• Guten Tag Fischheiler,

    ich habe einen ausgewachsenen, schwerkranken Flammenherzog. Bis vor einer Woche auffallend munter, war ungewöhnlich viel im offenen Bereich, nicht schreckhaft, keinerlei Zankereien.

    Gefressen hat er nur Flockenfutter, Matrine und lustlos A-Nauplien. Nie gierig. Auffallend fand ich, dass er nie an Größen oberhalb Grieskorn ging. Lebende Rote MüLa, ausgewachsene Artemia oder mein Meeresfruchtfrostmix lehnte er ab.

    Seit etwas mehr als einer Woche frisst er nicht mehr. Schwebt die meiste Zeit im tiefen Hinterriff. Magert sehr schnell ab. Inzwischen leichtes "Kopfstehen". Auf Futter reagiert er zwar geringfügig, nimmt es jedoch nicht auf. Seit heute auf einem Auge ein salzkornkleines weiße Pünktchem auf einem Auge. Atmung normal.


    Ich versuche ihn herauszufangen und in Quarantäne zu setzen. Und nun meine Frage:

    Ich kann keinen Erkrankungsgrund erkennen und denke somit als letzte Rettung an einen 'rundum' Medikamentenmix. Wer hat dazu ein "Rezept"?

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner

    Reefer 425, 2 x Hydra 32 + 40 Watt umlaufende LED-Leisten 13.000 K.+ 5 Spots
    6 Turbellen, Rundströmung mit Wellen im 0,3 Sekundentakt, "Ebbe - Flut" alle 3,5 h
    Deltec 600i, Fe-Adsorber (Ramsch-Perlen), Biopellets, Balling light
    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • moin werner,

    hatte das die tage schon gelesen, hatte aber nix sinniges dazu.

    ist das ein alter besatz oder als alter? ausgewachserner fisch dazu gekommen?

    also alt in richtung lebensende?

    ungewöhnlich ist die seltsame futterablehnung von größeren futterbrocken.

  • Hey Joe,

    ausgewachsener Fisch, vor drei Wochen dazugekommen.

    Er reagiert auf Futter, kann es aber offensichtlich nicht aufnehmen. Magert erschreckend ab.

    Ich hatte das vor einem Dritteljahrhundert bei Malawisee-Ahli mit A-Biotika kurieren können. Weiß aber nicht, ob das im Meerwasserbecken sinnvoll ist. Erwartungsgemäß lässt sich der Fisch natürlich nicht fangen.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner

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  • Hallo Werner!

    Nach dem Erscheinungsbild deines Berichts läuft es auf ein vorzeitiges Ende hin.

    Die Behandlung mit einem Breitband-Antibiotikum wäre möglicherweise einen Versuch wert gewesen.

    Das kann aber logischerweise nur ausserhalb des Riffbeckens geschehen.

    Somit sind gewisse Möglichkeiten ausgeschöpft.

    Alle anderen Versuche führen nicht zum Erfolg.

    Ein Medikamentenmix schon gar nicht.

    Die genaue Diagnose bestimmt die weitere Behandlung.

    Kann sie nicht gestellt werden und der Fisch verfällt rapide, ist nur eine Behandlung

    ausserhalb des Beckens die erste Wahl.

    Gruß

    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)

    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Ja, das Ende ist wohl abzusehen. Selbst wenn ich ihn im letzten Lebenstaumel erwischen würde, weil er es nicht mehr bis in die Deckung schafft, wäre er wohl für ein Medikament zu schwach, um zu überleben.

    Das sind so die bedrückenden Ehrlichtage, an denen ich den Sinn der Aquaristik in Frage stelle. Die Fische werden der Natur entrissen, eng in Gefangenschaft gehalten, müssen sich all den Unregelmäßigkeiten der künstlichen Haltung immer wieder anpassen ...

    Weiß nicht, irgendwie komme ich mir wie ein Egoist vor, der unbedingt die bunten Farben bei sich zu Hause haben muß.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner

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  • Hallo Werner,

    gerade in so einer Situation kann ich das gut nachvollziehen. Im Gegensatz zum normalen Leben im Riff hat der Fisch ganz andere Herausforderungen zu meisten. Es gibt immer wieder Neuankömmlinge, die nach kurzer Zeit sterben. Es gibt aber auch Fische, die deutlich älter werden als im Schnitt im Riff, und das tröstet mich etwas. Das Leben im Riff ist ein ständiger Kampf, auch dort gibt es jeden Tag Verlierer.

    Einige haben sich zudem hervorragend angepasst und leben wie die Made im Speck.

    Von daher ist meine Maxime auch, dass ich keine Kosten scheuen darf für die Tiere, auch die Korallen, und die größtmögliche Sorgfalt bei Pflege und Gestaltung aufwenden muss. Daher ziehe ich die Grenze bei Tieren, die ich nicht vernünftig pflegen kann oder wo Konflikte unausweichlich sind. Und bei Risikokandidaten muss ein Plan B vorhanden sein. Aber ja, grundsätzlich ist dies Egoismus auf Seiten des Aquarianers, so ehrlich muss man sich selbst gegenüber sein.

    Es gibt jedoch auch anderen Egoismus, der sehr weit verbreitet ist und als völlig normal akzeptiert wird: der Egoismus des Menschen, der Natur keinen ausreichenden Raum zu gestatten, sämtliche Ressourcen für sich zu beanspruchen bis zur Auslöschung ganzer Ökosysteme und alles zu vernichten, was eventuell eine Bedrohung für einen Menschen sein könnte. Da brauchen wir gar nicht halb um die Welt zu schauen, um Egoismus zu suchen. Was bei uns direkt vor der Tür abgeht sprengt die Aquaristik-Entnahme im Riff um ganze Dimensionen. Leider.

    Viele Grüße

    Sandy

  • Ja, das Ende ist wohl abzusehen. Selbst wenn ich ihn im letzten Lebenstaumel erwischen würde, weil er es nicht mehr bis in die Deckung schafft, wäre er wohl für ein Medikament zu schwach, um zu überleben.

    Das sind so die bedrückenden Ehrlichtage, an denen ich den Sinn der Aquaristik in Frage stelle. Die Fische werden der Natur entrissen, eng in Gefangenschaft gehalten, müssen sich all den Unregelmäßigkeiten der künstlichen Haltung immer wieder anpassen ...

    Weiß nicht, irgendwie komme ich mir wie ein Egoist vor, der unbedingt die bunten Farben bei sich zu Hause haben muß.

    Kopf hoch, Werner!

    Solche Momente verfolgen jeden Aquarianer. Ob nun im Süss- oder Meerwasserbereich.

    Vielleicht solltest du auch daran denken, dass die Fische in ihrem Lebensraum auch nicht gerade alt werden.

    Ein Beispiel wäre die Grundelfamilie und alle kleinen Fische, die als Beute für allerlei Predatoren bestimmt sind und kein langes Leben haben. Im Aquarium könnten sie das erwarten, wenn nicht obskure Fangmethoden, Transportstress und letztendlich auch Krankeiten einen Strich durch die Rechnung machen würden. Das optische Erscheinungsbild eines Fisches kann noch so einwandfrei herüberkommen, in ihn hinein können wir nicht schauen. Blutbild und MRT, wie beim homo sapiens gibt es nicht.

    Daher muss uns der Fisch über sein Äußeres Auskunft über evtl. Erkrankungen geben.

    Das zu beurteilen gehört zur hohen Schule der Aquaristik.

    Dass man da manchmal falsch liegen kann, zeigen die Ableben durch Langzeitschäden, welche erst nach

    Monaten auffällig werden.

    Gruß

    Hajo

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    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)

    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Das Ende kam schneller als erwartet. Mich entlastet, dass der Fisch nicht länger leiden muß, dennoch ... -


    Der Fisch war gemäß Händler 2 Wochen in Quarantäne. Hier kam er putzemunter an, war schon fast zutraulich und ein untypisch eifriger Vordergrundschwimmer. Somit wohl Publikum gewohnt.

    Ich hatte bereits vor Monaten bei dem Befall des gesamten Beckens die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass Krankheiten durch lebende RoMüLa entstehen könnten. Diese fütterte ich seit Anfang des Jahres, ausschließlich wegen des futterschwierigen Leierfisches.

    Dennoch werde ich diese Larven nicht mehr ins Becken geben. Der Verdacht ist da, die Roten hatten eh' nie einen guten Ruf.

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner

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    15 % Wasserwechsel/Woche

    Täglich lebende Artemianauplien + 120 cm³ frisch gezapftes Phytoplankton

  • hi werner,

    romüla gehören hier zu den täglich futtergaben, ohne je dadurch auch nur ansatzweise einen nachweisbaren befall ausgelöst zu haben.

    gerade für pinzetten und leierfische ist es eine probate möglichkeit, sie über die schwierigkeit der futteraufnahme hinweg zu bringen.

  • Hey Joe,

    lebende oder gefrostete Larven?

    Grüße vom Aachener Land,
    Werner

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  • Ich hatte bereits vor Monaten bei dem Befall des gesamten Beckens die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass Krankheiten durch lebende RoMüLa entstehen könnten. Diese fütterte ich seit Anfang des Jahres, ausschließlich wegen des futterschwierigen Leierfisches.

    Hallo Werner,

    wenn Du nicht alle Fische aus dem Becken für mindestens 5-6 Wochen entfernt hast können sich Krankheiten über die überlebenden Tiere im Becken halten, die verbliebenen Tiere sind lediglich abgehärtet gegen die Erreger, verbleiben aber infektiös gegenüber Neuankömmlingen.

    Viele Grüße

    Sandy

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