Tridacna mit MHD 6 Monate??

  • Das Video kannte ich nicht. Die Info hatte ich schon.

    Man muss ja nicht alle Krankheiten auf den Prüfstand stellen.

    Es ist gut zu wissen, dass es noch weitere Stolpersteine (nicht nur in der Muschelhaltung) gibt.

    Man kann sie in Betracht ziehen.

    Soweit so gut.

    Aber was damit anfangen?


    Hier wird es genauer erklärt.

    Contagious cancers more common in nature than thought, can spread between species | CBC News
    Contagious cancers are a scary idea to begin with, but scientists have made some startling new discoveries about them – they are likely more common in nature…
    www.cbc.ca


    Gruß

    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo zusammen,


    in dem von Hajo zitierten Artikel heißt es weiter: "The pathogenesis of the disease is favored by the suspectibility of the biovalves, but external stress factors, as poor water quality, high organic matter and other stressors faciliate the progagation of potential pathegenic bacteria. So in many episodes mortalities can resulted from the overgrowth of opportunist bacteria."


    In diesem Zusammenhang ist noch eine andere Studie sehr interessant: Metabarcoding reveals distinct microbiotypes in the giant clam Tridacna maxima


    "The microbiome of giant clams is particularly interesting because clams are exposed to an extreme abundance and diversity of microbes through filter feeding, and because they live in symbiosis with dinoflagellate algae. We showed that the presence of the coral Acropora cytherea in an assemblage negatively affects the health of the giant clam Tridacna maxima and that this effect is amplified under temperature stress. Our results showed that nearly all clams with compromised health were characterized by a distinct microbiome in which the Vibrionaceae family was enriched. (...)"


    "When Acropora cytherea was present in the assemblage (PAT and AT), clam mortality increased. This pattern was particularly striking for PAT under increased temperature. Since all aquariums were filled with seawater from the same pipe and some healthy giant clams in T assemblages harbored the Vibrionaceae species at a lower proportion, the prevalent hypothesis is an increased susceptibility of infection due to the presence of corals. (...)"


    "Corals compete either by direct physical contact or via the production and secretion of secondary metabolites that can weaken or kill neighboring organisms [65,66,67,68,69,70]. These metabolites are produced by the coral host itself or by their associated microorganisms, some of which are known to synthetize toxic compounds [67, 71]. Other than the direct effect of a toxic metabolite potentially produced by A. cytherea or by its associated organisms, the decline and subsequent death of giant clams could also be the consequence of anti-inflammatory molecules produced by corals [72, 73], reducing the immune response of clams against microbial pathogens. An immune depression associated with the reproductive period and/or increase of water temperature has also been linked to vibriosis in poikilotherm organisms, including mollusks. (...)"


    "As nearly all dying clams harbored a typical microbiome mainly composed of Vibrionaceae (Catenococcus spp. or an unclassified genus), we hypothesize that the combined effect of secondary metabolites from Acropora corals and increased water temperature may have weakened the clams’ defenses against Vibrio infection. Interestingly, the microbiome of two healthy clams, from T assemblage under thermal stress, showed similarities to that of dying clams."


    Zusammenfassend: "Our results led to three major conclusions. First, the health status of giant clams depended on the composition of the benthic species assemblages. Second, we discovered distinct microbiotypes in the studied T. maxima population, one of which was disproportionately dominated by Vibrionaceae and directly linked to clam mortality. Third, neither the increase in water temperature nor the composition of the benthic assemblage had a significant effect on the composition of the Symbiodiniaceae and bacterial communities of T. maxima."

    Ich weiß nicht, ob man das auf alle Trinacda Arten übertragen kann. Auf jeden Fall scheint es deutlich komplexer zu sein. Ein Rumdrehen an einzelnen Stellschrauben wird wohl kaum zum Erfolg führen.

    Neben unterschiedlichen Mikrobiomtypen spielt in dieser Studie die umgebende Mikro- und Makrofauna eine entscheidende Rolle und zudem Stressfaktoren wie Hitze. Hier kann man sicherlich auch annehmen, dass schwankende Wasserwerte, geringe Calicumkonzentrationen, zu viel oder zu wenig Jod, Kupfer usw. das ihrige dazu beitragen, Muscheln zu schwächen, was meist ein Absterben zur Folge hat.



  • Hallo zusammen!


    Das Thema ist sehr komplex.
    Das sehen wir unter anderem an den unterschiedlichen pathologischen Einflüssen auf das Leben von Tridacna in der Natur, sowie auch im Aquarium.
    Wenn wir in etlichen Beiträgen den Analysen über einen (ungewollten) Überschuss von diversen chemischen Elementen folgen (aktuell im Nachbarthread), dann sollte auch klar sein, dass daraus negative Konsequenzen für die Gesundheit unserer Muschel erwachsen.
    Die Schieflage der Verhältnisse von chemischen Verbindungen in unserem Aquariumwasser ist noch relativ einfach überprüf- und korrigierbar.
    Wenn man es dann rechtzeitig bemerkt.....
    Dagegen nicht das Vorhandensein bakterieller, pathogener Keime oder Viren.
    Letzteres wird erst auffällig, wenn es bereits zu spät ist.

    Mancherorts wird eine Quarantäne mit chemischer Behandlung empfohlen.
    Das würde aber nur den Import betreffen und nicht bereits den Schutz vor vorhandenen Keimen im Aquarium.

    Stoffe, welche die Mikrobiologie in unseren Aquarien pampern sollen, beäuge ich misstrauisch, weil sie auch verschiedenen Bakterienstämme wachsen lassen, die möglicherweise in dieser Vielfalt dort nicht hingehören.
    Zusammenfassend ist zu sagen, dass ein optimales Wassermanagement die Gesundheit von Tridacna fördert.
    Gegen pathogene Keime sind wir relativ machtlos.
    Es sei denn, wir gehen den Weg einer chemischen Behandlung und können auch Krankheitskeime im eigenen Aquarium ausschließen.
    Ich habe schon mehrere Tridana-Arten pflegen dürfen.
    An eine langjährige Pflege von Tridacna squamosa kann ich mich noch gut erinnern. Innerhalb von einigen Jahren wuchs sie zu einer stattlichen Größe heran.
    Leider habe ich mich von ihr trennen müssen, da einige Grosskaiser Einzug ins Becken hielten.
    Im Zuge der notwendigen Umgestaltung gab ich sie an einen Bekannten ab, wo sie noch einige Jahre leben durfte, bis sie leider einem Pflegefehler zum Opfer fiel.

    Wir können am Verhalten der Muschel zwar ein mögliches Unwohlsein ablesen, aber die Rückschlüsse auf eine bestimmte Ursache wird schwer fallen, wenn man sich nicht explizit mit der Natur von Tridacna befasst.
    Einfach Augen zu, rein ins Becken und gut ist, wäre die geübte Praxis. Ist aber der falsche Weg!!
    An der äusseren Anatomie lässt sich oft ablesen, wie es um die Muschel steht.
    Es sind leider etliche Ignoranten unterwegs, die dem Ph-Wert keine oder nur wenig Bedeutung bemessen.
    Diese sollten die Finger von der Muschelhaltung lassen.
    Für die Muschelpflege ist der Ph-Wert essenziell.
    Die negativen Auswüchse können wir an den Schalen festmachen.
    Die Schalen, wie veränderte Schuppenreihen, können Hinweise auf eine Milieuveränderung geben.
    Sowie auf einen niedrigen Ph-Wert, gleich Übersäuerung des Wassers, der sich zumindestens am Schalenwachstum (unterschiedliche Wachstumsgeschwindigkeit) festmachen lässt.
    Der helle obere Rand der Schale deutet auf ein Wachstum hin.
    Fehlt dieser oder ist er nicht erkennbar, stimmt etwas nicht im Milieu.
    Das wäre ein erster Warnhinweis!


    Gruß

    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Tridacna Freunde,


    ich habe noch einen interessanten Bericht zu Pflege der Muscheln gefunden.


    The Reefer: Giant Clam Placement in the Aquarium - Klick

    Author: James W. Fatherree, MSc


    Viele Grüße

    Klaus

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