Verschwinden bei Euch höhere Algen?

  • Hallo Heinz,


    ich glaube, da denkst Du in eine falsche Richtung und nein, die Wasserwerte sind nicht für die Algen in allen Weltmeeren gleich. Es ist ein Märchen, dass so etwas der Fall ist, bei den Nährstoffen gibt es große Unterschiede. Aber die Algen, die wir wohl noch am leichtesten kaufen und pflegen können, kommen aus Riffgebieten. Ich glaube auch nicht, dass CO2 unbedingt hilft. Bei mir zeichnet sich zumindest bei den kalzfizierenden Arten Halimeda und Neomeris eher das Gegenteil ab: hohe pH-Werte werden eher bevorzugt, wie bei Kalkrotalgen sowieso und möglicher Weise auch bei Penicillus, Udotea, Padina und anderen Riffalgen auch. Wenn Du an die Californier denkst, solltest Du auch daran denken, dass das ein Küstenstaat mit viel Felsküste ist und sich einige die Algen einfach ab und zu frisch ins Becken holen. Das müssen nicht alles Experten sein, in deren Becken die Algen den ganzen Lebenszyklus vollenden. Wie schon am Anfang des Threads geschrieben: Scheinbar sind es ganz bestimmte Stadien, die sich in normalen Aquarien nicht ohne weiteres weiterentwickeln. Auch mit den Nährstoffen denke ich wie Wolfgang und habe da noch ein paar Hintergedanken im Kopf, wie anorganische Nährstoffe und organischer Kohlenstoff sich eher gegenseitig das Leben schwer machen und es scheint eher auf den letzteren Anzukommen, eben wegen der Mikrobiologie mit den Wuchsstoffen und Vitaminen.
    Heinz, eigentlich redest Du eine Sache unnötig kompliziert, wo es einfach auf das Probieren und selbst Erfahrung sammeln ankommt.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo,


    ich denke auch das es an der "Mikrowelt" liegt wie sich höhere Algen im Becken entwickeln.
    Ich habe in meinem Pferdebecken derzeit zwar nur Caulerpa taxofolia und eine mir noch unbekannte
    Alge (siehe Bild). Bei dem Versuch diese auch in meinem Riffbecken anzusiedeln musste ich feststellen
    das es nicht klappt, beide Algenarten sind mir nach kurzer Zeit eingegangen (ohne das Fische daran
    schuld waren).


    Wohingegen ich im Riffbecken einen Bereich habe in dem ich Caulerpa racemosa var. turbinata halte.
    Der Versuch diese im Pferdebecken wachsen zu lassen.....erfolglos....


    Meine Vermutung ist also das auch Algen unterschiedliche ansprüche haben könnten was die
    Wasserqualität betrifft.


    Gruß
    Olaf


    P.S:An höheren Algen zur Verschönerung bzw Seepferdchen-gerechter-Gestaltung habe ich immer Interesse

  • Hallo,


    das Thema finde ich sehr interessant und würde mir sofort ein grünes Becken einrichten. Ich hatte immer extrem hohe Nitrat- und Phosphatwerte im Becken und Caulerpa Taxifolia und C. Serrulata sind gut gewachsen.


    Mittlerweile dosiere ich eine größere Menge Wodka, die Nitratwerte sind geringer aber immernoch hoch. Seitdem der Nitratwert sinkt lassen sich keine Algen in meinem Becken mehr halten...beide Caulerpa-Arten sind verschwunden.
    Haben höhere Algen möglicherweise eine Nahrungskonkurenz mit denitrifizierenden Bakterien?!?

  • Hallo Markus!


    Zitat

    Haben höhere Algen möglicherweise eine Nahrungskonkurenz mit denitrifizierenden Bakterien?!?

    Ich denke, davon kann man ausgehen. Bei Algen ist es sicher so wie bei Korallen: Die Ansprüche sind bestimmt nicht für alle Arten gleich. Während die einen auf Nitrat und Phosphat positiv reagieren (wie einige Caulerpas),mögen das andere gar nicht. Aber warum z. B. Codium verschwindet, ist mir ein Rätsel. Zuerst entwickelten sich einige aus lebenden Steinen, dann verschwanden sie, ohne dass ich eine messbare Änderung der Wasserverhältnisse verzeichnen konnte. Es muss also an Dingen liegen, die ich nicht gemessen habe/messen konnte.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo,


    ich habe sowohl Becken in einer Anlage mit 0,01 mg/l Phosphat (Photometer) und Nitrat n.n. wo Halimeda, Neomeris, Caulerpa macrodisca, Chaetomorpha, Boodlea (?), diverse Rotalgen, diverse Kalkrotalgen, auch eine sehr feine verzweigte, die nach Flechten aussieht (Jania?) und neuerdings Udotea wachsen. Teils wachsen die Algen aus neuerem (1/2 Jahr), teils aus sehr altem (Neomeris, Halimeda) Lebendgestein, teils auch auf Gegenständen mit Kalkrotalgenbewuchs (Rotalgen auf Abschäumer und Überläufen). Die Algen wachsen hier langsam aber sehr schön.
    In einer anderen Anlage mit Neomeris, Acetabularia und Ulva sind die Nährstoffgehalte etwas höher, PO4 bei 0,06 mg/l. Hier haben sich die genannten Arten von einem Becken in ein anderes, offenbar über Sporen oder Gameten, ausgebreitet, werden dort aber vom Fuchsgesicht kurz gehalten. Hier kam es zu einer Veränderung, die einiges and Fadenalgenwuchs absterben lies, woraufhin die Lebendgesteinalgen sich ausbreiteten.
    In einer dritten Anlage ist das Wachstum höherer Algen bislang eher spärlich und es wächst vor allem eine wuchernde Rotalge, möglicherweise Hypnea. Hier auch 0,06 mg/l PO4.


    Grüße


    Hans-werner

  • Hallo Hans-Werner,


    ich lese gerne Deine Ratschläge. Doch kompliziert mach ich es nicht. Ich will es eben im Aufbau nicht ganz falsch machen. Du gibst ja auch nicht einen Korallenaquarianer den Rat: "probier es einfach aus", sonders empfielst das aktuelle Wissen nicht zu ignorieren - oder?


    Nix für Ungut, Heinz

  • Hallo Heinz,


    im Prinzip hat sich am Wissen gegenüber dem, was Du schon vor 30 Jahren wusstest nicht viel geändert.
    An technischen Möglichkeiten gegenüber dem oben genannten sehe ich allenfalls noch ein Bodenheizkabel, wie man es in der Süßwasseraquaristik verwendet. Das könnte ein Vorteil bei Makroalgen sein, die im Boden wachsen. Ansonsten kann ich Dir fast garantieren, dass die Kniffe nicht im technischen Bereich liegen werden, also keine Umbauten.
    Spurenelemente könnten eine Rolle spielen, ansonsten liegen die Möglichkeiten im organischen Bereich, bei den Vitaminen und Bakterienfuttern.
    Dass Wodka eher das Zurückgehen der Makroalgen bewirkt, verwundert mich etwas, aber Wodka fördert offenbar vor allem die Vermehrung von Bakterien im freien Wasser, was den Algen eher nicht zuträglich ist.


    Übrigens, die oben erwähnte wuchernde Rotalge ist wohl eher Acanthophora. In dieser Anlage wuchs auch Caulerpa racemosa, scheint aber wegzubleiben, nachdem sie ziemlich radikal entfernt wurde. Ist auch nich schade drum.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Wolfgang,
    na also, ist doch alles gebont. =)
    für menschlichen Verzehr geeignete Futteralgen...und bestellen kann man sie auch sofort, Klasse.


    Nur dumm, das ich vor Winter keine Zeit für ein neues Becken habe. Ich komme z.Zt. gerade noch mit dem Putzen der Korallenbecken hinterher. :loudly_crying_face:

  • Hallo Hans-Werner!


    Du hast ja schon eine schöne Sammlung in den Becken! Gibts davon auch Bilder? :danke: Was mich interessieren würde: Wie hoch ist denn die kh?


    Hier mal ein Link, der vielleicht zur Konkurrenz Algen-Korallen etwas beitragen kann:


    http://www.innovations-report.…schutz/bericht-71694.html


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Wolfgang,


    das ist an sich keine "Sammlung", sondern das sind ein paar lebende Steine, die nicht ganz so kahl aussehen wie üblich. Ich würde auch noch einen Unterschied machen zwischen dem ca. 1/2 Jahr alten Lebendgestein und dem mehrere Jahre alten. Ich kann einmal versuchen Bilder zu machen aber eigentlich ist mir das zu kompliziert, insbesondere mit dem Komprimieren der Bilder habe ich Probleme und die Ergebnisse sehen mit den Programmen auf diesem Rechner besch...eiden aus. Die Caulerpa mit den Scheibchen, möglicherweise C. nummularia (nicht macrodisca), wurde auch über das verlängerte Wochenende mit Wochenendfütterung auf unkenntliche Stiele zurechtgestutzt (der Zebrasoma), kommt aber sicher wieder. :grinning_squinting_face: Die Udotea sind auch recht kleines Zeugs, das bekomme ich mit der Betriebs-Kompaktkamera nicht fotografiert, für die Canon habe ich die Programme nur zu Hause und dort nur analogen Netzanschluss .... Aber ein paar schönere Exemplare bekomme ich sicher mal eingestellt.


    Ähnliche Ergebnisse wie in dem Link kenne ich auch, würde sie aber vorerst mit Vorsicht genießen. Die Arbeit, die ich im Original kenne enthält einige Fehlerund die Voraussetzungen sind möglicherweise recht unrealistisch.


    Grüße


    Hans-werner

  • Hallo Wolfgang,


    dieser Artikel scheint der Theorie, dass Makroalgen die Korallen direkt über organischen Kohlenstoff beeinträchtigen zu widersprechen. Ich hatte nach den Kalium-Versuchen mit Anstieg der KH in einer Anlage massive Probleme mit Fadenalgen und ein paar anderen Turfalgen-Arten, die teilweise Korallen überwucherten. Unter bestimmten Bedingungen, die die heterotrophe Ernährung der Korallen offenbar stark begünstigen, können Korallen eine völlige Bedeckung mit Algen über Monate aushalten. Das stellte sich immer dann heraus, wenn mir einfiel, hoppla, da war doch noch ein Rest einer Koralle. Also, Algenaufwuchs entfernt und der Rest der Koralle war immer noch am Leben und noch seltsamer, immer noch braun, also mit Zooxanthellen. Konkret war das bei einer großteils abgestorbenen Pachyseris und bei ein paar Pocillopora-Jungkolonien wiederholt der Fall. Ich habe mich sehr gewundert, was Steinkorallen unter bestimmten Bedingungen aushalten können.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo zusammen,


    hier noch ein Link zur Algaebase, die eventuell ein gute Bestimmungshilfe ist, auf jeden Fall aber einen guten guten Überblick über die Vielfalt der Algen gibt.


    Falls man eine Gattung im Verdacht hat (-> meerwasser-lexikon), kann man über die Image Search unten auf der Startseite gehen und den Gattungsnamen eingeben, um einen Überblick über das Aussehen der Gattungsmitglieder zu bekommen.
    Tipp: Schaut Euch mal die Vielfalt der Formen in der Gattung Caulerpa an. Und die Fotos zeigen nur einen kleinen Teil der 194 derzeit gültigen Arten.


    Ich habe auf einem abgestorbenem Stück einer kürzlich gekauftenTurbinaria reniformis, auf der zwei kleine Galaxea sitzen, auch ein Braunalgen, vermutlich Lobophora (hat ein gewissen Ähnlichkeit zu Padina) gefunden, die jetzt anfängt zu wachsen. Ich werde bei Gelegenheit über das weitere Wachstum berichten und wahrscheinlich die drei Teile dieses Ensembles separieren, da sie sich auf Dauer wohl nicht so gut vertragen werden.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo nochmal,


    ich habe mir noch ein paar Bücher zusätzlich zu der üblichen aquaristischen Literatur (Sprung, Fossa und Nilsen) über Algen gekauft. Allen, die sich für Makroalgen interessieren würde ich South Pacific Reef Plants empfehlen. Hier noch eine Kritik des Buches.
    Das Buch ist das beste und umfassendste zu den Algen, die in unseren tropischen Meeresaquarien wachsen können. Ein Buch erleichtert den Zugang zu diesem Thema ungemein, da es doch etwas mühsam ist, sich durch die Algaebase zu klicken, wenn man eine Art oder Gattung sucht.
    Kaufen kann man das Buch über die üblichen Anbieter englischer Bücher, z. B. Amazon, Abebooks etc..


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner!


    Vielen Dank für den Tipp!


    Lieben Gruß


    Harold

    Kleine, biologisch funktionierende Aquarien mit sehr reduzierter Technik
    Motto: "Lieber mehrere kleine Becken als ein großes".
    ... und nicht immer so viel rumfuddeln im Aquarium

  • Hi ,


    diesen fred habe ich ja gar nicht mitbekommen , schande über mein haupt :yrf
    ..aber besser spät als nie.
    Algen haben mich ja schon immer interessiert , aber dabei habe ich mich immer als etwas "aussätzig" gefühlt ...
    ich habe hier in norwegen mit einem kaltem becken und makroalgen angefangen (vor 9 jahren), da es zu dieser zeit hier in der gegend keine händler gab , die tropisches salzwasser im angebot hatten ...
    ich hatte auch noch keine digi-camera , leider , und somit keine guten bilder , habe aber oft fleissig gefilmt mit einem gerät der ersten digital-video-cams , die qualität ist danach , aber ich hoffe , etwas kommt trotzdem 'rüber :


    http://www.youtube.com/watch?v=9LEfy2v1160


    bei einem solchem becken ist /war es aber durchaus von vorteil mit abschäumung und viel licht , viele der hiesigen algen sind sehr lichthungrig.Abschäumung deshalb , da sie auch höchste ansprüche an die wasserqualität haben , und man sonst sehr schnell probleme mit aufwuchs - und anderen unschönen und nicht erwünschten algen bekam.N und P -werte lagen immer bei nn , und ich habe damals mit blumendünger gearbeitet ...


    Später in meinen tropischen becken kam mir die makroalgenhaltung wesentlich einfacher vor , aber auch mir fiel auf , das viele arten nur vorübergehend auftauchen.Ich hatte das z.T.den unterschiedlichen zyklen von algenarten zugeschoben , bis mich Hans Werner eines besseren belehrt hat :winking_face:
    In meinem pferdebecken (standzeit 2,5 jahre)wuchert es noch immer recht schön , während es in meinem ältestem becken schon wesentlich spärlicher aussieht.
    Der wuchs ist längst nicht so heftig wie anfangs (nebenan im selbem kreislauf wächst es aber sehr gut); ironischerweise fing dort die ausbreitung vieler arten kurz nach einer anwendung von algen ex an , die eine dino-plage beendete und somit den boden für mehr sympatische gewächse bereitete.
    Mittlerweile scheinen wohl auch die kalkalgen (welche prächtig gedeihen) scheinen es schwierig für andere arten zu machen , fuss zu fassen.
    Da ich häufig wasserwechsel mit natürlichem meerwasser mache , dürfte dies das angebot für "kurzlebige" algenarten wohl auch verbessern ...

  • Nabend,


    bin auch erst jetzt auf den Thread gestossen weil Thomas ihn wieder "hoch geholt" hat. Die Überlegungen von Hans-Werner kann ich nachvollziehen und bestätigen. Mein Becken steht jetzt im 7. Jahr. Schwerpunkt Besatz sind SPS (zwischenzeitlich grosse Stöcke). Im Sommer hatte ich massiv Probleme mit dem hell werden von Korallen, die Ursache habe ich glücklicherweise rechtzeitig, bevor grössere Verluste aufgetreten sind auf einen Spurenelementmangel eingrenzen können.


    Ich dosiere jetzt wieder seit ca 4 Monaten Spuries und die Probs sind Geschichte. Die Korallen stehen erstklassig und auch über die Farben kann ich wirklich nicht meckern. Aufgrund der äusserst spärlichen Nährstoffsituation im Becken habe ich ziemlich viel Fische im Becken, die ich auch gut füttere. Zusätzlich gebe ich täglich Schwebefutter, einmal die Woche Reefactiv und seit neuestem auch noch ReefSnow von TM zu. Diese "Strategie" halte ich für zweckdienlicher als anorganische Nährstoffe zu dosieren.


    Was hat das aber alles mit dem Algenthema zu tun? Schon im Hauptbecken beobachte ich seitdem ich die ganze Bandbreite der, ich will es mal "Vitalstoffe" nennen, zugebe. Beobachte ich ein ausgesprochen gutes Wachstum unterschiedlicher Schwämme. Die Xenias sind so wie Werner sie beschreibt, sehr schön gefiedert, mit toller Pumpfrequenz und dank der geringen Nährstoffe mit sehr gedrungenem Wuchs. Algen kommen aufgrund von Fuchsgesicht und der Doktoren im Hauptbecken nicht hoch - soll auch nicht, den ich mag dort den echten Riffcharakter, der ja durchaus gekennzeichnet ist durch die Dominanz riffbildender Steinkorallen.


    Allerdings erhalte ich diesen Zustand aktuell in jeder Beziehung durch Herbivoren und nicht durch ein verarmtes Wasser. Ich habe in der aktuellen Wassersituation trotz eindeutiger Dominanz der SPS Korallen, sehr wohl schnell aufkommende Algenbeläge auf Scheiben und nicht von Korallen bewachsenen Steinen. Ich habe allerdings nebst den Doktoren 5 kurzstacheliege Igel, ein Meerohr, 2 Percnon und hunderte (tausende?) von keinen Schnecken im Becken die alle einen recht vitalen Eindruck machen :winking_face:


    Nun habe ich vor einigen Wochen mein Technikbecken, das neben dem Aqua steht erneuert/vergrössert um es als Spezialaqua für kleine Fische und Filtrierer zu nutzen. Es wird sonst nur für die Aufnahme des AS benötigt. In dem Becken, mit der jetzigen Grösse von 80x50x50, leben bei einem Wasserstand von ca. 30cm, 1 Paar Blaustreifenseenadeln, eine Hektori Grundel, 2 L. Debelius Garnelen und ein kleiner Tangfeilenfisch. Ausgestattet habe ich das Becken mit ein paar Lebenden Steinen und einem Ansatz von 3 Sorten Caulerpas, C Racemosa als Rest aus meinen Algenphasen der letzten Jahre (siehe auch http://www.kalkalgen.de), dazu C prolifera und taxifolia. Beleuchtet wird mit 3x24W T5. Keine zusätzliche Strömung, nur Rücklauf vom Hauptbecken (ca 1500L und Auslauf vom AS)


    Meine Beobachtungen in dem Milö. Alle Caulerpa Algen wachsen, aber nur langsam, das heist sie wuchern nicht. Dazu kommen seit Wochen aus den lebenden Steinen, die teils auch schon älter sind, die unterschiedlichsten Algen, die sich dank fehlender Fressfeinde auch schön entwickeln.


    Unter anderem Halimeda copiosa, Corallina, Gracilaria, Peyssonnelia und andere die ich nicht zuordnen konnte. Ich staune jeden Tag aufs neue wenn ich wieder was entdecke, auf einem Stein, alleine fast 10 unterschiedliche Arten (incl. der Kalkalgen).


    Und das alles wie gesagt bei "alten" Lebendsteinen die zuvor blank waren - und einem Becken das man auch nicht gerade als jung bezeichnen könnte.


    Zwischenzeitlich sitze ich genau so lange vor meinem ehemaligen "Technikbecken" wie vor dem Hauptbecken, weil es dort mind. genau so interessant zugeht wie im Hauptbecken. Unterschiedliche kleine Röhrenwürmer, entwickeln sich, grosse als schlecht haltbar geltende Schwämme haben ihre Syphonen offen und wachsen. Eine Goldseescheide hat sich aus einem anfänglichen "Hungerleider" zu einem Prachtexemplar mit guter Farbe und ebenfalls immer weit geöffneten Syphonen entwickelt.


    Ich werde die Anlage also in der Weise mal weiter betreiben und zusehen was noch alles passiert. Jedenfalls ist es so wie Joe und auch H-W sagen. Ein Wassermiliö welches stabile und optimale Wachstumsbedingungen für SPS bietet, bietet diese auch für die unterschiedlichsten im Riff vorkommenden Algen.


    Natürlich ist alles immer eine Frage des Gleichgewichtes zwischen den unterschiedlichen Arten an Niederen und an Produzenten und Konsumenten.


    Ich denke wenn ein SPS dominiertes Riffbecken von alleine algenfrei bleibt, dann bietet es bestimmte Stoffe nicht, welche von anderen, im natürlichen Riff vielfältig vor kommenden Bewohnern (Algen, Filtrierer etc.) benötigt werden. Oder es ist so von Korallen und Kalkrotalgen versiegelt, dass schlechterdings nichts mehr anderes Fuss fassen kann.


    In einer kommerziellen SPS Zuchtanlage mag es erstrebenswert sein ein Miliö zu schaffen welches auf SPS ausgerichtet ist und möglichst alles ausschliesst, was Wachstum bzw. sonstige Beeinträchtigung dieser Korallen bedeutet. Die Zielsetzung ist hier einfach eine andere. Ob dabei die Farbe der Koralle ein Indikator für ihr Wohlbefinden ist, darüber kann man mE trefflich streiten ;-).


    Ob das Miliö einer solchen Zuchtanlage allerdings für ein Hobbybecken erstrebenswert ist, welches das Bestreben verfolgt ein möglichst vielschichtiges Abbild des "Ökosystemes Korallenriff" wieder zu geben, das muss dem Geschmack des einzelnen überlassen bleiben.


    Jedenfalls für mich, ist alles wichtig was ein Korallenriff ausmacht, nicht nur die hermatypischen Steinkorallen.


    Ich halte dabei eine Kombination zwischen nährstoffarmem Riffbecken und einem solchen Spezialbecken wie oben beschrieben, im selben Kreislauf, für insofern vorteilhaft, dass mit gutem Steinkorallenwuchs das Nährstoffniveau einfacher niedrig gehalten werden kann, als mit einem reinen isolierten Algenbecken. Denn wenn das Nährstoffniveau nicht niedrig ist, fängt nach meiner Beobachtung eine Alge an zu wuchern - und das gesamte Miliö zu dominieren, dann ist es vorbei mit der Vielfalt :winking_face:


    Wenn einer der "Algenfreaks" eine besondere Alge abzugeben hat, bin ich also dankbarer Abnehmer (Gerne Kauf oder Tausch), mich interessiert nämlich brennend was unter den bei mir gegebenen Bedingungen hält/wächst und was nicht.


  • Hallo Michael ,


    sehr interessant was du da schreibst !


    Welche spuris verwendest du denn ?


    Die algen machen die sache schneller ersichtlich , die normalerweise "kurzweiligen" arten verschwinden eben gänzlich, wenn nicht alles passt , während viele korallen noch lange einigermassen stehen können , ohne optimale bedingungen zu haben.


    In becken mit längerer standzeit und vielen kalkalgen glaube ich nicht ,das algen noch ein problem werden können , bei guten wasserwerten und korallenbesatz , selbst ohne fehlende fressfeinde.
    Kleine arten wie neomeris und padina sind doch nur eine verschönerung , und schaden auch keiner koralle.

  • Hallo Thomas, hallo Michael,


    ich finde Eure Beiträge sehr interessant und spannend.
    Insbesondere finde ich auch das Bild von Thomas mit seiner Vielfalt von Formen, Farben und Strukturen und seiner ausgeprägten räumlichen Tiefe sehr schön. Es ist genau diese Vielfalt der Formen, Farben und Strukturen und die räumliche Tiefe, die mich an Bildern aus der Karibik immer wieder fasziniert.


    Bei unseren Becken habe ich festgestellt, dass es immer noch nicht ganz einfach ist, auch die anspruchsvollen Algenarten zu halten. Durch die Zufuhr organischer Substanzen steigt auch der Bedarf an bestimmten Spurenelmenten, dem man durch eine höhere Dosierung nachkommen muss damit die Algen dauerhaft gut wachsen. Da ich dem aber mittlerweile nachgekommen bin, wachsen jetzt wieder die Neomeris- und Acetabularia-Algen. Aus dem Gestein kommen sogar winzige Halimeda und Caulerpa-Sprosse von Arten im gleichen Becken oder einem anderen Becken in der gleichen Anlage, was auf eine sexuelle Vermehrung hinweist. Auf einem Kabel und einer Pumpe wachsen sogar Rasen kleiner Rotalgen, die ich bisher noch nicht beobachtet habe. Ich weiß noch nicht, ob es sich um ein anderes Stadium (Sporophyt - Gametophyt) einer anderen Rotalgen im Becken oder eine neue Art handelt. Ich werde einmal versuchen sie zu bestimmen wenn sie noch etwas größer sind.


    Insgesamt finde ich, dass die Riffaquaristik durchaus wieder stärker in diese Richtung gehen könnte und etwas mehr Vielfalt zeigen könnte. Ich finde auch das Bild auf 114 von Fossa und Nilsen Band 2 sehr schön mit der Anemone samt Amenonenfischen, Röhrenwürmern und Algen. Vor allem ist das eine recht erschwingliche Riffaquaristik die auch den Geldbeutel schont, da der Lichtbedarf eines solchen Beckens nicht ganz so hoch ist wie der eines typischen SPS-Beckens mit den gewünschten Bonbonfarben.


    Es gibt durchaus mehr Interessantes zu pflegen als "nur" Korallen, nämlich Algen, Schwämme, Röhrenwürmer und noch vieles mehr. Diese Art der Riffaquaristik kann mindestens so spannend,interessant und bunt sein, wie die sehr korallenlastige derzeitige Riffaquaristik. Das zeigen auch Eure Beiträge aufs Beste!


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hi Thomas


    Zitat

    Welche spuris verwendest du denn ?


    Verwende die Halogene von TM und aktuell dazu MM´s "Organotrace" als Schwermetalle. Habe aber wenn das aufgebraucht ist vor, auch die Schwermetalle von TM zu verwenden um mal zu sehen ob es von Vorteil ist wen man alles aus einem System verwendet.


    Zitat

    Die algen machen die sache schneller ersichtlich , die normalerweise "kurzweiligen" arten verschwinden eben gänzlich, wenn nicht alles passt , während viele korallen noch lange einigermassen stehen können , ohne optimale bedingungen zu haben.


    Da gibt es nach meiner Beobachtung grosse Unterschiede, je nach Art, reagieren Korallen genauso schnell wie Algen. Insbesondere die extrem schnell wachsendenden wie die Plattenmontis. In der Zeit als ich den Spuri Mangel hatte wuchs die C Racemosa nicht mehr, die Xenia hatten dünne Rohre und keine feinen Fiedern und die Plattenmonti verlor zuerst ihren farbigen Wachstumsrand und fing dann an abzusterben. Die meisten Acros , insbesondere die Humilis Typen zeigten sich zu dem Zeitpunkt noch völlig unbeeindruckt!



    Zitat

    In becken mit längerer standzeit und vielen kalkalgen glaube ich nicht ,das algen noch ein problem werden können , bei guten wasserwerten und korallenbesatz , selbst ohne fehlende fressfeinde. Kleine arten wie neomeris und padina sind doch nur eine verschönerung , und schaden auch keiner koralle.


    Klar so sehe ich das auch, aber das mit den Kalkalgen ist vorteil und Nachteil zugleich. Viele Steinibecken, die noch nie mit Igeln "betrieben" wurden sind so von Kalkalgen versiegelt dass auch erwünschte Algen oder anderes Kleingetier gar keinen Siedlungsraum mehr vorfindet. Man möge mal in einem intakten Riffe die Igel die auf einen qm kommen auszählen. Viele würden da staunen. Es hat schon vor ewigen Zeiten Versuche gegeben, die genau das zum Ergebnis hatten was Joe schreibt. Keine Herbivoren = Algen


    Ich finde ein total mit KaRo versiegeltes Becken zwischenzeitlich nicht mehr erstrebenswert, wie man das bisher immer zum Schutz vor Algenplagen propagiert hat. Zwischenzeitlich beobachte ich dass solche Plagen auch dann verhindert werden, wenn das miliö nährstoffarm ist, von Anfang an ausreichend Algenfresser präsent sind und zusätzlich bspw. in einem Refugium diverse Algen gepflegt werden die bestimmte Stoffe aus dem Wasser aufnehmen, bzw. abgeben.


    Diese Pflege-Variante bietet dann auch noch besseren Siedlungsraum für allerlei über das man dann immer mal wieder staunen kann :smiling_face:


    Die Kalkrotalgen Monokultur ist eine trügerische Sicherheit. Ich habe schon Becken gesehen die bezüglich der Inhaltsstoffe aus dem Gleichgewicht gekommen sind und wo die Kalkrotalgen problemlos von Derbesia und Bryopsis oder Cyanoteppichen überwachsen wurden :winking_face:

  • HAllo Hans-Werner


    Zitat

    Bei unseren Becken habe ich festgestellt, dass es immer noch nicht ganz einfach ist, auch die anspruchsvollen Algenarten zu halten. Durch die Zufuhr organischer Substanzen steigt auch der Bedarf an bestimmten Spurenelmenten, dem man durch eine höhere Dosierung nachkommen muss damit die Algen dauerhaft gut wachsen. Da ich dem aber mittlerweile nachgekommen bin, wachsen jetzt wieder die Neomeris- und Acetabularia-Algen. Aus dem Gestein kommen sogar winzige Halimeda und Caulerpa-Sprosse von Arten im gleichen Becken oder einem anderen Becken in der gleichen Anlage, was auf eine sexuelle Vermehrung hinweist. Auf einem Kabel und einer Pumpe wachsen sogar Rasen kleiner Rotalgen, die ich bisher noch nicht beobachtet habe. Ich weiß noch nicht, ob es sich um ein anderes Stadium (Sporophyt - Gametophyt) einer anderen Rotalgen im Becken oder eine neue Art handelt. Ich werde einmal versuchen sie zu bestimmen wenn sie noch etwas größer sind.


    Bring mir mal n kleines Stückchen von deinen "Wildalgen" mit nach Sifi, dann können wir auch mal die Entwicklung in meinem kleines Spezialbecken weiter beobachten. Insbesondere die Acetabularia würde mich auch interessieren. Bei mir kommen grade aus einem Stein so kleine grüne Fächer, hab ich im Lex aber nicht gefunden. Leider sind die noch so klein und kommen direkt in der Mitte aus dem Stein dass man davon noch nichts ab machen kann.


    Zitat

    Insgesamt finde ich, dass die Riffaquaristik durchaus wieder stärker in diese Richtung gehen könnte und etwas mehr Vielfalt zeigen könnte. Ich finde auch das Bild auf 114 von Fossa und Nilsen Band 2 sehr schön mit der Anemone samt Amenonenfischen, Röhrenwürmern und Algen. Vor allem ist das eine recht erschwingliche Riffaquaristik die auch den Geldbeutel schont, da der Lichtbedarf eines solchen Beckens nicht ganz so hoch ist wie der eines typischen SPS-Beckens mit den gewünschten Bonbonfarben.


    Das ist es auch was mir gefällt, ich versuche das aber in natürlicher Weise mit SPS wie im gesunden indopazifischen Riff zu kombinieren. Aber das ist auch eine echte Kunst und ein ständiges suchen nach Balance.
    Man muss auch eine gewisse Selbstbeschränkung üben und kann nicht alles an Fischen einsetzen was einem vielleicht gefallen würde. Und ohne Gärtnern geht es auch nicht, weil schliesslich wächst ja alles wenn es vital ist und man muss immer wieder entscheiden welche Schwerpunkte man setzen will, was man zulässt und was nicht.
    Klar ein Becken mit Algen, oder für Filtrierer ist natürlich energieärmer zu betreiben. Dort ist eher die Frage wie halte ich die Wasserqualität aufrecht, wenn ich für die Filtrierer viel organisches Futter ins Becken bringe. Nach meiner Erfahrung ziehen Algen und Weichkorallen deutlich weniger Nährstoffe als Steinkorallen.
    Eine gute und funktionierende Kombination, wo ich mir um die Wasserqualität keine Soregen machen muss, hab ich jetzt mit meinem beschriebenen "Refugium" gefunden - vorausgesetzt die Parameter sind so dass die Steinis gedeihen.
    Aber auch Sebralla hat schon 2000 geschrieben dass ein Becken mit Schwerpunkt SPS deutlich energieärmer betrieben werden kann, wenn ausreichend Spuris vorhanden sind. Er hat ja über seinem Biostab 1 nur mit 150W HQI und etwas Blauröhren gearbeitet und hat dabei super Farben gehabt. Ich hab über einem vergleichbaren Beckenformat zwar 250er HQI, aber ich habe sie nach einer jetzt deutlich besseren Spuri Versorgung nur noch 7 bis 8 Std. brennen, das spart natürlich auch gegenüber 10 Stunden die man 150er vielleicht betreiben müsste.


    Zitat

    Es gibt durchaus mehr Interessantes zu pflegen als "nur" Korallen, nämlich Algen, Schwämme, Röhrenwürmer und noch vieles mehr. Diese Art der Riffaquaristik kann mindestens so spannend,interessant und bunt sein, wie die sehr korallenlastige derzeitige Riffaquaristik. Das zeigen auch Eure Beiträge aufs Beste!


    Wem sagst du das. Aber frag mal die Händler wie lange sie an "Spezialitäten" rumverkaufen. Ich denke den Blick fürs Kleine und für die erforderlichen Zusammenhänge bekommt man nur über die Zeit und beim intensiven Befassen mit dem Ökosystem. Viele sehen ein Seeaqua ode ein Aqua überhaupt ja doch mehr als tolles lebendes Wohnaccessoir, ohne sich weiters mit dem Zusammenhängen beschäftigen zu wollen :winking_face:
    Ich bin mir deshalb auch nicht sicher ob so ein Herstellersystem wie eures, was sicher gut gemeint ist, bei jedem zum reproduzierbaren Erfolg führt. Letztlich trägt der Betreiber mE doch den grössten Teil zum Gelingen bei. Und was Armin in seinem Seewasserchemiebuch mit seiner Formel postuliert Erfolg = aufgewendete Zeit ist auch nach meiner Erfahrung vielfach zutreffend.

  • Hallo Michael,


    die kleinen Fächer sind wahrscheinlich Rhipidosiphon.
    Mal sehen, ob ich ein transportables Stück mit Acetabularia finde, die kommen aus dem Gestein, dann bringe ich gerne etwas mit. Es ist eine kleine Art, die teilweise zu Polyphysa (ungültiges Synonym) gestellt wurde.


    Meine Rotalgenaussaat könnte Coelarthrum sein, mal sehen wie sie sich weiterentwickelt.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hi H-W


    danke für dein Feedback!


    Zitat

    die kleinen Fächer sind wahrscheinlich Rhipidosiphon.


    Genau die sind es! nur erst mit einem ganz kleinen Rizom.


    Bist du die ganze Zeit auf der Messe? Ich komme am Samstag Vormittags, vermutlich bis Ende. Mal sehen vielleicht ergibt sich bis dahin noch was neues, wenn ich was finde das für dich interessant sein könnte bring ich dir´s mit. Oder du kommst auf dem Hin- oder Heimweg mal auf nen Sprung vorbei, dann zeig ich dir mal ein paar Dinge aus den obigen Beiträgen. PLZ 76703 liegt ja fast auf dem Weg :winking_face:


    Ich werde in den nächsten Tagen, wenn ich dazu komme auch mal ein paar Bilder einstellen, zur Veranschaulichung, allerdings bin ich auch nicht der Bilderprofi, wie manche hier im Forum :winking_face:

  • Zitat

    Original von mmegerle
    Da gibt es nach meiner Beobachtung grosse Unterschiede, je nach Art, reagieren Korallen genauso schnell wie Algen. Insbesondere die extrem schnell wachsendenden wie die Plattenmontis. In der Zeit als ich den Spuri Mangel hatte wuchs die C Racemosa nicht mehr, die Xenia hatten dünne Rohre und keine feinen Fiedern und die Plattenmonti verlor zuerst ihren farbigen Wachstumsrand und fing dann an abzusterben. Die meisten Acros , insbesondere die Humilis Typen zeigten sich zu dem Zeitpunkt noch völlig unbeeindruckt!


    Klar so sehe ich das auch, aber das mit den Kalkalgen ist vorteil und Nachteil zugleich. Viele Steinibecken, die noch nie mit Igeln "betrieben" wurden sind so von Kalkalgen versiegelt dass auch erwünschte Algen oder anderes Kleingetier gar keinen Siedlungsraum mehr vorfindet. Man möge mal in einem intakten Riffe die Igel die auf einen qm kommen auszählen. Viele würden da staunen. Es hat schon vor ewigen Zeiten Versuche gegeben, die genau das zum Ergebnis hatten was Joe schreibt. Keine Herbivoren = Algen


    Ich finde ein total mit KaRo versiegeltes Becken zwischenzeitlich nicht mehr erstrebenswert, wie man das bisher immer zum Schutz vor Algenplagen propagiert hat. Zwischenzeitlich beobachte ich dass solche Plagen auch dann verhindert werden, wenn das miliö nährstoffarm ist, von Anfang an ausreichend Algenfresser präsent sind und zusätzlich bspw. in einem Refugium diverse Algen gepflegt werden die bestimmte Stoffe aus dem Wasser aufnehmen, bzw. abgeben.


    Hallo Michael ,


    also bei mir wachsen die montis sehr gut , und zwar lange nachdem algen wie neomeris , halimeda , padina u.a. schon längst abgedankt haben.
    C.racemosa war in meinem hauptbecken zwar auch von selber verschwunden , ich habe sie aber auf den "hinteren reihe" wieder angesiedelt.Sie wachsen aber nicht mehr so eksplosiv wie früher.
    Nachderm , was Hans Werner mir kürzlich beigebracht hat :winking_face: , sind racemosa wesentlich anspruichsloser als die erstgenannten arten.Wenn racemosa nicht mehr wachsen , sind spuris knapp , kann man wohl sagen ...


    Bzgl. der kalkalgen , wie soll man denn verhindern , das die irgendwann überhand nehmen , noch dazu wenn man fische wie fuchsgesicht und doktoren pflegt ? Seeigel machen vor gar nix halt , normalerweise machen sie die schönsten algen zuerst nieder...
    ...und was soll man auch machen diesbezüglich , wenn man nicht die beckengrösse hat , die notwendig wäre ,um doktoren u.ä. zu halten ?
    Bezüglich nährstoffarm , das spielt meiner erfahrung nach bei vielen algen eine untergeordnete rolle , ich habe die besten wuchsraten bei den meisten makrolagen bei n.n (phosphat und nitrat)verzeichnen können
    Allerdings frage ich mich auch , inwiefern man den "teufel wieder aus der kiste holen" könnte bezüglich algen wie bryopsis , die ja normaler (und glücklicher)weise auch zu den "vorübergehenden"sorten gehören, wenn man die vielfalt wieder ankurbelt ?


    @ Hans Werner


    Danke für die blumen , obwohl mein bild ziemlich "zusammengeknubbelt" wurde durchs komprimieren , es ging dabei viel an qualität verloren ...

  • Hi Thomas,

    Zitat

    Bzgl. der kalkalgen , wie soll man denn verhindern , das die irgendwann überhand nehmen , noch dazu wenn man fische wie fuchsgesicht und doktoren pflegt ? Seeigel machen vor gar nix halt , normalerweise machen sie die schönsten algen zuerst nieder... ...und was soll man auch machen diesbezüglich , wenn man nicht die beckengrösse hat , die notwendig wäre ,um doktoren u.ä. zu halten ? Bezüglich nährstoffarm , das spielt meiner erfahrung nach bei vielen algen eine untergeordnete rolle , ich habe die besten wuchsraten bei den meisten makrolagen bei n.n (phosphat und nitrat)verzeichnen können Allerdings frage ich mich auch , inwiefern man den "teufel wieder aus der kiste holen" könnte bezüglich algen wie bryopsis , die ja normaler (und glücklicher)weise auch zu den "vorübergehenden"sorten gehören, wenn man die vielfalt wieder ankurbelt ?


    Ein schnelles Reagieren auf Wasserveränderung hab ich wie gesagt auch nur bei einer schnell wachsenden Plattenmonti beobachtet http://www.meerwasser-lexikon.…_Montipora_delicatula.htm bei den anderen Montis war derweil noch keine besonders augenfällige Reaktion zu sehen.

    Klar, das exzessive Kalkalgenwachstum im Riffbecken kann man ohne Igel nicht verhinder. Und die "besonderen" Algen finden sie natürlich auch als erste :winking_face: Ich habe in meinem Hauptbecken ja auch keinen Algenbesatz, aber ich möchte mit den Igeln trotzdem versuchen Siedlungsraum auch für anderes Kleingetier wie Röhrenwürmer, Schwämme, und anderes offen zu halten.
    Probs mit Bryopsis und Derbesia kann man normal nur mit der ganzen Bandbreite an Herbivoren angehen dazu gehören nat auch Igeln aber auch Percnon Krabben. Letzte sehe ich auch in Algenbecken als möglichen Besatz um Plagen zu verhindern. Ich hab in meinem Refugium auch eine drinnen, die lässt die kleinen besonderen Algen aus dem Lebendgestein in Ruhe, so weit ich das bisher beobachte. Durch die Kombi Riffbecken (mit Igeln) und Algenbecken hab´ ich, falls mal was aus dem Ruder laufen sollte auch immer eine "schnelle Eingreiftruppe" an Igeln parat, die ich bei Bedarf auch mal ne Zeit lang ins Algenbecken übersiedeln kann (was ich mit einzelnen auch schon gemacht habe)


    Ich denke aber letztlich empfindliche und teils sehr langsam wachsende Spezialalgen kann man nur unter "Schutzathmosphäre" in Spezialaquarien kultivieren. Diese schliessen notgedrungen einiges andere, was ein typisches Riffbecken ausmacht dann aus, uA dauerhaft Igel und Doktoren. Bei einem einzelnen Becken muss man dann halt alles auf das Wohlergehen der Algen ausrichten. Wenn man wenig Nährstoffe halten will kommen in solchen Becken mE nur bedeutend weniger Fische in Frage, als dies mit einem Steinibecken möglich ist. Und auf eine angemessene Menge unterschiedlicher schöner Fische will halt auch nicht jeder verzichten. Das Liebesleben paarweise gehaltener Barschartiger ist in meinen Augen deutlich interessanter als das Liebesleben von Algen :winking_face:


    Für mich ist deshalb aktuell die Kombi aus Riffbecken und Algenbecken, im selben Kreislauf, der Favorit.


    Ein niedriger Nährstoffgehalt bietet nach meiner Beobachtung den Vorteil dass dabei einzelne Arten nicht so explodieren können und leichter kontrollierbar bleiben. Das habe ich im Übrigen auch mit Glasrosen beobachtet. Mitte der 90er Jahre hatte man ja noch mehr Probs mit hohen Nährstoffwerten in Riffbecken. Damals explodierten auch die Glasrosen förmlich, wenn man Filtrierer und ahermatypische gut fütterte. Diese Beobachtung mache ich aktuell bei NO3 und PO4 nicht mehr. Ich füttere die Filtrierer und die Mikrobiologie des Beckens sehr gut und trotzdem beschränkt sich die Glasrosenproblematik auf Einzelexemplare, die sich aber nicht, oder nur kaum feststellbarvermehren und mechanisch gut kontrollierbar bleiben.

  • Hallo zusammen


    Ich gedenke auch, dass ich ein Algen( oder auch sonstige Pflanzen)aquarium erstellen möchte - erstens liebe ich Pflanzen und zweitens wäre mir ein Riffaquarium viel zu umständlich und teuer.
    Ich habe Caulerpa prolifera drin, ein Seegras welches jedoch wohl am absterben ist ( :loudly_crying_face: ) und verschiedene Algen, welche aus dem Lebendgestein wachsen. Seit ich jedoch das letzte mal über die Hälfte des Wassers gewechselt habe, hat sich irgend eine einzellige Alge sehr stark vermehrt, das wasser ist eine grüngelbe suppe :angry_face: ich warte jetzt ab, ob dieser Betsand langsam zusammen bricht. Eine kleine Anemone (oder sowas in der Art) welche ebenfalls auf dem Lebendgestein wuchs, scheint die jedoch zu mögen und wächst schön vor sich hin :grinning_squinting_face:
    Meint ihr auch, dass sich dieses Problem wieder von selbst löst oder sollte ich nochmals einen Wasserwechsel durchführen? Als Wasser benutze ich normales Leitungswasser, aber das wird wohl nicht das Problem sein....



    Grüsse, Philipp

  • Hallo Philipp,


    wenn Du es nicht eilig hast, lass die "Suppe" einfach mal stehen, eventuell bekommst Du so eine schöne Zooplankton-Population, die dann wieder für Filtrierer und Fische sehr nützlich/nahrhaft ist. Theoretisch sollten die Zooxplankter und andere Phytoplanktonfiltrierer in der Lage sein, die übermäßig Phytoplanktonpopulation "abzugrasen".


    Gruß


    Hans-Werne

    Einmal editiert, zuletzt von Hans-Werner ()

  • Hm, ich habe gestern etwa 300uL Blütendünger von Wuxal gegeben, ich hoffe, meine grösseren Algen wachsen jetzt wieder gut und das Plankton nimmt nicht überhand :winking_face:


    Ich hätte am liebsten einen Röhrenschwamm als Wasserfilter, aber die bekommt man ja fast nicht und wären sicher saumässig teuer...mal schauen, wie sich mein Aquarium entwickelt.


    Grüsse, Philipp

  • Hallo Philipp,


    ich kann mir nur recht schwer vorstellen, dass der Blumendünger den Makroalgen mehr hilft als den Planktonalgen. Wahrscheinlich haben die Planktonalgen den Dünger "aufgefressen" bevor er bei den Makroalgen ankommt und nehmen den Makroalgen noch zusätzlich das Licht weg. Blühdünger enthalten besonders viel Phosphat.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Philipp,


    ich kann dir nur dringend ans Herz legen dich mit den Grundlagen der Wasserchemie im Seewasser auseinander zu setzen. Sonst wird das vermutlich nichts. Grünes Wasser bedeutet in der Regel einen zu hohen Nährstoffgehalt.


    Wenn du mal für billig Geld ein paar Grundlagen zum Thema Algen tanken willst dann empfehle ich dir den kleinen Ratgeber von Knop " Algen im Meerwasseraquarium"


    Wenn du mit Leitungswasser arbeitest ist es dem Zufall überlassen was in dein Becken reinkommt und demnach im Blick auf die Wasserchemie passiert. Ist zwar ne einfache Lösung, aber über das Ergebnis wird dir unter den Umständen keiner eine einigermassen zuverlässige Aussage machen können.

  • Moin allerseits


    Der Caulerpa prolifera scheint der Dünger gut getan zu haben, sie wächst jedenfalls fleissig weiter. Das Phytoplankton hat sich nicht verändert seit dem, auch sonstige Algen haben sich nicht explosionsartig vermehrt ? Thjo, kommt Zeit, kommt Rat - oder auch nicht. Mal schaue, wie es sich weiterentwickelt.


    Grüsse, Philipp

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