Siganus magnificus hat komische Punkte

  • Hallo zusammen,



    Seit zwei Wochen hat mein Siganus magnificus komische Punkte sieht aus wie ein Parasit der sich in die Haut bohren.
    Er frisst und bewegt sich nicht ungewohnt, es scheint als ob es ihm nichts ausmacht, sieht aber übel aus.


    Nach dem ersten erscheinen dieser Punkte hab ich die Fütterung mit Knoblauch und Vitamine angereichert, sie wurden weniger und es sah so aus als ob wieder alles im Lot sei. Heute abend der Rückschlag, der noch mehr Punkte zum Vorschein brachte. Was jetzt?


    Es hat kein anderer Aquariumbewohner Punkte.


    Weiß jemand was das ist und was ich dagegen tun könnte?


    Hoffe ihr könnt mir helfen.

  • OK.


    UVC hab ich keine!


    Das JBL Punkto ist doch nur bedingt für Wirbellose und Korallen geeignet, das ist mir doch ein zu großes Risiko.


    Was ich machen könnte ist den befallenen Fisch, es ist nur einer, rausfangen und in ein kleiners externes Becken tun und dann mit Punkto behandeln, aber das ist doch noch mehr Stress? Ganz zu scheigen ob ich ihn überhaupt gefangen bekomme.


    Er bekommt jetzt weiter Vitamine und Knoblauch, und es ist jetzt innerhalb von einem Tag optisch besser geworden.


    Eine UVC-Anlage wed ich mir zulegen, könnt ihr mir eine empfehlen?

  • Moin Bastian,


    Knoblauch und viel füttern ist sehr gut. An Vitaminen kann ich die Multibionka (Apotheke) empfehlen.


    Gruß Sven

  • Hallo Bastian,


    das Mittel JBL Punktol wird nicht direkt ins Becken gegeben. Das wäre in der Anwendungskonzentration für die übrigen Mitbewohner evtl. schädlich, wie Du selbst schon erkannt hast. Das Mittel wird auf Flockenfutter angereichert und dann verfüttert - es wirkt von "innen". Kleinere Mengen, die aus dem Futter ausgewaschen werden, schaden, nach allen vorliegenden Berichten, dann der übrigen Beckengesellschaft nicht. Den Bericht zur Herstellung gibt es hier.


    Zitat

    und es ist jetzt innerhalb von einem Tag optisch besser geworden.


    Da darfst Du Dich nicht täuschen lassen - das ist der normale Verlauf der Parasitenentwicklung. Die verschwundenen Punkte teilen und entwickeln sich gerade außerhalb des Fischkörpers und kehren mit mind. 10-facher Menge demnächst zurück. Auf Dauer wird der Fisch immer mehr Parasiten aufweisen. Verhindern kannst Du das nur über die Doppelstrategie eines starken UV-Brenners und zusätzlich mit dem Medizinalfutter. Knoblauch und Vitamine helfen nicht gegen die Parasiten. Sie unterstützen in geringem Maße die Vitalität des Fischorganismus, sind aber nicht in der Lage, Parasiten abzutöten.


    Um den Parasiten Cryptocaryon irritans besser kennen zu lernen, bitte hier nachlesen.


    Die Bekämpfung und schließlich die Ausrottung dieses Parasiten erfordert einen Zeitraum von mindestens 8-10 Wochen. Wenn man zu kurzfristig die Behandlung (UV/Punktol) absetzt, dann kehrt er sofort zurück.


    Eine gute UV-Anlage sollte für den Zweck der Parasitenbekämpfung immer etwas überdimensioniert sein. Empfehlungen und Erfahrungen kannst Du hier im Forum unter der Suchfunktion unter "UV" finden. Gute Hersteller sind nach meiner Erfahrung DeBary und HW-Wiegandt.


    Den Fisch in Quarantäne zu setzen, macht eigentlich nur Sinn, wenn man über ein entsprechend großes Q-Becken verfügt und das Hauptbecken ansonsten fischfrei ist (neue Fische daher vorher in Quarantäne setzen). Der Erreger kann auf den restlichen Fischbewohnern überleben, ohne dass man ständig Punkte sieht, da sie eine unterschiedlich ausgeprägte temporäre Resistenz erwerben. Sobald Du den behandelten Fisch wieder zurück setzt, kann die Krankheit daher aus dem Reservoir des Hauptbeckens erneut ausbrechen. Insofern macht eine Bekämpfung im Hauptbecken unter den gegenwärtigen Bedingungen den meisten Sinn.


    Viele Grüße und viel Erfolg,
    Torsten

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Moin.Mal ne Frage an den Experten Torsten.
    Wenn man neue Fische erwirbt und ein einschleppen der Seuche verhindern will,
    würde das zwischenhältern für 3 bis 4 Tage in einem Fischleeren Becken reichen,weil die
    Parasiten dann ja spätestens nach dieser Zeit zur Vermehrung abgefallen sein müßten?
    Ansonsten müßte man die Fische ja wenigstens 3 bis 4 Wochen in dem Quarantänebecken
    lassen,um zu sehen,ob die Seuche ausbricht,was für den Fisch ja auch nicht unbedingt schön ist. :face_with_rolling_eyes:
    Der Einsatz von Heilmitteln in Quarantäne ist ja auch nicht gerade ohne Probleme,deshalb kam mir die
    Idee,mit dem kurzen zwischenhältern in einem kleinen Korallenbecken,wo man den neuen Fisch aber
    leicht rausfangen kann. :face_with_rolling_eyes:

  • Hallo Marko,


    Großhändler und Händler haben i.d.R. Quarantänebecken mit einer ausreichenden UV-Einheit.


    Mein Großhändler 4x 55Watt in Reihe geschaltet: Beispiel:
    2x http://www.kois.de/de/UVC-Klae…Pond-110-Watt-UVC-Klaerer


    Die UV-Kontaklänge ca. 3,40m.


    Bei einem Durchfluss von 5,5 m³ pro Stunde. Die Becken waren ohne Kies nur mir
    PVC Unterständen, diese wurden vor jeder Lieferung abgekocht. (20x50 Liter / 10x100 Liter Becken).


    Die Anlage kam so eigentlich ohne Medi's aus. Die Tiere verblieben 5-7 Werktage in diesem Bereich.


    Ich hatte selten Krankheitsausbrüche bei uns, eigentlich nur in den Becken wo Niedere Tiere und Fische
    wieder zusammen waren, d.h. da wo der Parasit wieder mit dem Fisch zusammen kommen kann.


    Das Korallenbecken ist keine Option, da man in einem Quarantänebecken auch zu Not behandeln will.



    MfG Philipp

  • 1.habe ich dich nicht gefragt
    2.will nicht jeder ständig zur Chemischen Keule greifen oder das Becken unter Dauer UVC
    bestrahlen und alles an Kleinstlebewesen abtöten
    3.das was ich mir gedacht habe,wäre dann die Umsetzmethode als Vorbeugemaßnahme,aber halt nur mit ein mal den Fisch keschern zu müßen

    Einmal editiert, zuletzt von Freitaucher ()

  • Hi Marco,


    1) kannst du die antwort von Ligthgear ignorieren, wenns dir nicht passt. Andere User sind an der Antwort vielleicht sehr interssiert und du bist nicht allein hier.


    2) UV-C 24 / 7 laufen zu lassen tötet nicht alle Kleinslebewesen ab.


    3) belastet es die Tiere am wenigsten wenn sie nicht nochmal zu Behandlung umgesetzt werden mussen. Also dann ein richtige Quarantäne Becken mit einen Wassekleislauf verwenden, ohne Korallen usw. um Behnadeln zu können, wenn es sein muß

    Gruß Micha

    Einmal editiert, zuletzt von Micha W. ()

  • Hallo Marko,


    eine Quarantänezeit von 4 Tagen ist nicht ausreichend. Das Verschwinden der weißen Pünktchen zeigt lediglich an, dass die "reifen" Parasiten und damit für uns optisch sichtbaren Parasiten nach ihrer Wachstumsphase in der Fischhaut abgefallen sind und sich nun außerhalb des Fischwirtes teilen, um danach als Schwärmer in hundertfacher Zahl erneut auf Wirtssuche sind. Leider sitzen auf infizierten Fischen immer auch frische Schwärmer, die man mit dem Auge noch nicht erkennen kann. Sie brauchen einige Tage bis Wochen, um als weißer Punkt für das menschliche Auge sichtbar zu werden. Die angesprochene Umsetzmethode hat man früher bereits mit Erfolg praktiziert. Aber der Aufwand, ständig alle paar Tage ein frisch desinfiziertes Becken vorzuhalten und der permanente Fang- und Umsetzungsstress für den Fisch, haben diese Methode heute ziemlich verdrängt.


    Wenn man alle neu gekauften Fische konsequent vor dem Einsetzen in das Schaubecken zuerst 4-6 Wochen in Quarantäne halten und dann erst umsetzen würde, hätte man theoretisch immer einen gesunden Fischbesatz. Wenn der Fisch im Q-Becken erkrankt, kann man ihn dort ungleich beser und gezielter behandeln als im Schaubecken. aber dort würde er natürlich genauso erkranken wie im Q-Becken, wenn er eine Infektion mitbringt. Ein Q-Becken muss aber ausreichend groß und für den Fisch optimal eingerichtet (Verstecke, usw.) sein.


    Was Philipp geschrieben hat ist durchaus gängige Praxis im Großhandel. Wir hatten füher eine Kreislaufanlage mit über 200 m³ Wasservolumen. Dort konnte man nicht beliebig Medikamente zumischen. Daher hatten wir eine UV-Anlage, die für eine Kleinstadt ausgereicht hätte. Das Wasser kam steril nach den Brennern heraus, was wir auch regelmässig nachweisen konnten. Nur so kann man ständig wechselnde Fischimporte "clean" halten. Falls doch mal mit Chemikalien behandlet werden musste, wurde das betreffende Becken aus dem Kreislauf heraus genommen und über Einzelfilterung als separates Q-Becken behandelt. Übrigens werden die meisten Importfische auf dem langen Weg von den Fanggebieten bis zum Einzelhandel mehrfach mit div. Mitteln prophylaktisch behandelt. Sie würden sonst die erhöhte Infektionsgefahr in der Enge der Hälterungsanlagen und in den Transportbeuteln nicht gut überstehen.


    Zu Hause kann man nicht immer den Aufwand über ein oder mehrere separate Q-Becken einrichten. Daher sollte eine leistungsfähige UV-Anlage zumindest für den Krankheitsfall immer vorgehalten werden. Es kann lange Zeit gut gehen, irgendwann erwischt es einen nach einem Neubesatz und dann muss man schnell handeln.


    Viele Grüße,
    Torsten

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Moin Torsten.Dann wurde noch die Möglichkeit angesprochen,das man die Schwärmer mechanisch aussieben
    könnte. :face_with_rolling_eyes: Die Schwärmer scheinen ja frei beweglich zu sein,um ihre Opfer zu finden.
    Ich dachte mir,eventuell könnte ein feiner Bodenfilter die Schwärmer so lange zurück halten,bis sie nicht mehr
    Infektiös sind.Also quasie das letzte Ableil im Technikbecken als Wasserreservate mit feinem Bodenfilter herrichten,
    wo dann das Wasser für die Rückförderpumpe durch den Bodenfilter von Schwärmern freigehalten wird.
    Könnte das klappen oder gehen die Schwärmer auch aktiv in den Bodengrund?Die Durchströmungsgeschwindigkeit
    des Bodenfilters ist ja nur minimal,so das die Schwärmer wohl kaum angesaugt werden können.
    Dann könnte man neue Fische eventuell erst mal in dem Abteil beobachten und Futterfest machen,bevor
    man sie zu den anderen ins Hauptbecken setzt. :face_with_rolling_eyes:

  • Hallo Marko,


    theoretisch wäre es möglich, die Schwärmer über einen Feinfilter heraus zu filtern. Die Schwärmer sind 25-60 µm groß. Ein derartiger Filter würde aber aufgrund der im Wasser mitschwimmenden Partikel schnell verstopfen. Mit normaler Filterwatte ist das nicht zu schaffen. Um einen einigermaßen guten Durchfluß zu realisieren, müsste man einen ziemlich großen 10µm Fein-Filter mit Vorfiltern einbauen. Der finanzeille Aufwand würde bei einigen hundert Euro liegen und der Filter müsste regelmässig ausgetauscht werden, wenn er "dicht" wäre. Aus diesem Grund ist eine UV-Anlage wirtschaftlicher.


    Schwärmer schwimmen kreisförmig und werden dabei von der Strömung mitgerissen. Sie halten sich fast immer im unteren Drittel des Beckens auf und können auch in Spalten und Nischen verdriften und so Fische, die in der Nacht bodennahe Regionen aufsuchen, leicht infizieren. Eine starke Bodenströmung würde sie im ganzen Becken verteilen. Alle erwischt man sowieso nicht auf einmal. Man kann sie immer nur weiter ausdünnen und so den Infektionsdruck für die Fische erträglich halten.


    Viele Grüße,
    Torsten

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Danke Torsten.Dann müßte das mit dem Bodenfilter eigentlich klappen. :thup
    Verstopfen kann der nicht,weil der AS den größten Dreck vorher raus holt,der Rest lagert sich am Boden
    der ersten Kammer ab und ganz wenig Restdreck filter ich mit Filterwatte weg,bevor das Wasser in die große
    Bodenfilterkammer gelangt.Dann können die Schwärmer da in Bodennähe so lange im Kreis schwimmen,
    bis ihnen der Sprit aus geht. :thup

    Einmal editiert, zuletzt von Freitaucher ()

  • Hallo Torsten ein 20µm Spaltsieb mit UV 25w UV Strahler, haben wir mal getestet. Es hat eigentlich gut geholfen
    und durch Selbstspülung war es kaum verstopft. Das Problem war nur der Preis, mein Prototyp lag bei 70€ für
    150 x 75 x 50 mm 200l max. Durchfluss. Eine skalierte Version für 1200 Liter mit Doppelsiebboden kostet ca. 800 € und ist auch ist auch leider 400x 200 x 150mm "groß".


    Ich habe aber viel Ektoparasieten unter dem Mikroskop nachweisen können.



    Im Bereich der KOI Haltung sind 50µm Spaltsiebe oder 20µm Papierfilter im Highclass-Segment üblich.
    Spaltsiebe für größe Anlagen liegen im Bereich von 1800€, Papierfilter mit automatischem Vorzug in V4A-Qualität
    > 2500 €. Diese Anlagen reduzieren den Parasietendruck enerom. In Kombination mit starken UV-Lichtquellen ist
    das wahrscheinlich auch im Meerwasser effektiv.


    Und man kann so nahezu auf Medikation verzichten. Die meisten sessilen Kleintiere bleiben unberührt
    und die Futterpartikel unter 5µm blieben ebenfalls unbehelligt.



    Torsten wieviel Watt hattet ihr denn ? Mehr als 300 ? :O




    MfG Philipp

  • Hallo Philipp,


    wir hatten in der Aquakulturanlage mit ca. 200 m³ Wasservolumen 10 UV-Brenner mit ca. 1 Meter Länge parallel geschaltet, die eine Einzelleistung von ca. 250 Watt hatten. Pro UV-Röhre liefen ca. 8-10 m³/ Stunde durch. Zusätzlich wurde das Abwasser vor der Klärung noch mit Ozon behandelt. Heute gibt es Membransyteme für Kläranlagen, die sich selbst von verblockenden Material wieder befreien und Bakterien abreichern. Die wären natürlich auch gut geeignet, Ektoparasiten aller Art abzureichern.


    Link_UV


    Viele Grüße,
    Torsten

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!