rund um die Pflege der H. Zosterae

  • Hallo, :wink
    ich bin neu hier und weiss nicht, ob ich hier richtig bin. Ich habe noch einige Fragen, zu den Zwergseepferdchen, die ich hier gerne stellen würde und auf Hilfreiche und Zahlreiche Antworten hoffe. :hopfire:
    Mich würde Interessieren, ob es Suesswasser Garnelen gibt, welche man züchten koennte, die anschliessend in dem Seepferdchen Becken eine weile überleben würde und als Futter dienen könnte.
    In dem Seepferdchen Becken, wird de Salinitaet ja sowieso eher einem Brackwasser Aquarium gleich kommen und vielleicht gibt es Garnelen, die man im suesswasser züchten könnte und die Babies im Brackwasser der Pferde zurecht kommen.

    Des Weiteren würde mich die Clean up crew in einem H. Zosterae Becken interessieren. Ich habe Bodengrund, Aragonite Reef sand, allerdings keinen Lebendsand! Ich finde Nasarius Schnecken toll, in unserem Korallen\Fisch Becken, allerdings fand ich sie bei unseren H. Fuscus sehr aggressiv und grenzwertig und fühle mich bei dem Gedanken, der Gesellschaftung mit den Mini Pferden eher nicht wohl dabei. Ich würde auch gerne erstmal nichts mit Gehäuse einsetzen wollen, weil in dem Gehäuse ja möglicherweise ungebetene Gäste Unterschlupf gefunden haben.
    Wie sieht es mit den Hawai Garnelen aus? Tuen sie den Pferdefohlen etwas? Und würden sie den Sand ausreichend reinigen?

    Ansonsten würden mir nur Nasarius Vibex Blue legged hermit crab (Clibanarius Tricolor) einfallen.

    Wäre toll, wenn jemand Zeit und lust hat zu antworten, würde mich sehr freuen.
    Lg Eve :sheep

    Lg
    Eve :sheep

  • Aber ja doch! :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Hallo Eve,

    schön, dass du hierher gefunden hast.

    Gleich mal zu den Garnelen: Halocaridina rubra wird in den Vereinigten Staaten sehr oft als Gesellschaft für H. zosterae empfohlen. Wenn sie sich vermehren, dann stellen die Larven natürlich eine gute Futterquelle für die Ponies dar. Allerdings sind die Hawaiigarnelen bei uns recht teuer und nicht immer vermehrungsfreudig. Über ihre Eignung als Mitglieder einer Cleaning Crew hab ich hier schon öfter Zweifel angemeldet, als großartige Putzer möcht ich sie nicht bezeichnen.

    Clibanarius tricolor pfleg ich seit Jahren gemeinsam mit den Ponies, sie sind nach meinem Dafürhalten eine gute Gesellschaft. Ihre Larven werden von den Pferdchen auch gerne gegessen, und sie haben bei mir - im Gegensatz zu den Hawaiinelen - regelmäßig Nachwuchs.

    An Gehäuseschnecken wohnen in meinen Ponybecken jede Menge Columbellas und eine kleine Nassarius-Art, die zwar recht emsig ist, wenn's was zu essen gibt, ansonsten aber harmlos. Als Restevertiger sind sie unschlagbar.

    Deine Sorge wegen der Einschleppung unerwünschter Gäste in Bezug auf Gehäuseschnecken teil ich. Hydroiden gelangen auf diese Weise sehr leicht ins Aquarium und breiten sich wegen der naturgemäß hohen Dichte an Kleinkrebsen rasant aus. Allerdings reicht dafür auch ein einzelner Polyp, der auf andere Art (Pflanzen, Einsiedler) ins Aquarium kommt. Nach meiner Einschätzung lässt sich das grundsätzlich nicht vermeiden, und ich hab als Gegenmittel jede Menge Gänsefuß-Seesternchen in den Aquarien. Über Asterina gibt es halt auch kritische Berichte, etwa dass sie nachts Pferdchen anfallen und ihnen mit der Magensäure Löcher in die Haut ätzen. Das kann ich bei der von mir gehaltenen Art (braun mit oranger Zeichnung) nicht bestätigen.

    Ergänzt wird die Cleaning Crew bei mir durch kleine Eurythoe-Borstenwürmer. Sie sind auch harmlos und ebenfalls gute Restevertilger.

    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda,

    vielen lieben Dank für deine lange und hilfreiche Antwort. Gut denn hab Ich mich schon entschieden, Ich werde die Einsiedlerkrebse nehmen und ein paar Nassarius Vibex Schnecken. Ich möchte sie als erstes in eIn 10L Becken setzen, wie viele Clean up Crew soll Ich haben? Hab an 2 Schnecken & vielleicht 3 Einsiedler gedacht.

    Kann man den Hydroiden vorbeugen, in dem man ein kurzes Süßwasserbad (fresh water dip) durchführt?

    Mit den Seesternen hab Ich bei den H. Fuscus schlechte Erfahrungen gemacht, wenn Ich sie von den Pferden abgenommen habe blieben weiße stellen zurück.

    Wie länge hast du gebraucht, um dein Becken mit "Mikrobe Lift Special Blend" einzufahren?

    Kann man auch Süßwasser Garnelen füttern z.B. Taiwan Garnelen oder Blue Dream Garnelen?

    Vielen Dank nochmal!

    Lg
    Eve :sheep

  • Ich werde die Einsiedlerkrebse nehmen und ein paar Nassarius Vibex Schnecken.

    Hallo Eve,

    ich weiß nicht, ob meine Minis N. vibex sind. Ihre Häuschen sind maximal 10 mm lang, während die von dir genannte Art laut Meerwasserlexikon deutlich großer werden soll.

    Hab an 2 Schnecken & vielleicht 3 Einsiedler gedacht.

    Bei mir wohnen auf 25 Liter 2 C. tricolor und ca. 25 Schnecken (Täubchen und Mini-Wellhörner).

    Wie länge hast du gebraucht, um dein Becken mit "Mikrobe Lift Special Blend" einzufahren?

    Ein Becken musste ich kürzlich neu aufsetzen, weil ich mir Flohkrebse eingeschleppt hatte (übrigens der einzige Grund für mich, ein Becken neu zu starten). Da hab ich das gründlich gewaschene und mit H2O2 behandelte Altsubstrat wiederverwendet. Am folgenden Tag ML Special Blend zugegeben und nach einem weiteren Tag Schnecken, Copepoden und ein bissl was zu essen für die Tiere. Der Rest der Besatzung einschließlich der Ponies ist am 3. Tag eingezogen. Das geht recht flink.

    Hydroiden mit Süßwasserbädern vorzubeugen mag theoretisch möglich sein. Ich wasch die Häuschen der Schnecken auch unter Leitungswasser und kratz dabei Beläge mit dem Daumennagel ab. Hydroiden hab ich mir trotzdem eingeschleppt.

    Süßwassergarnelenlarven werden vermutlich schon gegessen, aber die werden im Salzwasser nicht lang leben. Ich würd's nicht machen.

    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Reinhard,

    das kann ich mangels Erfahrung nicht beurteilen. Futterkonkurrenten sind allerdings immer ein Problem. Eine Zeit lang hab ich den Einträgen im MeWaLex geglaubt, dass Spaghettiwürmer als Detritusverwerter nützlich seien im Ponybecken.

    Das hat sich als Irrtum herausgestellt, sie fangen mit ihren klebrigen Tentakeln Copepoden und sind den Pferdchen lästig. Neonate werden mitunter von den Tentakeln festgehalten und können sich nur mit Mühe befreien. Die Würmer wieder loszuwerden ist ein Ding der Unmöglichkeit. Im Gegensatz zu Flohkrebsen müssen sie aber wenigstens mit Absicht oder zumindest grob fahrlässig mit Substrat ins Becken gebracht werden.

    Wenn Thors als Futterkonkurrenten auftreten, aber sonst keinen Nutzen (etwa als Prädatoren von Hydroidpolypen) bringen oder sogar Pony-Neonaten gefährlich werden können, würd ich's lassen.

    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo,
    Vielen Dank für eure Beiträge! Wow 3 Tage einfahrzeit nur - Respekt! Ich muss mich ja schon immer bremsen aber so schnell hab ich es dann doch noch nie gemacht. Aber es scheint ja wohl geklappt zu haben. Hast du die empfohlene Menge ML special blend rein gegeben oder mehr?

    Ich wollte demnächst eine Gorgonie hinein setzten. Bin noch am ueberlegen ob ich einen Ableger der Muricea Pinnata aus unserem Korallen / Fisch Becken nehme die nur Licht braucht oder eine die auch Artemia isst, aber denke werde lieber unseren Ableger nehmen, was meint ihr?

    Ich wollte zusätzlich noch eine unechte Süßwasser Mangrovenwurzel Deko aus Keramik oder was das ist einsetzten, meint ihr die ist Brack/ Meerwasser beständig?

    Ich hatte mal kleine Korallen Grundeln mit den H. Fuscus und alles was Konkurrenten waren was das Futter anging war nicht gut, sie fielen auch die großen Pferde an obwohl sie viel kleiner waren etc.

    Liebe Grüße,
    Eve

    Lg
    Eve :sheep

  • Hi Eve,

    Muricea pinnata ist eine gute Wahl, die lieben die Pferdchen. Eine azooxantellate Gorgonie würd ich nicht einsetzen, weil sie den Fütterungsbedarf erhöht und damit das Risiko, dass Futtertiere absterben, was das Wasser belastet, und/oder die Bedingungen für Hydroiden optimiert werden.

    Was die Keramik-Mangrovenwurzel angeht, kann ich überhaupt nix sagen. Magst du nicht gleich eine 'echte' nehmen? Schnecken und anderes Kleingetier freuen sich darüber. Auf Dauer färbt sie zwar das Wasser ein bissl bernsteingelb, aber die Ponies stört das nicht, genausowenig die Muricea.

    Im natürlichen Habitat der Seegrasponies findet sich auch gelegentlich angeschwemmtes Treibholz.

    Zur Einfahrzeit: Ich verwend ja auch lebendes Grünzeug, und allein damit kommen schon Bakterien ins Becken. Special Blend dosier ich die ersten paar Wochen nach Herstellerempfehlung ... ungefähr :winking_face: Und dann nur gelegentlich, wenn ich das Gefühl hab, es läuft sonst ab.

    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo,
    Vielen Dank Linda für deine Antworten.

    So nun hab ich noch ein paar konkrete Fragen, das 10l Becken steht. Ich habe dort den Aragonite Sand drinne sowie bald die Gorgonie. Algen moechte ich vorerst weg lassen, hab ich bei der Aufzucht der H. Fuscus schlechte Erfahrungen mit gemacht, sowie auch bei der Haltung der Adulten Tiere.

    Ich habe meine kleinen H. Fuscus Babys damals 5 mal am Tag gefüttert und nur ein steriles Becken mit Luftheber gehabt, es hat funktioniert, jedoch hat es mir nicht gefallen und im Nachhinein habe ich zu viel gefüttert (zu große Mengen). Ich habe nun vor 1-3 mal am Tag zu füttern frisch geschlüpfte Artemia, angereicherte Artemia und Moina Salina vorerst. Kleinere Mengen dafür aber mehrmals am Tag. Vielleicht sogar mit Dosierpumpe, die 2 mal am Tag füttert mit Artemien die in Phyto schwimmen und ich füttere einmal morgens selber.
    Ich habe einen Mattenfilter von JBL drinne christalprofi m Greenline, hoffe er ist nicht zu stark von der Strömung, ansonsten müsste ich ihn noch drosseln.
    Ich habe Artemien hinein gegeben und nach 12 std schwammen immer noch einige herum, also saugt der Filter die Artemien nicht zu schnell ein.

    Ich hoffe das reicht von dem Biologischem Gleichgewicht her....

    Ein 20l Becken steht auch schon, aber vorerst bei unter 10 Tieren möchte ich nicht riskieren das ich schlechte Wasserwerte durch eine zu hohe Futter dichte habe.

    Tja... was gibt es noch.... mir faellt gerade nichts mehr ein.

    Wie oft wechselst du das Wasser?
    Kann ich die Artemien in Leitungswasser mit Salz natürlich schlüpfen lassen oder sollte ich lieber Osmose nehmen?
    Für die Pferde nehme ich natürlich Osmose!

    Lg
    Eve :sheep

  • Hi Eve,

    Wasser wechsle ich im aktuellen Ponybecken (25 Liter, dzt. ca. 15 Pferdchen verschiedener Altersstufen) alle 3 bis 4 Wochen zwischen 20 und 40%.

    Für Artemiaansätze nehm ich gefiltertes Aquarienwasser, allerdings verfüttere ich an die Ponies seit einem Jahr keine Artemien mehr.

    Neonate von H. zosterae können meiner Ansicht nach frisch geschlüpfte Artemianauplien gar nicht aufnehmen, außerdem gibt es die bekannte Problematik der Artemiafütterung von Röhrenmäulern. Darüber findest du hier im Forum Beiträge, einen Artikel hab ich auch auf placetogo.to gestellt. Eine Ponyhalterin hat hier vor längerem geschrieben, dass ihre Neugeborenen sehr wohl - AF430 - essen, allerdings gab's danach keine weiteren Erfahrungsberichte von ihr.

    Aber du hast du ja selbst Erfahrung mit der Aufzucht von H. fuscus, also wird vielleicht nicht immer so heiß gegessen wie gekocht.

    Dennoch: Das nach meinem Dafürhalten am Besten geeignete Futter für Seegrasponies sind substratgebundene Copepoden, Tigriopus californicus für die Großen und Tisbe sp. für die Youngsters, je nach Besatz 1 bis 2x täglich.

    Damit ist auch weitgehend ausgeschlossen, dass es infolge Überfütterung zur Entgleisung der Beckenbiologie kommt.

    Und jetzt hoff ich, dass sich nochmals auch andere Ponyhalter zu Wort melden mit ihren Erfahrungen. Bekanntlich führen ja mehrere Wege nach Rom.

    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo,
    Schade das sich niemand anderes zu Wort meldet.
    Ob ich mir wohl eine weitere Festhaltemöglixhkeit für die Zwerge aus Korallenkleber Microbe Lift- reefscaper basteln kann? Das ist ja eigentlich Keramik die Meerwasser beständig ist, was meint ihr?
    Lg eve

    Lg
    Eve :sheep

  • Hallo Eve,
    ich hatte jetzt über 4 Jahre Pause mit den Zwergseepferdchen und seit letztem Montag endlich wieder welche.
    Es sind 25 Seepferdchen auf 60 Liter.

    Schon früher habe ich sie über Jahre in kleinem Stil gezüchtet. Dennoch fühlt es sich wie ein Neustart an. Sie bekommen angereicherte subadulte Artemia (schwimmen sogar aktiv hinterher) und Copepoden.

    Ich halte sie mit Plastikpflanzen und einer größeren Muricea pinnata. Beides nutzen sie, jedoch lieber die Plastikpflanzen.

    Richtige Algen einzusetzen habe ich mir noch nicht getraut, weil ich die Hydroid-Problematik aus leidvoller Erfahrung kenne.

    LG Elena

    PS: Liebe Linda, ich bin begeistert, wie Du das alles mit den Zwergen machst.

    Elena Theys , 27374 Visselhövede, Bremer Straße 91 Meerwasseraquaristik mit Herz Seepferdchen24.de

  • Liebe Elena,

    danke, dass du dich an Eves Thread beteiligst. Erstens hast du ja auch jahrelange Erfahrung mit den Ponies, und zweitens eben einen etwas anderen Ansatz als ich :smiling_face:

    Ja, es ist schon richtig, dass man die Hydroidenproblematik nicht unterschätzen darf. Besonders in der warmen Jahreszeit, wenn die Wassertemperatur über 26° steigt und sich dann Geschlechtstiere ausbilden, ist das Vermehrungspotenzial grenzenlos. Und es stimmt auch: Hydroiden einzuschleppen ist bei naturnaher Haltung unvermeidlich. Aber seit ich beobachtet habe, wie die Asterinas die Stolonengeflechte abweiden, seh ich die Sache gelassener und pfleg die Sternchen in allen Becken mit Hingabe.

    Einzig Flohkrebse empfind ich noch immer als Herausforderung, gegen die ich noch kein Mittel gefunden habe, das auch pferdchenkompatibel ist.

    Pflanzliches Leben in der Pferdchenkoppel ist mir halt wichtig für das biologische Gleichgewicht. Die Zooxanthellen in den Lichtgorgonien erfüllen eine ähnliche Funktion, aber auf Makroalgen oder Höhere Pflanzen möchte ich halt nicht verzichten.

    Dass es ohne auch funktioniert ist natürlich keine Frage. Wenn ich mich richtig erinnere, macht es Harald ähnlich wie du.

    Liebe Grüße
    Linda

  • Liebe Linda,
    danke für Deine Ausführungen. Kannst Du bitte noch einmal ein Foto von der Asterina-Sorte einstellen. Denn das wäre eine große Hilfe für mehrere.
    Könnte sein, dass ich mir dann auch eine naturnähere Haltung zutraue.

    Wären ein paar größere Seenadelarten eine für die Zwergseepferdchen kompatible Lösung für die Gammarus? Oder denkst Du, dass diese Seenadeln auch für den Nachwuchs der Zwerge eine Gefahr sein könnten?

    Liebe Grüße
    Elena

    Elena Theys , 27374 Visselhövede, Bremer Straße 91 Meerwasseraquaristik mit Herz Seepferdchen24.de

  • Hallo Elena,

    ein bissl was hab ich in meinem Fotoarchiv gefunden. Kannst was damit anfangen?

    Mit der Vergesellschaftung von Seenadeln und Seegrasponies hab ich keine Erfahrung und weiß auch nicht, ob Nadeln Seefohlen zum Essen gern haben.

    Verschiedentlich liest man, dass die Vergesellschaftung generell ungünstig sei, weil mit den Nadeln allenfalls Krankheitskeime ins Becken gelangen. Das trifft vermutlich aber eher auf große Pferdchenarten zu, bei denen die Wasserbelastung durch große Frostfuttergaben hoch ist und so auch die Keimdichte. Und sowieso auch auf anderen Fische im Pferdebecken.

    Als schuppige Mitbewohner in der Pferdchenkoppel hatte ich bisher Signigobius biocellatus und Coryphopterus personatus. Beide Arten halt ich grundsätzlich für ponykompatibel, allerdings habe ich die Krabbenaugengrundeln nach kurzer Zeit wieder aus dem Becken entfernt, weil sie in ihrem Eifer die Seegrasrhizome ausgegraben hatten. Die Schwebegrundeln wiederum fühlen sich in einer Seegraslandschaft nicht wirklich wohl. Meine wohnen jetzt schon länger im Riffbecken und verhalten sich dort anders als zuvor in der Ponykoppel.

    Flohkrebse essen die Grundeln mit Begeisterung, aber halt nur bis zu einer Größe, die für die Ponies ohnehin nicht gefährlich ist. Gammarus mit einer Größe von mehr als 3 mm rühren sie nicht an.

    Einfach ist es nicht, wirklich geeignete Fischgesellschaft für Seegrasponies zu finden.

    Liebe Grüße
    Linda

  • Liebe Linda,
    vielen Dank für die Fotos und die Erläuterungen.
    Ich glaube, das ist wieder eine andere Asterina-Art als die beiden Arten (Farbmorphen), die ich bei mir in den Becken habe.

    Ich werde es wohl wagen, die eine Art bei mir zu den Zwergen zuzusetzen.
    Dann ist das mit den Algen sicherlich eine gute Alternative für die Ponys.

    Ich habe diese aktuell in der normalen Verkaufsanlage mit im Kreislauf, jedoch eben mit nur einer großen Gorgonie und den Plastikpflanzen.

    Ein weiteres Becken läuft seit 2 Wochen ein.

    Übrigens, das erste Zwergseepferdchen hat jetzt schon ein kleines dickes Bäuchlein. :smiling_face:

    LG Elena

    Elena Theys , 27374 Visselhövede, Bremer Straße 91 Meerwasseraquaristik mit Herz Seepferdchen24.de

  • Liebe Elena,

    erst mal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft :smiling_face:

    Wenn du die Asterinas und die Pferdchen im Auge behältst ist das Risiko m. M. nach gering, dass die Gänsefüßchen einem Pony was antun können. Sie sind ja nicht grad flink. Das ist auch der Pferdefuß bei der Hydroidenlimitierung: Man benötigt eine größere Anzahl von Sternchen und muss gegebenenfalls welche aus dem Becken entfernen, sobald die Stolonen dezimiert sind. Das wird bei dir bestimmt kein Problem sein. Ist auch bei mir keins, weil ich zwar kleine, dafür aber viele Aquarien hab, in denen ich Asterinas 'zwischenlagern' kann.

    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo an alle,
    Vielen Dank fûr die Tipps!!! Habt ihr Lebendgestein mit im Becken? Oder Riffkeramik?

    Blödes Frage aber funktioniert ein Meerwasserbecken auch ohne irgendwelches Gestein nur mit Sand? Oder reicht da die Beckenbiologie nicht aus?
    Lg Eve

    Lg
    Eve :sheep

  • Hallo Eve,

    ich hab Gestein höchstens für die Gorgonienableger im Becken, das lockert auch die Struktur auf. Dafür verwend ich aber ausschließlich totes Riffgestein, um keine ungebetenen Gäste einzuschleppen. Es 'belebt' sich eh von selber, und für Bakterien bewohnbare Oberflächen sind ja auch das Bodensubstrat, Algenblätter (auch solche aus Plastik :)) und sämtliche Einrichtungsgegenstände wie Filterschwämme, -rohre und natürlich Riffkeramik.

    Die Biologie kommt da rasch in die Gänge.

    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo mal wieder,
    Vielen Dank Linda für die Tipps und dir Harald für das schöne Foto!
    Ich habe mich nun dazu entschieden etwas "real Reef Rock" einzusetzen müsste eigentlich "Fake" heißen :grinning_squinting_face:

    Real Reef Rock is our standard reef building rock. It comes in a variety of sizes from small to show size custom. It is very light, porous and full of holes and crevices. It is three dimensional in shape and comes in many natural shades of purple, pink and red. It replicates the look, feel and function of coralline encrusted coral skeleton rock. It’s made from all natural reef eco friendly materials and grown in greenhouses to become a bio-active rock, without the nuisance pests and hitch hikers commonly found on wild rock. This rock is great for Marine Reef and Fish only aquariums. Not suggested for Freshwater, as it holds a high stable pH.

    Und noch ein oder zwei Plastik Pflanzen neben der Gorgonie. Danach werd ich wahrscheinlich das 20l Becken nehmen müssen :ylol

    Achje so spannend

    Lg Eve :sheep

    Lg
    Eve :sheep

  • Hallo,
    das mit der Beckenbiologie ist ohne Lebendgestein eine größere Herausforderung. Es gibt ja auch Becken, die mit Riffkeramik gestartet werden.

    Ich selbst würde mir nie trauen, bei den Zwergen mit Lebendgestein zu arbeiten. Höchstens ein super kleines Stück, wenn man durch alle Löcher schauen kann.

    Das heißt tockenes, ehemaliges Lebendgestein, geeignete Filterbakterien und eben z.B. genau untersuchte Algen, Gorgonien etc. Ich weiß eben auch aus leidvoller Erfahrung, was es bedeutet, wenn sich Hydroid-Polypen explosionsartig vermehren.

    Auch sind kleine Krabben etc. ja riesen Ungetüme im Verhältnis zu den Zwergen und dann könnten die Zwerge zum Snack werden.

    LG Elena

    Elena Theys , 27374 Visselhövede, Bremer Straße 91 Meerwasseraquaristik mit Herz Seepferdchen24.de

  • Hallo Elena,
    Vielen Dank für deine lange Antwort. Dieses real reef rock ist ein Gestein welches künstlich hergestellt ist und mehrere Jahre lagert und somit aktiv ist und rotkalkalgen besitzt jedoch aber nicht aus dem Meer kommt und keine krebse Krabben glasrosen etc beherbergt.

    Das mit den Löchern da muss ich natürlich gucken das ein pferdchen nirgendwo die Chance hat rein zu schwimmen wo es nicht mehr raus schwimmen kann.

    Wieso bringst du hydroiden mit Gestein in Verbindung?

    Wie sieht es mit der Futter Erfahrung bei euch aus, habt ihr auch die Erfahrungen gemacht das Artemien alleine als hauptfutter nicht funktionieren? Nicht das das mein Plan ist aber es kann sehr wohl sein das es an erster Stelle kommt und mit copepoden nur zugefüttert wird.

    Kennt ihr die Süßwasser Feenkrebse? Die sind bestimmt weniger nahrhaft als die Artemien oder?

    Lg eve :sheep

    Lg
    Eve :sheep

  • Hallo Eve,

    das mit dem real reef rock ist vielleicht sogar eine grandiose Idee. Dass ich da nicht selbst darauf gekommen bin.

    "Wieso bringst du hydroiden mit Gestein in Verbindung?"
    Ich weiß viele Becken, in denen Hydroidpolypen irgendwann auftauchen. Ich gehe davon aus, dass ein oder mehrere Larven mit Gestein eingebracht werden. Bloß in den meisten Becken verschwinden sie von alleine oder sind unwesentlich.
    Bei einer Fütterung mit Nauplien und Copepoden haben sie die idealen Bedingungen und können wirklich zu einer Plage werden.

    Mit dem Futter, auch wenn ich viele andere Meinungen gehört habe:
    Ich habe die Zwerge über einige Jahre nur mit Artemia-Nauplien und vielleicht 20% Copepoden-Zufütterng gehalten. Sie hatten regelmäßig Nachwuchs, der auch mit diesem Verhältnis aufgezogen wurde. Es vereinfacht die Haltung.
    Wichtig ist nur Anreicherung! Artemien selber sind wenig nahrhaft, außer sie sind voller Anreicherung/Algen etc.

    Seit ich die jetzigen Zwergseepferdchen habe, habe ich wieder dazu gelernt. Der Züchter füttert sie mit halberwachsenen Artemien und Copepoden und ich habe dies übernommen. Man glaubt gar nicht, wie große Artemien in das Mäulchen passen.

    Feenkrebse - Finger weg. Das sind Süßwassertiere und der Salzgehalt der Ponys würde da zu sehr ins Ungleichgewicht kommen.

    LG Elena

    Elena Theys , 27374 Visselhövede, Bremer Straße 91 Meerwasseraquaristik mit Herz Seepferdchen24.de

  • Hi Elena,
    Ich wusste von diesem Gestein auch erst nach vielem herum suchen im Internet das sowas existiert. Es waere sogar möglich ein kleines Becken zB 20l als Display Becken für die Pferde zuhaben und ein Technikbecken (sump) zB von 80l nur mit strömungspumpen und diesem real reef rock gefüllt als Filterung.

    Lg Eve

    Lg
    Eve :sheep

  • Ich habe die Zwerge über einige Jahre nur mit Artemia-Nauplien und vielleicht 20% Copepoden-Zufütterng gehalten. Sie hatten regelmäßig Nachwuchs, der auch mit diesem Verhältnis aufgezogen wurde. Es vereinfacht die Haltung.
    Wichtig ist nur Anreicherung! Artemien selber sind wenig nahrhaft, außer sie sind voller Anreicherung/Algen etc.

    Liebe Elena,

    dass Fütterung mit Artemien die Haltung vereinfacht und mit Anreicherung auch längerfristig funktioniert ist schon richtig. Ich hab halt die Erfahrung gemacht, dass die einfache 'Herstellung' des Futters zu großzügiger Fütterung verleitet, die einerseits die Vermehrung ungebetener Gäste fördert und andererseits - durch das Absterben der Nauplien - die Wasserlastung erhöht. Das mag in weitgehend 'steril' gehaltenen Becken ohne Bodengrund kein großes Problem sein, weil man dann einfach öfter Wasser wechselt und dabei die abgestorbenen Futtertiere entfernt, im naturnah gehaltenen Becken ist das anders.

    Ich erinnere mich noch gut an die ersten Monate der Ponypflege, als aus meinem zuvor schönen Aquarium eine rote Cyanowiese geworden ist. Die Ponies hat das weniger gestört, aber ausgesehen hat es grauslich.

    Außerdem führe ich Infektionen aller Art (v.a. die berüchtigten Vibrionen) auf die solcherart instabilen Wasserverhältnisse zurück. Berichte, denen zufolge Vibriokeime schon mit den Artzemiazysten eingeschleppt wurden, halt ich dagegen für unrealistisch. Bei maßvoller Fütterung mit Artemianauplien treten solche Probleme nämlich nicht auf.

    Aber der Schlüsselbegriff ist eben 'maßvoll', und das setzt ein gehöriges Maß an Fingerspitzengefühl voraus.

    Liebe Grüße
    Linda

  • Liebe Linda,
    ok. Du führst die Cyanos auf die Nauplienfütterung zurück? Interessanter Ansatz.
    Werde ich im Hinterkopf behalten.
    LG Elena

    Elena Theys , 27374 Visselhövede, Bremer Straße 91 Meerwasseraquaristik mit Herz Seepferdchen24.de

  • Kennt ihr die Süßwasser Feenkrebse? Die sind bestimmt weniger nahrhaft als die Artemien oder?

    Hallo Eve,

    in Bezug auf Süßwassertiere schließ ich mich Elena an. Jedes Futter, das im Pferdchenbecken nicht lange überleben kann, ist ein Risiko für die Wasserqualität.

    Du darfst nicht vergessen, dass Seegrasponies in der Regel nicht aktiv jagen, sondern warten, bis ihnen das Essen gleichsam in den Mund schwimmt. Das ist vermutlich auch der Grund, warum oft eine 'hohe Futterdichte' empfohlen wird. Die hat aber - siehe oben - gleich mehrere Pferdefüße.

    Einen davon kannst du natürlich mit der von dir angedachten Bypasslösung in den Griff bekommen.

    Liebe Grüße
    Linda

  • Du führst die Cyanos auf die Nauplienfütterung zurück?

    Indirekt, ja. Es ist einfach die Menge abgestorbener Futtertiere, die Fäulnisprozesse einleitet und in der Folge die Cyanobakterien fördert.

    Deshalb ist im naturnahen Becken auch eine Armada von Restlvertilgern von Vorteil, sobald zusätzlich Futtertiere welcher Art auch immer eingebracht werden. Copepoden halten nur länger im Aquarium und sind so weniger problematisch.

    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Elena und Linda,
    Vielen Dank für die ganzen Informationen und Gedankengänge!

    Bei den Cyano Bakterien stimme ich dir zu mit den abgestorbenen futter Resten sei es Artemia oder auch aufgetaute mysis. Das könnte ich bei meinen großen Pferden auch beobachten.

    Wie langsam Pferde fressen weiß ich :grinning_squinting_face: ich hatte damals eine Libellen Larve im Becken... Natürlich nicht gewollt, das war dann interessant da würde mal hingeschwommen und nachgesehen :-D.

    Was Fuer ein dreck abgestorbene Artemien machen weiß ich auch von meiner Aufzucht der hippocampus Fuscus babies.

    Ich habe diesmal vor frisch geschlüpfte Artemien sofort zu füttern aber nicht in großen Mengen dazu angereicherte Artemien verteilt über den Tag mit einer Dosierpumpe und zeitschaltuhr. Und copepoden.

    Lg Eve

    Lg
    Eve :sheep

  • Huhu,
    Ich mal wieder.... ich bin momentan ständig krank die Kinder stecken mich immer an... anyway. Ich bin am suchen und suchen aber finde nichts.... meine Idee ist ein filterbecken an das Zwergenbecken zu hängen.
    Ich wollte es gerne so leicht wie möglich machen, ich koennte jetzt bei gehen und das Becken bohren etc dachte aber eher das 20l Becken über kurz oder Lang zu nehmen und dann einen überlauf rein zu hängen. Es gibt nur diese riesigen Überläufe.... auf der einen Seite gut, weil dann der ueberlauf Kamm über die komplette Rückseite (breite) ist und somit großflächig abzieht, auf der anderen Seite sehr groß etc.

    Ich wuerde den Kamm Natuerli h mit einem Netz, schwamm etc absichern das keine Pferde verletzt werden koennen. Und wuerde den Abfluss drosseln, von zB 3cm auf hmmm 6mm vielleicht. Im Filterbecken wuerde ich extra Strömung einbringen Fuer die filtration.

    Was meint ihr? Koennte mein Plan aufgehen? Oder spricht etwas dagegen?

    Ich habe immer noch Ammoniak im Becken... es dauert ewig....

    Lg eve

    Lg
    Eve :sheep

  • Hallo Leute,
    Es hat sich zwischenzeitlich viel getan! Ich habe nun sogar 4 Pferdchen eines ist aber leider kurz an Ankunft gestorben worüber ich sehr traurig bin.

    Mein 10l Becken braucht noch etwas laenger und bevor mein Traum zerplatzt und alle Pferde verkauft sind habe ich entschlossen zweigleisig zu fahren.

    Das Filterbecken ist auch schon angekommen. Und ich habe nach langem Research ein tolles Anhaengebecken gefunden. Marina Breeding and holding box. Sie pumpt nun troepchenweise Frischwasser rein und über den überlauf der Box wieder raus, dadurch bleiben genug Artemien im Wasser und sie schwimmen immer im frischwasser!

    Das moechte ich noch durch ein filterbecken optimieren wo real reef rock, feinfilter, skimmer/abschäumer, siporax und co. rein kommen und dafür sorgen das weniger oft wasserwechsel stattfinden muessen.

    Und dann hoffentlich schwimmen sie irgendwann im umgebauten 10l Becken, im selben Design wie die Marina Box, mit ihrem Sand und gorgonien aberdavon bin ich noch weit weg!

    Tja das ist mein Update so weit.

    Lg Eve

    Lg
    Eve :sheep

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