Schwarzer Fleck an Valenciennea wardi

  • Hallo Forum,


    am Freitag Abend habe ich ein Pärchen V. wardi in meine relativ junges Becken (ca. 2 Monate) eingesetzt. Die beiden waren kerngesund, quicklebendig, eindeutig ein Paar und haben sofort angefangen, mein Becken nach ihren Vorstellungen komplett umzuräumen.


    Am Sonntag fiel mir am größeren Fisch (dem Weibchen?) hinten seitlich am Schwanz ein ca. erbsengroßer, schwarzer Fleck auf, der sich auch etwas vorwölbt. Die letzten beiden Tage ist der Fleck leider größer geworden, täglich ca. 1-2mm.
    Ich bin mir nicht sicher, ob der Fleck bereits am Freitag vorhanden war. Einerseits kann ich mir nicht vorstellen, daß ich ihn übersehen habe, weil ich mir neue Fische immer sehr gründlich anschau, bevor ich sie kaufe. Andererseits kann ich mir kaum vorstellen, das er so schnell "aus dem Nichts" entstanden ist.
    Die Grundel selbst ist quickfidel, frisst gierig und verhält sich als wäre sie bei allerbester Gesundheit und Laune.


    Für was haltet Ihr diesen Prozess? Ich persönlich tendiere in Richtung absterbendes Gewebe nach einer mechanischen Verletzung, würde aber auch Parasit oder Infektion nicht ausschließen.


    Kann man da irgendwas machen? Mal abgesehen davon, das ich mir nicht vorstellen kann, wie ich die aus dem Becken rausgefangen bekomm, gäb es eine erfolgversprechende lokale oder systemische Behandlung?
    Glaubt Ihr, der Fisch hat ne Chance, wenn man einfach gar nichts macht? Bei der Geschwindigkeit, mit der der Fleck größer wird, mach ich mir da nicht allzuviele Hoffnungen :(.
    Meint Ihr es hilft was, wenn ich ab morgen das Futter mit Knoblauch versetze?


    Nebenbei ist bei mir neulich die Dichte etwas abgefallen, auf ca. 33,5 0/00. Die wollt ich jetzt eigentlich langsam wieder hochfahren. Soll ich das trotzdem, erst recht oder lieber nicht machen?


    Mir tut der Fisch wirklich leid. Ich hatte mich so gefreut, so ein vitales und fideles Pärchen zu haben und nun das. Wär toll, wenn jemand was Genaueres dazu sagen könnte.


    Die Fotos sind mit dem Telefon gemacht und für hier stark verkleinert. Ich hoffe, man sieht's trotzdem.


    Danke Euch und
    Viele Grüße


    Daniel

  • Hallo Daniel,


    die Fotos reichen für eine Beurteilung aus, zumal du auch beide Seiten fotografiert hast :).
    Das sieht leider nach einem innenliegenden nekrotischen Prozess aus, der sich in dem Gewebe vor der Schwanzflosse ausbreitet. Leider kann man da nicht gezielt eingreifen. Du kannst eigentlich nur hoffen, dass es dem Fisch unter optimalen Haltungsbedingungen gelingt, den Nekrose-Prozess über sein Immunsystem aufzuhalten und sich wieder zu regenerieren. Wenn keine weiteren Schwächungsfaktoren dazu kommen, stehen die Chancen gar nicht so schlecht. Mit Knoblauch oder auch der Dichtekorrektur kannst du diesen Prozess leider nicht beeinflussen. Bitte weiter berichten und auch wieder Fotos einstellen. Es tut mir leid, dass ich dir hier keinen besseren Rat geben kann.


    Viele Grüße,
    Torsten

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo,


    Torsten: danke für Deine Antwort!


    Der Fleck war gestern wieder ca. 2mm größer. Zusätzlich "franste" die Mitte etwas aus. Das sah nicht gut aus :(. Ein Foto konnte ich nicht machen, da die beiden (gottseidank) in eine andere Ecke des AQ umgezogen sind.
    Ich hab gestern Abend ca. eine 3/4 Zehe Knoblauch gepresst und unter die Artemia gemischt. Die haben das beide gierig gefressen, also auch explizit die Knoblauchstückchen. Ich versprech mir nicht viel davon, aber was anderes wusste ich nicht zu tun und so sind sie nun wenigstens sicher vor Fischvampiren :face_with_rolling_eyes:.
    Ansonsten war die Grundel gestern wie gewohnt quietschfidel und hat sich kräftig an den Beckenumbaumaßnahmen beteiligt.


    Heute wurde sie den ganzen Tag noch nicht gesehen, der Parnter schwimmt und buddelt alleine. Ich befürchte Schlimmstes ;(.
    Ich werd nachher mal so gut wie's geht unter den verschiedenen Steinen gucken / tasten und die Höhlen durchsuchen, aber ich mach mir da nicht viel Hoffnungen, das ist sehr verzweigt und schwer zugänglich.


    Da kann dann das frisch eingefahrene Becken gleich mal zeigen, ob's das wegsteckt, wenn da so 'n Fisch vergammelt :(. Evtl. hol ich mir noch n paar Einsiedler?


    Viele Grüße
    Daniel

  • Hallo Daniel,


    lass am besten die Finger raus und stress den Fisch nicht durch Steine umdrehen! Die Tiere sind kugelrund und bis auf die Stelle in sehr gutem Zustand. So runde Wardis sieht man im Handel selten. =)
    Warte mal ab, ich würde die Hoffnung nicht zu schnell aufgeben. Unser Weibchen hatte damals beim Einsetzen eine bakterielle Infektion im Maulbereich überlebt. Während sie sich auskuriert hat, war sie auch in der Höhle. Du kannst ja mal etwas Futter vor die Höhle spritzen (Pipette).


    Viele Grüße
    Corinna

  • Hallo,


    ratet mal, wer vorhin zum Fressen aus seiner neuen Höhle geschossen kam!
    Der Fleck wird immer schlimmer, ist inzwischen ca. 1cm groß und das Gewebe löst sich in der Mitte schon deutlich auf. Kein schöner Anblick.


    Aber ansonsten tut "sie", als wenn nix wär. Die kleinere Grundel (er?) steht vor dem Hügel und passt auf, während "sie" drin sitzt und ab und zu mal vorsichtig rauslugt. Kann das sein, das die da drin n Gelege haben oder vorbereiten?


    Ich verbleibe in banger Hoffnung..



    Zitat

    Original von Corinna Schreiner
    Die Tiere sind kugelrund und bis auf die Stelle in sehr gutem Zustand. So runde Wardis sieht man im Handel selten. =)


    Das fand ich auch, drum hatt ich mich auch so gefreut und wollt die unbedingt mitnehmen. Obwohl die wirklich ekelhaft teuer waren. Geradezu unanständig.


    Grüße
    D.

  • Hallo,


    gestern sehr früh am Morgen hat der Fisch vor seiner Höhle geschlafen, statt darin. Das kam mir schon seltsam vor. Der Fleck war inzwischen ca. 1,2 cm groß, das Gewebe in seiner Mitte war eindeutig am Zerfallen.
    Mittags rief meine Frau mich dann an, das der Fisch auf dem Rücken liegt und "nach Luft schnappt". Ich bin dann kurz heim gefahren und hab ihn wie auf dem ersten Foto gefunden. Auffallend war, das sehr viel Gewebe an gesamten Schwanzwurzel gefehlt hat, auch scheinbar gesunde Stellen. Ob sich das von selbst aufgelöst hat, oder wegefressen wurde, kann ich nicht sagen. Die einzigen Bewohner, von denen ich mir vorstellen könnte, das sie das getan haben, sind 2 L. amboinensis.
    Auf jeden Fall ist das aber in weniger als 5 Stunden passiert, in der früh war das Gewebe um den Fleck herum noch vorhanden und unauffällig.
    Ich hab den armen dann schnell rausgefangen und erlöst. Anbei noch drei Fotos.


    Insgesamt natürlich ein drastischer Verlauf und ein trauriges Ende dafür, das ich mich erst noch so über dieses ausgesprochen kräftige und "gesunde" Paar gefreut hatte :(.


    @angi: Danke für Dein Angebot. Ist nun wohl leider zu spät.


    Viele Grüße
    Daniel

  • Eije Daniel,


    das sieht wirklich schlimm aus. Tut mir leid um den Fisch. Bei einer so schnell fortschreitenden Nekrose hätten auch die besten Probiotika nichts ausrichten können. Nur tröstlich, dass der Fisch nicht mehr leiden muss.

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