Riffkeramik selber machen

Da kann ich Dir eine Menge Tipps geben:

Zunächst zum weißen Ton:

Kläre erstmal, ob es

1. richtiger Ton oder Kaolin ist
2. Anteil der Alumosilikate und deren vorliegende Form
3. Anteil des freien Siliziums und Aluminiums
4. Eisengehalt

Mal ganz abgesehen von der Formgebung:

Wieviel Grad kann Dein Brennofen und welche Brennprogramme kann er fahren?

Dies mal so als erste Hausaufgabe

Wenn Du dann die ersten Aufgaben mit Deinem Tonlieferanten geklärt hast, fängst Du an, Dir darüber Gedanken zu machen, wie Du den Ton porös bekommst.
Auch kein so leichtes Unterfangen, aber machbar!

Vielleicht mit Amoniumbicarbonat ????

OK !!!!

..... unser Ofen kann auch auch nicht so heiß

Gruss
Dietmar

Styroporkugeln ist die gängigste Antwort, sehr zur Freude des Brennofenbesitzers...

So kompliziert ist es aber gar nicht: Alles was bei 1300°C gasförmig wird, kommt schon mal in die engere Auswahl. Auch ohne Chemiestudium fällt mir da eine Menge Zeug ein.

Mit Chemiestudium wird es ohnehin irgendwann unübersichtlich, ich weiß, wovon ich rede....

Ah, das ist lustig, vor allem weil ich eine chemische Niete bin...

Was ist mit Magnesium, Calcium, Strontium? Gut, die Siedepunkte liegen ja nur ein paar hundert Grad auseinander, aber Calcium gefällt mir am Besten, das nehme ich!

eine chemische Niete bin

Das kannst Du aber laut sagen: Magnesium, Strontium und Calcium sind die sogenanten Kalkbildner, da ist in Anwesenheit von Sauerstoff nix mit sieden, die oxydieren selbstverständlich.
Außerdem greifst Du gerade vor, das ist erst die übernächste Aufgabe. Wie steuere ich den Gehalt der oberen Elemente und welchen Sinn macht das.

Übrigens etwas, worüber ich mir selbst noch nicht im Klaren bin. Es gibt immer mal Anzeichen, daß bei bestimmten Leuten die Steinkorallen nicht wachsen, besonders anfangs. Natürlich schreiben die NICHT hier rein, was sie sonst noch so alles in die Becken kippen und vor allem in welchen Mengen. Das muß noch nicht einmal bewußt sein, auch die Salzhersteller sind ja bemüht, den Calcium- und Magnesiumwert ihrer Premiumsalze möglichst hoch zu halten.
Etwas unschlüssig, am Gehalt der Kalkbildner in der Riffkeramik etwas zu ändern, bin ich mir deshalb, weil dieses Phänomen nicht bei allen Leuten auftritt, sondern vielleicht bei 10 oder maximal 20%. Das ist schon merkwürdig.
Immerhin besteht Riffgestein ja näherungsweise zu 100% aus den Oxiden der Kalkbildner. Deshalb war die ursprüngliche Idee ja auch, diesem Wert so nahe wie möglich zu kommen. Aber das ist ein anderes Thema...

Wir waren ja noch bei der Porösität. Also alles, was bei 1300°C VERBRENNT (Claudia!) und dabei einen Hohlraum hinterläßt, käme da in Frage. Das sollte auch für den Laien eine lösbare Aufgabe sein.
Also das Styropor hatten wir schon, abgesehen von der Verarbeitung ist das Ergebnis auch nicht so berauschend:
Wer genau hinsieht, erkennt schon, daß es mit der Porösität nicht weit her ist, die Hohlräume bleiben geschlossen.
Über das Aussehen kann man ja noch streiten, schön leicht ist es auf jeden Fall. Hier mal das Ergebnis eines früheren Mitbewerbers, ich habe da so einen kleinen Fundus, in dem ich solche Sachen, und natürlich auch meine eigenen kreativen Fehlschläge, aufbewahre.

Oh du Meister der porösen Keramik

wie wäre es bei 'VERBRENNEN' mit Sägemehl??

Sägemehl vielleicht nicht, aber irgendeine Form von Kohle? Ich hab echt keinen Plan, aber spannend ist es trotzdem *g*

sorry !!! gelöscht

@rr????

Lass Dich nicht verunsichern. Wenn Du Dir was töpfern willst und dieses vernünftig brennen kannst, mach es einfach. Viele Händler verwenden auch heute noch ordinäre Blumentöpfe um z.B. Anemonen o.ä. 'zwischenzulagern'. Meinst Du von denen hat jemand ein Massenspektralanalyse des verwendeten (Ton)Topfmaterials gemacht ?

Ein früherer Bekannter von mir hatte als Riffunterbau ordinäre Ziegelsteine verwendet - auch das ging über viele Jahre völlig problemlos.

Du solltest halt nicht ausschliesslich Ton sondern auch etwas LS mit einbringen und Dich darauf einstellen, das die Einfahrphase länger dauert und Du mit ähnlichen (Algen)Problemen zu kämpfen haben wirst wie bei Riffkeramik.

Riffunterbau ordinäre Ziegelsteine verwendet

Stephan, wir reden hier schon noch über Riffkeramik...

Ich habe mal ein Bild aus dem Internet geladen (keine Ahnung, wem das gehört), welches nicht meinem Verständnis einer Dekoration entspricht. Unter Dekoration verstehe ich schon etwas anderes.

Natürlich kann man eine schöne Dekoration aus Riffkeramik auch selber machen, ich habe damit kein Problem. Die Frage ist nur, wie stelle ich das an, damit meine Tiere nicht gefährdet sind und wie bekomme ich das vernünftig hin.

Nun, die Antwort hätte ich eigentlich schneller erwartet

Die ursprüngliche Frage war ob er sich was selber töpfern kann (er nannte das 'Riffkeramik'). Meine Anwort war : Ja, kann er - und zwar - sofern es sich um ordinären Töpferton handelt - problemlos. Und das ohne Physikstudium oder sonstige komplizierte Analysen. Es ist ein totes und -wenn richtig gebrannt -unschädliches Material. Genauso wie Blumentöpfe, Tonziegel zum Häuserbauen oder eben auch - wissenschaftlich intensiv analysierte und erforschte - 'echte' Riffkeramik (dessen Material allerdings genauso aus der Erde kommt ...)

Moin

DA muss ich dem Torsten mal recht geben.

Das obere Bild sieht auch nicht so schön aus

Gruß Jürgen

s ist ein totes und -wenn richtig gebrannt -unschädliches Material.

Stephan Du liest wohl noch nicht so lange hier im Forum was?

Da kannst Du aber Sachen finden.....

Ausprobieren kann man es natürlich immer, allerdings würde ich dann lieber kleinere Teile in bereits eingefahrene Becken geben.
Das machen wir hier übrigens genauso. Wir experimentieren ja auch noch ständig herum und bauen verschiedene Probeteile, die dann bei uns selbst oder guten Bekannten in die Becken wandern.

Generell ist man mit roten Tonen eher auf der sicheren Seite, bei weißen kann man schnell mal Kaolin erwischen, was einem die Lieferanten aber kaum sagen, wenn sie nicht wirklich groß sind.
Das ist nach meiner Erfahrung so ähnlich wie mit den Spurenelementen im Aquaristikmarkt. Oftmals sind zu viele Zwischenhändler beteiligt.

Jeder der letztendlich selbst an die Sache Hand anlegt, wird schnell merken, daß die Materialfrage noch das geringste Problem ist, sondern der Schwerpunkt eher auf den gestalterischen Fähigkeiten liegt. Jedenfalls wenn man ein halbwegs ästhetisches Empfinden hat.

Wie man an obigen Bildern unschwer erkennt, ist es eben doch nicht so leicht, eine Deko zu bauen, die auch wirklich wie ein Riff aussieht.
Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden!

@ Torsten

Ich 'lese' in diesem Forum schon seit es existiert (Benutzer 69) ... und Du ?

Nochmal :
Die Frage ob er sich selbst ne Deko aus Ton basteln kann ohne dass dies 'schädlich' ist.

Antwort : Ja kann er. Rest s.o.

Bzgl. seiner gestalterischen Kreativität fehlt uns glaube ich allen das enstprechende Hintergrundwissen.

Die Frage ging ja auch ums lesen ...

Ansonsten : Wenn man die 'Riffkeramik-Werbe-Postings' rausrechnet haben wir mind. Gleichstand ...

Wenn man die 'Riffkeramik-Werbe-Postings' rausrechnet dann steht hier gar nix mehr, ich hab´doch von sonst nix ´ne Ahnung

Ich biete vielleicht mal die einfachste Lösung an, bei der man sich voll und ganz auf die gestalterische Seite der Aufgabe konzentrieren kann.
Sowas fällt hier immer mal an und kostet wahrscheinlich weniger als selbst gekaufter Ton nebst ausgeliehenem Brennofen....