Clownfisch, mehrmalige Geschlechtsumwandlungen?

  • Hallo und guten Tag miteinander.

    Ich habe das Problem, dass mein mittlerweile ausgewachsenes Clown-Weibchen bösartig aggressiv gewoden ist. Sie verfolgt den plötzlich zum Feind nominierten Mitinsassen bis in jeden hintersten Aquariumwinkel. Derart zerbeißend, dass mein ausgewachsener Feuer-Korallenwächter nicht mehr zu retten war.

    Daher gebe ich die wüste Dame ab.

    Nun zum Kern der Frage: Es bleiben zwei Männchen, die sich bisher völlig friedlich verhalten. Alter etwa 2 Jahre. Bleiben sie nun männlich, oder entwickelt sich daraus wahrscheinlich ein Paar mit der gleichen Problematik?

    Danke!

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner

    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    6 Turbellen, Rundströmung mit Wellen im 1-Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

    Edited 2 times, last by Werner F. (October 3, 2024 at 8:28 PM).

  • Hallo Werner,
    ich hoffe du hast schon das MeWaLex gelesen unter Geschlecht Amphiprion ocellaris.

    Die beiden werden jetzt erst einmal um die Vormachtstellung kämpfen, das kann eine Weile dauern.

    Ich hoffe du hast die Damen schon erwischt und wenn nein, dann drücke ich dir die Daumen das du sie fängst.

    Viele Grüße
    Klaus

  • Der Titel verwirrt etwas. Wenn das Weibchen stirbt, wird das dominante Männchen zum Weibchen. Ein Weibchen kann sich aber nicht mehr zurück zu einem Männchen wandeln (zumindest nach meinem Kenntnisstand).

    Das ist korrekt. Die Geschlechtsumwandlung ist irreversible!

    Gruss

    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)

    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Andersrum gesagt/gefragt:

    In dem Becken wohnen 3 Clownfische, etwa 2 Jahre alt. Ein Pärchen hat sich gebildet. Der 3. balzte auch schonmal gerne an dem Weibchen rum.

    Die drei Geschlechter sind somit seit Jahren klar. Frage war, ob nach dem Entfernen des Weibchens eines der Männchen noch weiblich werden kann, oder ob das so bleibt.

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner

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  • Andersrum gesagt/gefragt:

    In dem Becken wohnen 3 Clownfische, etwa 2 Jahre alt. Ein Pärchen hat sich gebildet. Der 3. balzte auch schonmal gerne an dem Weibchen rum.

    Die drei Geschlechter sind somit seit Jahren klar. Frage war, ob nach dem Entfernen des Weibchens eines der Männchen noch weiblich werden kann, oder ob das so bleibt.

    Jedes Exemplar von Amphiprion männlichen Geschlechts kann zum Weibchen werden. Nur das weibliche Geschlecht kann nicht mehr zurückgebildet werden. Also, echte Weibchen können nicht das Geschlecht wechseln.

    Es wird vielen, auch bekannten Meeresfischen, in gewissen Situationen eine bidirektionale Wandlung nachgesagt.

    Nicht so bei den Amphiprion.


    Gruss

    Hajo

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  • Schönen Dank an alle Ratgeber!

    Das habe ich nun verstanden. Ich war der Meinung, einmal ein Geschlecht per geschlechtlicher Funktion festgelegt, würde ebendieses Geschlecht zeitlebens manifestieren.

    Somit kommt nach dem Entfernen des Weibchens vsl. wieder ein Pärchen zustande mit der Gefahr eines 'neuen' überbordenen Weibchens.

    Ich bin sehr überrascht über die hohe Aggressivität des aktuellen Weibchens. Bisher hat es sein stets recht kleines Revier mit Schubsen verteidigt, wenn ein Gelege dort war, auch deutlich fauchender.

    Dass aber plötzlich ein langmonatiger Beckenbewohner pausenlos bis in die hinterste Ecke und unter jedem Unterschlupf verfolgt, aktiv gesucht und übel zerbissen wird, das ist neu.

    Der Korallenwächter war ursprünglich der etwas größere Fisch und auch derjenige, der dreist im Revier hocken blieb und Kontra gab. Möglicherweise hat das Oc. Weibchen nun seine allmählich größer gewachsene Stärke erkannt und Mut bekommen, den Feind zu verjagen.

    Hätte nicht gedacht, dass ein derart dicht bewachsenes 120 cm Becken nicht ausreichen würde!


    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner

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  • Noch ein kleiner Nachtrag, der ein wenig genauer erklären soll:
    Ein geschlechtsreifes Paar lebt immer mit einer unterschiedlichen Anzahl von Jungfische zusammen.
    Amphiprion weisen eine starke soziale Hierarchie auf, die auf Grösse basiert. Diese Hierarchien fungieren als Warteschlangen für die Fortpflanzung. In der Gruppe werden die Fische gemeinsam älter und grösser. Wenn das dominante, grosse Weibchen enfernt wird, nutzen alle Untergebenen die Gelegenheit im Rang aufzusteigen und zu wachsen.
    Vor der Geschlechtsumwandlung des Männchen zum Weibchen sind die Hoden sehr aktiv während der Eierstock unreif bleibt, aber nicht inaktiv.
    Bei Verlust des Weibchens wird der "Schalter" umgelegt. Genetische Mechanismen steuern in der Übergangsphase den Geschlechtswechsel und die gonadale Umstrukturierung sowohl im Gehirn des Fisches, wie auch in den Gonaden.
    Das Männchen ist jetzt dabei ein Weibchen zu werden und wechselt rasch das Geschlecht, um die frei gewordene Position einzunehmen, während der grösste undifferenzierte Fisch in der Hierarchie das Paar vervollständigt, indem es sich in kurzer Zeit in ein vollständig entwickeltes Männchen verwandelt. Damit ist das alte Schema wieder hergestellt.
    Zur Durchführung des Geschlechtswechsels ist allerdings die Anwesenheit untergeordneter Fische (unvollständig entwickelte Männchen) notwendig. So die Wissenschaft.
    Und genau diese Besonderheit kann bei Verlust des weiblichen Fisches zu Komplikationen in der individuellen Pflege im Aquarium führen.

    Gruß

    Hajo

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  • Das ist ein über 5 Jahre gewachsener 80 cm langer Briareum Rasen. In der rechten Mitte bereits geschlossen, da ich das Bild kurz vor Lichtuntergang aufgenommen habe.

    Grüße vom Nordeifelrand,
    Werner

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