Spezieller Algenfilter gesucht...

  • Hallo Gemeinde,


    vor längerer Zeit kam mir beim Stöbern im Netz oder in Zeitschriften, Buch etc. irgendwo eine Beschreibung eines Algenfilters unter, welcher unkonventionell zur Vergrößerung der für höhere Algen bestimmten Siedlungsfläche Lochplatten, Lichtrasterplatten o.ä. vertikal eingehängt hatte.
    Grund der Höhe und Fläche wurde auf weiteres Siedlungssubstrat verzichtet, da das Behältnis gleichzeitig als Sedimentierungsstufe eingesetzt wurde.
    Wer wüßte zu dem Filter bitte eine Literaturquelle?
    Ich finde nichts mehr :confused_face:
    Vielen Dank für evtl. Hilfe!

  • Hallo Stefan!


    Denkst du (vermutlich) bei "höheren Algen" an Caulerpa & Co. oder eher an so etwas: http://www.radio-media.com/fish/AcrylicDay05small.jpg ?


    Nachtrag: Bei deinen Dimensionen meinst du vermutlich eher so etwas: http://radio-media.com/fish/hi…y-vertical-bioreactor.jpg :grinning_squinting_face:


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

    Einmal editiert, zuletzt von Wolfgang S ()

  • Guten Morgen ,
    Vielen Dank erstmal;
    ich war der Meinung, einmal einen Filter mit Makrophyten gesichtet zu haben. Turfalgenbesiedelung , deren Wachstum nicht höher als 1-2cm wird.
    Und eben darüber eine Beleuchtung mit hoher Intensität.
    Meine mehr oder weniger unbeabsichtigten Versuche in horizontaler Lage von besiedelten Lichtrasterplatten mit Rot -und Braunalgen bestärkten mich im Wunsch, dies auch in vertikaler Lage auszuprobieren; ich denke aber, das Licht wird der begrenzende Faktor sein, wenn zur Wasseroberfläche hin die Wuchsdichte zunimmt.


    Ein 'algae scrubber' ist natürlich auf seine Weise genial, jedoch steht mir der Sinn nach zusätzlicher Luftbefeuchtung durch die Wasserverrieselung nicht wirklich. Bei mir herrscht derzeit bereits fast tropische LF.

    Servus
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan C. ()

  • Hallo!


    Hatte von diesen Algen-Scrubber noch nichts gehört und finde das ganz interessant. ...gibt es darüber auch deutsche Seiten?


    Im Grunde bewirkt diese Filtertechnik aber doch auch in etwa das gleiche wie ein Algen- Refugium ala Miracle Mud, oder?


    @Stefan:
    Man könnte diese Lichtrasterplatten ja auch in einer Art Schrank verbauen, so dass sich die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum nicht erhöht, oder meinst Du nicht?
    Zum Kühlen des Gesamtkreislaufs sind diese Filter sicher super effektiv, wenn man sie mit Luft anbläst, oder nicht?


    Gruß,
    Torsten.

  • Hallo Torsten,
    ein 'Algen-Wascher' ist in der Effizienz nicht mit einem MiracleMud oder Algenrefugium vergleichbar, aber in der Weise des Nährstoffaustrages sehr wohl besser beherrschbar.
    Für kleine und kleinste Becken ist der algae-scrubber' ein feines System, aber da eben Makroalgen und Siedlungssubstrat fehlen, ist es auch mit Erweiterung des Siedlungsraumes für Bakterien, Zooplankton etc. dürftig bestellt.
    Einen Schlammfilter habe ich vor längerer Zeit >betreut< . Wortwörtlich zu nehmen-, denn irgendwann wurde es mir zu dumm, die Caulerpa unter täglicher Zugabe von NH4 bei Laune und Wachstum zu halten, mich aber gleichzeitig über mässigem PO4 Austrag zu ärgern.
    Seinen Ursprung und Berechtigung hat ein Schlammfilter nach amerikanischer Manier in überwiegender Fischhaltung, wo der Nachschub und folgende Austrag an Ammonium durch den Filter immer gegeben ist.


    Ich möchte den Weg eines mit Turfalgen bewachsenen und durchströmten Refugiums gehen. Die Turfalgen haben enormes Wachstumspotenzial bei nur mäßiger Höhe und geben keine inhibierenden Stoffe wie z.B. Caulerpa und Ulva ans Wasser ab.
    Auch wimmelt es in Turfalgen von Zooplankton, auch ohne Substrat.
    Das Einbringen von Turfalgen ist für alle herbivoren Fische die natürlichste Nahrung im Gegensatz zu Caulerpa & Co.


    Wolfgang kennt mich anscheinend; die Größe des zukünftigen Filters ist bereits etwas größer vorgegeben :grinning_squinting_face: .
    Es wird mir nun wohl nichts anderes übrig bleiben, als selbst zu versuchen, das praktikabel zu betreiben.


    Halo Tjark,
    Danke für den link. Das ist auch ein algae-srubber, ... in getauchter Variante.
    Aber sehr interessant wegen des eingesetzten Siedlungsmaterials für die Algen! :thup

    Servus
    Stefan

    2 Mal editiert, zuletzt von Stefan C. ()

  • Hallo Stefan!


    Wie wäre es mit einem recht schmalen aber sehr hohem Becken, in das Gittter eingehängt werden und das von 2 oder allen Seiten und von oben beleuchtet wird? Soll das Teil in dein Gewächshaus? Dann sollte zumindest außerhalb der Wintermonate das Licht eh nicht so problematisch sein. Die Einhängeteile könnte man immer wieder einzeln entfernen und bei Bedarf reinigen, ohne gleich in das Gesamtsystem einzugreifen.


    Zitat

    Wolfgang kennt mich anscheinend;

    Was heißt hier "anscheinend". Ich kenne ja die Dimensionen bei dir und dachte mir daher gleich, dass du keinen Micro-Filter für ein Goldfischglas brauchst :).


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Stefan


    Diese Algae Turf Scrubber (ATS) wurden vor langer Zeit mal von einem Walter Adey entwickelt, der war am Smithsonian Insitute in Washington DC. Mit diesen Dingern hat er versucht das große Riffbecken im Museum zu betreiben. Das Wasser war Pipigelb und die Korallen starben denen so schnell weg das die mit dem Nachsetzen nicht hinterher kamen. Leider hatten die damals eine Sondergenehmigung um Korallen aus dem Nationalpark vor den Florida Keys zu entnehmen. Irgendwann hat sich mal jemand vom US Fish and Wildlife Service das Aquarium angeschaut und die Anzahl der entnommenen Korallen mit der Anzahl der noch lebenden Korallen im Aquarium verglichen....danach war die Genehmigung weg. Das Becken wurde dann umgebaut und bekam Abschäumer und Sandfilter. Trotz der katastrophalen Erfahrungen mit den ATS wurde von der Smithsonian noch viele Jahre später behauptet, dass die Algenfilter was ganz tolles seien, kein Wunder wenn der Erfinder dort einer der führenden Köpfe ist.
    Adey hat ein Patent auf diese Filtertechnik gehabt und das ist vor ca. 1 Jahr ausgelaufen, nun stürzen sich gerade in USA mehrere Firmen auf dieses Konzept. Adey selber mischt da auch noch mit ,er hat selber wohl auch noch eine Firma für die Dinger, aber die machen eher große Anlage für Schmutzwasseraufbereitung, nichts für Aquaren. Da seit der Patentierung einiges an Erfahrung zusammengekommen ist was Filtertechnik angeht, so kann es schon sein, dass sich damit gut Filtern lässt, vorsichtig wäre aber trotzdem. Bisher habe ich noch kein Becken gesehen, das nur mit einem solchen Filter langfristig läuft. Als Ergänzung sind die mit Sicherheit nicht schlecht.


    Grüße


    Jens

    Von all den Dingen, die ich in meinem Leben bisher verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten (Ozzy Osbourne)

  • Hallo Jens,
    Vielen Dank für die erklärende Auskunft.
    Nun,-bei Schlammfiltern wird heutzutage und immer öfter auch ein Abschäumer zusätzlich propagiert ; die Begründung dafür ist lapidar.
    Vielleicht ist es in meinem post nicht richtig ausgedrückt: ich will keinesfalls die bisherige Filtertechnik mit Abschäumer gegen einen Algenfilter tauschen, sondern lediglich das Wasservolumen im Bypass vergrössern und in dem Zuge gleichzeitig etwas für die Biologie des Hauptbeckens tun, dass seit Jahren immer wieder seine up's and down's durchmacht.
    Trotz Tausches von LS kommt mein großes Becken nun seit einem halben Jahr nicht mehr so richtig in die Gänge. Wasserwerte stimmen, regelmässiger Wasserwechsel, aber die Korallen stagnieren. (ich weiss,-das Licht sollte im nun 3.Jahr getauscht werden :face_with_rolling_eyes:, aber nun kommt der Sommer mit Sonne ....)


    Nach Beobachtungen meiner Parallelanlagen, in denen besonders die Turfalgen auf den Lichtraterplatten und Substratsteinen der importierten Steinkorallen förmlich im Wuchs explodieren, wimmelt es nur von Zooplankton; die Becken sind einfach rundherum gesund.
    Ein herkömmlicher Makroalgenfilter kommt für mich nicht mehr in Frage, da sich die Dinger all zu schnell mit ihrer eigenen Biologie verselbständigen.


    @Wolfgang,
    die Form ist mit einem GFK-Becken lxbxh 170x120x80cm vorgegeben und wird derzeit verrohrt. Beleuchtet wird mit Tageslicht und wohl HQI, wie es derzeit aussieht.
    Ich denke, wenn es technisch lösbar ist, werde ich die Substratfelder schräg zur Wasseroberfläche zum Einhängen bringen. Das Licht dürfte wohl ganz gut den Algenfilz durchdringen.

    Zitat

    Die Einhängeteile könnte man immer wieder einzeln entfernen und bei Bedarf reinigen, ohne gleich in das Gesamtsystem einzugreifen.


    ...so ist das auch vorgesehen.

    Servus
    Stefan

    Einmal editiert, zuletzt von Stefan C. ()

  • Hallo Stefan,


    Du pauschalisierst Makroalgen mit Caulerpa. Aber was ist mit Chaetomorpha linum oder eine der Gracilaria Arten? Gerade von ersterer habe ich mal gelesen, das Sie sich um eine radial drehende Achse sehr gut vermehren und entnehmen lässt. Einfach Achse raus, abstreifen und gut. Da erübrigt sich das Reinigen der Substratplatten, das bei Deiner Wahl ja wohl doch anfallen würde. Die Chaetomorpha wächst bei mir im Refugium gerade wie wild und bleibt doch in einer kompakten Masse zusammen. Kein Zusammenbrechen und keine negativen Einflüsse - außer einem starken NO4-Entzug freilich... man kann der Alge beim wachsen förmlich zusehen. Eine faustgroße Menge verdreifacht sich in etwa in einer Woche! Nebenher habe ich vor einer Woche eine doppelt faustgroße Menge Gracilaria eingebracht, die nun ebenfalls gut anfängt zu wachsen. Für mich sind diese beiden momentan die erste Wahl wenn es um Algenfilter und die darin entstehende Microfauna geht. Genau so wie ich es mir erhofft hatte...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!