Montiporas werden v.unten her weiss

  • Lieber User,


    um dir bei Deinen Problemen besser helfen zu können, bitten wir dich, folgende Fragen so vollständig und richtig wie möglich zu beantworten indem du die Antwort einfach zwischen die Fragen schreibst.
    Solltest Du kein Problem haben, oder Deine Frage anderer Natur sein, so kannst Du den vorbelegten Text natürlich löschen und Deinen eigenen Text verfassen.


    1. Welche Koralle/Korallenart ist betroffen?1. Montipora confusa und 2.superman
    2. Wie lange steht das Tier im Becken?1. seit Mai 2012 2. seit 3 Wochen
    3. Beckenvolumen? 550l
    4. Standzeit des Beckens? seit Ende Februar 2012
    5. Verhältnis des Korallenbesatzes? 90% SPS/LPS, Rest Weichkorallen/Anemone
    6. Nach welchem System wird es betrieben (DSB, MiracleMud,...)? Berliner System
    7. Beleuchtung und Alter der Leuchtmittel? Ati Powermodul 8x54Watt, Leuchtmittel 6 Wochen alt8. Wasserwerte und welche Tests wurden verwendet?
    a) NO3 5=M&N
    b) PO4 n.n=Rowa
    c) Ca=450 Salifert
    d) KH=8 TM
    e) Mg=1500 Salifert
    f) Ph=7,8
    g) Dichte/Salinität 1023
    h) Temperatur 26 Grad
    9. Welche Änderungen wurden in den letzten Wochen/Monaten vorgenommen? Bio Pellets TM
    10. Weitere Zusätze (Spurenelemente, Aminos,...)?Bacto Balance und Coral A11. Zeigen andere Korallen Symptome? nein
    12. Gibt es andere Tiere im Becken, welche für die Probleme als Ursache in Frage kommen????
    Vielen Dank, dein Forenteam



    Das Bild zeigt meine M.confusa, welche links unten braun/abgestorben aussieht und von dieser Seite wird sie auch weiss. Ausserdem wuchert staendig eine Alge (Bryopsin oDerbesia??) aus ihr raus.


    Meine M.supermann loest sich auf, Bild kommt spaeter. die M. danae ist dunkler geworden und zeigt kaum noch Polypen. Hab sie von unten nach oben gestellt.


    Irgendjemand eine Idee. Fehlt evtl. Po4??? und wenn ja, wie kann ich dem entgegenwirken??

  • Hallo Ellis,
    es könnte sich um eine PO4 Limitierung handeln. Hast mal versucht den Filter abzustellen bzw. weniger Pellets rein damit Du wieder in den messbaren Bereich kommst von PO4?


    Gruß Sven

  • Hi Thomas,


    da wäre ich mir nicht sicher. Bacto-Balance führt ja N/P im richtigen Verhältnis zu. Wenn nun aber ein Stoff im Becken schon vorliegt, der andere aber gar nicht, kann das wiederrum limitierend wirken, da ja mehr N für Wachstum da wäre, P aber nicht.
    Vielleicht kann Hans-Werner ja noch etwas dazu sagen.


    Gruß


    Malte

  • Hi ellis,


    wachsen da Algen im Korallenstock? Meine S. calendrinum z.B. mag das gar nicht. Vielleicht sind die das Problem? Nur so eine Idee. :confused_face:


    Viele Grüße,
    Björn

  • Tach,


    ich habe 3 Handvoll (Maedchenhaende :ylol) wieder rausgenommen, da es fuer meinen Pelletfilter zu viel war.
    Wenn ich noch weniger Pellets reinmache, steigt dann nicht wieder mein NO3 hoeher??



    Bacto Balance dosiere ich mit 3ml und Coral A mit knapp 6 ml.


    Ueber Wachstum kann ich mich ansich nicht beschweren. Die Algen versuche ich immer mal abzuzupfen, aber mit ausrotten ist es schwierig, da bleibt immer mal was haengen.
    Die Monti ist mit Reef Bond gut befestigt, sodass ich die nicht mehr abkriege. Die eine Seite (rechts) sieht auch noch gut aus, Polypen voll da. Mittig im Riff habe ich die Gleiche, und die wird nicht weiss.


    Aber schade ist, dass die superman auch weiss wird. Also muss doch was sein.

  • Hallo Ellis,


    es könnte ein Umstellungsproblem sein, das die Montis haben. Hauptursache ist dabei der Wechsel von höheren auf niedrigere Phosphatkonzentrationen, hier möglicherweise mit einer gewissen Phosphatlimitation.


    Dafür spricht das sofortige Wachstum von Bryopsis auf dem Korallenskelett. Wenn das Phosphat während der Skelettbildung nicht vollständig von den Zooxanthellen verbrauch wird, wird es teilweise in das Skelett eingelagert. Das macht dann bei der Phosphatabsenkung Probleme. So zumindest meine Schlussfolgerung, dass gerade in diesen Bereichen bevorzugt Algen wachsen. Man sieht manchmal sogar, dass diese Skelettbereiche schon grün sind, wenn sich das Gewebe zurückzieht. Schwacher Trost: Die neu gebildeten Teile haben keine Probleme damit.


    Ich empfehle als Sofortmaßnahme, die KH auf 6 - 7° abzusenken und das NP-BACTO-BALANCE um eine Stufe zu reduzieren.


    Grund: Gegenüber den NP-BACTO-PELLETS ist das NP-BACTO-BALANCE der schneller verfügbare organische Kohlenstoff, der zuerst verwertet wird um die Nährstoffe abzusenken. Denn das ist hier höchstwahrscheinlich das Problem, nicht die Limitation sondern die Absenkung. Außerdem habe ich es in Versuchen immer wieder erlebt, dass bei niedrigen Phosphat-Konzentrationen schon 8° KH zu viel sein können und es zu basalem Absterben von SPS kommt.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo,


    die auf dem Bild gezeigte Montipora capita mit dem absterbenden Gewebe von unten und dann noch mit der Bryopsis-Indikation zeigt eine Stickstofflimitierung an, und keine Phosphorlimitierung... vielleicht überdenkt Ihr einfach mal die Diagnose...


    Und was das Zurechtrücken von Nährstoffverhältnissen angeht... was für Verhältnisse? Das einzige, was in dem Beckenn nicht paßt, ist das Verhältnis von Nährstoffeintrag und -austrag. Der Einsatz des Pelletfilters gekoppelt an die Abschäumleistung ist im Verhältnis zur Stickstoffzufuhr in diesem bestehenden Becken einfach zu effektiv.


    Aber Anzeichen einer Phosphorlimitierung erkenne ich hier ehrlich gesagt nicht...


    Grüße
    Jörg

  • Hi Jörg,


    interessanter Einwurf. Aber wie passt das zu den gemessenen Wasserwerten? Die Vermutung einer Phosphorlimitierung bzw. zu schneller Reduktion resultiert ja aus den angegebenen Werten (NO3 =5, PO4=n.n.). Eine Stickstofflimitierung würde ich da zuletzt vermuten.
    Bei meinem Becken konnte ich allerdings bei Einsatz jeglicher Kohlenstoffquellen auch immer zuerst einen drastischen Rückgang von NO3 sehen, lange bevor PO4 ins rutschen kam. Da war dann für mich auch messbar eine N-Limitierung eher im Verzug.


    Gruß


    Malte

  • Hi,


    wenn Du sagst, Nitrat = 5 mg/L gebe ich Dir recht, dass das nicht paßt. Ich würde hier aber eher einen falsch positiven Nitratbefund vermuten, ein bißchen Nitrit im Becken, was bei so wackligen niedrigen Werten nicht selten ist, und schon hast Du einen positiven Nitratbefund.
    Mit welchem Nitrattest wird denn gemessen?


    Die Symptomatik auf dem Bild paßt nicht zu einer Phosphorlimitierung. Kann ja sein, dass Phosphat auch nicht nachweisbar ist, aber bei einem nicht nachweisbaren Phosphatgehalt könnte man auch vermuten, dass die Korallen viel heller sein müssten. Das ist auch nicht immer so, dass Korallen super hell werden müssen, aber dann bei einer Phoshorlimitierung sterben SPS eher von den Spitze her ab, als von unten oder flieckig.


    Außerdem zeigen viele Bryopsis-Arten Stickstoffmangel an, und nicht Phosphormangel.


    Ich weiß ja nicht, seit wann das nun mit diesem Problembecken schon so geht, aber wenn man alles mögliche tut, um eine diagnostizierte Phosphorlimitierung aufzuheben, und es wird nicht besser oder eher noch schlimmer, dann sollte man eben mal auch was anderes vermuten. Ich bin mit dem thread auch nicht so vertraut, hab eben nur das Bild gesehen und dann die ganzen Beiträge gesehen, die eine Phosporlimitierung diskutieren. Will mich da jetzt auch nicht zu sehr einmischen ehrlich gesagt...


    Grüße
    Jörg

  • Ach ja, hab's gelesen, Macherey und Nagel. Also, wurde ein Test auf Nitrit durchgeführt?
    M&N reagiert empfindlich auf Nitrit, wie es typisch ist für die vorliegende Analysenmethode ist, das steht auch in der Testgebrauchsanweisung drin.


    So lange hier an dieser Stelle kein Nitrittest durchgeführt wird, um eine Beeinflussung des Nitrattests ausschliessen zu können, braucht man über den Messwert von 5 mg/L eigentlich nicht groß diskutieren... zumal die Symptomatik der Korallen komplett gegen 5 mg/L Nitrat spricht.

  • Hallo allerseits,


    Nitrit:


    Jbl sagt 0,05 und 0,1
    Red Sea sagt 0
    Sera sagt zwischen 0-0,5


    No3 mit Referenz gegengemessen liegt nur bei 5 anstatt bei 10

  • Hi,


    also Du hast 4 Nitrit-Tests, richtig? Zwei JBl Tests, einen Red Sea Test und einen Sera Test. Drei davon zeigen Dir Nitrit an, nur der Red Sea Test sagt "negativ".
    Naja, dann sind wir etwas schlauer, aber eigentlich auch nicht, außer dass ich nach wie vor behaupte, dass Dein Nitrat-Messwert falsch ist. Wenn Dein M&N Test zu wenig gegenüber der Referenzlösung anzeigt, dann ist auch das sehr kritisch zu diskutieren. Entweder, die Referenzlösung stimmt nicht, oder Du hast falsche gemessen, oder der M&N Test ist falsch.


    Also, lange Rede, kurzer Sinn. Entweder, Du läßt eine Wasserprobe möglichst frisch und partikelfrei von einem Labor messen, dass sich mit der Bestimmung von Nährstoffparametern in Meerwasser auskennt, oder Du läßt das Messen mal sein und versuchst, mehr Stickstoff in Dein Becken zu bekommen. Hier hast Du mehrere Möglichkeiten:


    1) Abschäumer tagsüber aus lassen, trocken einstellen und nur nachts laufen lassen
    2) Pelletvolumen im Pelletfilter um die Hälfte reduzieren
    3) Etwas mehr proteinhaltige Trockenfuttermittel füttern (Flocken und Pellets), und zwar am Tage, wenn der Abschäumer aus ist und Stickstoff auch im System bleibt.
    4) Ich würde auch zum Ausschluss einer Mikronährstofflimitierung eine gute Spurenelementlösung dosieren. So ein Pelletfilter holt schon eine Menge an Eisen, Mangan Zink und Kupfer aus dem Wasser raus. Das kann bestehende Probleme durchaus verstärken.
    5) die KH absichtlich auf 6-7°dKH zu reduzieren halte ich bei einer bestehenden Steinkorallenproblematik für sehr kontraproduktiv. Du hast schon (wenn die Werte stimmen) 450 mg/L Calcium, d.h. die KH ist ggf. schon etwas wackelig, und wenn Du jetzt noch mehr Calcium dosierst, um die KH zu drücken, dann rauscht sie Dir vielleicht auch auf 5°dKH ab. Ob Deine Korallen das so witzig finden, weiß ich ja nicht. Aber das sollte Hans-Werner lieber erklären, warum er die KH absenken würde, die mit 8°dKH in einem guten Bereich liegt.


    Ist aber Deine Entscheidung, wie Du mit den Informationen umgehst und diese interpretierst. Ich würde es Dir jedenfalls nicht vorwerfen, wenn Du dem gemessenen Nitratgehalt mehr glauben schenkst, als dem Bild Deiner Koralle. Ob das aber richtig ist, dass wird sich zeigen.


    Grüße
    Jörg

  • Zitat

    Original von Joerg Kokott


    Außerdem zeigen viele Bryopsis-Arten Stickstoffmangel an, und nicht Phosphormangel.



    Hallo Jörg,


    wie meinst du das? Das vermehrte Vorkommen der Alge generell? Oder das Wachsen auf der Koralle? Finde das eigentlich ganz interessant! :smiling_face:
    Bei mir wächst eine Rotalge in einer S. calendrinum, die ich da nicht mehr raus bekommen habe und ich mich gerade Frage, ob das ein ähnlicher Fall ist (Nitrat ebenfalls 5 mg/l, PO4 > 0,1, Bacto Balance, keine Pellets).



    Viele Grüße,
    Björn

  • Hi,


    nein, allgemein, aber nicht alle Arten. Hängt auch oft mit der Struktur der Steine zusammen. Typischerweise hat man früher schon Bryopsis mit dem Nachweis von Nitrit diskutiert, und in der Tat ist es so, dass gerade Stickstoffmangelaquarien gerne mal zur Nitritentwicklung neigen.
    Einige Lebende Steine, wie z.B. Heliopora-Skelette, sind sehr offenporig, so dass es im Inneren zu großen Fluktuationen in der Oxie/Anoxie kommt. Das führt dann zu einer unterbrochenen Denitrifikation, die bei der Reduktion von Nitrat zu Nitrit ins Stocken kommt. Gerade bei solchen Heliopora Steinen habe ich oft Bryopsis Probleme erkannt.


    Das gleiche könnte auch bei abgestorbenen Korallen sein, so wie hier: also nicht wie vermutet, dass eine Phosphatquelle im Kalkskelett besteht, die Bryopsis erzeugt (dann würde wohl eher Derbesia oder sonst was wachsen), sondern dass hier im Abbau von totem organischen Material kurzweilig Nitrit entsteht, dass bevorzugt Bryopsis ansiedeln läßt.


    Das sind aber nur praktische Beobachtungen, theoretisch gibt's dafür keinen mir bekannten Nachweis.


    Generell, wenn ich Bryopsis in einem Becken sehe, prüfe ich erstmal einen potentiellen Stickstoffmangel.


    Wie aber Joe schon sagt: in Deinem Fall sehe ich hier keinen Zusammenhang, sondern einfach einen verfügbaren Siedlungsraum, der noch ein paar gebundene partikuläre Nährstoffe enthält.


    Jörg

    H Hersteller

    Einmal editiert, zuletzt von Joerg Kokott ()

  • Hallo Joerg,


    danke fuer deine Ausfuehrungen. Alle, die hier geantwortet haben, haben ja massive und laengergehende Erfahrungen/Wissen wie ich :yrf


    Ich werde mir mad dein Bericht "Nährstoffarm oder nährstoffreich – nur Ansichtssache?" auch nochmal zu gemuete fuehren.
    Der JBL und Sera Test sind die aelteren Tests (1 JAhr) der REd Sea erst erst 1/2 Jahr alt.


    Die Referenz ist von FM und die neue Version, incl. NO3 und PO4. Die habe ich vor ca. 6 Wochen gekauft.


    Mit der habe ich ich meine Salifert MG und CA gegengemessen und die stimmen.


    An Spurenelementen habe ich TM Pro Coral A. Ebenfalls Nyos Active Elements, Coral Nectar .
    Dann noch Grotech Coral A,B,C.


    Aminos von Nyos und FM Ultramin S.


    Ach ja, meine Cycloseris ist auch weiss geworden.


    Ich weiss nicht, welches Labor ich hier in meiner Naehe bemuehen koennte, taete es ggf auch ein "humanmedizinisches"?
    Ich werde heute sowieso zu meinem Meerwasserhaendler fahren und eine Probe mitnehmen und ihn bitten mit seinen Tests die relevanten Sachen zu messen, fuers erste.


    So sieht es im Moment aus:

  • Hallo Jörg,


    vielen Dank für Deinen Beitrag. Allerdings ist es so, dass das Absterben von unten her mit Algenwuchs auf dem Skelett nach meinen wiederholt gemachten Erfahrungen eher ein Umstellungs- als ein Limitationsproblem ist und mit weniger Phosphat/mehr Stickstoff zu tun hat. Ich vermute Störungen bei der Skelettbildung durch eingelagertes Phosphat und dem Wechsel auf phosphatarme Bedingungen. Vielleicht kannst Du ja noch erläutern, unter welchen Bedingungen von Stickstoffmangel Du Deine geschilderten Beobachtungen (wiederholt?) gemacht hast.


    Hallo Ellis,


    führst Du GroTech A, B und C und Nyos Active Elements in voller Dosierung zu? Dann hast Du Eisen, Mangan, Chrom, Nickel und vermutlich auch Zink dreifach, Iod, Fluor usw. doppelt dosiert. Das könnte etwas zu viel des Guten sein.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Zitat

    Original von Hans-Werner
    Vielleicht kannst Du ja noch erläutern, unter welchen Bedingungen von Stickstoffmangel Du Deine geschilderten Beobachtungen (wiederholt?) gemacht hast.



    Hallo Hans-Werner,


    ich hatte Deine Argumentation schon verstanden, keine Frage. Aber was meinst Du mit "Bedingungen von Stickstoffmangel". Eine Stickstoffmangelbedingung ist eine Stickstoffmangelbedingung, wie die zustande kommt, spielt doch keine Rolle. Genau eine solche Symptomatik wie in diesem Fall hast Du z.B. auch, wenn Du einen Zeolithfilter zu stark durchströmst bzw. in Abhängigkeit von der Strömungsrate auch zu viel Zeolithmaterial einsetzt. Oder einfach, wenn der Abschäumer zu groß ist, oder wenn der Pelletfilter zu stark ist, oder wenn man nicht rechtzeitig die Wodkadosis senkt und Phopshat stehen bleibt und Nitrat runter rauscht, etc.


    Du hast in diesem Fall hier empfohlen, das Pelletvolumen beizubehalten und das bactobalance abzusetzen, oder zumindest drastisch in der Dosis zu verringern. Ich würde eben genau das Gegenteil tun... also Stickstoffexport reduzieren und mit dem bactobalance Stickstoff zuführen (bitte widerspreche mir, wenn Du im bactobalance keine Stickstoffquelle drin hast, aber ich vermute das stark, wenn Du von einer Phosphorlimitierung ausgehst und in direkter Anlehnung an eine P-Limitierung empfielst, das bactobalance abzusetzen. Warum sonst würdest Du das Mittel absetzen, wenn nicht um zu verhindern, dass das N : P Verhältnis zugunsten von N verändert wird).


    Wo Du aber sicher absolut recht hast ist die Dosierung all der Spurenelemente... alleine das kann schon zu Gewebeschäden wie diesen führen, v.a. dann, wenn eine Makronährstofflimitierung vorliegt.


    Gruss, Jörg

    H Hersteller

    2 Mal editiert, zuletzt von Joerg Kokott ()

  • Hallo Jörg,


    der Hintergrund für meine Empfehlung war folgender: Unsere Pellets enthalten keine Stärke. M. E. können nur Stärke-Pellets sehr niedrige Nährstoffkonzentrationen weiter absenken weil sie das Bakterienwachstum und die Biofilmbildung stark anregen, was in der Schleimbildung sichtbar wird.
    PHA-Pellets und unsere Misch-Pellets werden langsamer abgebaut und m. E. werden sie bei sehr niedrigen Konzentrationen eines Haupt-Nährstoffes kaum noch/gar nicht mehr abgebaut. Es stellt sich dann eher ein Gleichgewicht ein, bei dem sie puffernd wirken.


    Das NP-BACTO-BALANCE enthält sowohl Nitrat als auch organischen Stickstoff als auch Phosphat um eine Nährstoff-Limitierung zu verhindern. Die gute Bioverfügbarkeit von flüssigem organischem Kohlenstoff bewirkt aber eine stärkere Absenkung bis zu dem Limit, das durch die Nährstoffe im NP-BACTO-BALANCE gesetzt wird. Da ich hier aber die Veränderung im Vordergrund sehe, habe ich empfohlen, das Flüssig-Produkt zu verringern.


    Ich persönlich kann mir eine echte Stickstofflimitation nur schwer vorstellen da Korallen Ammonium sehr effizient aufnehmen und Nitrat nicht von Zeolith, Ton etc. adsorbiert wird. Es gibt allerdings Bedingungen, wo eine bestimmte Form von Stickstoff fehlt und die Korallen an die Nitrataufnahme nicht angepasst sind, z. B. beim Zeolith-Einsatz. Das ist dann eine Form von Stickstoffmangel, der nicht auftreten würde, wenn die Korallen die Zeit gehabt hätten, sich auf Nitrat einzustellen. Du weißt als Biologe ja selbst, dass dafür Nitratreduktase gebildet werden muss.
    Ich habe das mal erlebt, als ich von einer anderen Stickstoff-Form auf die äquimolare Menge Nitrat umgestiegen bin. Es war also genausoviel verwertbarer Stickstoff vorhanden, aber mindestens eine Montipora-Platte konnte sich nicht ausreichend schnell darauf einstellen, wurde sehr hell und starb auch teilweise ab.


    Grüße


    Hans-Werner

  • ZITAT:


    Wo Du aber sicher absolut recht hast ist die Dosierung all der Spurenelemente... alleine das kann schon zu Gewebeschäden wie diesen führen, v.a. dann, wenn eine Makronährstofflimitierung vorliegt.


    Gruss, Jörg



    ABER ICH HABE DOCH DIE GANZEN AUSGEFUEHRTEN SPURENELEMENTE NICHT BENUTZT,SONDERN NUR DA!!


  • Die Beiträge haben sich einfach nur überschnitten, während ich meinen Beitrag geschrieben hatte...

  • Nabend Hans-Werner,


    du hast es wahrscheinlich überlesen (wie alle anderen auch), aber der pH-Wert ist 7,8.
    Wenn das während der Beleuchtungsphase gemessen wurde, dann ist der morgendliche pH-Wert noch geringer.
    Bist du dir sicher das ein Absenken der Alkanität richtig wird? Ich würde ja am pH-Wert schrauben.
    Ein Absenken der Alkanität ohne pH-Anhebung würde da so einiges killen.


    Gruss
    Rainer

  • Morgen,


    gemessene Werte beim Meerwasserhaendler:


    PH: 8,1
    PO4: 0,04 Hanna Phophatmesser
    No3:2 Salifert
    No2:0 Salifert
    KH: 9 Salifert


    Salinitaet: 1027 Hanna (hab zu Hause nochmal mit dem Aerometer gemessen , Wert:1022)


    MG und CA glaubt er mir nicht, obwohl ich ihm gesagt habe, dass ich mit FM Referenz ueberprueft habe.


    M&N Tests und Rowa Tests kennt er nicht.


    Er meinte, dass durch die hohe Salinitaet diese Werte nicht stimmen koennen.


    Hier mal noch ein (schlechtes)Bild meiner superman:

  • Hallo Rainer,


    ich bin mir sicher, dass eine Absenkung der Alkalinität richtig wäre. Ich habe noch nicht gehört, dass ein niedriger pH-Wert Korallen killt. Dieter Brockmann hat in einem Vortrag mal das Gegenteil erwogen. Bei ihm waren es eher die Fische, die bei niedrigem pH und hohem CO2-Eintrag Probleme machten.


    Am pH-Wert schrauben ist möglich, unabhängig von der KH, mit Kalkwasser. Eine andere Möglichkeit, effektiv am pH-Wert zu schrauben ohne andere Parameter stärker zu verstellen als den pH kenne ich nicht. Möglicherweise lässt sich durch Kalkwasser bereits die KH absenken und sich der Zustand der Korallen verbessern.


    Hallo Ellis,


    auf dem Bild der Montipora Superman scheint es so, dass die frisch freigelegten Teile des Skelettes wieder grünlich sind. Ist dieser Eindruck vom Foto richtig?


    Rainer hat eine pH-Wert-Erhöhung in Erwägung gezogen. Das könnte eine gute Maßnahme sein. Vielleicht solltest Du es einmal mit dem Kalkwasser nach Wilkens probieren. Bist Du damit vertraut? Wie ergänzt Du derzeit Calcium und KH?


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Ellis,


    gut zu wissen, dass das eine Montipora sein soll :winking_face: Das Bild ist nicht wirklich brauchbar, also ich erkenne da leider nichts dran...


    Wasserwerte Deines Händlers: naja, man muss M&N und Rowa nicht kennen, wenn man in der Lage ist, mit anderen Tests vernünftig zu messen. Wenn sich aber schon eine nicht unerhebliche Diskrepanz zwischen der von Dir gemessenen Dichte und der des Händlers ergibt, dann würde ich auch mal alle anderen Parameter mit Skepsis betrachten...
    1,022 und 1,027 g/cm³ liegt mir persönlich zu weit auseinander, wobei ich nie mit so einem Hanna Teil die Leitfähigkeit bestimmt habe und dazu nix sagen kann.


    Womit hat der Händler Nitrit und Nitrat bestimmt?


    @Hans-Werner und Rainer:
    Was den pH-Wert angeht: ich halte ein systemisches Problem auch hier für eher unwahrscheinlich und würde einen Messfehler oder zumindest eine Ungenauigkeiten für wahrscheinlicher halten, bevor nichts näheres bekannt ist, wie dieser Wert überhaupt zustande kommt.


    Warum soll ein laufendes Riffaquarium wie dieses mit einer ausreichenden Pufferkapazität ein Säureproblem haben? Läuft an dem Becken ein Kalkreaktor? Ausserdem wäre es gut zu wissen, wie der pH-Wert gemessen wurde und wie Rainer schon richtig sagt, wann er gemessen wurde.


    Und ich schlage an dieser Stelle mal vor, dass das ganz geklärt wird, bevor Ellis gleich 5 L Kalkwasser in sein Becken schüttet...


    Gruss!

  • So,


    Zitat Hans Werner:


    Hallo Ellis,


    auf dem Bild der Montipora Superman scheint es so, dass die frisch freigelegten Teile des Skelettes wieder grünlich sind. Ist dieser Eindruck vom Foto richtig?


    JA DAS IST RICHTIG!


    Zitat Joerg:


    Womit hat der Händler Nitrit und Nitrat bestimmt?


    MIT SALIFERT


    Wasserentnahme war 15.45 Uhr, Messung 17.45 Uhr


    PH mit HANNA


    ES LAEUFT KEINE KALKREACTOR

  • Hallo Jörg,


    das mit dem pH-Wert geht mir auch regelmäßig so und es bleibt mir ein Mysterium, ich habe aber ab und an Kunden am Telefon, die mir Stein und Bein schwören, dass sie mit allen möglichen Mitteln einen niedrigen pH-Wert gemessen haben und keine Ursache wissen. Das war der Hauptgrund dafür, dass wir irgendwann auch Calciumhydroxid angeboten haben.


    Das Kalkwasser ist ja als Maßnahme nichts schlimmes und ein Weg der Kalkversorgung, der lange gut funktioniert hat und auch heute noch in vielen Becken funktioniert. Es müssen ja nicht gleich 5 l täglich sein.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hi Ellis,


    bei der Datenlage bleibt alles Spekulation. Die Messergebnisse weichen so stark von einander ab, dass ich lieber Lotto spiele.
    Checke bitte alle Werte mit der Referenz, eiche das pH-Messgerät und poste die Werte. Den Messergebnisse deines Händlers traue ich nicht, da ich die Tests dieses Herstellers in der Kategorie 'flüssige Würfel' einordne.


    Hi Hans-Werner,


    Brockmann fährt/fuhr sein Becken mit _leicht_ abgesenktem pH-Wert. Tagüber läuft der Kalfreaktor und abends gabs Kalkwasser.
    So sage er es vor ca 2 Jahren im Rahmen eines Vortrages bzw im Gespräch danach.
    Mit niedrigen pH-Werten bekommen Steinkorallen exakt dann Probleme, wenn die Calziumsättigung unter 1 fällt. Da nachts der pH-Wert im Gewebe der Koralle unter der des Wasser fällt, sollte man die Calziumsättigung deutlich über 1 halten. Sonst löst sich der Kalk unter dem Gewebe auf.


    Gruss
    Rainer

  • Hallo Rainer,


    bei 450 mg/l Calcium und Alkalinität 8 °dH müsste der pH unter 7,4 fallen, damit die Aragonitsättigung unter 1 geht.


    @Hans-Werner: Kalkwasser ist eine gute Methode, den pH anzuheben. Die Alkalinität wird dabei aber angehoben.
    Nur in dem speziellen Fall, dass die Kalkwasserzugabe eine Kalkfällung induziert, sinkt die Alkalinität. Aber dann sinkt auch der pH.

  • Hallo Ellis,


    ich habe noch etwas über Dein Montipora-Problem gegrübelt. Ehrlich, ich hatte mit den Korallen, wo das freigelegte Skelett grün war, wie bei Deiner Superman, immer erhebliche Probleme. Entweder sind diese abgestorben oder sehr lange nicht gewachsen. M. E. geht diese Grünfärbung auf Cyanobakterien zurück, zumindest geht sie in Richtung Blaugrün (=Cyan) und dieses ist möglich, weil Phosphate in das Skelett eingelagert sind. Irgendwie scheint das die weitere Kalkbildung der Koralle zu stören. Phosphatreich gewachsene Steinkorallen scheinen nur in phosphatreichem Wasser gut weiterzuwachsen.


    Am erfolgversprechendsten halte ich die pH-Erhöhung mit Kalkwasser auf 8,3 bis 8,5 (8,5 bei/direkt nach der Kalkwasserzugabe). Dies könnte die Kalkbildung der Koralle verbessern. Das ist leider nur ein theoretischer Ansatz, den ich noch nicht praktiziert habe, also weder positive noch negative Erfahrungen damit.


    Hallo Armin,


    theoretisch erhöht Kalkwasser die Alkalinität, praktisch konnte ich das noch nicht feststellen. Ich denke, das liegt daran, dass mit Kalkwasser durch die pH-Erhöhung auch die Kalksättigung erhöht wird. Bei der Konstellation 450 mg/l Ca und 8° KH gehe ich eher von einer KH-Absenkung durch Kalkfällung/Kalkbildung aus. Bei Kalkwasserzufuhr werden m. E. beide Werte etwas abgesenkt weil die pH-Erhöhung im Vordergrund steht.
    Der pH-Wert muss dabei nicht im ganzen Aquarium wieder sinken. Das Aquarium ist keine homogene Lösung. Es kann zu lokaler Kalkbildung (Korallen, Wärmequellen) kommen, die den pH im Aquarium unbeeinflusst lässt.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo,


    Ph laut Troepfchentest 7,9 = 14.00 Uhr geht Vollicht an


    Habe Dose KAlkwasser von Grotech da.


    Hatte das dosiert wegen Dinos.


    KH und Calcium werden doch dann auch wieder steigen?!

  • Hallo,


    jetzt ist ein wenig Zeit vergangen und ich moechte euch nun die neuesten Bilder der Korallen zeigen.


    Das BActo Balance habe ich auf 3ml reduziert, die Coral A Element dosiere im mit 5ml.


    Meine Problem-montipora habe ich demontiert, Ableger gemacht,und die gesunden Triebe zusammen wieder aufgeklebt (sagt man da so?)
    Das weiss gewordene"Mutterstueck" mit den Algen habe ich in ein Ablegerbecken gesetzt, wo die Algen fleissig vor sich hin wuchern.


    Meine Montipora superman hat es allerdings nicht ueberlebt.

  • Die Wasserwerte pendeln sich mittlerweile auch recht gut ein, wobei mir ein grossser Wasserwechsel mit darauffolgenden kleinen gut geholfen haben.


    No3: 2
    Po4:0,024
    Mg: 1380
    Ca: 420
    KH :7-8


    Alles in allem bin ich zufrieden. Erst seit kurzen fangen Kalkrotalgen sehr gut an zu wachsen.


    Witzigerweise habe ich erst seit 2 Tagen begriffen, wie ich die Fluessigkeit der beiden TM Produkte in das Messbecherchen der Flasche befoerdert bekomme. :winking_face_with_tongue:

  • Hallo Ellis,


    dass die Montipora "Superman" es nicht geschafft hat, ist schade, ich hatte es allerdings befürchtet. Wenn grünes Skelett zum Vorschein kommt, ist das nicht gut. Solche Problemfälle kenne ich seit über 15 Jahren und sie sind immer sehr schwierig.


    Ansonsten sieht es ja recht gut aus, aber Dein Aquarium sah auch vorher gut aus.


    Die Tubastrea sieht toll aus. Es würde mich sehr interessieren, wie es weiter geht. Bitte berichte gelegentlich mal wieder.


    Gruß


    Hans-Werner

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!