Wechselwasser "reifen" lassen

  • Hallo und guten Abend an alle & alte Salzwasserhasen insbesondere!


    Früher, als alles immer besser war, hieß es, dass frisch angesetztes Meerwasser ein paar Tage altern sollte, bevor es in Becken geht. Grund dafür leuchtet mir nicht ein, es hieß, weil es ansonsten "zu aggressiv" wäre.


    Ist da bei den heutigen Salzen noch etwas dran? Gemäß der Anbieter kann deren Meerwasser "sofort" nach dem Anmischen eingesetzt werden.


    Möglicherweise ist es aber, biochemisch betrachtet, besser, ein paar Tage zu warten?


    Ich hinterfrage das deswegen, weil möglicherweise auch der Wettbewerb dahinter steckt. Vom Maschinenbau kenne ich, dass irgendwann ein Hersteller sinngemäß schrieb: "Da unsere Fertigungspräzision so hochwertig ist, ist keine Einlaufzeit mehr notwendig". Prompt zogen alle anderen Hersteller nach, man wollte sich schließlich nicht sagen lassen, dass die eigene Fertigung nicht so gut sei. (Technisch betrachtet ist natürlich ein Einlaufvorgang durchweg von Vorteil.)


    Wer weiß etwas dazu?

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    5 Turbellen, Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Zeolith, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • moin werner,


    ja, einer fängt an, alle anderen ziehen nach, auch wenns kaum sinn ergibt.


    sieht man an leds und anderen aktuellen unbedingtheiten. :grinning_squinting_face:


    allerdings gibt es beim salz ja schon langzeitbeobachtungen - bei uns und auch im allgemeinen - die keine schädlichen auswirkungen beim schnellen einsatz zeigen.

  • Es bilden sich beim Auflösen von hohen Salzmengen Radikale. Man merkt es ein wenig am Geruch: frisch angesetztes Meerwasser riecht immer ein wenig "desinfizierend". Auch Schwermetalle (Entschuldigung: in der richtigen Menge sind es ja Spurenelemente) fallen während der Wartezeit aus.
    Ich habe allerdings keine negativen Reaktionen feststellen können, wenn sofort nach dem Auflösen das Wasser genutzt wurde. Bei extremen Wasserwechseln würde ich jedoch einen Tag warten.
    Im Zweifelsfall eine ICP-Analyse nach dem Wasserwechsel mal machen.


    Bei Algenzuchtkulturen ist lang "eingefahrenes" Meerwasser sogar negativ, weil sich während der Wartezeit eine Menge Bakterien bilden, die eine Algenkultur eher behindern. Im Aquarium sind diese Bakterien als harmlos einzustufen.

  • Bei Algenzuchtkulturen ist lang "eingefahrenes" Meerwasser sogar negativ, weil sich während der Wartezeit eine Menge Bakterien bilden, die eine Algenkultur eher behindern. Im Aquarium sind diese Bakterien als harmlos einzustufen.

    Ja, so sinngemäß hatte ich das auch noch so in Erinnerung. Danke!


    Aber der letzte Absatz ist für mich besonders beachtenswert. Ich ziehe laufend nicht nur Artemia und Copepoden, sondern auch Phytoplankton. Letzteres kippt gelegentlich, und das könnte natürlich mit der erhöhten Anwesenheit von Bakterien im Altwasser zusammenhängen.


    Opa forscht.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner


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