Frage zur Vergesellschaftung von Pseudochromis fridmani und Indigo

  • Hallo liebe Forengemeinde,

    ich habe folgendes Anliegen: Da ich bestrebt bin zu zeigen, was in der Meerwasseraquaristik alles möglich ist, würde ich gerne ein Pärchen Pseudochromis einsetzen – genauer gesagt, einmal Pseudochromis fridmani und einmal Pseudochromis Indigo.

    Mir ist bewusst, dass der Pseudochromis Indigo eine Kreuzung aus fridmani und sankeyi ist. Das Ganze dient natürlich dem ohnehin schon unglaublichen Farbspiel in der Meerwasseraquaristik.

    Nun zu meinen Fragen:

    1. Geschlechtsbestimmung:
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass der erwählte fridmani ein Männchen ist, da das Schwert sehr gut erkennbar ist. Aber ist das Geschlecht bei den Hybriden (Indigo) ebenfalls erkennbar?


    2. Vergesellschaftung:
    Wie gewöhne ich die beiden am besten aneinander? Aktuell schwimmen sie getrennt in einem Becken. Allerdings ist der Indigo sehr schüchtern, während der fridmani „auf dicke Flosse macht“.

    Sollte ich die beiden vielleicht direkt in das 600-Liter-Becken setzen, da sie sich quasi schon kennen, und darauf hoffen, dass sie sich arrangieren?
    Oder sollte ich sie in ein kleineres 30-Liter-Becken mit viel Aufbau setzen, sodass sie – falls es zu Konflikten kommt – sich aus dem Weg gehen können?


    Ich bin offen für Kritik, also sagt mir ruhig, falls ich hier absoluten Humbug mache. Sachliche Erklärungen helfen mir immer weiter!

    Mit freundlichem Gruß,
    Tom

  • Psydelick January 2, 2025 at 11:49 PM

    Changed the title of the thread from “Pseudochromis fridmani kombinieren mit Indigo” to “Frage zur Vergesellschaftung von Pseudochromis fridmani und Indigo”.
  • Unter dem Aspekt der engen Verwandschaft und direkter Abstammung einer Linie werden die Aggressionen wohl gedämpft ausfallen. Genaueres wird nur jemand sagen können, der diese Variante schon einmal ausprobiert hat. Eigentlich ist die Fridmani-Familie nicht gerade für groben Stress bekannt. Die grösseren Pseudochromis-Arten wohl.

    Versuch macht klug.

    Gruss

    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)

    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo,

    nach meinen Erfahrungen sind Kombinationen verschiedener Zwergbarscharten nur dann gut möglich, wenn die Aquarien durch dichten Korallenbestand gut strukturiert sind. Dadurch lassen sich die territorialen Ansprüche begrenzen und allzu große dauerhafte Aggressivität vermeiden. Pseudochromis fridmani neigen allerdings zu einer recht versteckten Lebensweise, was bei territorialer Konkurrenz (bei mir zu Pictochromis-Arten) noch mehr verstärkt wurde. Im Prinzip waren dann die P. fridmani nur noch bei der Fütterung zu sehen.

    Gruß

    Bernd

  • Hallo Bernd,

    die Vergesellschaftung von P.fridmani mit P.springeri und P.fridmani mit P.aldabraensis (jeweils als Paar) ist durch Wolfgang Mai belegt. Sogar in einem 60l-Becken. Ebenso mehrere Fridmani-Paare in einem 800l Becken.

    Vorsicht ist zwar die Mutter der Porzellankiste, aber obige Konstellation in 600l könnte möglich sein.

    Gutes Neues Jahr! :wink

    Gruss

    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
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  • Hallo Hajo,

    die Einrichtung der Becken sehe ich im Bezug auf das Territorialverhalten wichtiger als allein die Beckengröße an. Aufgrund der individuellen Verhältnisse sind dazu generelle Einzelaussagen und Vergleiche immer etwas schwierig. Ich denke zwar auch, dass dies in obiger Konstellation möglich sein könnte; zur Beckenstruktur hat Tom allerdings nichts geschrieben.

    Dir auch ein gutes neues Jahr:wink

    Viele Grüße

    Bernd

  • Wenn ich recht erinnere, sieht Mai einen immensen Vorteil in der Paarhaltung.

    Fische immer zusammen einsetzen, nie getrennt hintereinander, lautet sein Fazit.

    Mit einzelnen Exemplaren dürfte die Lage schwierig bis unmöglich sein.

    Paare beschäftigen sich mehr mit sich selbst. Aggressionen laufen gedämpft ab.

    Einzeltiere entwickeln mit der Zeit Aggressivität, nicht nur zur gleichen Art. Entwicklungsstörung!

    Gruss Hajo

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  • Moin,

    Also bei mir klappt die Vergesellschaftung der fridmannis gut. Zwar habe ich keine zweite Art von Zwergbarschen, aber immerhin die Assessoren von ähnlicher Größe und Charakter. Auch habe ich hier mehrmals Exemplare nachgesetzt, ohne dass es zu nennenswerten Aggressionen gekommen wäre. Vielleicht ein Einzelfall, trotz ( oder gerade wegen ) der räumlichen Beschränkungen in meinem Becken aber m. E. erwähnenswert.

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "

    Beste Grüße

    Stefan

  • Hallo Tom et al.,

    persönliche Erfahrungen habe ich nicht mit diesen Arten, meine mich aber zu erinnern, dass Wolfgang Colsman damals in seinem 8000 L Würfel versucht hat diverse Pseudochromis Arten in größerer Stückzahl zu halten. Das ging komplett schief, am Ende waren von 3 Arten jeweils ein Paar übrig. Gerade bei fridmani fand ich das sehr überraschend, denn im Roten Meer findet man Bereiche, da schaut aus jeden Loch ein fridmani raus und es wohnen gefühlt ein Dutzend auf einem Quadratmeter.

    Ich würde es probieren in deinem 600 L Becken, aber die Deko sollte sehr gut strukturiert sein.

    Grüße

    Jens

    Von all den Dingen, die ich in meinem Leben bisher verloren habe vermisse ich meinen Verstand am meisten (Ozzy Osbourne)

  • Hallo zusammen,

    ich habe es gewagt! Mein Grund für die bisherige Zurückhaltung war, dass ich schon einmal einen ähnlichen Versuch unternommen hatte – mit einem P. fridmani-Pärchen. Damals geschah das allerdings in einem vielleicht 20-Liter-Verkaufsbecken, das kaum Struktur bot, außer einem Stein in der Mitte, hinter dem sich die Tiere etwas vor den Schaulustigen zurückziehen konnten.

    Das Ergebnis war nicht besonders gut: Direkt als Pärchen angesetzt, wurde immer ein Tier sehr zerpflückt. Nach einer Woche habe ich den Versuch abgebrochen.

    Der neue Ansatz: bisher sieht es deutlich besser aus. Es gibt zwar leichte Aggressionen zwischen den Tieren, aber kein extremes Hetzen. Überraschenderweise ist sogar der Indigo der Aggressor. Nun heißt es abwarten und beobachten.

    Vielen Dank für euer Feedback!
    Ich habe mich wirklich darüber gefreut. Ich stelle euch auch noch ein Bild vom Becken ein. Leider ist es ein eher schlechtes Foto, da im Laden natürlich das Licht stark reflektiert. Bitte beachtet außerdem, dass es sich um ein Verkaufsbecken handelt – entsprechend ist die Einrichtung eher spärlich und pragmatisch gehalten.

    Viele Grüße,
    Tom

  • Die kleinen Racker sind bekannt für ihre territorialen Ansprüche.

    Dafür sind die Gegebenheiten im Becken gar nicht so schlecht. So kann sich gegenseitig auf Distanz gehalten werden. An solchen "natürlichen Grenzen" wird meistens nur gedroht. Derartige Grenzen können sich auch bald auflösen, und es wird sich akzeptiert werden.

    Bitte weiter berichten.

    Gruss

    Hajo

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