Halichoeres chrysus - Biochoeres chrysus nach dem Einsetzen: Lähmung der Schwanzflosse

  • Hallo,
    ich habe Fragen zum Einsetzen eines Halichoeres chrysus - Biochoeres ch.).


    Der Jungfisch wurde direkt bei Mrutzek abgeholt und erfreute sich dort bester Gesundheit.Transport im "Winterstyroporpack" über 30 Minuten. Anschliessend habe ich den Lippfisch an die die Dichte im Aquarium (bei 32ppt) über 30 Minuten angepasst. Mit dabei war auch eine Symbiosegrundel und ein Randi ( die sind sofort in das Riff abgedüst und Verhalten sich normal.


    1. Frage:
    Nach dem Einsetzen verschwand der Lippfisch zunächst im Bodengrund und tauchte einen Tag später wie folgt wieder auf: :loudly_crying_face:


    Der kleine Lippfisch hat eine Art S-Form angenommen und kann die Schwanzflosse nicht korrekt bewegen, kommt auch nicht richtig in die Horizontale. Frostfutter wird angenommen. Hin und wieder macht er schlapp und legt sich auf den Sand. Die Atemfrequenz erscheint normal, Färbung ist normal, Flossen sind äußerlich intakt. Der Zustand hält nun schon 4 Tage an.
    Sollte man den Lippfisch "opfern" und aus dem Becken nehmen oder abwarten ? Wer hat ähnliche Erfahrungen und weiß was da nicht stimmt ?


    2. Frage:
    Der "alte" Lippfisch cirka 1 1/2 Jahre, war vor dem Einsetzen der o.g. Kleinen "freundlich" zugewandt und ein Weibchen. Binnen 2 Tage hat er eine Kopfzeichnung bekommen und ist sehr aggressiv. So bald man sich dem Becken nähert schlägt er mit der Schwanzflosse um sich. Die anderen Fische im Becken lässt er in Ruhe. Der Junglippfisch wird umschwommen, aber nicht angegriffen.
    Wird sich dieses Verhalten wieder abstellen ? Wer hat damit Erfahrung ?


    Bin mal auf eure Meinung / Erfahrungen gespannt.
    Vielen Dank

  • Hallo (Name zum Ansprechen wäre nicht schlecht),


    zur Frage 1 kann ich sagen, dass es im Forum bereits mehrere Fälle von Wirbelsäulenverkrümmungen bei Lippfischen gegeben hat. Auch die beschrieben S-Form ist mir bekannt. Der Fisch schwimmt wie gelähmt und diese Verkrümmung hält meistens längere Zeit an. In manchen Fällen hat sie sich abgeschwächt bzw. ist ganz verschwunden. In manchen Fällen musste der Fisch aber auch erlöst werden.


    Die Ursachen sind noch nicht ganz klar, die Symptome tauchen aber immer nur bei Lippfischen auf.


    Nun verstecken sich Lippfische häufig im Bodengrund und könnten sich irgendwo in der Einrichtung einklemmen und verletzen. In seltenen Fällen lag es an der Jagd mit dem Kescher, wo der Fisch in den Sand geflüchtet ist und dann an der Aquarienscheibe fixiert wurde und dadurch eine Wirbelsäulenschädigung erlitten hat. Da Du den Fisch aber gesund eingesetzt hast, scheidet der letzte Grund schon mal aus. Ich würde noch etwas abwarten, ob sich der Fisch wieder regeneriert.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Vielen Dank für die Auskunft.


    Der kleine Lippfisch paddelt mit den Bauchflossen, die Funktion der Schwanzflosse ist bisher nicht wieder gekommen. Hunger hat er immer und die "Verdauung" funktioniert ebenfalls.
    Ich vermute das er auch Probleme mit der Steuerung seiner Schwimmblase hat, denn das Tier gelangt nur
    schwer in die Horizontale. Er muß auch oft Pause machen und sitzt/liegt dann auf dem Sandgrund.
    Leider kommt er von seiner Schwimmleistung nicht sehr weit und kann dem älteren Lippfisch gar nicht folgen.


    Interessant finde ich das dieses S-Phänomen bekannt ist, aber wenig beschrieben wird.


    Ich stelle mir aber die ethische Frage, ob ich den Fisch so im Becken belassen sollte, er wird von
    den anderen Fischen akzeptiert und nicht angegriffen. Allerdings tut er mir persönlich sehr leid und
    ich schwanke in der Hoffung das er es packt oder das ich ihn doch lieber einschläfere.


    Übrings ist das Männchen jetzt wieder ein Weibchen und hat die Kopfzeichnung wieder verloren....
    Gruß
    Andre

  • klingt leider nicht sehr gut, nichts desto trotz würde ich ihm mindestens noch ein paar tage geben..


    tiere haben manchmal ja doch ein sehr gutes regnerationsvermögen..

    Viele Grüße,
    Lars

    Einmal editiert, zuletzt von thelars ()

  • Heute morgen ging garnichts mehr, der kleine Lippfisch lag auf der Seite, ich habe ihn aus dem
    Becken genommen und mit einer Überdosis eines Betäubungsmittel eingeschläfert.


    Vielen Dank für eure Beträge.
    Gruß
    Andre

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