Vitaminpräparat Korvimin

  • Hallo zusammen,


    in letzter Zeit hatte ich Probleme mit Cryptocaryon irritans (Weißpünktchenkrankheit) und meine Frau hat gelesen, dass man grundsätzlich Vitaminpräparate zur Vorbeugung geben sollte. Hier wurde als preiswerte Alternative das Vogelpräparat "Korvimin" vorgeschlagen, was wir seitdem auch regelmäß benutzen.
    Nun haben wir seit etwa Oktober auch Probleme mit Phosphat im AQ und ich habe festgestellt, dass es im Trinkwasser aus der Leitung vorhanden war; wohl wegen der Bauern, die in diesem Monat gedüngt haben. Nun war die Belastung wieder zurückgegangen, aber wir haben in dieser Zeit einige Weich- und Röhrenkorallen verloren. Der Phosphatwert hatte bis zur Düngung durch die Bauern keine Rolle im Wasser gespielt. Heute habe ich mal das Korvimin in destilliertem Wasser aufgelöst und mit dem Salifert-Test getestet. Und siehe da, auch das Korvimin ist leicht Phosphat belastet (1 Messerspitze auf 10 ml Wasser gegeben) und zwar in dieser Konzentration lag der Wert zw. 0,1 und 0,25 mg/l. Das macht auf unseren 60er Würfel (216l + Technikbecken ~ 250l) wenig aus, aber wenn man jeden Tag etwas gibt, dann erhöht sich die Konzentration.


    Könnt Ihr die Phosphatbelastung bei Korvimin bestätigen, oder ist mein Test nur ungenau?


    Viele Grüße


    Anselm

  • hey,


    Ich kann dir zwar nicht sagen, ob Phosphat im Korvimin enthalten ist... Aber ich kann dir einen anderweitigen Tipp geben^^


    Nim am besten Sanostol. Das ist ein Vitaminpräparat, das auch Kinder bekommen. Mit Sanostol habe ich noch nie Probleme gehabt.


    Am besten benutzt du wenn du Sanostol nimst, das ohne Zucker. Dann bei der Fütterung ein paar Tropfen Sanostol mit zum Futter und das etwas aufweichen lassen. Die meißten Fische lieben das Zeug^^ wenn du dann mal Knoblauch benutzt (ist auch sehr nützlich) kannst du den Geschmack mit dem Sanostol drücken.


    versuch es mal.


    Sagmal hast du noch Phosphat im Becken?

  • Hallo Anselm,


    Korvimin ist eigentlich kein "reines" Vitaminpräparat sondern eher ein "Probiotikum", das bei vielen Exoten vorbeugend und besonders bei Mineralstoffmangel gegeben wird.


    Eine kurze Google-Suche erbrachte dies hier (ohne Gewähr):
    Zusammensetzung:
    Dicalciumphosphat, Calciumcarbonat,
    Glukose, Mononatriumphosphat,
    Molkenpulver, Hefe,
    Natriumchlorid, Natriumbicarbonat,
    Magnesiumoxid, Magermilchpulver,
    DL-Methionin.
    Inhaltsstoffe:
    Rohprotein: 5,5 %
    Rohfett: 0,3 %
    Rohfaser: 0,4 %
    Rohasche: 61,5 %
    Calcium: 15,0 %
    Phosphor: 8,3 %
    Natrium: 5,4 %
    Magnesium: 2,0 %

    Methionin: 0,5 %
    Zusatzstoffe pro kg
    Vitamin A: 500 000 I.E.
    Vitamin D3: 50 000 I.E.
    Vitamin E: 500 mg
    Vitamin B1: 160 mg
    Vitamin B2: 500 mg
    Vitamin B6: 300 mg
    Vitamin B12: 1800 Mikrogramm
    Vitamin C: 4000 mg
    Nicotinsäure: 3000 mg
    Calcium Pantothenat: 1000 mg
    Folsäure 80 mg
    Cholinchlorid: 30 000 mg
    Biotin: 10 000 Mikrogramm
    Vitamin K1: 30 mg
    L-Carnit: 15 000 mg
    Eisen als Eisen-(II)-sulfat Monohydrat: 400 mg
    Mangan als Mangan-(II)-sulfat Monohydrat: 0 mg
    Zink als Zinksulfat monohydrat: 500 mg
    Kupfer als Kupfer-(II)-sulfat Pentahydrat: 200 mg
    Kobalt als Kobalt-(II)-sulfat Heptahydrat: 0,04 mg
    Jod als Calciumjodat Hexahydrat: 20 mg
    Molybdän als Natriummolybdan: 47 Mikrogramm,
    Selen als Natriumselen: 2 mng



    ...Also lieber weglassen.


    Gruß


    Kappe

  • Hi Kappe,
    weshalb weglassen? Korvimin wurde von etlichen Mitgliedern hier auf Empfehlung unseres damaligen Forentierarztes Harald Mülder zur Zufriedenheit verwendet, ist dann aber wieder eingeschlafen.

  • Hallo Niklas, hallo Kappe und natürlich hallo Joe,


    der Phosphat-Gehalt liegt zwischen 0,1 und 0,25 mg/l und nimmt nicht ab, obwohl ich seit 3 Wochen Tropic Marin ELIMI-PHOS benutze (mittlerweile der 2. Beutel für je 200 l AQ-Wasser). Außerdem messe ich jetzt auch mein Osmosewasser, das ich für den wöchentlichen Teilwasserwechsel (ca. 10 % = 20 l) benutze. Wenn der Wert zu hoch ist, dann mache ich keinen Wasserwechsel.


    Korvimin hatten wir im Internet bestellt und es lag kein Beipackzettel dabei, so dass ich nicht sehen konnte, dass neben Phosphat auch noch Kupfer vorhanden ist. Ich werde auf Sanostol umstellen.


    Aber wieso nimmt der Phosphat-Gehalt nicht ab? Kann der sich auch im AQ bilden durch irgendwelche chemischen Reaktionen? Gelesen habe ich, dass er von außen durch das Leitungswasser ins Becken kommt.


    Angefangen hatte ich mit meinem Meerwasser-AQ im Dezember 2007, also nach der jährlichen Düngung der Bauern; Pech gehabt, denn trotz wöchentlicher Messungen konnte mir das nicht auffallen und dann wird man irgendwann ungenau und beobachtet nicht mehr jeden Wert korrekt.


    Danke Euch allen für Eure Antworten :thup
    Anselm

  • Hallo zusammen,


    natürlich ist das Korvimin an sich ein gutes und lange bewährtes Präparat (für Vögel und Reptilien).
    Ich denke, dass es dort seine Begründung wegen der häufig eher mäßigen Qualität von Futtertieren und Körnermischungen bestimmt hat.
    Bei Aquarienfischen finde ich es aber ein wenig übertrieben.
    Da sollte man eher seine Fütterung oder die Futterqualität überdenken.
    Mineralien sollten im Wasser eigentlich genügend gelöst sein...


    Ohne Chemie oder die "Reise-nach-Jerusalem"-Methode (regelmäßiges Wechseln der Fische in neue Becken mit frischem Wasser) wird man meiner Meinung nach Cryptocarion aber ganz bestimmt nicht los.
    Grundsätzlich wird sich jeder gesunde Fisch mit den Parasiten arangieren und diese aber auch.
    Aus diesem Grund wird sich immer eine unentdeckte Minderheit von Parasiten auf einem Fisch halten und jeden Neuankömmling mit "schwachem" Immunsystem entern.


    Auf jedenfall viel Erfolg, wie auch immer die Therapie/Behandlung aussehen wird.


    Gruß


    Kappe

  • Moin,


    Zitat

    Original von kappix
    natürlich ist das Korvimin an sich ein gutes und lange bewährtes Präparat (für Vögel und Reptilien).
    Ich denke, dass es dort seine Begründung wegen der häufig eher mäßigen Qualität von Futtertieren und Körnermischungen bestimmt hat.


    wobei gerade bei Reptilien der Schuß nach hinten losgehen kann...Korvimin ist bei einer Überdosierung nicht unkritisch und kann bei reptilien auch zum Tod führen. Korvimin ist da mittlerweile umstritten!!!


    Zitat

    Original von kappixBei Aquarienfischen finde ich es aber ein wenig übertrieben.
    Da sollte man eher seine Fütterung oder die Futterqualität überdenken.
    Mineralien sollten im Wasser eigentlich genügend gelöst sein...


    ...grundsätzlich sollte bei einem guten Abwechselungsfreien Futter (auch Trockenfutter) eine Extra Minaeral- und Vitamingabe nicht nötig sein...


    Zitat

    Original von kappixOhne Chemie oder die "Reise-nach-Jerusalem"-Methode (regelmäßiges Wechseln der Fische in neue Becken mit frischem Wasser) wird man meiner Meinung nach Cryptocarion aber ganz bestimmt nicht los.
    Grundsätzlich wird sich jeder gesunde Fisch mit den Parasiten arangieren und diese aber auch.
    Aus diesem Grund wird sich immer eine unentdeckte Minderheit von Parasiten auf einem Fisch halten und jeden Neuankömmling mit "schwachem" Immunsystem entern.


    ...doch, UV könnte helfen...und bei Befall auch noch so einiges mehr...


    Hier mal ein Thread zum einem fast-GAU

  • Hallo Markus,


    Mit dem UV-Klärer hast Du natürlich recht, das wird so einiges an Schwärmern rausnehmen.
    Wie in Deinem Threat schon gesagt muss es aber auch ein leistungsstarkes Gerät mit direktem Kreislauf zum Hauptbecken sein.


    Unabhängig davon bin ich der festen Überzeugung, dass das Immunsystem des Fisches die Hauptarbeit leistet.
    Es wird aber nicht gelingen, das Becken auf diese Weise komplett keimfrei zu bekommen.
    Ein Fisch wird immer was mit sich herumschleppen...


    Gruß


    Kappe

  • Hallo,


    es gibt im Handel eigentlich kein Fischfutter zu kaufen, welches nicht mit Vitaminen und Spurenelementen angereichert ist (Ausnahme Naturfutter bzw.Frostfutter) - aber selbst hier geht der Trend immer mehr in Richtung künstlicher Anreicherung mit Vtaminen. Inwieweit dann die Vitamine in diesem Futter noch verfügbar sind, ist eine andere Frage. Grundsätzlich werden unsere Fische wahrscheinlich inzwischen eher über- als unterversorgt mit Vitaminen.


    Wenn wir den Befall mit Cryaptocaryon bei einem 6 cm großen Lippfisch mit einem 1,80 m großen Menschen vergleichen, so hätte der Mensch am Anfang der Infektion ca. 20-200 ungefähr 3 mm große Parasiten (Schwärmer) auf der Haut und in der Lunge sitzen, die dann zu ausgewachsenen Parasiten von ca. 3 cm Größe heranwachsen, irgendwann abfallen und riesige Löcher hinterlassen. Diese Löcher würde sich entzünden und starke Schwellungen und Schmerzen verursachen. Zudem wäre die Atmung stark beeinträchtigt. Hustenanfälle und Atemnot wären die unmittelbaren Auswirkungen. Bildlich gesehen könnte man die Infektion mit einem massiven Befall von Riesenzecken gleichsetzen. Wer käme hier auf die Idee, diese Infektion allein mit Vitaminpräparaten zu bekämpfen ?


    Eine Cryptocaryon-Infektion ist kein Schnupfen ! Das Immunsystem kann immer nur die Auswirkungen der Infektion abmildern (Hautläsionen, Sekundärinfektionen), die Infektion verhindern kann es nicht. Die häufig zu lesenden Vitamingaben sind daher nur bei Fischen mit Vitaminmangel angezeigt bzw. wenn erhöhter Vitaminbedarf infolge Stress usw. besteht. Aber auch hier ist der Bedarf minimal. Ein vom Hersteller angereichertes Futter erfüllt die dazu benötigte Vitamingabe bereits ausreichend. Ein selbst angereichertes Futer mit Sanostol oder Korvimin übertrifft den Vitaminbedarf sicher um das 100 fache.


    Warum macht man es dann ? Nun, meistens steht man beim Ausbruch dieser Infektion ziemlich hilflos da. Bestenfalls sind die richtigen Abreicherungstechnologien bereits im Einsatz (starke Strömung und UV-Brenner) und damit hat der Fisch eine gute Überlebenschance. Dann gibt man etwas Vitamine und Knoblauch und beruhigt sich selbst und hofft, dass der Fisch es überlebt und die Infektion sich nicht ausbreitet. Hat es dann geholfen, dann war es sicher nicht der UV-Brenner, sondern die tägliche Vitamingabe. :smiling_face:


    Wenn die Infektion aber eskaliert, dann retten Vitamine und Knoblauch die Fische nicht vor den Parasiten. Ohne gezielte Therapie sind sie dann meistens verloren. Vor dem Einsatz von chemischen Bekämpfungsmitteln schreckt man zurück, da dann das ganze Becken mit seiner niederen Tierwelt in Gefahr ist und die Folgen nicht absehbar sind. Zudem müsste man große Mengen an Medikamenten in die meist großvolumigen Becken schütten. Also lieber den Analogieschluss zu menschlichen Erkrankungen ziehen und diese Parasiteninfektion wie einen Schnupfen ansehen und auch so behandeln. Es ist eine sehr menschliche Verhaltensweise, die Zusammenhänge so zu sehen, wie man sie gerne hätte. Vitamine sind für mich gut, also helfen sie auch meinem Fisch gegen alles, was da so kreucht und fleucht... :smiling_face:


    Sehen wir die Vitaminegabe als das an, was sie ist. Eine kleine Unterstützung im Kampf gegen die Parasiten - aber kein Heilmittel und auch kein Wundermittel.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Torsten,


    die Krankheit haben meine Fische inzwischen überstanden, nachdem ich mehrere Medikamente benutzt habe und schließlich nur das Tetra Marin OOpharm gewirkt hat; allerdings sind dabei einige Weichkorallen geschädigt / abgetötet worden. Zwei Fische, Gramma loreto, sind ebenfalls eingegangen, weil sie wohl anfälliger sind, als meine anderen Fische. Die Krankheit ist wohl auch ausgebrochen, weil ich kein Quarantäne-Becken habe und daher unvorsichtig war. Ich füttere tgl. 1 mal Flockenfutter (morgens) und 1 mal unterschiedliches Frostfutter (abends):
    z.Zt. Premiumfutter mit Knoblauch, Artemia und Krill fein von Zoo Welke in Lünen. Bisher habe ich gute Erfahrungen damit gemacht.
    Die Vitamine gebe ich eigentlich nur zur Vorbeugung, weil ich weiß, dass ich Cryptocaryon trotz UV-Anlage (11W) nicht komplett aus dem Becken bekomme; ab und zu, wenn sich die Fische gerauft haben, also Stress hatten, sehe ich vereinzelt die weißen Pünktchen, wobei ich nicht gleich zur Keule greife, weil ich inzwischen weiß, dass sich die Fische selbst helfen können und die Pünktchen meist nach 1 - 2 Tagen wieder verschwinden.


    Danke an Dich und auch die anderen Forenmitglieder, dass Ihr Euch so eingehend mit dem Thema befasst habt.


    Viel Grüße noch mal


    Anselm :wink

  • Hallo Niklas,


    nein, ich habe keine Garnelen im Becken; wohl aber einen Alpheus Krebs (wahrscheinlich parvimaculatus), der kein Symbiosekrebs ist (obwohl von Zoo Welke versprochen). Manchmal habe ich den Borstenwurm in Verdacht, dass der die kleineren Fische attackiert; er schafft es nämlich eine viertel FD-Tablette im Stück zu verschlucken. Seine Größe kann ich nicht genau sagen, weil ich ihn noch nie ganz gesehen habe (zw. 20 und 30 cm). Ansonsten habe ich noch eine Krabbe im Becken (wahrscheinlich mitrax), die aber harmlos ist, zumal sie nur noch eine Schere hat. Die ist ihr wohl bei einem Revierkampf vom Alpheus abgebissen worden.


    Gruß


    Anselm

  • naja meine Frage ging vorallem auf die Putzergarnelen.diese fressen die Parasieten von den Fischen. eventuell solltest du von denen noch mal 2 reinsetzen. es schaut auch immer ganz lustig aus, wie die ihre Putzbereiche bilden. Fische, denen es juckt lassen sich gerne abputzen.

  • Hi Niklas,


    so war das gemeint...
    wenn ich mal Putzergarnelen in einem Meerwassergeschäft sehe, werde ich es versuchen.


    Danke noch mal


    Anselm :thup

  • Hallo zusammen,


    die Putzarbeit von Putzerlippfischen und Putzergarnelen ist inzwischen wissenschaftlich untersucht worden. Dabei kam leider heraus, dass sich diese Putzertätigkeit "nur" auf kleine parasitäre Krebschen (Fischläuse) und andere Parasiten auf der Hautoberfläche (z.B. Egel) beschränkt. Der Erreger der Weißpünktchenkrankheit sitzt aber in der Schleimhaut. Dort richten die Putzhelfer nichts mehr aus - leider.


    Fachbericht C. irritans - Weißpünktchenkrankheit - ab Punkt 8

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

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