Beiträge von carl

    H(a)i!
    Julian Sprung empfiehlt Düngetabletten für den Boden für seine Seegraswiesen. Ins Wasser würde ich es nicht tun. Am Besten bekommt man in den meisten Gegenden Nitrat und Phosphat in sein Becken, wenn mann Leitungswasser nachfüllt. Der Meersalat zeigt bei mir ein Jahreszeitlich zyklisches Wachstum. Soll heißen, er kommt verstärkt über den Winter und verschwindet dann über den Sommer wieder fast ganz. Auch scheint er sehr viel Licht zu benötigen. Anbei ein Bild aus Paphos/Zypern.

    H(a)i!
    Rechts am Stein die "großen" Kringel sind Wurmschnecken. Sie werfen ein Schleimnetz in dem sich Partikel verfangen. Danach wir das ganze Netz mitsamt der Partikel verspeißt.


    Die Kringel auf der Scheibe sind "Posthörnchen" Röhrenwürmer.


    Bei den beiden Anemonen handelt es sich um Mittelmeerglasrosen Aiptasia mutabilis. Für ein Mittelmeerbecken durchaus geeignet. Auf jeden Fall etwas füttern. Am Bild eins ist es die Tiefwaserform. Bei Bild zwei wird sich das noch entscheiden ob Tief- oder Seichtwasserform.


    Den Wurm kann ich nicht identifizieren. Habe aber selbst ähnliches.

    H(a)i!


    Zitat


    3. Reicht das Licht?


    Da alle Algen verschwunden sind vermutlich nicht! Welche Algen im Aquarium überleben ist schwer vorraussagbar. Manche erscheine auch zyklisch im Jahreslauf und verschwinden danach wieder fast ganz. Ist bei mir mit Meersalat zum Beispiel so.


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    Diese "Kalkkringel" wachsen neben einem Algenbelag auch an der Frontscheibe.


    Die Kringel sind, wenn sie einen kleine Fächer haben, der mit einer Lupe gut zu sehen ist, tatsächlich kleine Kalkröhrenwürmer, Posthörnchen genannt. Es gibt links- und rechtsdrehene, das ist für die Bestimmung wichtig. Sie lieben im allgemeinen schattige und leicht umströmte Stellen.


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    - 2 die aussehen wie Anemonen, etwa 4ct groß, weiß, eine ist jetzt im dukeln zusammgengezogen und die "Arme" sehen gelb aus


    Sehen die Tentakel eher wie Fäden aus in weiß, gelb oder rosa und ist der Körper des Tieres unsichtbar oder sieht man einen Körper? Photos wären nett.


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    wenige kleine Tierchen von der Größe Frischgeschlüpfter Artemien-Nauplien oder kleiner


    Diverses Plankton, mehr kann man dazu kaum sagen.

    Zitat


    2. Muss ich Füttern?


    Schwer zu sagen. Eher nicht. Bei einem so kleinen Becken mit nahezu keinen Verbrauchern kippt sonst das Wasser sehr schnell. Probehalber ein oder zwei Stück 5mm große Stücke gefriegegtrockneten Krill versuchen und schauen was passiert. Wenn es sich um kleine Anemonen handeln sollte diese ebenfalls mit ein paar Stücken Krill versorgen.

    H(a)i!
    Sind doch schöne Tiere, diese Feuerwürmer :grinning_squinting_face: . Nein, bitte nicht gleich hauen. Ich weiß schon, sie können einen imensen Schaden anrichten. Ich würde versuchen ihn mit zwei halbierten PET-Flachen herauszufangen. Eventuell zur Sicherheit dazu noch Neoprenhandschuhe für Taucher anziehen. Auf gar keinen Fall anfassen! Der Name sagt alles! :loudly_crying_face:


    Bild eins: Feuerwurm (Hermodice carunculata) aus Paphos (Zypern). Mann kann den Feuerwurm eindeutig an seinen organgeroten Organ auf der Stirn identifizieren. Es gibt neben der roten auch eine grüne Farbvariante und alle Abstufungen dazwischen.

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    Original von Torto
    Paelemon elegans, eine Garnele aus der Nordsee und dem Mittelmeer ist bekannt dafür Cyanos zu fressen. Die Mittelmeertiere halten sich auch sehr gut im Aquarium und vermehren sich dort sogar!
    Torto


    Ich habe einige Felsengarnelen (Paelemon elegans) in meinen Mittelmeerbecken. Allerdings konnte ich nie beobachten, dass sie Cyanobakterien fressen als ich diese Zeitweise im Becken hatte. Sehr bewährt haben sich allerdings die auf Bild eins gezeigten Schnecken. Ich habe keine Ahnung um welche Art es sich dabei handelt. Sie eigenen sich auf jeden Fall deutlich besser als Turboschnecken (Osilinus turbinatus) von Bilde zwei, da sie gegegenüber diesen nie aus dem Aquarium steigen.


    Über die Ausdauer in einem tropischen Becken kann ich leider nicht sagen. In meinen Mittelmeerbecken (zur Zeit 16 Grad C) halten sie sich aber schon seit 2 1/2 Jahren.


    Auch diverse Napfschnecken aus dem Mittelmeer fressen meiner Beobachtung nach Cyanobakterien und Kieselalgen. Ihre Eingewöhnung ist allerdings schwierig. Am Besten versucht man sie nicht mit Gewalt von den Felsen zu lösen sondern bringt sie mit einem Substratstein ein. Ich vermute, dass sie andern Falls innere Verletzungen davontragen. Sind sie einmal eingewöhnt halten sie sich aber mehrere Jahre.


    Keine dieser Schnecke putzt jedoch den Bodengrund! Nur Steine und die Scheiben werden abgeweidet!


    Bild eins: Gehäuseschnecken aus Triest
    Bild zwei: Osilinus turbinatus aus Triest

    H(a)i!
    Bild eins zeigt die Glasrose (Aiptasia mutabilis) und den Incognito Schleimfisch (Parablenius incognitus) aus Paphos (Zypern). Mittelmeerglasrosen und Incognito Schleimfische sind in Paphos (Zypern) und Triest (Italien) recht häufig wobei auf Zypern vor allem die Seichtwasserform der Glasrose und in Triest die Tiefwasserform vorkommt.


    Bild zwei zeigt ein Jungtier der Mittelmeerglasrose aus meinen Aquarium. Ist ein Ableger :ylol aus Triest.


    Auf Wunsch kann ich noch weiter Bilder von Aiptasia mutabilis in verschidenen Größen und Formen/Farben einstellen. Die Aufnahmen wären teils aus der Natur und teils aus dem Aquarium. Sie haben nur leider das falsche Format (800x600 99KB) und ich müsste sie noch weiter herunterrechnen.

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    Original von Sampei82
    Ja genau, so bin ich mit meinem Becken umgezogen. D


    Habe dann (nur) 50l Wasser gewechselt und gehofft das es besser wird. Brachte nicht viel da nach fünf Tagen alle größeren Fische über Nacht starben. Es haben nur die kleinsten Schleimfische überlebt. Habe dann das halbe Becken (also 100l) entleer und festgestellt wie das alles stank. Nochmals 50l Wasser aufgefüllt, nach 7 Tagen waren alle Lebewesen tot.
    Sodas ich alles ausgeräumt habe und die Steine stehen jetzt im Garten als Deko.


    Klingt sehr danach, dass im Bodengrund zu viele Fäulnisstoffe waren. Ich selbst bin am Überlegen wie ich am Besten eines meiner drei Becken vergrößern könnte und verschiebe es von einem Tag auf den anderen. Meine Überlegung war um nicht die selbe Miesere zu erleben, dass alte Becken in das neue zu stellen und danach die Seitenwände aufzuschneiden.


    Zitat


    So jetzt hätte ich da noch eine Frage und zwar kann ich diese Steine, die zuvor im Becken waren, in mein neues Becken legen oder könnte es sein das sie zu stark belastet sind?


    Sollte ich die Steine abkochen, waschen oder ganz die Finger davon lassen?
    Wollte diese als Fundament der lebenden Steine verwenden.


    Schwer zu sagen. Wie gut ist den die Qualität der alten Steine? Ich meine damit ob sie sehr porös sind, dass es sich lohnen würde? Wenn ja, kannst Du sie abkochen und in das neue Becken einbringen und danach den Abschäumer anwerfen. Wenn er dann nach ein paar Tagen zu viel Dreck spuckt, können sie ja immer noch im Garten lagern.

    H(a)i!
    Komme erst jetzt dazu mich zu melden. Ich kann mir fast nicht vorstellen, dass die Temperaturerhöhung für die Katastrophe verantwortlich war. Wie hast Du das Becken übersiedelt? Ausgeräumt und neu aufgestellt? Dann waren vielleicht zu viele Fäulnisstoffe im Bodengrund. Nur nicht den Kopf hängen lassen :thup .

    H(a)i!
    Will nicht unbedingt das Wort Lexikon im Name haben. Ich weiß zwar, dass es im Deutschen auch die Bedeutung in Richtung Enzyklopädie hat, im griechischen aber Wörterbuch bedeutet. Enzyklopädie ist aber vom Name her total unhandlich selbst dann, wenn ich vom Umlaut absehe.

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    Original von Martin Sebald


    Klasse Projekt! :smiling_face:


    An Eurer Stelle wuerd ich ne einfacherere URL ins Leben rufen, am besten ne eigene Domain. Fuer wiederkommende Besucher laesst es sich einfacher tippen und v.a. merken (seine Bookmarks hat man auch nicht ueberall dabei) und ausserdem wird o.g. URL aufgrund ihres Aufbaus es nie hoch in den Treffern bei Google schaffen.


    Bin schon lange am Grübeln über einen passenden Namen für die Domain. Nur ist alles schon weg was mir in den Sinn kam oder liegt verdammt nahe an einer etwaigen Markenrechtsverletzung, deshalb wird noch gegrübelt. Vorschläge werden auch gerne angenommen. Eine Variante die mir durch den Kopf geht ist "to kaíki" = das Fischerboot auf griechisch (sprich to ka-íki).

    Zitat

    Original von Harold Weiss
    Hallo!


    Nach langer Vorarbeit haben wir uns entschlossen, das Rohprodukt von Die Meere Europas - Flora und Fauna online zu stellen. Wie man leicht feststellen kann, befindet das Werk noch in den Anfängen - fertig wird eine Arbeit dieses Umfangs ohnehin nie. Etwas Ähnliches gibt es - zumindestens im deutschsprachigen Raum - bis jetzt noch nicht.


    Harold


    Vielleicht noch eine Anmerkung von mir dazu. Das hier im Aufbau befindliche Nachschlagewerk ist sozusagen die Version 1.0 . Eine Version 2.0 ist in Planung und verwendet die Wikipedia Software. Ich habe bereits mehr als 80 Tiere bei denen die Bestimmung "sicher" sein sollte und ich eigene Bilder zur Verfügung habe eingeschlichtet. Allerdings ist noch eine ganze Menge Blindtext vorhanden und kein Text zu den Tieren. Leider hat das Projekt am 16.8., als ich mit Harold Weiss in Triest war, einen Rückschlag erlitten. Habe meine Kamera am Kai liegengelassen mit all den schönen neune Photos und es 1 1/2 Stunden lang nicht gemerkt. Danach war sie weg .......... !


    Wie und wo die Veröffentlichung erfolgen wird ist aber noch nicht abschließend geklärt. Auch finde ich, dass noch einmal so viele Tiere hinein sollte als bereits drinnen sind, für den Start.


    Hauptproblem war nun eine neue Kamera zu kaufen, die nicht zu teuer ist und trotzdem etwas taugt. Das Modell, das ich hatte, ist leider nicht mehr lieferbar. Habe mich nun für eine Canon G9 entschieden und vom 17. 11. bis zum 1. 12. 2007 bin ich wieder auf Zypern.


    Was da ist kann untern http://80.109.231.188/wiki angesehen werden. Links unterhalb des Eintrages "Hauptseite" den Eintrag "MiniMotu Portal" wählen. Der Rest sollte selbsterklärend sein. Das Editieren ist für die Allgemeinheit gesperrt.


    Ich will möglichst keine Bilder mit fremden Copyright für den Anfang haben um zum Beispiel auch eine Offline Variante für PDAs oder Smartphones anbieten zu können. Auch ein Verkauf der Bilder an Zeitschriften ist angedacht.


    Im Österreichischen Forum, wo sich das von Harald angekündigte Nachschlagewerk befindet, gibt es in der Rubrik Mittelmeer eine ganze Menge Bilder von diversen Mittelmeertieren unter meinen Namen, die sich alle auch im Nachschlagewerk Version 2, plus etlicher zusätzlicher, wiederfinden.

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    Original von claus.aus.kamen
    Trotz der vor einigen Wochen gutgemeinten Hinweise überleben bei mir Seeigel nicht! Schon nach 2 Tagen lassen einige die Stacheln hängen. Salat wird garnicht angerührt (er schwimmt übrigens!). Was mache ich falsch? Ich entnehme sie vorsichtig, setze sie allein in frisches Wasser (Transport über ca. eine Stunde allein in ca. 2,5 L Wasser, also noch vor Ort!)


    Ich habe selbst einige Steinseeigel seit über 1 1/2 Jahren. Diese werden von mir nicht extra gefüttert und wachsen langsam aber stetig. Das Einzige, das ich mir vorstellen kann ist, dass sie den Kontakt mit der Luft beim Umsetzen übel genommen haben. Seeigel sollten wie auch Seesterne möglichst nie mit Luft in Berührung kommen, da bei diesen Tiergattungen diese in das Blutgefähßsystem eindringen kann und die Tiere dann durch eine Embolie ersticken. Einige wenige Arten, die in der Brandungszone leben, haben allerdings einen Mechanismus entwickelt, der ihnen erlaubt, die eingedrungene Luft wieder los zu werden.

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    Seeanemonen und Aktinien haben sich problemlos über mehrere Tage vorher mit täglichem Wasserwechsel gehalten. Hat jemand Erfahrungen mit besonderem Fein- oder Grobfutter?


    Meine bekommen zusätzlich ca. alle 14 Tage ein kleines Stück Krebsfleisch zusätzlich zum Futter, das sie sich selbst fangen. Lieber mehrere sehr kleine Stücke reichen als ein großes damit es auch ganz verdaut werden kann.


    Zitat


    Kleine Meerjunker (ca. 8 cm) haben den Transport (14 Stunden im Auto) überlebt, große (ca. 12 cm) waren vor Ort schon über Nacht tot (5 L Wasser, Temperatur ca. 20 °C). Erfahrungen?


    Das ist leider so. Auch 15l hätten vermutlich nicht gereicht. Als Faustregel kann man vielleicht sagen: Alles was an Fischen größer ist als 4cm braucht eine Luftpumpe.

    H(a)i!
    Habe einmal kurz in einigen Büchern nachgeschlagen:


      Debelius: Fischführer Mittelmeer und Atlantik
      Patzner/Moosleitner: (den Spezialisten für Schleimfische an der Universität Salzburg)
      Bergbauer/Humberg: Was lebt im Mittelmeer?
      Ruppert Riedl: Fauna und Flora der Adria


    Mehr Bücher habe ich jetzt nicht im Bureau, der Rest ist im Ferienhaus. "fishbase.org" und alle oben angeführten verwenden die von mir genannten Bezeichnungen für P. gattorugine. Auch im Englischen wird der P. zvonimiri als "Staghorn Blenny" bezeichnet. fishbase.org führt ihn unter Hirsch-Schleimfisch. Der P. gattorugine heißt "Tompot Blenny". Allerdings die Holländer nenne P. gattorugine "Gehoornde slijmvis" laut fishbase.org.


    Aber wie schon bei den Schild- und Scheibenbäuchen es ein Krux gab, ist scheinbar diesmal hier im Farbatlas Mittelmeerfauna von Helmut Göthel eine Verwirrung eingetreten.

    Zitat

    Original von Martin Hi.
    moin carl und danke für das einfügen hier!
    konnte die hier nicht einfügen. waren die zu groß?


    Ja, die Bilder waren zu groß.

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    ich glaube, du hast die ersten beiden bilder vertauscht. das erste bild zeigt doch den geweihschleimfisch und umgekehrt, oder?


    Nein, ich habe die Bilder nicht vertauscht.

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    beim letzten bild bin ich mir ziehmlich sicher, dass es sich nicht um ein weibchen der zwergspitzkopfschleimfische handelt, da ich alle diese fische sehr häufig unter wasser beobachtet habe. die weibchen sehen meiner meinung nach genau so aus wie die männchen, nur ca 1,5-2 cm kleiner. sonst sieht man äußerlich keine unterschiede. die dominanten männchen sind etwas ferbkräftiger wie auf meinem bild, wo man ein drohendes männchen sieht.


    Dann ist es sicher ein Männchen von Tripterygion triperonotus in der nicht Laich- und Dominantfärbung.

    Zitat

    Original von fisker
    Gibt es eigentlich eine Literatur- oder sonstige Quelle mit Infos zur Haltung von Mittelmeer-Schleimfischen ?


    H(a)i!
    Es gibt einige wissenschaftliche Abhandlungen zu gelungen Nachzuchten von Schleimfischen. Grundsätzlich aber gibt es so gut wie keine Literatur zu Haltung und Pflege von Mittelmeertieren. Es gibt einiges an Literatur zur Bestimmung aber eben nicht zur Pflege.

    H(a)i!
    Ist ein Felseneinsiedler wie schon geschrieben. Allerdings prügeln sie sich bei mit durchaus ziemlich heftig und das ist auch im Meer zu beobachten wie man auch auf meinen beigefügten Bild sehen kann.


    Zu deinen Bildern:
    Bild Cimg7401, Cimg7407 männlicher Tripterygion melanurus (Zwergspitzkof-Schleimfisch). Bild Cimg7128 vermutlich das Weibchen dazu.
    Bild Cimg7089 Parablenius gattorugine (Gestreifter Schleimfisch).
    Bild Cimg7073 Marthasterias glacialis (Eissestern)
    Bild Cimg7084 vermutlich Parablenius zvonimiri (Geweih-Schleimfisch)


    Der Oktopus sollte klar sein :thup !

    Zitat

    Original von Martin Hi.
    wie kriegst du denn immer das wasser von italien nach österreich?
    lag ich mit meiner rechnung richtig? hab das noch nie vorher gemacht...
    martin


    Von mir ist es nicht all zu weit bis ans Meer. Nur maximal 2h Stunden Autofahrt und ca. 200 km. Das ist jedesmal ein schöner Ausflug und dann wird geschnorchelt und Wasser in Kanistern gebunkert.

    H(a)i!
    Die Aquarien stehen in meinem Büro. Da sich dort über das Wochenende aber niemand aufhält und ich (noch) keine Nachfüllautomatik habe, verdunsten in diesem Zeitraum ziemlich konstant 5l Wasser. Damit steigt natürlich der Salzgehalt an. Verwende übrigens zum Großteil "echtes" Meerwasser aus der Gegend von Triest für meine drei Becken.

    H(a)i!
    Salinität im Mittelmeer im Bereich des Oberflächenwassers (ca. 0,5m bis 1m) soweit von mir überprüft:



      Obere Adria ohne den Bereich der Lagunen zwischen Monfalcone und Ravenna: 38 Promille - 39 Promille.
      Obere Adria bis mittlere Adria südlich von Ravenna bis etwas nach Ancona 37,5 Promille bis 38 Promille.
      Obere Adria im Bereich der Lagunen sofern nicht deutliches Brackwasser: 34 Promille bis 36 Promille.
      Östliches Becken: 38,5 Promille bis 39,5 Promille (Zypern).


    Meine Becken sind auf 38 Promille eingestellt um etwas Luft nach oben wegen der Wasserverdunstung zu haben.

    Zitat

    Original von Martin Hi.
    zum futter: getrockneter krill? holen sie sich den von der wasseroberfläche? meine sind so krüsch, dass sie gerade mal frostfutter nehmen, welches ihnen direkt an der schnauze vorbeischwimmt!
    martin


    Von der Wasseroberfläche holen sie sich den Krill bei mir auch nicht. Aber leicht unter Wasser zusammengedrückt und mit der Strömung im Becken herumgewirbelt wird danach geschnappt. Gefriergetrocknete rote Mückenlarven werden auch ignoriert.


    Das die Tiere dem Futter gerade nachjagen kann ich auch nicht behaupten. Fangradius ist so ca. 15cm.


    Die beiden Geschlechter von Tripterygion melanurus lassen sich recht gut an der Färbung unterscheiden. Das Männchen hat auch außerhalb der Laichzeit einen deutlichen roten Farbstich, welcher sich bei Erregung (z.B. gutes Futter) noch deutlich verstärk. Auch unterscheidet sich das Verhalten der beiden Geschlechter. Das Männchen ist revierbildend während das Weibchen im ganzen Becken herumschwimmt. Dabei wird ein "Vorbeikommen" des Weibchens im Revier des Männchens tolleriert. Auf ein anderes Männchen reagiert er aber sauer.

    H(a)i!
    Harold hat mich schon zitiert. Als Ergänzung noch: Ich habe ein Pärchen und das bekommt regelmäßig 2x bis 3x in der Woche ausgewachsene Salinenkrebse und Weiße Mückenlarven. In der übrigen Zeit wird gefriergetrockneter Krill sehr gerne genommen. Mit gerfriergetrockneten Salinenkrebsen egal welcher Marke hatte ich bis heute kein Glück.

    H(a)i!
    Verwende für mein Mittelmeerbecken auch fast ausschließlich "echtes" Meerwasser aus Sistiana bei Triest. Habe damit auch nur die allerbesten Erfahrungen gemacht. Auch das Bunkern für zwei Monate war noch nie ein Problem. Alternativ habe ich noch Wasser aus Ancona (gut), Fano bei Pesaro (mittelmäßig), Porto Garibaldi bei Ravenna (sehr gut aber etwas zu geringerer Salzgehalt, nur 36 Promille zu 38,5 Promille in Triest), Monte Argentario an der Grenze der Toskana zu Latium (sehr gut) und Zypern (Spitzenklasse) getestet.


    Kann die Beobachtungen von Thomas "tkzdon" nur bestätigen in Bezug auf Einfahrphase und Lebendigkeit. Abends mit der Taschenlampe wuselt es nur so an Plankton im Becken.

    H(a)i!
    Noch ein paar Anmerkungen zum Transport:


    [list=a]Nie Anemonen mit anderen Tieren gemeinsam transportieren. Es besteht die Gefahr, dass beim Herumschwappen zuviel Nesselgift freigesetzt wird und die anderen Tiere tötet.


    Pferdeaktinien sind beim Transport sehr robust im Gegensatz zu Wachsrosen, diese neigen zu Quetschungen. Auch eine Mittelmeer Glasrose ist sehr empfehlenswert oder ein Seemannsliebchen.


    Keine Steine, auch nicht noch so kleine, mit den Tieren vergesellschaften. Duch das Schütteln besteht aktute Steinschlaggefaht!


    Sehr gut zum Transport eignen sich 5l Pet Flaschen. (Gibt es im Süden überall für Trinkwasser.)


    Flasche maximal zu 1/3 füllen. Daumen pi viertel für 20h max. 5cm Fisch in einer 5l Flasche.


    20 Stunden Transport sind kein Problem, nur auf die Temeratur achten und unmittelbar vor der Abfahrt frisches Meerwasser verwenden.


    Napfschnecken aus dem Brandungsbereich sind sehr empfindlich bei der Eingewöhnung, danach aber sehr gut haltbar und vermehren sich auch im Aquarium. Unbeding in der Anfangszeit für genügend Wellengang sorgen. Andere Schnecken aus dem Brandungs und Seichtwasserbereich sind gut haltbar. Achtung nicht alle sind Algenfressen!


    Felseneinsiedler prügeln sich gerne untereinander. Ev. nur 1 Stück pro Becken. Sonst auf gleich große Tiere achten. Unbeding auch vorsorglich an leere, größere, Schneckenhäuser zum Umziehen denken wenn die Tiere wachsen.


    Seeigel, bevorzugt Seinseeigel, Seesterne, Schlangenseesterne und Röhrenwürmer ebenfalls jeweils nach Art separtat transportieren und die Flasche zu 100% füllen. Die Tiere dürfen nicht mit Luft in Berührung kommen. Nicht einmal kurz beim Umpacken!


    Caulerpa prolifera (Mittelmeercaulerpa) feucht, z.B. in zwei halbierte und ineinandergeschobene Petfalschen verpacken. Caulerpa racemosa am Besten unter Wasser transportieren. Nicht quetschen!


    Meersalat wächt im Aquarium ebenfalls recht gut. Mit einenm kleinen Stein einbringen.
    [/list=a]


    Alle Steine, Algen und Tiere im ungeheizten Becke pflegen! Sie danken mit einen langen Leben. Mit meinen Tips sollten die Ausfälle NULL sein. Ausser ein Tier war schon krank.


    Zusätzlich zum bereits vorgeschlagen Buch: Was lebt im Mittelmeer.
    [list=a]
    Niedere Tiere: Mittelmeer und Atlantik von Peter Wirtz und Helmut Debelius
    Fische: Mittelmeer und Atlantik von Peter Wirtz
    Mergus Mittelmeeratlas Fische
    Rupert Riedl: Fauna und Flora der Adria. Fauna und Flora des Mittelmeers (beide vergriffen, wissenschaftliche Werke)
    [/list=a]
    Viel Erfolg!


    PS.: Unbeding das öffentliche Auquarium der Universität Neapel besuchen! Es ist auf die Fauna und Flora der Bucht von Sorrent und Costa Amalfitana spezialisiert. Zu finde im Park beim Jachthafen. Vom Banhof kommend nach Süden zum Fährhafen und dann nach Westen durch das Tunnel. Am Besten den Strassenbahngeleisen folgen oder gleich das Tram benützen.

    H(a)i!


    Mullus barbatus kommt in Zypern bei Agia Napa neben der dort häufigeren Streifenbarbe (Mullus surmuletus) im küstennahen Seichtwasser bei Wassertemperaturen bis 28 Grad C vor. Eine Kühlung wird bei Tieren aus diesem Fanggebiet wahrscheinlich nicht notwendig sein im Gegensatz zu Exemplaren aus dem Atlantik. Auf italienischen Internetseiten wird die Haltung von Mullus surmuletus immer wieder beschrieben. Als Ersatzfutter geben die Italiener Borstenwürmer, die man dort in Geschäften für Angelzubehör zum Fischen kaufen kann, an. Allerdings wie Harold schon schrieb: Sehr Transportempfindlich!


    PS.: Auch ich verstehe die Aufregung der Vorposter nicht ganz. Ich besuche auch fast jeden Fischmarkt einfach um zu wissen welche Tiere (Muscheln/Schnecken/Krabben/Fische) beim Schnorcheln oder Tauchen zu beobachten sein könnten. Persönlich photografiere ich auch lieber lebende Fische aber wer das schon einmal versucht hat, weiß wie schwierig das sein kann.