nie ganz konstant bleibt, entstehen diese Schwankungen. Auch messe ich die Alkalinität höchstens einmal pro Woche, Calcium in weit größeren Abständen. War die Alkalinität - was gelegentlich auch vorkommt - einmal zu tief gefallen, gebe ich - auch über den Daumen gepeilt - etwas Natriumhydrogecarbonat zu.
    Wie gesagt, alle Arten Korallen wachsen dabei seit vielen, vielen Jahren prächtig.


    Gruß


    Bernd

  • Guten Abend,


    danke Hajo und Bernd,


    also sind da in diesen Bereichen Schwankungen vollkommen ok.
    Bei mir reicht noch der wöchentliche Wasserwechsel aus um Ca und KH zu halten,
    lediglich etwas KH Buffer gebe ich in das Osmose Auffüllwasser und führe es so
    wie Ihr auch über das Verdunstungswasser zu.


    Schönen Abend Euch.

  • Hallo,


    warum macht Ihr das Puffern über das Verdunstungswasser, wenn Ihr dadurch die Schwankungen in Kauf nehmen müßt? Warum dosiert Ihr das Natron nicht über eine Dosierpumpe?


    Das ist eine reine Verständnisfrage und ich möchte es einfach nur wissen. Das hat doch bestimmt einen Grund, oder?


    Gruß Axel

  • Hallo Alex,


    einfach deshalb, weil ich kein Balling System mache, sondern mein Calcium über Kalkwasser und die Carbonate mit einem Kalkreaktor einbringe. Beides läuft ohne großen Arbeitsaufwand wochenlang. Nachregulierungen sind bei jedem System von Zeit zu Zeit nötig, auch bei Dosierpumpen. Dadurch können auch Schwankungen entstehen. Natürlich kann man diese durch ständiges Messen und Regulieren weitgehend vermeiden (wenn man dafür die Zeit hat). Eine Notwendigkeit sehe ich aus meinen Erfahrungen in den genannten Bandbreiten aber nicht.


    Gruß


    Bernd

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