Hippocampus zosterae - wo sind sie geblieben?

  • Hallo Seegrasponyfreunde!


    Es lässt mir keine Ruhe: Nachdem vor kurzem auch der letzte Hengst aus meinem Altbestand verstorben ist setz ich alle Hoffnung in die 6 Youngsters der letzten 2 Würfe. Aber bis da weiterer Nachwuchs kommen kann wird's noch dauern. Oder es tritt wieder ein Unglücksfall ein, und das war's dann mit Lindas Seegrasponies.


    In dem Zusammenhang war ich wirklich erleichtert, als ich voriges Jahr von den zwei Großimporten Faunatec und de Jong erfahren hab. Da hat es ja wirklich so ausgesehen als ob der Bestand von H. zosterae in den europäischen Aquarien wieder für einige Zeit gesichert wäre.


    Nur: Wohin sind alle diese Tiere gekommen? Noch dazu, wo anfangs von zahlreichen Nachzuchttieren die Rede war. Wenn mich heute jemand angeschrieben hat, der dringend Hengsterln sucht, dann hätt ich ihn zu allererst an Faunatec verwiesen. Dort, sagt er, hat er aber bereits eine Absage bekommen.


    Deshalb die Frage an die hiesige Community: Hat jemand eine Ahnung, wo man derzeit europäische Nachzuchten von H. zosterae bekommt?


    Es interessiert mich schlicht und einfach, auch wenn ich derzeit keine Tiere brauch.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo Linda


    Derzeit sind keine Nachzuchten verfügbar.
    Es gibt ein paar Privathalter, welche ihre Würfe direkt verteilen aber dort ist bereits schon einiges versprochen.
    Dann gibt es noch ein paar Halter die mit Zuchtgruppen angefangen haben aber erstmal den eigenen Bestand sichern wollen und deshalb derzeit noch nichts abgeben.
    Bei allen gibt es auf ein Hoch auch ein Tief. Letztlich ist derzeit keiner in der Lage dermaßen für Überschuß zu sorgen das er ohne weiteres ausgewachsene Tiere abgeben kann.


    Ich bin gespannt ob es über die Sommermonate besser wird wenn die Outdoorkulturen wieder anlaufen.


    Es ist für 2013 aber wieder ein Import geplant, zumindest gab es hierzu Ende 2012 eine entsprechende Info mit verbindlicher Vorbestellungsmöglichkeit.


    Ich persönlich habe mich mittlerweile wieder etwas von meinen Wunsch diese Zwerge auch mal zu pflegen, distanziert. Letztlich ist hierfür ein nicht gerade unerheblicher Pflegeaufwand von Nöten, welchen ich derzeit einfach nicht gewährleisten kann.


    MfG Torsten

  • Hallo Torsten!


    Vielen Dank für die schnelle Antwort, die zumindest Anlass gibt zur Hoffnung, dass es in absehbarer Zeit auch wieder Nachzuchten geben wird am Markt.


    Bei einer - grundsätzlich - so einfach zu züchtenden Art sollte es nicht notwendig sein, jedes Jahr einen oder mehrere Importe nach Europa durchzuführen. Da nämlich, scheint es, sind die größten Ausfälle zu beklagen.


    Für die kommerzielle Zucht sind die Seegraspferdchen ohnehin nicht geeignet, weil größere Bestände besonders im Binnenland nicht ausreichend mit hochwertiger Nahrung versorgt werden können.


    Aber im privaten Züchterbereich ist es schon möglich, die Bestände zu sichern - solang es ein Netzwerk gibt, in dessen Rahmen bei Bedarf auch Täusche stattfinden.


    Ich bin auch gespannt auf den Sommer und hoff sehr, dass die jetzigen privaten Halter die Nerven behalten, wenn wieder mal was schief läuft. Schön ist ja, dass es überhaupt noch welche gibt :smiling_face:


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hi Linda,
    ich war letztes Jahr bei der Sammelbestellung einer norddeutschen Händlerin von De Jong dabei. Ich wollte eine Gruppe von 7 Tieren aus einem Stamm.
    Leider verarschte mich die Händlerin, packte einfach mindestens eins ihrer Alttiere dazu, ohne mich zu informieren. Natürlich setzte ich alle zusammen, da ich von der Vermischung der Stämme nichts wusste. Das Sterben fing 6 Stunden nach Ankunft an und nach einer Woche waren alle Tiere tot.
    Mehr möchte ich dazu nicht sagen, ausser dass keins meiner Seepferde aus dieser Quelle mehr lebt.
    Ich weiß, dass es anderen genauso erging.

  • Oh Gott das ist ja schrecklich. Ich stelle es mir furchtbar vor, wenn man daneben sitzt , die Tiere sterben einem unter den Händen weg und man kann nicht helfen.

  • Hallo Lars,


    ich bedaure sehr zu hören, dass du all deine H. zosterae verloren hast.


    Es ist sicher auch kein Trost, zu hören, dass andere Züchter keine besseren Erfahrungen gemacht haben.
    Auch ich teile dein Schicksal, mehrere , man könnte auch sagen, fast alle Zosterae verloren zu haben.
    Da ich mehr als 7 Tiere bestellt hatte, ist mein finanzieller Verlust sicher größer als der den du erlitten hast.


    Allerdings sind deine Ursache - Wirkungs Vermutungen sehr einseitig und möglicherweise unrichtig.
    Ich kenne keine Details deines Falles und masse mir daher auch kein Urteil an.


    Auch meine Bestellungen stammten aus dem gleichen Import wie deine Tiere. Sie gelangten aber ohne Zwischenstation vom Importeur zu mir. Die Pferdchen wurden nicht umgepackt und der Transportbeutel zwischenzeitlich nicht geöffnet. Die Tiere kamen in neue Behälter mit nicht kontaminiertem Seewasser. Sie hatten bei mir nie Kontakt mit Altbestand und befanden sich in getrennten Räumen.


    Trotzdem begann das Sterben nach 24 Stunden und zog sich über 3 Wochen hin. Heute leben aus dem Import bei mir noch 2 Weibchen.


    Hätte ich früher massiv Antibiotika eingesetzt, würden mehr Tiere heute noch leben.
    Diese Erfahrung hatte ich damals noch nicht.
    Mein Zögern und meine mangelnde Vorbereitung hat somit vielen Pferdchen das Leben gekostet.


    Ich bin nun in Bezug auf H. zosterae sehr vorsichtig geworden.
    Der Hauptfehler war aber , Tiere unbekannter Herkunft, direkt vom Importeur, ohne Quarantäne erhalten und entgegen genommen zu haben. Hätte ich die Tiere beim Händler mehrere Tage oder Wochen quarantänieren lassen, hätte der die Verluste gehabt, der daran gut verdient hat.


    Ich sehe die Schuld also nicht bei den Anderen, sondern bei meiner eigenen Ungeduld!


    MfG


    Knut

  • Hallo Lars,


    auch ich finde es schrecklich, wenn einem binnen weniger Tage der gesamte Bestand wegstirbt. Dazu meine ganze Anteilnahme.


    Allerdings verstehe ich den Zusammenhang nicht was die vermutete Mischung mit Tieren aus einem Altbestand angeht.


    Ich habe vom Rest der de Jong-Tiere (das waren dann nur mehr Stuten) 3 Stück bekommen, wurde aber vorgewarnt, dass die in keinem guten Zustand seien. Deshalb war ich besoonders vorsichtig und hab sie ein Monat lang in Quarantäne belassen. Anders als Knut habe ich vom Antibiotika-Einsatz abgesehen und lediglich ein Stärkungspräparat (Preis Carely) verwendet, als Wasserzusatz und für die Behandlung des Futters.


    Nach meiner Überzeugung sind neben Vibrionen Kiemenwürmer und Darmparasiten eine ernste Gefahr für die Pferdchen, die vom Transport geschwächt und in hoher Besatzdichte, noch dazu nicht adäquat gefüttert, beim Importeur großer Infektionsgefahr ausgesetzt sind.


    Deshalb hätte es von vornherein Sinn gemacht, Importe gleich an Interessenten mit Haltungserfahrung aufzuteilen und nicht erst auf Nachzuchten zu warten.


    Gerüchten im Zusammenhang mit den Importen der letzten zwei, drei Jahre zufolge ist es immer so abgelaufen, dass die Importtiere dann beim 'Endverbraucher' (dieser Begriff trifft es leider punktgenau) nicht lang gelebt haben.


    Deshalb schließ ich mich grundsätzlich Knuts Empfehlung an, Neuzugänge aus solchen Quellen 4 Wochen unter Quarantäne zu stellen. Im Interesse der Tiere aber halt nicht schon beim Importeur.


    Bei privaten Nachzuchten späterer Generationen ist die Sache vielleicht nicht so dramatisch, schaden wird Quarantäne trotzdem nicht.


    Dass es nicht nur dir, sondern auch anderen Käufern so ergangen ist, find ich traurig.


    Liebe Grüße
    Linda

  • Das ist leider alles sehr ärgerlich. Die Zosteraes sind wohl unter diesen Gesamtumständen leider nicht haltbar in Europa. Nur wenn alle Zusammenarbeiten würden, hätten wir eine Chance.


    Da mein Männchen verstorben ist, stockt es bei mir jetzt auch. Ich habe aber Hoffnung noch mindestens eins zu besitzen oder halt, dass bei den wietergegebenen Nachzuchten noch mindestens eins dabei war. Es ist leider in Europa nicht möglich Zucht-Männchen zu erhalten.


    Gruß
    Frank

  • Also, ich kenne mich in der Seepferdchenzucht noch nicht aus . Allerdings kann ich auf eine über 25 jährige Erfahrung was Reptilien angeht zurück blicken und möchte behaupten , daß mir in diesem Gebiet nichts menschliches mehr fremd ist . Ich habe den Thread über die Zwergseepferdchen mit großem Interesse mitverfolgt. Natürlich auch das Massensterben dieser wunderschönen Tierchen. Bei allem ist mir eines extrem aufgefallen . Und zwar handelt es sich um die Entwurmung. Ich habe einige Wildfänge erfolgreich nachgezüchtet. Mein absolutes `Steckenpferd `sind die Krötenechsen . Echsen, die sich fast ausschließlich von Ameisen ernähren. Ich hatte an die 200 Wildfänge und bin erfahrungsmäßig nun so weit , daß bei WF ohne eine ordentliche Entwurmung gar nichts geht. Selbstverständlich sind die Tiere vom Transport geschwächt . Doch, man darf nie vergessen, daß genau in diesem Stadium Parasieten ein leichtes Spiel haben. Selbstverständlich haben diese Tiere Würmer und komischerweise leben sie in der freien Natur sehr gut damit. Durch den Transport, nicht ausreichender Fütterung, schlechte Transportbedingungen und und und haben allerdings Parasieten freie Fahrt. Ich bin irgendwann dazu über gegangen und habe jedes Tier bevor ich es überhaupt richtig angeschaut habe, entwurmt. Natürlich hatte ich Ausfälle. Doch, ich behaupte, daß diese Tiere ohne Entwurmung genau so gestorben wären, nur eben langsamer und qualvoller. Es ist absolut richtig was Linda gemacht hat, nämlich zusätzliche Stärkungspräparate zu füttern. Aber , eben nach der Entwurmung. Tiere, die die Entwurmung überlebt haben und das sind über 95 % haben auch alles weitere geschafft .
    Bitte versteht das jetzt nicht falsch. Ich möchte hier absolut nicht schulmeistern. Es soll euch nur als kleinen Denkanstoß und eine Erfahrung meinerseits dienen. Vielleicht hift es euch bei eurem nächsten Transport. Ich drück euch auf alle Fälle die Daumen .

  • Hallo !


    @ Frank,


    hatte dir eine lange Antwort geschrieben.


    Leider ist sie beim Korrekturlesen verschwunden.


    Da das nicht das erste Mal ist, habe ich keinen Bock mehr auf diesen Texteditor und gebe es in diesem Forum auf, zu schreiben.



    @ Karin,


    vergiss in Bezug auf H. zosterae deine Erfahrungen mit Reptilien.
    H. zosterae sind wirklich sehr speziell und verzeihen keine Fehler.
    Ob du diese Fehler gemacht hast oder andere spielt keine Rolle.
    Wenn in der Kette Zosterae, Verkäufer, Futter, Pflege Fehler aufgetreten sind, bleibt i.d.R. keine Zeit sie zu korrigieren.
    Das musste ich als erfahrenener Zierfischzüchter und Pferdehalter erfahren und teuer bezahlen.


    Die Erfahrungen, die du für H. zosterae benötigst sind sehr speziell und nicht wirklich mit anderen Pfleglingen zu erlernen.


    Dennoch ist es möglich, sie zu halten und zu vermehren.
    Ich will da keine Panik verbreiten.
    Aber man muss bereit sein, viel viel und noch mehr Zeit zu investieren und ständig dazu zu lernen.


    MfG


    Knut

  • Wer es nicht scheut aus England zu bestellen, kann bei Simplyseahorses H.zosterae beziehen, bei meiner Bestellung konnte ich auch das Geschlecht wählen.
    Meinem Bestand geht es soweit gut,nur kann ich leider z.Z. keine Nachzuchten abgeben da ich erst selbst einen größer Bestand aufbauen möchte, aber die Brutsaison fängt ja erst wieder an....


    Liebe grüße aus Sinsheim, Boris

  • Meine Bestellung war Oktober letzten Jahres, sind aber Laut Website "in Stock", hatte bis auf ein Telefonat mit Nigel, nur Kontakt mit Helen, bei mir wurden auch alle Anfragen per Mail, promt beantwortet.


    Liebe Grüße Boris

  • Hi ihr!


    Boris: Schön, wieder mal was von dir zu lesen, ganz besonders, wenn es sich um gute Nachrichten handelt =)


    Gut find ich auch, dass du mit Simply Seahorses bessere Erfahrungen gemacht hast als ich seinerzeit, aber das lag bei mir wohl auch an deren sinistren Kooperationspartner in Holland, an den mich Helen damals verwiesen hatte.


    Also scheint bei dir jetzt alles paletti zu sein, und wir warten alle auf den Frühling.


    Knut: Ganz so weit hergeholt find ich Karins Beitrag nicht. Auch ich hab neben den Aquarientieren Amphibien und Reptilien, und speziell bei den Zwergkrötchen gibt es ganz ähnliche Erfahrungen wie bei den Seegrasponies. Alles Zwergenhafte ist halt besonders empfindlich was die Erholung von Transportstrapazen und Umzugsstress ganz allgemein angeht. Sind sie erst mal eingewöhnt halt ich sowohl die Krötchen als auch die Ponies für ausgesprochen robust.


    Dank deiner Info habe ich ja bei den de Jong-Pferdchen besonders aufgepasst und hatte bei denen keinen Verlust zu beklagen.


    @all: Mit eurer Antworten weiß ich jetzt wenigstens ein paar Leute in D, die noch Zosterapferdchen haben.


    Meinen eigenen Bestand kann ich wegen des Gestrüpps in der Pferdekoppel nicht genau feststellen. Es sollten die 3 de Jong Mädels sein und eine Stute aus dem Altbestand.


    Zu den 6 Fohlen im Plastikwanndl: Bei den Christkindln dürfte es sich nach meiner aktuellen Einschätzung um 3 Hengste und 1 Stute handeln, die Youngsters vom Jänner kann ich noch nicht einschätzen, vermutlich ist es ein Paar, oder es sind 2 Stuten. Aus dieser Sicht sind die Voraussetzungen im Augenblick nicht schlecht für die Bestandserhaltung, dafür bin ich hier im Osten Österreichs leider allein auf weiter Flur.


    Aber wie gesagt: Wenn sich ein Netzwerk etablieren lässt und die Halter bereit sind, sich ins IfMN-Nachzuchtenregister einzutragen, lässt sich der Bestand im deutschsprachigen Raum hoffentlich sichern. Auch ohne kommerzielle Importe, die nach den gemachten Erfahrungen überwiegend recht riskant erscheinen.


    Bitte bleibt dem Forum erhalten!


    Liebe Grüße
    Linda.

  • Bei meinen Ponys ist alles paletti, die Copepoden(au die Calanoida) gedeien(müßte meinen kleine noch nie Artemien geben).
    Ich hatte nur selbst vier Schicksalsschläge in kurzer Zeit..........,hab mich deshalb nicht mehr so oft zu Wort gemeldet.

  • Hallo Linda,


    ein bekannter Spruch besagt, dass: "Die Letzten die Ersten sein werden!"


    Du hast deine " De Jongi's " recht spät bestellt und noch später erhaten.


    Das war wohl ein großes Glück!


    Neben deiner erheblichen Zosterae-Erfahrung hat dir möglicherweise auch der Faktor Zeit geholfen.
    Ich schließe nicht aus, dass die Infektionswelle bereits über den Zosterae Bestand hinweg gelaufen war, bevor deine Tiere verpackt wurden.
    Entweder hast du dann Tiere bekommen, die das Schlimmste schon überstanden hatten oder bereits eine gewisse Imunität entwickelt hatten. Bei De Jong awren die Hälterungstemperaturen ja eher niedrig als später bei den Kunden. So war der Infektionsverlauf dort eher langsam bzw. gar nicht wahrnehmbar.

  • 2. Teil


    der erste Teil ist raus, obwohl ich ihn noch gar nicht abschicken wollte.


    Ich hasse diesen Text Editor und halte das gesamte Programm für antiquiert!


    Daher werde ich künftig hier nicht mehr kommunizieren!






    Sorry, aber ich ärgere mich hier ständig for nothing!


    @ Linda


    Ich habe dir ja schon früher über meine frustrierenden Erfahrungen mit dem Krankheitsverlauf meiner Zosterae berichtet.


    Hättest du dieselbe Qualität bei den Tieren erhalten wie andere Käufer, wären dir bereits Tiere verstorben, bevor du das Pflegemittel bzw. die vorbeugende Behandlung hättest starten können.


    Lars hätte sicher keine Chance gehabt, deinen Weg zu gehen.
    Daher kann ich aus heutiger Sicht und Erfahrung allen künftigen Haltern nur raten, falls ein Tier stirbt, auf Verdacht die übrigen Tiere wirksam zu behandeln.


    Ich stimme Angi in ihrer Meinung zu, dass 90 % der ungeklärten Zosterae Verluste auf Vibrionen zurückzuführen sind. Liegt diese Ursache vor, bleibt keine Zeit mehr, zu experimentieren. Dann ist sehr schnelles, konsequentes Handeln notwendig.


    Das wäre die einzige Chance für Lars gewesen, einen kleinen Teil seiner Truppe zu retten.
    Aber das wusste zum damaligen Zeitpunkt noch niemand.
    Somit hätte nur eine ausreichende Quarantäne beim erfahrenen Fachhändler den Totalverlust verhindern können. Die war aber zwischen Käufer und Verkäufer nicht vereinbart - wie bei mir auch nicht.
    So kam es wie es kommen musste!


    Mit freundlichen Grüßen


    Knut

  • Hallo Knut,


    über die Texteditoren ärgere ich mich auch, nur ist das in den zwei weiteren Foren, in denen ich gelegentlich unterwegs bin, genauso. Längere Beiträge schreib ich deshalb in Outlook und kopier sie anschließend in den Editor - zur Schonung der Nerven.


    Zum Thema: Du schreibst:

    Zitat

    Ich stimme Angi in ihrer Meinung zu, dass 90 % der ungeklärten Zosterae Verluste auf Vibrionen zurückzuführen sind. Liegt diese Ursache vor, bleibt keine Zeit mehr, zu experimentieren. Dann ist sehr schnelles, konsequentes Handeln notwendig.


    Das wäre die einzige Chance für Lars gewesen, einen kleinen Teil seiner Truppe zu retten.
    Aber das wusste zum damaligen Zeitpunkt noch niemand.

    Genau das stell ich in Abrede. Vibrioinfektionen als Todesursache von H. zosterae wurden auch hier mehrfach beschrieben und die vermutlichen Auslöser (hohe Bestands- und vor allem Futterdichte) genauso. Dumm ist halt, dass das im Monsterthread gemacht wurde und nicht in einem spezifischen Topic. Deshalb ist es wahrscheinlich nicht aufgefallen.


    Dass ich mit meinen de Jong-Stuten Glück gehabt hab stimmt schon. Irgendwie hab ich jetzt aber den Eindruck als stünde lediglich dieser Umstand im Vordergrund und nicht der von mir bevorzugte biologische Ansatz, der sich halt vom 'schulmedizinischen' unterscheidet. In dem Zusammenhang möcht ich auch mit einer Redensart aufwarten: Es führen viele Wege nach Rom.


    Welcher Ansatz im Ernstfall mehr Erfolg verspricht sei dahingestellt. Du hast mit einer Radikalbehandlung selbst aussichtlos scheinende Fälle retten können, das stimmt schon. Aber die eingangs zitierte Bemerkung lass ich wie gesagt nicht gelten.


    Wahrscheinlich macht es Sinn, erfolgreiche Behandlungsmethoden für speziell bei H. zosterae gehäuft auftretende Infektionen und Parasiten in einem eigenen Topic zu beschreiben - und mögliche Präventionsmaßnahmen genauso.

    Auf jeden Fall halt ich es für sinnvoll, für Seegrasponies mehrere Becken parallel zu betreiben (sofern der Bestand das zulässt - es sollte zumindest ein sicheres Paar pro Aquarium sein).


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo zusammen,



    wenn mein Name hier schon fällt, möchte ich mich auch äußern. Selbstverständlich müssen WF Tiere zu allererst entwurmt werden! In der Enge des Aquariums und in der stressbehafteten Eingewöhnungsphase auf Aquarienhaltung würden Darm- und Kiemenparasiten sonst schnell zum todbringenden Damoklesschwert. Wenn man die Tiere nach der Entwurmung mit Stärkungsmittel aufbaut, erreicht man eine relativ stabile Gesundheit. Auch ich habe immer so gearbeitet.


    Außerdem habe ich weitgehendst auf Artemiafütterung verzichtet, niemals Wasser aus fremden Seepferdchenbecken eingebracht und die Aquarien bei max. 24 °C gefahren - wichtige Strategien um Vibrio-Schübe zu verhindern.


    Was Importe angeht, so wäre es natürlich wünschenswert gewesen, wenn die Tiere erstmal direkt an Leute mit entsprechenden Erfahrungswerten gegangen wären. Dann wären auch die ersten großen Sterbewellen ausgeblieben.


    Unter dem Strich finde ich es dennoch erfreulich, dass noch in einigen Aquarien Zosterae schwimmen. Ich würde mir wünschen, dass sich da ein Netzwerk bildet um den inzwischen doch recht kleinen Genpool auszutauschen.


    Und vorallem Dir, liebe Linda, wünsche ich, dass unter den Youngsters ein paar Männchen sind.


    lg Angi

  • Zum Thema Entwurmung .
    Ich habe im Laufe der Jahre ein Ehepaar aus der Schweiz kennen gelernt. Diese hatten eine Genehmigng und haben die Tiere in Australien gefangen und dann nach Deutschland gebracht. Dieses Ehepaar hat die Tiere sofort nach dem Fang entwurmt. Das hat natürlch den unwiederbringbaren Vorteil, daß die Tiere noch nicht so gestresst sind und vor allen noch gut im Futter stehen und so eine Behandlung dadurch natürlich wesentlich leichter weg stecken. Ausnahmslos alle Tiere, die von besagtem Ehepaar kamen ,haben den Transport überlebt.
    Nun stellt sich für mich die Frage, ab wann habt ihr Kontakt zum Händler. Sollte dieser sofort nach dem Fang bestehen, wäre es vielleicht eine Möglichkeit die Tiere auch sofort , vor Ort entwurmen zu lassen, also bevor sie den langen , beschwerlichen Transport antreten.
    Vielleicht wäre das eine Überlegung für die nächste geplante Bestellung.

  • Sorry Leute,
    hier scheint sich jetzt etwas zu verselbständigen, bei dem ich nie beabsichtigt habe, dass es zum Selbstläufer wird.
    Meine Intention war lediglich, die Situation für Lars zu erläutern.
    Er sieht die Ursachen einzig bei seiner Händlerin. So zumindest klingt es.
    Ich denke aber, dass es an der Fallgestaltung lag. Er hat einen Händler beauftragt, ihm H. zosterae zu besorgen. Das hat die Händlerin auch getan. Im Wirtschaftsdeutsch nennt man das " Durchhandeln". Mit Seesalz wäre dieses Verfahren wohl eher unproblematisch gewesen. Bei H.zosterae ist es aber höchst gefährlich.
    Der Händler geht davon aus, dass er gesunde Tiere erhält, da nichts Auffälliges zu sehen ist und der Kunde geht ebenfalls davon aus. Dann setzt nach kurzer Zeit das Sterben ein und niemand kann es sich erklären. Wenn dann behandelt wird, muss dies ohne gesicherte Diagnose geschehen, da die knappe Zeit das Handeln diktiert. In diesem Fall würde ich in Zukunft ein geeignetes Antibiotikum als erstes Mittel einsetzen, um ein weiteres Massensterben zu verhindern. Div. Würmer können zwar auch beträchtlichen Schaden anrichten, man hat aber mehr Zeit für eine Diagnose, da das Sterben am Anfang bei Weitem nicht so schnell fortschreitet wie bei einer Vibrioneninfektion.
    Daneben kann man einen Wurmbefall mit entsprechenden Vergrößerungsgläsern selber diagnostizieren. Bei Vibrionen stehen mir keine brauchbaren Hilfsmittel zur Diagnose zur Verfügung.
    Aus den oben dargelegten Gründen und Erfahrungen würde ich heute nicht mehr auf die Idee kommen, mir " durchgehandelte " H. zosterae per Kurier senden zu lassen. Die Tiere sind für bestimmte Krankheiten einfach zu anfällig und aufgrund ihrer Konstitution nicht in der Lage, Behandlungsversuche über einen längeren Zeitraum zu überstehen.
    Diese These vertrete ich, obwohl mir bekannt ist, dass Linda die obige Fallgestaltung ebenfalls wählen musste. Ihr Wohnort ließ ihr keine andere Wahl. Bei ihr ist es gut gegangen. Warum auch immer. Darüber kann man nur spekulieren. Bei einigen anderen Bestellern war das aber nicht der Fall, obwohl sie Seepferdchenerfahrung hatten.
    Eine völlig andere Situation als in der Bestell- und Eingewöhnungsphase ( von der wir hier reden ) liegt in der Hälterungsphase vor. Hier liegt es sicher am Geschick und der Erfahrung des Pflegers wie gesund er seine Schützlinge erhalten kann.


    Mit freundlichen Grüßen
    Knut

  • Zitat

    Original von K.B.
    Meine Intention war lediglich, die Situation für Lars zu erläutern.
    Er sieht die Ursachen einzig bei seiner Händlerin. So zumindest klingt es.


    Ja, Knut, so hatte ich es auch verstanden.

    Zitat

    Ich denke aber, dass es an der Fallgestaltung lag. Er hat einen Händler beauftragt, ihm H. zosterae zu besorgen. Das hat die Händlerin auch getan. Im Wirtschaftsdeutsch nennt man das " Durchhandeln".


    Wenn dem so ist: Wie käme es da zu einer Durchmischung mit einem Altbestand? Und vor allem: Welchen Einfluss hätte der auf die Mortalität?


    Wo liegt der Unterschied zwischen den durchgehandelten Tieren und solchen, die beim Importeur zwischengehältert wurden? Ich würde glauben, dass im zweiten Fall das Risiko noch höher ist, dass sich vom Transport gestresste Tiere noch zusätzliche Infektionen einfangen.


    Dabei geh ich davon aus, dass es keinen WF gibt, der nicht latente Keime in sich trägt.


    Steh ich noch immer auf der Leitung?


    Liebe Grüße
    Linda

  • Zitat

    Original von Linda


    Dabei geh ich davon aus, dass es keinen WF gibt, der nicht latente Keime in sich trägt.


    Ja, so sehe ich das auch. Und man muss auch davon ausgehen, dass alle Darmparasiten haben.
    Eine Entwurmung sollte bei WF also immer erfolgen und zwar möglichst umgehend. Ideal wäre natürlich, wenn diese direkt nach dem Fang erfolgen würde. Da bin ich einig mit den Vorrednern.


    DeJong entwurmt Seepferdchen jedenfalls nicht, ich hatte dort einen Mitarbeiter extra daraufhin angesprochen. Allerdings waren die DeJong Zosterae auch Nachzuchten aus England und keine WF. Wenn sie nicht gerade in ein Becken gesetzt wurden, in dem zuvor WF Pferdchen waren, war eine Entwurmung auch nicht notwendig sofern man davon ausgeht, dass die Seahorse Breeder UK evtl. WF aus ihrer Zucht ebenfalls gewissenhaft entwurmt hatten.


    Anders sah es beim ersten Import aus. Das waren WF. Ich meine mich aber zu erinnern, dass mir Martin erzählt hat, dass sie entwurmt wurden (zumindest seine Tiere). Auch ich habe bei der Übernahme von Andi´s Bestand nochmals prophylaktisch alle Tiere entwurmt (Praziquantel gegen Darmparasiten plus Süßwasserbad gegen evtl. Kiemenwürmer). Ob Josh den letzjährigen Import mit WF entwurmt hat, weiß ich allerdings nicht. Ich habe es ihm jedoch ans Herz gelegt.


    Ich kann nur jedem Käufer raten, sich diesbezüglich genau zu erkundigen.


    liebe Grüße, Angi

  • Zitat

    Original von angi
    Praziquantel gegen Darmparasiten plus Süßwasserbad gegen evtl. Kiemenwürme


    das Praziquantel wirkt doch auch gegen Kiemenwürmer? Oder meinst du kleine parasitäre Krebse welche manchmal auch als Kiemenwürmer bezeichnet werden?

  • Hallo Boris,


    also ich kann da nur meinen Tierarzt zitieren und der meinte, Praziquantel würde nicht alle Kiemenparasiten zuverlässig abtöten und riet mir deshalb zu einem zusätzlichen Süßwasserbad.

  • hallo Angi,
    Das Praziquantel nicht alle Kiemenparasiten abtötet ist richtig, Praziquantel wirkt nur gegen Würmer(bei eierlegende ist noch eine zweite Behandlung von nöten), gegen parasitäre Krebse, die manchmal in den Kiemen hausen wirkt es nicht.


    Ich fragte nur nach weil du plus Süßwasserbad gegen evtl. Kiemenwürme geschrieben hast, und gegen Würmer wirkt Praziquantel definitiv(mittel erster Wahl).


    liebe grüße aus Sinsheim, Boris

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