Nitrat - Frage um Frage

  • Seit ca. 3 Tagen bin ich stolzer Besitzer einer Condylactis Gigantea. Diese ist seit ich sie im Becken habe von Tag zu Tag dunkler geworden. Etwas im Forum nachgesehen und nachgelesen, dass diese sich braun verfärbt, wenn zuviele Nährstoffe im Wasser vorhanden sind. Gesagt getan, den Nitratwert gemessen... 40mg/l! Mich traf der Schlag. Ich wechsle 1x die Woche 10% des Wassers. Hatte bis jetzt noch nie solch einen hohen Wert gemessen. Seit ca. einer Woche füttere ich die Fische 2x am Tag (sprich 1x am Morgen (wenig) und 1x am Abend (mehr)). Ich denke, dass dies der Grund dafür sein sollte. Dabei will ich doch bloss, dass es den Fischen ordentlich geht!


    Nun meine Brainstorm-Fragen :grinning_squinting_face: : Füttere ich zuviel? Habe ich zuviele Fische (2x juvenile Clarkii, 2x juvenile Kaudernis, 1x Schwebegrundel auf 130 Liter)? Füttert ihr eure Fische nur 1x am Tag? Wie halte ich den Nitratwert unten ohne die sogenannte Wodkamethode? 2x Wasserwechsel die Woche a 10% möglich oder zuviel? Oder soll ich die Wodkamethode anwenden? Habe irgendwie Angst davor.


    Vielen Dank für die Antworten


    PS: Keine Angst, die Clarkiis mit ihrer Anemone werden ins neue grosse Becken umgezogen, sobald sie eine ordentliche Grösse haben.

  • Hi AshenKeen,


    um dir helfen zu können müsste man mehr über dein Becken wissen.


    Lebendgestein? Technikbecken? Abschäumer? Filterschwämme, -Watte eventuell? Was fütterst du? Welche Wassertests? usw.


    Gruß Thomas

  • Hallo Thomas,


    mein Becken beinhaltet ca. 30KG LS. Abschäumer besitzt dies noch immer den standard Schäumer, welcher beim ReadSea Max mitgeliefert wird. Filterschwämme und Biobälle sind schon lange drausen. Füttern tue ich fast nur Artemien (FF) und Artemienflocken. Wassertests besitze ich die von JBL.


    Gruess David

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  • Hi David,


    hast du die Möglichkeit dein Wasser mal von jemand anderem prüfen zu lassen. Den JBL Tests wird im allgemeinen nicht so vertraut, um es mal vorsichtig auszudrücken.


    Interessant wäre noch dein PO4 Wert!


    Vielleicht stellt sie sich ja erstmal auf deine Lichtverhältnisse ein.


    Gruß Thomas

  • Hallo David,


    ich füttere meine Fische 3-4 mal am Tag, 2 mal ist sicherlich nicht zu viel. Das Futter sollte allerdings in wenigen
    Minuten verbraucht sein und Frostartemien sind gründlich mit Wasser auszuspülen.


    Der Grund für deinen Nitratwert kann zu geringe Denitrifikation (Nitratabbau) sein. Vielleicht ist deine Strömung zu
    schwach oder sie erreicht die Gestein- und Bodengrundoberflächen nicht ausreichend.

  • Hallo Armin & Thomas,


    danke für eure Antworten. Das Futter ist in ca. 4-5 Minuten verputzt! Die Artemien spüle ich sehr gut ab! Das einzige was ich mir denken könnte ist die Strömung. Wobei ich hier bereits nachgerüstet habe (2x Original + 1x Tunze Nanostream). Die nachgerüstete strömt hinter dem Riff ziemlich bodennah durch, damit sich keine Ansammlungen hinter dem Riff bilden können. Auch sollten meine Garnele + Einsiedler dafür sorgen, dass die Reste am Boden verputzt werden.


    PO4 werde ich heute messen. Überprüfen... keine Ahnung, gibt bestimmt Meerwasseraquarianer in meiner Umgebung, diese muss ich jedoch finden :grinning_squinting_face:


    Gruess David

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  • PO4 liegt bei ca. 0.5mg/l :loudly_crying_face: Beim Frischwasser habe ich es auch gleich getestet und da ist der Wert nicht nachweisbar. Dann werde ich mir morgen mal einen PO4-Absorber holen und einen erneuten WW durchführen.


    Der Nitratwert rutschte auf 20 mg/l runter nach dem WW und ist dort auch geblieben.


    Die Ursache kenne ich leider immer noch nicht für diesen "plötzlichen" Anstieg :frowning_face:


    Gruess David

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  • Nachdem ich bei der Ursachenforschung dieses hohen Nitratwerts nicht weiterkomme, muss ich vermuten, dass mein Fischbestand für das Becken doch zu massiv ist. Habe die letzten zwei Wochen 20% WW durchgeführt, was kurzzeitig auch die Senkung des Werts erzielte. Leider steigt der Wert auch wieder rasant an.


    Ich werde nun ab heute versuchen, die Wodka-Methode anzuwenden. Habe heute Morgen um ca. 08:00 Uhr eine Buddel Wodka gekauft (.... wurde ich doof angeguckt... :grinning_squinting_face: :face_with_tongue: ).


    Ich habe im Forum gestöbert und auf folgendes gestossen:


    Daraus habe ich für mein Becken von ca. 100L Nettovolumen dies aufgesetzt:


    Tag 1: 0.1 ml
    Tag 2: 0.1 ml
    Tag 3: 0.1 ml
    Tag 4: 0.2 ml
    Tag 5: 0.2 ml
    Tag 6: 0.2 ml
    Tag 7: 0.7 ml
    Tag 8: 0.7 ml
    Tag 9: 0.7 ml
    Tag 10: 1.2 ml
    Tag 11: 1.2 ml
    Tag 12: 1.2 ml


    Den Phosphat-Adsorber werde ich auch entfernen. Habt Ihr sonst irgendwelche Tipps oder Einwände?


    Danke & Gruess
    David

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  • Hallo David,


    lass den Po4 Adsorber drin.


    Wichtig ist das du so oft wie möglich dein NO3 Wert mißt. Ich empfehle dir ausserdem nen anständigen Test zu verwenden, Machery Nagel oder wenn der dir zu teuer ist Salifert.


    Außerdem würde ich bei deiner Beckengröße noch etwas langsamer steigern.


    Gruß Thomas

  • Hallo Thomas,


    Danke für deine Antwort. OK, Phosphat-Adsorber bleibt drin. Mittlerweile hab' ich mir einen Salifert NO3-Test gekauft.


    Was meinst du zu diesem langsameren Hochdosieren?


    Tag 1: 0.1 ml
    Tag 2: 0.1 ml
    Tag 3: 0.1 ml
    Tag 4: 0.1 ml
    Tag 5: 0.1 ml
    Tag 6: 0.2 ml
    Tag 7: 0.2 ml
    Tag 8: 0.2 ml
    Tag 9: 0.2 ml
    Tag 10: 0.2 ml
    Tag 11: 0.7 ml
    Tag 12: 0.7 ml
    Tag 13: 0.7 ml
    Tag 14: 0.7 ml
    Tag 15: 0.7 ml
    Tag 16: 1.2 ml
    Tag 17: 1.2 ml
    Tag 18: 1.2 ml
    Tag 19: 1.2 ml
    Tag 20: 1.2 ml


    Danke für die Antwort


    Gruess David

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  • Hallo David,


    folgendes kannst Du noch optimieren, um Deinen Nitratwert zu senken:


    Füttere teilweise Granulatfutter, der größe der Fische entsprechend. M. E. sind in Futtergranulaten die Nährstoffe besser gebunden als in Frostfutter und bluten weniger aus, was die Wasserbelastung verringert.
    Wähle ein Futtergranulat oder Trockenfutter mit einem hohen Fettgehalt um 13%. Bassleer´s liegt in dem Bereicht, ich glaube auch Tetra und evtl. auch andere (Omega One? etc.). Du kannst dieses Futter und insbesondere auch weniger fettes Futter mit einem Omega-3-Marinöl auf bis zu 20% auffetten. Das tut den Fischen und dem Wasser gut.


    Wenn Du außer der Anemone auch Korallen im Aquarium hast, verwende Spurenelmente. Mit Spurenelementen versorgte Becken haben meist niedrigere Nährstoffgehalte und besseres Korallenwachstum.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hi David,



    Steigerung alle fünf Tage ist ok.


    Ich persönlich würde aber nicht gleich von 0,2ml auf 0,7ml steigern. Genauso auch nicht von 0,7ml auf 1,2ml.


    Steigere die Dosis nur in 0,1ml Schritten auch wenn es ein bischen länger dauert, in einem kleinen Becken ändert sich die Beckenbiologie schneller als du vielleicht denkst.


    Und messe alle 2 bis 3 Tage deine Werte und vorallem nach jeder Steigerung.


    Vorsicht ist die Mutter der Porzelankiste.


    Gruß Thomas

  • Hallo Hans-Werner, Hallo Thomas


    Danke erstmals ihr beiden, für eure Antworten.


    @ Hans-Werner


    Das werde ich ausprobieren. Meinst du, dass da auch Artemienflocken weniger ausbluten oder beharrst du auf Granulat? Bezüglich den Spuris... ich denke, dass mein wöchentlicher WW von 10% reichen sollte und ich eigentlich kein Geld für Spuris ausgeben möchte.


    @ Thomas


    Okay, dann werde ich immer mit 0.1ml Schritten erhöhen. Habe vorhin gleich die ersten 0.1ml verabreicht! War schon etwas aufgeregt :grinning_squinting_face:


    Werde hier weiter berichten, wie die Wodka-Methode läuft.


    Danke & Gruess
    David

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  • Hallo Thomas,


    Artemia ist für mich nicht unbedingt das Futter der Wahl. Weshalb also ausgerechnet Artemiaflocken?


    Nur denken ist in der Riffaquaristik nicht gut. Man muss das Gedachte überprüfen! Theorien bedürfen der Verifizierung, sonst bleiben sie beliebige Aussagen ohne Wert. Es gibt doch nichts einfacheres als meine Aussage zu überprüfen.
    Für mich sind diese seltsamen Vorbehalte, die sich nur auf ungeprüfte Theorien stützen, unverständlich. :confused_face:


    Ist es wirklich so, dass Spurenelemente unerschwinglich sind, quasi mit Gold aufgewogen werden müssen? Wenn die Spurenelemente-Dosierung eine Verbesserung bringt, sollte sie das Geld wert sein. Evtl. kann man das Geld woanders einsparen, sagen wir, bei Phosphatadsorbern.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    Klar bedürfen solche Aussagen einer Verifizierung des Anwenders. Wer hat denn hier gesagt, dass ich dies nicht tun werde? Ansonsten dürftest du doch gar keine Ratschläge mehr geben mit der Angst, dass der Anwender dies nicht testet und dein Ratschlag sich negativ auf sein Becken auswirkt... oder etwa nicht? Also ich verstehe deine vorige Anregung überhaupt nicht.


    Gruss David

    Back to the roots!

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  • Hallo David,


    vllt. liegt da ein Missverständnis vor: Ich betrachte es als Unding, dass die Mehrzahl der Riffaquarianer den gleichen Spruch wie Du ungeprüft von sich gibt nämlich

    Zitat

    Original von AshenKeen
    Bezüglich den Spuris... ich denke, dass mein wöchentlicher WW von 10% reichen sollte und ich eigentlich kein Geld für Spuris ausgeben möchte.[/COLOR]


    nur damit einige dann irgendwann erstaunt feststellen, dass Spurenelemente ihr Becken wieder so richtig zum laufen bringen. Das sind aber nur die, die ihre Vorbehalte dann doch irgendwann überwunden haben.


    Mal ganz klar, ich gebe hier nicht gute Ratschläge aus der Praxis, damit jemand dann meint "nee, lieber nicht, ich hätt´ da so ne Theorie, die sagt was anderes etc. blabla ...." Dann kann ich mir die Tipperei sparen, auch wenn sich niemals einer meiner Ratschläge als negativ herausstellen würde.
    Dass meine Ratschläge auch in die Tat umgesetzt werden, ist ja irgendwie Voraussetzung dafür, dass sie sich als negativ herausstellen könnten.


    Wenn wir schon dabei sind: Wenn jemand negative Erfahrungen mit Spurenelementen gemacht hat, bitte mal ganz laut "hier" schreien und bitte erklären, wie die negativen Auswirkungen aussahen und mit welcher Marke diese Erfahrungen gemacht wurden. Danke!


    Grüße


    Hans-Werner

  • Fakt ist, dass die Art und Weise wie du mir das ganze hier zu erklären versuchst, deine Person auf mich ziemlich unsympatisch wirken lässt. Das Problem dabei ist, dass Menschen dann oft abblocken, was bei mir momentan gerade zutrifft. So kann man keine Ratschläge übermitteln, seien diese noch so genial!


    Gruss David

  • Hallo David


    hmm da tust du Hans Werner aber nun unrecht.


    Er nimmst sich die Zeit für Dich und erklärt dir wie du was machen sollst.
    Mach es doch einfach so wie er meint denn er hat vollkommen recht mit dem was er sagt.


    es ist ot genug mehr als mühselig irgendeinen quatsch der in der Szenze rumgeistern gradezurücken
    da kannste nicht en detail erklären wieso weshalb das nun besser oder schlechter ist.



    Flocken und Granulat


    Du verlierst ast alle Nährstoffe aus den Flocken direkt ins Wasser
    durch den Produktionsprozess können Flocken nicht so wertvoll sein wie Granulat.
    Vor allem wenn du eines nimmst dessen Nährstoffgehalt so optmiert ist das Phosphor und Stickstoff im Fisch bleiben und nicht das wasser belasten


    Spuren
    Ganz einfach Wachsen Algen und Korallen nehmen Sie Nährstoffe auf und verbrauchen diese. Ohne Spuren wirste das auf Dauer nicht hinbekommen also besser mit .



    Gruss



  • :thup :thup :thup :thup :thup


    und min 90% sind Quatsch ! Es gibt nicht viele mit fundiertem Fachwissen. Aber bald wirst du deinen eigenen Weg finden und 80% überlesen.


    Gruss
    Dietmar

  • Hallo David,


    entschuldige, dass ich genervt reagiere! Du kannst Ratschläge umsetzen oder es lassen, das liegt natürlich völlig bei Dir, nur, ich kann Dir nicht sagen, wie oft ich diesen Spruch mit den 10% Ww und den Spurenelementen gelesen habe. Das gehört zu den 90% unwahren Meerwasser-Mythen!


    Ich verfolge die Sache mit den Spurenelementen jetzt schon 15 Jahre intensivst und habe auch eigene Entwicklungen und Versuche dazu betrieben. Über keine andere Sache in der Meeresaquaristik existieren so viele Halbwahrheiten und Unwahrheiten wie über Spurenelemente. Ich denke, ich kann das beurteilen, weil ich mich seit 15 Jahren auch mit der Theorie der Spurenelmente intensivst beschäftige und vor gut zwei Jahren auch einen Vortrag zu diesem Thema bei einem internationalen Symposium gehalten habe, der auch vorbereitet werden will.


    Wenn schon jedes Becken anders ist (was auch nur halb richtig ist, ganz richtig müsste es heißen, jedes Becken wird anders gefahren), warum probiert man dann nicht mehr aus anstatt auf irgendwelches Gerede zu hören?


    Ganz klar, man kann ein Becken mit 10% Wasserwechsel fahren und den meisten Korallen und Fischen wird das auch ausreichen, aber eben nur ausreichen, optimal ist das für viele Becken nicht.
    Nur mal als Hinweis: Ein theoretisch ideales Meersalz sollte ein naturidentisches Meerwasser ergeben, eine theoretisch ideale Spurenelemente-Lösung sollte exakt die verbrauchten Spurenelemente ergänzen. Beides sind aber, was die Spurenelmente angeht, unterschiedliche Ansätze und unterschiedliche Lösungen. Glaub mir, auch das kann ich beurteilen!


    So, und jetzt kannst Du machen was Du für richtig hältst.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo,


    hier vielleicht ein einfaches Gedankenexperiment, das zeigt, dass WW alleine nicht reicht (es sei denn 100% und selbst da bekommt man im Mittel weniger als 100% Versorgung, da man nicht Permanent 100% wechseln kann):


    Annahmen:
    1. im Meersalz sind die Spurenelemente nicht wesentlich überdosiert (sonst haben wir mit dem ersten Wasser Probleme).
    2. Spurenelemente (nehmen wir eins und nennen es S) werden verbraucht, egal wieviel und egal von was (Abschäumer, Kohlefilterung, Algen, Korallen, Fischen, ...)


    Wir starten also mit sagen wir 100l Wassern, in denen der Einfachheit halber mal 100gr S enthalten sein sollen.
    Sagen wir es werden wöchentlich 10gr verbraucht (der Wert ist relativ egal - der Endwert wird schwanken, aber der Effekt ist qualitativ der Gleiche).


    Nach 1 Woche vor WW: 100l Wasser, nur noch 90gr S - wir wechseln 10% - sprich 9gr S kommen Weg, 10gr S dazu, also nach WW: 100l Wasser, 91gr S
    2. Woche: wieder 9gr Verbrauch, jetzt sind 82gr S drin - WW: -8,2gr, + 10gr = 83,8gr
    usw. usw.
    Das geht jetzt nicht auf 0 (kann man ausrechnen, habe ich in einem anderen Forum mal für den Umgekehrten Fall der Schadstoffanreicherung gemacht - ist aber qualitativ hier egal) - aber auf jeden Fall geht das deutlich unter 100%. Das kann man jetzt mit mehr WW bzw. öfter WW verbessern, aber 100% kann man so nicht halten!


    Ob es nun schlimm ist auf 40%-80% der Ursprungskonzentration abzusinken darf sich jeder selbst denken, aber wie Hans-Werner schon schrieb gibt es in den "WW-only" Becken gerade bei SPS Haltung oft einen AHA-Effekt, wenn man dann doch mal Spuris zugibt.


    Problem ist nur, dass wenn die Spurenelemente falsch ausgelegt sind und von einem Element mehr reinbringen als Verbraucht wird der gegenteilige Effekt auftritt und diese sich dann bis zu einem Wert (140% z.B.) anreichern, was auch zu Problemen fürhen kann, weil diese oft in hohen Dosen giftig wirken.


    Leider glaube ich, das es hier keinen goldenen Weg gibt.
    Wir müssen hoffen, dass die Spurihersteller ihre Hausaufgaben machen und uns Konzentrationen bieten, die in etwa von unseren Besatz in dieser Zusammensetzung gleichmäßig verbraucht werden .... leider (ich finde den Zustand auch unbefriedigend, aber solange wir die Komponenten nicht alle einzeln Messen und dosieren können - was wohl nie funktionieren wird, schon wegen der Anzahl - sind wir immer auf solche externen Gegebenheiten angewiesen).


    Gruß,
    Carsten

  • Hallo Carsten, hallo zusammen,


    das ist nur ein Faktor in den ganzen Veränderungen bei den Spurenelementen. Um die Kompexität mal kurz anzureisen: Im Meerwasser sind bestimmte Elemente reichlich vorhanden, wie z. B. Kupfer, andere sind Mangelnährstoffe wie z. B. Eisen. Die Lebewesen und Lebensgemeinschaften sind daran angepasst und man würde sich und den Lebewesen keinen Gefallen tun, wenn man das ändern würde. Die Lebewesen wie Bakterien, Algen etc. reagieren darauf, indem sie organische Substanzen abgeben, die sowohl Kupfer als auch Eisen komplex binden. Der Eisenkomplex wird bevorzugt aufgenommen, der Kupferkomplex wird nur in geringem Maße aufgenommen. Die Folge ist, dass das Wasser an Eisen verarmt und das Kupfer im Wasser bleibt, jedoch in weitgehend unschädlicher, nicht bioverfügbarer Form.
    Wenn wir jetzt Wasserwechsel machen, geben wir wieder "nur" Meerwasser zu, das ja ebenfalls wenig Eisen und reichlich Kupfer enthält, die Verschiebung zuungunsten des Eisens wird also niemals aufgehoben, im Gegenteil, durch die Organismen wird das Eisen beim 10% Ww immer schneller eingefangen und aus dem Wasser entzogen, der Eisenmangel wird also durch den Ww allenfalls gemindert, nicht aber beseitigt. Das Kupfer wird beim Ww. durch ionisches, bioverfübares Kupfer ergänzt. Das Ungleichgewicht zwischen Kupfer und Eisen verschärft sich mit der Zeit. Wasserwechsel können dem nur unvollkommen entgegenwirken.


    Deshalb müssen die Spurenelemente im Salz anders zusammengesetzt sein als in einer Spurenelemente-Lösung. Man will ja die Einfahrphase nicht unnötig verlängern und Algenwuchs und Braunfärbung der Korallen mit dem Salz begünstigen.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Sorry, Adi,


    ich verstehe die Frage nicht ganz. Die direkte Antwort wäre einfach "ja". Zufrieden? :grinning_squinting_face:


    Ich habe Artikel dazu in der DATZ vor ewigen Zeiten (irgendwas um die 15 Jahre), in der Koralle vor 7 oder 8 Jahren und im CHS-Symposiumsband geschrieben. Irgendwann werde ich wohl etwas über die neueren Erkenntnisse schreiben müssen.


    Die Umsetzung findet sich in Form von Tropic-Marin-Produkten auf dem Markt.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    das würde aber doch bedeuten, dass man besser faehrt ohne Wasserwechsel und mit Spuri Zugabe und dann mal alle 6 Monate 50% Wasser wechselt, oder? Von den Werten sicher besser, nur machen die Korallen das mit?


    Es würde der hier angepriesenen dauerhaften WW-Methode widersprechen.


    Gruß
    Roger

  • Hallo Roger,


    nicht ganz, da die Spurenelemente beim Wasserwechsel in einer agressiven Form (eben unkomplexiert) zugeführt werden und deshalb würde ich nicht ohne Notwendigkeit 50% Wasserwechsel machen, mal abgesehen davon, dass dabei das "Wohnzimmerriff" halb trocken fällt, was die Korallen auch nicht unbedingt mögen.


    Ich halte 10% Wasserwechsel alle 2 Wochen und Spurenelemente-Dosierung für besser als 10% Wasserwechsel wöchentlich ohne Spurenelemente-Dosierung. Wer die Firma Tropic Marin kennt, kann einschätzen, dass diese Aussage nicht aus geschäftlichem Interesse heraus gemacht ist, sondern nur, weil es meiner ehrlichen Meinung und meiner langjährigen Beobachtung entspricht, die hoffentlich der Riffaquaristik nützt (was auch uns und anderen Herstlellern und den Händlern nutzen würde).


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo,


    warum nicht 10% jede Woche (selbst 5% jede Woche ist besser als 10% alle zwei Wochen) und Spurenelemente nach Bedarf (an einigen Korallen kann man gewisse Mängel ja sehen).


    Ganz allgemein: je öfter und je mehr (ok wie Hans-Werner schon anmerkte kann es möglicherweise suboptimal sein zu viel zu wechseln) Wasserwechsel gemacht wird, desto weniger unerwünschte Stoffe können sich anreichern und desto mehr erwünschte Stoffe hält man im Gleichgewicht.


    Gruß,
    Carsten

  • So... die Wodkamethode funktioniert einwandfrei. PO4 und NO3 konnte ich effektiv in den Keller drücken. Auch habe ich begonnen, Spurenelemente zuzugeben. Gefüttert wird jetzt 3x täglich =)! Danke allen hier für die Ratschläge und Hilfestellung. Hier das Resultat:

  • Zitat

    Original von Hans-Werner
    vllt. liegt da ein Missverständnis vor: Ich betrachte es als Unding, dass die Mehrzahl der Riffaquarianer den gleichen Spruch wie Du ungeprüft von sich gibt nämlich


    nur damit einige dann irgendwann erstaunt feststellen, dass Spurenelemente ihr Becken wieder so richtig zum laufen bringen. Das sind aber nur die, die ihre Vorbehalte dann doch irgendwann überwunden haben.


    Wenn wir schon dabei sind: Wenn jemand negative Erfahrungen mit Spurenelementen gemacht hat, bitte mal ganz laut "hier" schreien und bitte erklären, wie die negativen Auswirkungen aussahen und mit welcher Marke diese Erfahrungen gemacht wurden. Danke!


    Hi,


    ich kann zwar nicht sagen das ich negative erfahrung mit spuris genacht habe , aber wenn man berücksichtigt , was das zeug so kostet , sollte es ja schon deutlich was positives bewirken ...
    ...ich habe es ausprobiert und keinen unterschied feststellen können.Deshalb stehen die fläschchen nun in der ecke .
    Phosphatabsorber brauche ich nicht , so da kann ich auch nix sparen :winking_face:
    Natürlich gibt es becken , die von einer zugabe profitieren , das muss eben jeder selber probieren.Aber auch durch die fütterung werden ja spuris eingebracht , dieses ausmass lässt sich nicht genau berechnen.
    Ich habe mal ein kaltes becken betrieben , mit vielen schnellwachsenden makrolagen , da habe ich ein "selbstgebasteltes" mittel von einem forscher bekommen können , der verschiedene mittelchen für tropische becken untersucht hatte und sie für wertlos befand da dort kaum was drin war.Welche mittelchen das waren weiss ich leider nicht.
    Es wäre ja auch sehr schön , wenn die hersteller genaue angaben machen würden ,was denn da so drin ist und in welchen mengen - bei blumendünger ist das der fall - warum soviel geheimniskrämerei in der meerwasseraquaristik , so ist es ja kein wunder wenn "sprüche" und " myten " entstehen.
    Da sind die hersteller mit verantwortlich finde ich , solange der inhalt nicht verifiziert ist ...

  • Hallo Thomas,


    bei uns steht auf den PRO-CORAL K+ und A- ELEMENTS drauf, welche Elemente enthalten sind, bei Michael Mrutzek stehen glaube ich sogar Mengen dazu auf seiner Homepage. Bei mir stellt sich immer wieder die Frage, welche Spurenelemente da benutzt werden, die Grundlage für solche Anmerkungen wie Deine sind. Mit derartig pauschalen Aussagen alle Spurenelemente-Lösungen sämtlicher Hersteller über einen Kamm zu scheren, halte ich für nicht sehr hilfreich und auch nicht für aussagekräftig.


    Etwas, was mich noch mehr wundert: Du benutzt Spurenelmente und stellst fest, dass sie nichts bewirken und hast dann noch die Fläschchen rumstehen? Was hast Du da wie lange benutzt? Es ist ja in der Meeresaquaristik so, dass nicht alles von heute auf morgen wirkt. Ich würde sagen, man sollte, um eine halbwegs gewichtige Aussage zu einem Produkt oder einer Methode machen zu können, dieses oder diese mindestens 1/4 Jahr angewandt haben, besser ist 1/2 Jahr oder länger, dann kann man sich getrauen eine Aussage zu machen, die ein gewisses Gewicht hat. Von leichtgewichtigen Aussagen gibt es leider viel zu viele und sie verwirren nur, wichtige Grundlage für die Vielzahl der Meerwasser-Mythen.


    Gruß


    Hans-Werner

  • HI


    wobei hier auch die Frage der
    Erwartungshaltung zu klären ist


    Was wird denn von der Spurenelementzugabe erwartet ?


    Gruss

  • Mahlzeit alle zusammen.


    Ich denke, dass viele User mit dem Einsatz von "Mittelchen" die eierlegende Wollmilchsau erwarten ...und das binnen einer kurzen Zeit.


    Trifft dieses nicht ein - weil evtl. andere "Fehlerquellen noch nicht erkannt, bzw. noch nicht beseitigt wurden, dann wird das gerne auf die angebliche Nutzlosigkeit der Mittel zurückgeführt.

  • Hallo zusammen ,


    ich habe die produkte von nightsun verwendet , und zwar mehere MONATE lang - die fläschchen die bei mir noch rumstehen sind die zweite charge :winking_face:
    da steht zwar drin , was drin ist , aber nicht wieviel.Ebenso bei preiss-produkten.Oder Salifert.
    aber ist ja gut , das es mittlerweile produkte gibt , die deklariert sind.Die welt geht weiter :winking_face:
    Ich habe die spuris auch nicht eingesetzt , um irgendwelche schwierigkeiten zu beseitigen , sondern eher zum vorbeugen :winking_face:
    - was ich mir davon erwartete - das meine korallen und makroalgen ( welche ja als spuri -" fresser "gelten)gut weiterwachsen .Das tun sie , und zwar genauso gut nach absetzen der produkte (ist mind.ein jahr her nun)Was ich zusätzlich (sporadisch) verwendet habe , sind produkte aus der "trocken" balling -serie wie tropic marin bio calcium und - magnesium.
    Den trippel buffer habe ich abgesetzt , da ich bemerken konnte , das die anderen produkte ( zumindest bio - calcium) auch die kh hochschrauben - was ich ebenfalls selbst feststellen musste :winking_face:
    Wenn man sich übrigens die beschreibung von bio-magnesium durchliesst , könnte man meinen , das alle korallen magnesium in ihrem skelett verbauen ... was ja so auch nicht stimmt .wie man später irgendwann mal "zufällig" feststellt :winking_face: - da kann man sich dann schon fragen - wo kommen die "myten" eigentlich manchmal so her :winking_face:
    Im bio-calcium sind ja auch alle spurenelemente enthalten , da frage ich mich ob das nicht schon reicht oder eine rolle spielt wenn man zusätzlich dosiert.
    Bei elementen wie jod und strontium ist eine überdosierung wohl nicht sehr wahrscheinlich , da diese stoffe schnell verflüchtigen , bei kalium sieht es da schon anders aus.Die notwendigkeit der dosierung von strontium und kalium sind ja sehr umstritten, darum frage ich mich wieso kalium in vielen mischungen überhaupt vorhanden sind.
    Mit einer überdosierung davon sind ja schon becken geplättet worden , zuviel jod kann dinoplagen provozieren...überhaupt können überdosierung von spuris förderlich sein für unerwünschte schmieralgen.
    Nur lässt sich das meistens schlecht dokumetieren , da es dafür ja immer mehrere sündenböcke geben kann.
    Was mich auch skeptisch macht in hinblick zu spuris , das sich weder der verbrauch noch der "bestand" messen lässt , und parameter wie besatz (der bedarf von versch. stoffen variiert doch schon zwischen den korallenarten , von makrolagen ganz zu schweigen) , technik und fütterung es schwierig machen sollte, "ideal-universal" mittelchen zusammenstellen zu können.
    Was ja nicht ausschliesst ,das sie bei einigen becken gut ankommen :winking_face:
    Ich gehöhre nicht zu den leuten , die glauben , man muss nur einfach eine bestimmte mikstur zufügen , und alles läuft von "alleine" ... so wird z.b. die balling - pluss methode hier in norwegen immer noch hauptsächlich verstanden , ich vermute stark das Hans-Werner graue haare kriegen würde wenn er lesen könnte
    was zu diesem thema hier so geschrieben wird ... da kann man wirklich von myte sprechen :grinning_squinting_face:

  • Habe das Thema gerade mal überflogen.
    Zum eigentlichen Thema kann ich nur sagen:
    Ich habe mittlerweile mehrer Becken hinter mir:
    200 LIter, 250 LIter, 375 Liter, 468 Liter und jetzt wieder 250 LIter :grinning_squinting_face:


    Bei allen Becken bis zu meinem jetzigem habe ich immer sehr häufig (ca. 2mal täglich) Frostfutter gefüttert.
    Bei allen Becken hatte ich immer mit zu hohen Nitratwerten und zu hohen PO4 Werten zu kämpfen, was ich nur durch Absorber, Nitratfilter, Wodka etc. in den Griff bekam.
    Und ja, ich habe das Frostfutter wirklich immer vorher ausgespült.


    Bei meinem derzeitigem Becken füttere ich von Anfang an nur Flockenfutter und ab und an Granulat und habe im Gegenteil probleme damit, Nährstoffe wie Nitrat nachzuweisen!
    Habe natürlich bei der Fischauswahl darauf geachtet, dass es nur Exemplare sind, die problemlos an Flockenfutter oder Granulat ran gehen.
    Und ich füttere mind. 3-4 mal am Tag und nicht gerade wenig!


    Mag sein, dass dies nur bei meinem Becken so ist aber auffällig finde ich es schon.
    Von daher kommt mir kein Frostfutter mehr ins Becken.


    Zu Spuris kann ich noch wenig berichten.
    Ich gebe seit ca. 4 Wochen erstmalig die von H.W. beschriebenen Elemente dazu.
    In der kurzen Zeit kann ich noch nichts bemerkenswertes berichten. Weder Positiv noch Negativ.

  • Bei Frostfutter vs Flockenfutter stellt sich mir sofort die Frage, ob man hier wirklich vergleichen kann (denn der gleiche Fischbesatz ist es ja scheinbar nicht). Man kann ohne Probleme 3-4mal täglich so kleine Mengen füttern, dass die Summe immer noch kleiner ist, als einmal eine richtige Portiion - und wenn die Korallen jetzt besser wachsen oder die Beckenbiologie und Filterung besser ist, ... etc. pp


    Ich persönlich finde, dass man sich gerade mit Flockenfutter extrem schnell das Wasser "versaut" und zwar viel heftiger, als mit Granulat oder Frostfutter. Man muss viel mehr Füttern und viel davon landet irgendwo wo kein Fisch mehr rankommt und zersetzt sich langsam (Bodengrund, etc.) - Granulatfutter ist wenigstens (meistens) hochwertiger - aber anständiges(!) Frostfutter kann man IMHO nicht ersetzen (die meisten Fische fressen Flockenfutter und co. ja auch extrem ungern).


    Gruß,
    Carsten

  • Hallo Rüdiger,


    ja das frostfutter im allgemeinem die beckenbiologie mehr belastet dürfte wird wohl nicht unter der rubrick "myte" geführt werden denke ich.
    Wobei der gedanke aufkommt , das wohl nicht nur mehr stickstoff zugeführt wird , sondern auch eine gewisse menge spurenelemente den gleichen weg nehmen ?
    ich spüle mein frostfutter übrigens NIE aus , das habe ich gar nicht nötig :winking_face:

  • Zitat

    Original von CKoenig
    Bei Frostfutter vs Flockenfutter stellt sich mir sofort die Frage, ob man hier wirklich vergleichen kann (denn der gleiche Fischbesatz ist es ja scheinbar nicht). Man kann ohne Probleme 3-4mal täglich so kleine Mengen füttern, dass die Summe immer noch kleiner ist, als einmal eine richtige Portiion - und wenn die Korallen jetzt besser wachsen oder die Beckenbiologie und Filterung besser ist, ... etc. pp


    Ich persönlich finde, dass man sich gerade mit Flockenfutter extrem schnell das Wasser "versaut" und zwar viel heftiger, als mit Granulat oder Frostfutter. Man muss viel mehr Füttern und viel davon landet irgendwo wo kein Fisch mehr rankommt und zersetzt sich langsam (Bodengrund, etc.) - Granulatfutter ist wenigstens (meistens) hochwertiger - aber anständiges(!) Frostfutter kann man IMHO nicht ersetzen (die meisten Fische fressen Flockenfutter und co. ja auch extrem ungern).


    Gruß,
    Carsten


    Ja, Du hast Recht. Es ist nicht der gleiche Fischbesatz.
    Mein jetziges Becken ist nämlich stark überbesetzt :grinning_squinting_face:
    ABer wie gesagt: Ich spreche hier nur für mein Becken!!!


    Das meine Fische Flockenfutter "ungern" Fressen konnte ich noch nicht feststellen (Sie machen mir nicht den Eindruck :D)

  • Zitat

    Original von CKoenig
    Bei Frostfutter vs Flockenfutter stellt sich mir sofort die Frage, ob man hier wirklich vergleichen kann (


    Hi Carsten ,


    vergleichen kann man immer ...wenn man alle details beider seiten kennt :winking_face:


    Sehr massgeblich ist , ob das flockenfutter aus tierischen oder pflanzlichen stoffen besteht , tierisches futter verunreinigt immer mehr als pflanzliches , ob es gefrohren oder verarbeitet ist kommt wohl in zweiter linie...wenn es verarbeitet ist kann es wiederum mehr konzentriert sein ...

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