Salzgehalt zu hoch - Was passiert?

  • Hallo Leute,
    kann mir mal jemand sagen ob es "typische" Symptome im Meerwasserbecken gibt, wenn der Salzgehalt zu hoch ist? Gibt es etwa bestimmte Algen oder sonstige Plagen, die sich dann ausbreiten? Wie reagieren Fische und Weichtiere? Häuten sich dadurch vielleicht Garnelen häufiger oder sowas?

  • Ich schätze, dass die Tiere durch das erhöhte osmotische Potential Wasser verlieren und deswegen japsend und phlegmatisch im Becken liegen, die Anemonen vermehrt Schleim produzieren und Krebstiere bei der Häutung eingehen würden.
    Warum fragst du? Zeigen deine Tiere abnormes Verhalten?

  • Also ich habe mein Becken seid 6 Monaten. Seid 3 Monaten ist Besatz drin. Lief bis jetzt alles ziemlich gut. In den letzten Tagen fing es dann an: Rote Plattwürmer (Tubidingsda oder wie die heißen), Heftiger Belag auf den Scheiben (noch nicht identifiziert). Fische wirken sehr ängstlich, bzw. zeigen anderes Schwimmverhalten als sonst und fressen nicht so viel wie vorher.
    Wasserwerte waren bei mir alle ok. AQ-Mann hat nochmal gemessen und sagt ist auch alles ok. Einziges Manko: Salinität. Liegt nach meiner Messung bei 1,024. Der AQ-Mann hat ein Optischesmessteil verwendet und sagt es wären 1,028-1,029 was natürlich viel zu hoch ist. Möglicherweise ist mein Aerometer nicht das besste, war auch ziemlich billig (was ja nicht unbedingt was heißen sollte)


    Habe kein Ahnung woher dieser komische Salzgehalt kommen kann. Habe immer mit Leitungswasser verdunstetes Wasser nachgefüllt. Täglich etwa 1l. Wasserwechsel auch mit Leitungswasser. Komme aus dem Raum Essen. Hier ist die Wasserqualität eigentlich top.


    Ich reduziere jetzt Tag für Tag den Salzgehalt durch Teilwechsel mit Osmosewasser.


    Kann es sein, dass ich durch das Leitungswasser permanent Salze ins Wasser bringe, auch wenn es nur ganz wenig ist? Das würde ja dann erklären warum es immer mehr Salz wird:


    Leitungswasser in dem ganz ganz wenig Salz entahlten ist kommt rein, aber beim Verdunsten bleibt es ja drin.


    Gruß,
    Moritz

  • Moin Kubanskusu!


    Die Geschichte kommt mir seeehr bekannt vor. Mir ist Selbiges passiert.
    Ich habe mein Becken penibel aufgesalzen , bis mir mein Araeometer eine Salzdichte von 1.023 anzeigte. Nach der Einfahrphase ließ ich meine Wasserwerte vom Aquaristikfachverkäufer gegenmessen. Alles OK, bis auf die Salzdichte. 1,029 :loudly_crying_face: .
    Auch er mass mit einem Refraktometer. Auf seinem Anraten kaufte ich mir auch so ein Gerät. Araeometer sind zu ungenau, sagte er.
    Lange Rede, kurzer Sinn, er hat Blödsinn gemessen.


    Dieses optische Messteil (Refraktometer) hat zwei Skalen. Links wird die spezifische! Dichte angezeigt und rechts die Salinität. Und nur Rechts ist für uns wichtig. Bei korrekter Salzung wird auf der rechten Seite! eine Salinität vom 34 bis 35 Promille angezeigt. Auf der linken Seite wird dann eine spezifische! Dichte von knapp 1,029 angezeigt.


    Also, ich bin mir ziemlich sicher, dass dein AQ-Mann mit dem Refraktometer genauso überfordert war wie meiner.
    Hör erst einmal auf den Salzgehalt zu reduzieren, leih (oder kauf dir eins, sind schon gut diese Dinger) ein Refraktometer und mess selber.


    Gruß
    Frank

  • HI


    Persönlich halte ich eine ordentlich große Spindel (z.B. die von Tropic) immer noch für das beste Meßgerät, denn diese Teile sind einmal ordentlich ab Werk kalibiert und wenn sie nicht kaputt gehen, dann sind die genau bis ans Ende ihrer Tage. Diese Küvetten mit Anzeiger sind totaler Mist, denn der Plastik Arm verzieht sich langsam oder gibt Weichmacher ab, keine Ahnung, auf jeden Fall werden diese Teile mit der Zeit immer ungenauer. Wenn Du so ein teil hast, dann hast Du evtl. über die Zeit bei jedem Wasserwechsel etwas mehr Salz reingehauen.
    Die von Dir beschriebenen Symptome klingen für mich nicht nach zu viel Salz. Bei 1.029 sollten die Fische eigentlich noch keine großen Symptome zeigen, allerdings löst sich bei höherem Salzgehalt weniger Sauerstoff im Wasser. Atmen die Fische auch schneller? Bei mir konnte ich bei einer Übersalzung beobachten wie die Korallen braun wurden, schon nach dem ersten Eimer Süßwasser kam die Farbe wieder, war echt extrem.
    Ich kann Dir nicht zum Refrak raten, sondern zu einer großen Spindel, aber egal was Du Dir zulegst, mess den Salzgehalt noch mal nach und am besten auch noch mal alle anderen Wasserwerte, und entscheide dann was zu tun ist. Nichts ist schlimmer als bei Problemen im Becken durch eine Fehldiagnose falsche "Rettungsaktionen" einzuleiten.


    Grüße


    Jens

    Von all den Dingen, die ich in meinem Leben bisher verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten (Ozzy Osbourne)

  • Hallo,


    auch wenns für die, die hier regelmäßig lesen sicherlich langsam langweilig wird,
    muss ich es nochmal wiederholen:


    Bei Refraktometern NIEMALS DEN DICHTEWERT VERWENDEN, sondern immer nur den Salinitätswert !!!
    Der dort üblicherweise verwendete Dichtewert gibt eine relative Dichte an, die sich von der in Deutschland
    verwendeten und international genormten absoluten Dichte unterscheidet.


    Der Salinitätswert ist der richtige Wert, mit der Einschränkung, dass er bei vielen Refraks 1 zu viel anzeigt,
    zB 36 statt 35.


    Gruß Armin

    Gruß Armin

  • Jaja, so kanns auch gehen :


    Ich hatte zu wenig Salzgehalt ... 1,018 wegen Falschmessung ..
    Refraktometer gekauft und Salinität richtig eingestellt ( über 2 Wochen verteilt ) ...


    jetzt stimt die Salinität und die Fische haben Püncktchen ... was lese ich zur Bekämpfung :


    Unter anderem Dichte auf 1.018 runtersetzen :loudly_crying_face:


    Immer nach dem Motto:
    Wer misst, misst Mist,
    wer mehr misst, misst mehr Mist :grinning_squinting_face:


    Konrad

  • Ich krieg die Kotz....
    Ich habe vorhin im AQ-Laden nochmals die Dichte messen lassen, nachdem ich mit Osmosewasser nachgefüllt habe. Ergebnis: 1,027. Immerhin schon ein bisschen weniger.
    Damit ch für eine genaue Messung nicht immer in den Laden muss habe ich mir direkt ein neues Aräometer gekauft (große Spindel von Tropic Marin). Zu Hause probiere ich das Teil natürlich sofort aus. Ergebnis: 1,0228. Das ist ja nun fast die vollkommen andere Salzrichtung. Nach meiner Messung ist ja schon fast zu wenig drin. Messtemperatur war 26°C.
    Ich habe vorhin im Laden angerufen die mir gesagt haben, ich solle auf jeden Fall dem im Laden gemessenen Wert mit dem Refraktometer trauen. Ha! Ich fahre da Morgen nochmal vorbei und dann sollen die eine Probe aus einem ihrer Becken nehmen und selber vergleichen: Die Tropic Marin Spindel und ihr tolles Refraktometer.

    Einmal editiert, zuletzt von Kubanskusu ()

  • Hallo,


    hast Du die erhaltenen Antworten nicht gelesen? :winking_face_with_tongue: :winking_face_with_tongue: :winking_face_with_tongue:


    Die Dichte die ein Refraktometer anzeigt ist nicht die gleiche Dichte die ein
    Aräometer anzeigt.
    Somit kannst Du die beiden Dichte-Werte auch nicht miteinander vergleichen


    Du solltest Dich also entscheiden, ob Du die Dichte messen willst - Aräometer
    oder
    die Salinität - Refraktimeter



    Gruß
    Steffi

  • Doch doch gelesen ja, aber ich glaube ich bringe da was durcheinander:


    So wie ich das verstanden habe liefert ein Refraktometer zwei Messwerte, Dichte (in g/cm^3) und die Salinität (in psu). (Wobei man sich nur an den psu-Wert halten sollte)


    Das Spindelaräometer misst dagegen nur die Dichte, richtig?


    Der Aqua-Mann misst mit Refraktometer die Dchte: 1,028. Er nennt mir keinen Salinitätswert. Ich gehe erstmaldavon aus, dass mit seiner Messung richtig liegt (aber offensichtlich nicht, wie mir Armin erklärt hat)


    Ich messe selber mit genannten präzisions-Aräometer, Ergebnis: 1,023.


    Ich vertraue dem Präzisionsaräometer, gerade nachdem was mir Armin erklärt hat. Außerdem ergibt die Messung mit einem kleinen billigen Spindelaräometer einen ähnlichen Wert wie mit dem Großen.


    Ich möchte eigentlich nur dem AQ-Mann zeigen das Refraktometer und Aräometer verschiedene Werte anzeigen und er offensichtlich das angezeigte Ergebnis im Refraktometer falsch interpretiert hat (wobei er das telefonisch in Frage gestellt hat und bei der Meinung bleibt, das sein mit dem Refraktometer gemessener Dichte-Wert der richtige ist.)


    Ist das jetztz richtig: Kann ich mich auf den Dichtewert den ich mit der Spindel gemessen habe verlassen? Habe ich zur Zeit wirklich eine Dichte von 1,023 und ist das bei 25,5°C Wassertemperatur ok, oder zuwenig?


    Grüße,
    Moritz

  • Zitat

    Original von Kubanskusu
    Ist das jetztz richtig: Kann ich mich auf den Dichtewert den ich mit der Spindel gemessen habe verlassen? Habe ich zur Zeit wirklich eine Dichte von 1,023 und ist das bei 25,5°C Wassertemperatur ok, oder zuwenig?


    hi moritz,


    seit 40 jahren messe ich mit ner spindel.


    mehr möchte ich zu den ganzen, immer wieder aufgeworfenen dichte/salinitätsverwirrungen nicht ausführen.


    die temperatur hat mich bei den messungen nie interessiert.


    es wird heutzutage zuviel aufhebens um nichts gemacht.


    ächts.....


    :grinning_squinting_face:

  • ja, jetzt hast du`s verstanden!
    Klär Deinen AQ-Mann mal richtig auf :face_with_tongue:


    Viel Glück mit Deinem Becken


    Steffi

  • Na ja das mit dem Aräometer ist mir jetzt schon wieder fast egal... was mich eigentlich nervt, ist das ich einen vollkommen unnötigen Teilwasserwechsel mit Osmosewasser gemacht habe (habe keine Osmoseanlage zu Hause, d.h. unnötige Schlepperei von 20l Wasser!). Hoffentlich werde ich zumindest mit einem Rückgang meiner Algen belohnt... Vielen Danke trotzdem für Eure Hilfe



    Gruß,
    Morotz

  • ... na bei deinen Kieselalgen ist Osmosewasser sicher kein Fehler. Dein Leitungswasser hat wohl genug Silikat drin!


    Refrac und Dichte damit gemessen von deinem Händler? Frage DEN doch mal WAS an der Dichteanzeige d 20/20 bedeutet!!!



    Gruss Sven

  • Zitat

    Original von Kubanskusu
    So wie ich das verstanden habe liefert ein Refraktometer zwei Messwerte, Dichte (in g/cm^3) und die Salinität (in psu). (Wobei man sich nur an den psu-Wert halten sollte)


    Salinität Ja
    Dichte Nein!


    Ein Refrak zeigt Dir die "relative Dichte" und die ist einheitenlos
    "relative Dichte" ist ungleich der normalen "Dichte" die in g/cm³ gemessen wird. Der Wert ist auch anders !


    Die Empfehlung das man sich bei Refraks nur an den psu Wert halten sollte ist genau deswegen goldrichtig, da man die Sache mit Dichte/rel.Dichte ansonsten verstehen muss und es dazu sehr sehr häufig Missverständnisse gibt.
    Wenn's Dich selbst genauer interessiert oder Du es Deinem Händler erklären möchtest guck mal in meine Wasserparameter FAQ Kapitel 1.6 - 1.8


    Vergleich der Werte die mit
    a) Refrak
    b) Aräometer (Spindel)
    gemessen wurden sind deswegen praktsich nur mit Rechenprogrammen (z.B ACalc) möglich.



    Zitat

    Original von Kubanskusu
    Ist das jetztz richtig: Kann ich mich auf den Dichtewert den ich mit der Spindel gemessen habe verlassen? Habe ich zur Zeit wirklich eine Dichte von 1,023 und ist das bei 25,5°C Wassertemperatur ok, oder zuwenig?


    -> Ja, kannst und solltest Du. 1,023 bei 25,5°C mit der großen TM-Spindel gemessen sehe ich als optimal an.
    Dein Händler hat wohl nur ein "Teilwissen" :smiling_face_with_sunglasses:


    lG Martin

  • Hi


    ich denke nach wie vor, daß in einem gewissen Rahmen, die Dichte keine Rolle spielt.
    Man sollte dann allerdings IMMER mit dieser Messmethode messen, also immer Spindel oder Refrak und IMMER mit dem gleichen Gerät.


    Große Probleme gibts m.M. nach nur bei ner kurzfristigen Verschiebung der Werte. Das mögen unsere Tierchen nicht wirklich.

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