Hilfe Fadenalgen

  • Hallo Zusammen,


    nachdem ich mich bereits seit Wochen das Forum zu Hinweisen hinsichtlich Bekämpfung von Fadenalgen durchstöbere und ich nun aber so langsam verzweifle möchte ich mich nun hier mit meinem Problem an Euch wenden.
    Bereits im Mai hatte ich Probleme mit Fadenalgen und Cyanos. Mitte Juni habe ich dann, kurz vor meinem Urlaub alle Steine so weit ich dran gekomen bin von den Fadenalgen und Cyanos gesäubert und dabei zusätzlich 75 l Wasserwechsel gemacht.
    Nach meinem Urlaub (mein Vater hat so lange die Fische gefüttert) habe ich das totale Fadenalgenchaos vorgefunden, die Cyanos waren verschwunden. Fast alle SPS hatten weiße Spitzen und waren zugewuchert. Ich habe sofort versucht noch Ableger zu machen und zusätzlich 50 l Wasserwechsel gemacht. Die vorgefundenen Wasserwerte zeigten keine Hinweise auf erhöhte Phosphat- bzw. Nitratwerte, alle anderen Werte lagen im grünen Bereich. Gemessen wird alles mit Salifert und Tropic Marin für Phophat.
    Ein danach eingesetzter Seehase hat zwar begonnen die Algen zu fressen, jedoch habe ich Ihn nach 4 Tagen nicht mehr gesehen.
    Anfang August habe ich dann beim Händler die Phosphat und Nitratwerte messen lassen aber auch mit keinem Hinweis. Auf seinen Vorschlag hin habe ich dann 2 Seeigel und ca. 20 Einsiedler und Schnecken zusätzlich eingesetzt. Zudem habe ich die HQI Beleuchtung auf von 9 auf 4 Std. täglich begrenzt. Auch dies hat nicht zu einem sichtbaren Erfolg geführt, weshalb ich seit 23.September die Brenndauer wieder auf 6 Std. erhöht habe.
    In der Zwischenzeit sind mir bis auf die Montiporas fast alle SPS kaputtgegaben. Meist auch deswegen, dass ich gar nicht nachgekommen bin die Fadenalgen aus dem Geäst zu entfernen.
    Als letztes ist mir auch meine wunderschöne große Symbioseanemone eingegangen.
    Nun kommt das seltsame.
    Bei einer erneuten eigenen Messung von Nitrat fand ich einen Wert von 50-100 mg beim Saliferttest.
    Nun probiere ich seit 1 Woche mit UltraLife dem Ganzen beizukommen, aber es ändert sich nichts.
    Unabhängig von den ganzen Vorgängen läuft der Abschäumer, mache jede Woche immer 25 l Wasserwechsel mit verschiedenen Salzen.
    Nitratmessungen des Nachfüllwassers (Osmosewasser) und frisch angesetzten Salzwassers ergeben einen Wert von 0.
    Nachdem ich weiterhin kaum nachkomme die Algen abzusaugen und es trotz meinen bisherigen Bemühungen zu keiner Besserung kommt wollte ich nun Euch um Hilfe bzw. Ratschläge bitten.
    Hier noch meine letzten gemessenen Wasserwerte:
    KH = 10,2
    Nitat = eher 100 als 50
    Ca = 400
    Mg = 1320
    ph Morgens = 8,2
    pH Abends = 8,7 beides mit iks Elektrode
    Temp. zwischen 24 und 26 °C
    Phosphat: 0.05
    Fischbesatz: 2 Doktoren, 2 Chromis, 2 Mandarin, 2 Zwergkaiser, 1 Grundel, 2 Clarkis, 1 Tangfeilen
    Außer dem Seehasen und der zweiten Grundel in den letzten Monaten keine Verluste.
    Anbei versuche ich noch ein paar Bilder des traurigen Anblickes beizustellen. Wie das Becken vor einem halben Jahr ausgesehen hat, könnte Ihr unter meinem Aquabilderbuch ansehen.
    Ach ja die HQI werden immer am Heilig Abend ersetzt, somit sollte die auch keine Rolle spielen.
    Gruß Robby (Uwe)

  • Hallo


    Das mit dem Nitratwert glaube ich nicht. Erst war Dein Wert unten, dann kamen die Fadenalgen und nun ist der Wert so weit oben.....klingt erstmal komisch.
    Lass den Wert noch mal von jemandem mit einem anderen Test ueberpruefen. Nach dem Seehasen wuerde ich suchen, wenn die im Becken gammeln ist das nicht lustig.


    Gruesse


    Jens

    Von all den Dingen, die ich in meinem Leben bisher verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten (Ozzy Osbourne)

  • Hallo Jens,


    die Fadenalgen waren schon vor dem hohen Nitratwert da, ich hatte den doch auch beim Händler vorher messen lassen.
    Den Nitratwert werde ich am Wochenende bei Klaus Beck gegenprüfen lassen.
    Ach ja, bei der Ballingsalzzuführung verzichte ich seit 2 Monaten auch auf die Spurenelelemte.


    Robby

    Berliner System, Cyclon AS 1000 als Innenabschäumer, Giesemann Moonlight 2.x 150 W HQI, 4 x 80 W T5, 3 Tunze Stream mit Multicontroller

  • Hallo Robby,


    Deine Bilder sind zwar etwas arg unscharf, deshalb eine Frage: sehen die Fadenalgen schön gefiedert aus? Also mal davon abgesehen, was sie anrichten, aber ansich ist die Alge satt grün und eher filigran? Dann würde ich drauf tippen, dass Du vielleicht Bryopsis hast. Und die gedeien meiner Meinung nach bei allen Wasserwerten hervorragend und denen ist weder mit Lichtentzug noch sonst irgendwas beizukommen. Die verbreiten sich vorallem dann, wenn man sie abschrubbt. Und weder Seeigel, noch Seehase oder normale Algen-Schnecken und Einsiedler fressen sie. Einzig eine bestimmte Nacktschnecke (http://www.meerwasser-lexikon.…39/Tridachia/crispata.htm) mag das Zeugs und kann erfolgreich dagegen eingesetzt werden. Allerdings frisst sie nix anderes und verhungert anschliessend, wenn alle Algen weg sind. Bei Deiner Beckengrösse würde ich schon so 4-6 Schnecken einsetzen und nach 3 Monaten wirste dann das Problem allmählich los sein.
    Es spielt übrigens auch keine Rolle, ob Du Spurenelemente zuführst oder nicht. Wobei Du aber eh mit Deinen grossen Wasserwechseln genug frische Spurenelemente einbringst.

    Viele Grüsse Kathrin


    150x50x60=450l, 2x4x54Watt Lumimaster, Tunze DOC Skimmer 9015, Tunze Stream 6060, Marea Stream 6000

    3 Mal editiert, zuletzt von brombeere ()

  • Ich tippe eher auf die nicht gefiederte Chlorodesmis fastigiata


    Würde außerdem vermuten, daß Dein Nährstoffimport (Futter) und Dein Nährstoffexport (WW+Abschäumung) nicht im Gleichgewicht sind und daß dein Becken durch die Urlaubsvertretung - den Tod des Seehasen vieler SPS und einer Anemone und gleichzeitige WW von (nur) 20% monatlich erhebliche Mengen an Nährstoffen akkumuliert hat, die jetzt auch nicht mehr von den Algen aufgenommen werden können.


    - Abschäumer kontrollieren und eventuell verbessern/reinigen
    - bei dem Nitratwert sowieso vertärkter WW.
    - Futtermenge überprüfen (aber Fische nicht hungern lassen).


    Grüsse Martin


    PS.: Aber es gibt Hoffnung :winking_face: Bei mir geht diese Alge, nach der Verbesserung der Abschäumung stark zurück. Außerdem habe ich gelesen, daß der Seeigel Mespilia globulus diese Alge nicht so mag, während Tripneustes gratilla sie frisst. Welchen hast Du denn?

    The only reason many species have not yet been successfully reared is that too few people have tried (Naomi Delventhal)

    Many species might go extinct, as too few people look out for them (Martin Reith). Help to change this http://accion-salva-una-especie.org/

    4 Mal editiert, zuletzt von seegraswiese ()

  • Guten Morgen


    @ brombeere
    Die Bryopsis sind es sehr wahrscheinlich nicht, eher die von Martin angesprochenen Chlorodesmis. Falls die Algen, was ich befürchte, bis Dezember noch nicht verschwunden sind, kann ich ja etwas nach Sindelfingen mitbringen.


    @ martin
    Ich habe die beiden gleichen Seeigel (Tripneustes gratilla), die auch kräftig die Algen abweiden. Jedoch kommen die gar nicht nach mit fressen. Ob es Sinn macht noch 2 hinzuzusetzen glaube ich fast nicht.
    Sind bei 430 l netto (ohne Gestein) denn 100 l Wasserwechsel im Monat für Dich zu wenig?


    Ich möchte das Problem jetzt eigentlich an der Wurzel anpacken. Glaubt Ihr dass ich mit weiteren großzügigen Wasserwechsel auf Dauer der Plage Herr werde oder ob ich die große Lösung mit Austausch der Grundes, Gesteines usw. anstreben muss?


    Gruß
    Uwe

    Berliner System, Cyclon AS 1000 als Innenabschäumer, Giesemann Moonlight 2.x 150 W HQI, 4 x 80 W T5, 3 Tunze Stream mit Multicontroller

    Einmal editiert, zuletzt von robby ()

  • Uwe,


    bei der Menge an Algen wirst du mit biologischer Kriegsführung kaum weiterkommen, wenn du nicht zuerst alles manuell enfernst. Seehasen sollten da die richtig Hilfe sein.


    Die Anemeone ist bestimmt nicht wegen den Fadenalgen verendet - da sollte man mal weiter nach der Ursache suchen.

  • Hallo!


    Ich möchte mich da dem Peter anschliessen. Ich würde nach Möglichkeit alle Algen manuell entfernen glaube mir ich weis was das bedeutet, da ich es selber fast ein Jahr lang gemacht habe).
    Zusätzlich würde ich einen Phosphatabsorber einsetzen. Die algen können soweit ich weis ihren Phosphatbedarf auch aus dem Substrat oder Detritus der sich dort sammelt erschliessen. also selbst wenn du den im freien Wasser nicht so hoch hast haben sie also "Nahrung".
    Ich habe über 18 Monate mit diesen Algen gekämpft und bin am Ende als Sieger (was auch sonst) hervorgegangen.
    Meine Massnahmen:
    Licht nach Möglichkeit reduzieren (wenn du wegen der Beckenbewohner überhaupt kannst)
    Phosphatabsorber einsetzen
    Algen soweit wachsen lassen, dass man diese mit den Fingern gut fassen und ausreissen kann, danach aus dem Becken entfernen und darauf achten, dass keine im Becken vertragen werden.
    Schwebstoffe bzw. aufgewirbelten Detritus möglichst entfernen und sauber halten
    befallene Steine nach Möglichkeit aus dem Becken nehmen und komplett dunkel (vielleicht im Filterbecken) lagern (nachdem du diese auch möglichst von den Algen freigemacht hast), bis sie wieder frei sind.
    Xenien haben sich gegen die Fadenalgen behaupten können bei mir.
    Viel Geduld und diese nicht verlieren!!!


    Servus,
    Peter

  • moin,


    auf jeden fall phosphatadsorber,die algen beim wasserwechsel absaugen
    und großzügige wasserwechsel,ruhig 30% alle zwei wochen.irgendwo muß eine nährstoffquelle im aquarium sein,die trocken gelegt werden muß!
    weiterhin würde ich zur biologischen bekämpfung ein fuchsgesicht einsetzen.hat bei mir unmängen algen gefressen und war bei der sortenwahl nicht wählerisch.
    last not least,fütterung auf das absolute minimum reduzieren,auch einsiedler,fuchsgesicht,doktoren etc fressen lieber mysis etc als algen!


    mfg
    mbb

  • Hallo Uwe,


    ich sehe noch eine andere Möglichkeit. Ich selbst habe gute Erfahrung mit Michaels Algen-Ex gemacht. Algen-Ex klingt erst mal recht rabiat, ist es aber nicht! Die Algen werden nicht gekillt es ist ein Hemmstoff der das Wachsen der Algen (Zellteilung) verhindert. Bei richtiger Anwendung (keinesfalls Überdosieren) wachsen die Algen nur noch ganz langsam. Korallen haben keinen Schaden genommen. Weder SPS noch LPS und auch keine Weichkorallen.


    Ja ein Problem scheint es zu geben. Vielleicht im Bodengrund?


    Ein Fadenalgenproblem ist ein Ungleichgewicht zu gunsten der Fadenalgen. So schein da schnelle Wachsen der Alge den Korallen wichtige Stoffe zu entziehen!


    Um das zu korrigieren ist Algen-EX eine Möglichkeit. Versuche schnell Wasserwerte ändern zu wollen oder Beleuchtung ändern sind auch ein Problem für die Blumentiere!<- Meine Meinung!


    Ich empfehle nicht gern solche Mittel aber in dem Fall speziellen Fall wäre es eine Lösung.


    MfG Sven

  • Hallo


    ich habe gestern nun meine Wasserwerte bei Klaus Beck gegenmessen lassen. Er hatte die Tests von Red Sea und siehe da er hatte völlig andere Werte.
    Der Nitratgehalt lag bei 10 mg, dafür war der Phosphatwert bei 0,2 mg. Ich werde heute Abend wieder meinen Fließbettfilter in Betrieb nehmen und ihn mit dem UltraPhos von Claude bestücken.
    Der große Wasserwechsel werde ich mir fest vornehmen.


    Gruß
    Uwe

    Berliner System, Cyclon AS 1000 als Innenabschäumer, Giesemann Moonlight 2.x 150 W HQI, 4 x 80 W T5, 3 Tunze Stream mit Multicontroller

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