"Freundschaften" unter artfremden Fischen?

  • Hallo zusammen,

    ich halte ja noch nicht sooo lange Fische und kenne mich daher kaum mit ihnen aus. Mir ist aber durch tägliche Beobachtung aufgefallen, dass einer meiner Gobiodon okinawae (nennen wir ihn Dieter) auffällig oft mit einem meiner Escenius stigmatura (nennen wir ihn Bud) "kuschelt".
    Ich kann alle vier Fische (2x Gobiodon okinawae und 2x Escenius stigmatura) sehr gut auseinanderhalten, da einer der Okinawa-Grundeln kurz nach dem Start des neuen Aquariums ein Auge an der Vortech MP40 verloren hat (er wurde angesaugt und konnte sich nicht von allein befreien, ich konnte ihn nur durch schnelles Abschalten der Pumpe retten). Bei den Schleimfischen ist der eine von beiden unglaublich dick (wie Bud Spencer halt) und hat eine geteilte Rückenflosse (vermutlich von einer Rauferei).

    Die beiden hängen zwar auch allein im Aquarium ab, aber so gut wie nie mit ihren jeweiligen Artgenossen. Am liebsten sitzen sie Flosse an Flosse zusammen in @EricJs Turbinaria heroensis. Sie sitzen oft auch aufeinander (meistens sitzt der Schleimfisch unten).

    Konnte jemand schon Ähnliches beobachten?
    Natürlich könnte es sein, dass ich das Verhalten zu sehr "vermenschliche", aber es sind immer die gleichen Fische in der gleichen Koralle. Gegenüber ihren Artgenossen verhalten sich beide hin und wieder aggressiv, untereinander überhaupt nicht. Der Schleimfisch fetzt sich auch ab und zu mit den Gramma loreto oder dem größeren Clownfisch.

    Viele Grüße,
    Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,

    das ist nicht so selten in der Gefangenschaft bzw. unter nicht natürlichen Bedingungen.
    Der Text neben dem Siganus mit Labroides gibt einige Hinweise.

    Gruß
    Hajo


    https://fanimal.online/intra-species-animal-relationship/

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  • hallo rüdiger,

    ich konnte ähnliches zwischen einem c. bispinosa und einem s. unimaculatus beobachten. allerdings nur für eine kurze zeit, in der beise umbaubedingt in ein zu kleines ersatzbecken übersiedeln mussten. dort hat sich der bispinosa in den ersten tagen um das fuchsgesich "gekümmert" und diesen immer wieder zum schwimmen aus dem versteck animiert. danach und auch im großen becken gibt es kaum "kontakte". sowas ist eher die ausnahme und unterliegt sicherlich einer falschen menschlichen einordnung.

    im normalfall besetzt ein jeder erst mal seine nische. nur da, wo es überschneidungen gibt,wird eine rangordnung ausgemacht. meistens betrifft das doktoren, kaninchenfische, kaiser/zwergkaiser und falterfische.
    predatoren, spezialisten und extrem teritoriale tiere (riffbarsche, clownfische) bleiben da aussen vor.

    ganz ausschließen möchte ich das aber nicht. (ist aber vermutlich der menschliche faktor :grinning_squinting_face: )

    LG, Sven

  • Moin,
    Es gibt im Tierreich noch interessantere WG's, zum Beispiel leben Brückenechsen mit Seevögeln gemeinsam in einer Wohnhöhle. Wobei der tiefere Sinn dieser Symbiose nicht ganz klar zu sein scheint.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "

    Beste Grüße

    Stefan

  • hi,

    meine, dass solche "freundschaften" eher in etwas dünn besiedelten becken zu finden ist.

    keiner will allein sein und so schwimmt man zusammen.

    bei "gut" besetzten becken ist das nicht? zu finden, wenn ich so unsere truppen beobachte.

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