Erfahrungen mit Cryptocarion Irritans

  • Hat eigentlich schon jemand ERFOLGREICH Cryptocarion behandelt ?


    In andren Foren / Google sind leider nur Negativmeldungen zu finden...
    Wenn ja auch im Korallenbecken oder ausschliesslich in Quarantäne ?


    2009 hatte ich das auch schonmal und auch mit Medikamenten UND UV von Anfang an auch keinen Erfolg... Da wurde mir statt UV Ozon empfohlen...


    Meine nächste Frage - sterben die Erreger ohne Wirt ab ?
    Hab das 2009 nach 3 Monaten wieder bekommen und dann danach das komplette Becken neu aufgebaut... von Grund auf... siehe Bericht auf Korallenriff.de

    Mfg


    Benny ><))°>


    www.benjamin-schatz.com



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    aktuelle WW = NO2:nN - NO3:1 - PO4:0,06 - Ca:450 - Mg:1250 - Ph:8 - KH:12 - Sal:35 - Temp:27 Grad

  • Hallo Benny,


    ich gehe mal davon aus, dass Du diesen Artikel bereits kennst / gelesen hast. Ich habe damals aus der verfügbaren wissenschaftlichen Literatur zu C. irritans die belegbaren Daten und Fakten zusammen getragen. Leider gehen viele Infektionen so aus, wie Du es jetzt erlebst. Und leider wird viel geschrieben und erzählt und noch häufiger sehr inkonsequent und ohne System ge- und behandelt.


    Eine Infektion mt C. irritans wird beim Einschleppen über Neuzugänge häufig nicht bemerkt. Wenn dann einige Pünktchen sichtbar sind, die Kiemen oft schon vorher besiedelt wurden (weil für den Parasiten viel besser zugänglich als die relativ dicke Fischhaut), dann ist häufig nur mit sofortigen und massiven Gegenmassnahmen noch etwas zu retten. Da bis heute keiner der bekannten und wirksamen Medikamente gegen C. irritans ohne Nebenwirklungen im vollbesetzten Korallenaquarium eingesetzt werden kann, beschränkt sich die Bekämpfung meistens auf physikalische Inaktivierungsmethoden wie UV oder Ozon. Man könnte die neu gebildeten Schwärmer auch herausfiltrieren, aber leider ist der Markt für die Industrie, die z.B. für die Pharmaindustrie diese Steril- oder Partikelfilter herstellt, nicht interessant und lukrativ genug. Das Verfüttern von Malachitgrün ist eine weitere Notmaßnahme, die nur längerfristig wirkt. Nachteil ist dabei, dass viele infizierte Fische nicht mehr fressen und daher auch kaum genügend Wirkstoff aufnehmen. Zudem wirkt Malachitgrün toxisch auf die Leber, stellt aber für reine Zierfische trotzdem eine anwendbare Methode dar.


    In den letzten Jahren wurden einige neue Wirkstoffe gefünden, die C. irritans sicher bekämpfen. Leider ist hier die Dosierung sehr schwierig oder die Mittel sind für den Endverbraucher nicht ungefährlich anwendbar, so dass die großen Aquaristik-Hersteller hiervon Abstand genommen genommen haben.


    Es gibt ein sehr potentes neues Medikament gegen Cryaptocaryon irritans, welches den Erreger (+fast alle anderen parasitären Protozoen) in jeder Lebenszyklusphase (also nicht nur die Schwärmer, sondern auch in der Haut auf dem Fisch) innerhalb von 24-48 Stunden sicher abtötet. Es heißt Protazon von der Firma Sera und wird für ca. 11,50€ im Fachhandel verkauft. Sera hat es von einer Biotech-Firma abgekauft, die das Mittel aus einer Zusammenarbeit mit einem Institut der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf enwickelt haben. Leider kann man es ebenfalls nur im Quarantänebecken anwenden und muss danach 80% Wasserwechsel machen, da es sich danach zersetzt und nicht länger im Becken verbleiben darf. Ich hatte bei Sera mal direkt angefragt, ob man es im Meerwasseraquarium anwenden darf, da es nur für Süßwasser frei gegeben ist. Die Antwort war: Ja, aber bitte nicht zusammen mit Wirbellosen.


    Daher setzen die meisten Aquarianer auf starke und überdimensionierte UVC-Anlagen, die im Falle einer Infektion zumindest den Schaden und Ausfall bei den Fischen in engen Grenzen halten können. Kaum jemand macht eine vorbeugende Quarantänehaltung, bevor er die Fische in Riffbecken setzt, so wie z.B. die großen öffentlichen Schauaquarien machen.


    Nach meinen Erfahrungen und in der Literatur wird beschrieben, dass experimentell die Parasiten ohne Fischwirt nicht existieren können. Allerdings wird man auf eine sehr lange Probezeit gestellt. Bei Temperaturen um die 28-30°C sollte das Becken mindestens 8, besser 12 Wochen fischfrei gehalten werden, damit auch die letzten Parasiten vor einem Neubesatz abgestorben sind.


    Ich werde, wie bei jedem Interzoo-Besuch, auch in diesem Jahr die großen Hersteller von Fischmedikamenten ablaufen und nach Neuentwicklungen für dieses Problem befragen. Gerald Bassleer, der bekannte Buchautor, war die letzten Jahre auch dort und hatte aber auch keine Patentlösung für Infektionen mit C. irritans. Während meiner Zierfisch-Großhandelszeit haben wir jede Importsendung 3-4 Wochen unter Quarantäne mit Malachitgrün gehalten und so zumindest mitgeschleppte Haut-Parasiten vor der Weitergabe in den Einzelhandel abgetötet.


    Gruß,
    Torsten

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Zitat

    Original von benny1006
    Hat eigentlich schon jemand ERFOLGREICH Cryptocarion behandelt ?


    In andren Foren / Google sind leider nur Negativmeldungen zu finden...
    Wenn ja auch im Korallenbecken oder ausschliesslich in Quarantäne ?


    Hallo Benny,


    ich hatte Dir - wohl im anderen Forum - bereits berichtet, dass ich eine relativ heftige Infektion im Korallenbecken mit Protomarin Coral mit doppeltem Behandlungsintervall erfolgreich bekämpft habe. Einen ganz leichten Neuausbruch ca. zwei Wochen nach Behandlungsende habe ich dann mit der UV-C - Anlage, welche während der Behandlung ja ausgeschaltet bleiben muss, schnell in den Griff bekommen. Seit dem - inzwischen 5 Monate - ist es zu keinem erneuten Auftreten gekommen.
    Das Problem war lediglich, dass die Dosierangabe im Beipackzettel nicht gestimmt hatte. Da steht 40 Tropfen (2 ml) pro 100 l, was im Verhältnis zueinander nicht stimmt. Ich habe mich daher an der ml-Dosierung und nicht an der Tropfenzahl orientiert.


    Es sind keinerlei Verluste oder größere Nebenwirkungen aufgetreten. Lediglich Seriatopora caliendrum hat mit einer starken Farbaufhellung reagiert, was sich aber nach kurzer Zeit wieder normalisiert hat.


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Benny,


    ich sehe gerade, dass das Thema hier im Forum gleich zweimal von Dir eingestellt wurde. Da hatte ich Dir ja hier bereits berichtet. Weshalb also Deine erneute Nachfrage?


    Gruß


    Bernd

  • Hallo Benny!


    Mein Bericht auf korallenriff.de erklärt einiges zu Cryptocarion:
    http://www.korallenriff.de/art…ryptocarion_irritans.html


    Ich habe Cryptocarion Infektionen in den vergangenen Jahren mit Erfolgsquoten von 99% erfolgreich behandelt.
    Nur 1-2 Fische starben in den letzten Jahren daran.


    Cryptocarion lässt sich nach meiner Erfahrung sehr leicht behandeln.


    Ich habe so auch schon massive Oodinium Infektionen erfolgreich behandelt.



    Grüsse!

  • Hi


    Hab den Tread aufgemacht um Erfahrungen zu sammeln - mein Tread bezieht sich ja nur auf nmeinen aktuellen Fall.


    @Michael : Danke - das lässt hoffen !

    Mfg


    Benny ><))°>


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    Einmal editiert, zuletzt von benny1006 ()

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