H.Fuscus am Schwanz verletzt

  • Hallo zusammen,


    ich habe mir letztes Jahr wieder Seepferdchen zugelegt. Es sind H.Fuscus (3Mädchen und 2 Hengste). Extra das Becken Pferdefreundlich umgestaltet. Nun hat sich eine Glasrose doch so gut versteckt, das sie sogar der Feilenfisch offensichtlich nicht gefunden hat. Auf alle Fälle hat sie ein Seepferdchen am Schwanz vernesselt. Zuerst sah es so aus, als ob es gut verheilen würde. Das Pferdchen hat gefressen und gebalzt als ob nichts passiert sei. Die Verletzung verheilte immer besser. Nun ist sie aber leider wieder aufgegangen und ich mache mir Sorgen, da es heute noch nichts gefressen hat.
    Ich glaube hier mal einen Beitrag gelesen zu haben, über eine Meerwasserfeste Salbe oder Creme, die bei solchen Verletzungen schon geholfen hat. Leider kann ich ihn aber nicht mehr finden. Wer kann mir und meinem Pferdchen helfen?


    Ich habe einen Beitrag von Uwe (Use) gefunden, in dem er über den erfolgreichen Einsatz von DIAMOX Tabletten bei Blasen am Seepferdeschwanz berichtet. Wäre das eine Option?


    Ich habe die Stelle schon mit Betaisodona abgetupft, weiß aber nicht ob es hilft.

  • Moinsen,
    also ich halte den Zusammenhang zwischen Verletzungen und GR noch immer nicht für erwiesen. Bei meinen Pferden habe ich auch helle Stellen in einem komplett glasrosenfreien Becken bemerkt, genauso wie in einem Becken vereinzelte GR sind und keines der Pferde dotr Verletzungen aufweist. Nun zur Behandlung: Betaisodona-Lösung ist wasserlöslich, somit hält sie also nur kurzzeitig auf der verletzten Stelle. Antibiotika zur Anwendung im Wasser scheiden imho aus, wenn kein Keimnachweis vorliegt. Könntest Du vielleicht von der Stelle ´mal eine HD-Aufnahme machen? Nicht dass das die Diagnose ersetzt, aber manche Dinge lassen sich optisch einfach besser beurteilen. Zum Diamox kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass es, richtig dosiert, gegen die Gasblasenkrankheit wirklich gut hilft. Aber: Es muß möglichst früh eingesetzt werden. Eine gute Dosierungsempfehlung findest Du auf der website von Ben Kimmich aus der Schweiz. Diamox ist keine Wunderdroge, aber ich hatte es vor kurzem bei einem Männchen eingesetzt, bei dem ich mehrmals den Beutel von Luft befreien musste und dabei wahrscheinlich verletzt hatte. Ich habe ihn zu einem anderen Weibchen in´s Diamox-Bad gesetzt und beide Tiere erfreuen sich heute wieder bester Gesundheit. Einen Versuch ist es sicherlich wert, v.a. da die Tiere es gut zu vertragen scheinen ( Dosierung!!).

    " Und der Haifisch, der hat Tränen und die laufen vom Gesicht
    Doch der Haifisch lebt im Wasser so die Tränen sieht man nicht
    In der Tiefe ist es einsam und so manche Zähre fliesst
    Und so kommt es , dass das Wasser in den Meeren salzig ist "


    Beste Grüße


    Stefan

  • Hallo Franz-Josef,


    Pferdchen und Verletzungen sind so ein Thema für sich. Die wasserfeste Salbe, von der Du irgendwo gelesen hat, ist Volon A Haftsalbe. Sie wird benutzt, um nicht infektiöse Schelimhauterkrankungen zum Abklingen zu bringen. Sie haftet auf feuchter Haut und unter Wasser und enthält einen entzündungshemmenden Wirkstoff aus der großen Familie der Cortison-Wirkstoffe. Der Nachteil an dieser Salbe ist leider, dass sie sich bei mit Bakterien infizierten Wunden eher negativ auswirkt, da sie Bakterien nicht abtötet. Die Entzündung wird kurzfristig von dem Wirkstoff Triamcinolon zurück gedrängt, die Bakterien vermehren sich unter der Salbe aber weiter und dann kommt es häufig zum starken Rückfall. Daher wird in diesen Fällen Volan A Haftcreme immer nur zusammen mit einem antibiotisch wirkenden Zusatzstoff angewendet. Also könntest Du versuchen, zuerst die Beta-Isodona-Lösung aufzutupfen und dann die Wunde mit Volan A-Haftsalbe abzudecken. Wobei ich nicht sagen kann, ob die ganze Geschichte dann noch hält ? Leider sind Seepferdchen sehr empfindliche Patienten. Diese Schwanzverletzungen eskalieren sehr schnell, indem sie von Bakterien und Protozoen besiedelt werden und führen unbehandelt leider sehr oft zum Tod der Tiere. In dem Artikel, der unten verlinkt ist, hätte ein entsprechendes Antibiotikapräparat, welches über den Tierarzt bezogen wurde, dem infizierten Seepferdchen geholfen. Leider dauerte die Diagnose mit entsprechend sorgfältigen Erreger- und Resistenznachweisen zu lange und das Tier ist vorher verstorben.


    Lies Dir noch bitte diese Krankengeschichte durch, sofern Du sie noch nicht kennst.


    Bitte noch ein Foto einstellen, damit kann man die Situation besser beurteilen.


    Viele Grüße,
    Torsten

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Franz-Josef,


    Beta Glucan ist ein Stoff zur natürlichen Stärkung der Abwehrkräfte. Es ist ein Polysaccharid, das aus den Zellwänden der Bäckerhefe gewonnen wird. Beta-Glucan aktiviert die wichtigsten Immunzellen unseres Körpers: die Makrophagen. Die Makrophagen zirkulieren in unserem ganzen Körper und bekämpfen unspezifisch Viren, Bakterien, Pilze, Krebszellen und andere potentielle Schädlinge.


    Man bekommt es als Kapseln in Apotheken oder auch im Internet-Versand (-> google). Das Pulver wird aus den Kapseln entnommen und z.B. Frostfutter damit vermischt bzw. man kann es evtl. an Lebendfutter verfüttern. Allerdings darf man davon keine Wunder erwarten. Leidet ein Seepferdchen unter einer massiven Infektion im Schwanzbereich muss immer auch eine direkte Behandlung dort einsetzen. Beta Glucan kann hier nur unterstützend wrken. Der Hinweis in dem Artikel bei dem überlebenden Tier muss nicht zwangsweise mit dem Beta Glucan zusammenhängen. Es wurden nur alle ergriffenen Massnahmen vollständig beschrieben.


    Viele Grüße,
    Torsten

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Franz-Joseph,


    um Zeit zu gewinnen, solltest Du auf jeden Fall erst einmal mit großen WW arbeiten um den Keimdruck im Aquarium zu mindern. Zudem ist es sehr wichtig, die Termperatur auf max. 23-24 Grad Celsius einzustellen, das bremst die Vibrionenvermehrung. Chaetoceros, eine einzellige braune Kieselalge, kann ebenfalls Vibrionen zurück drängen. Tetraselmis wirkt desinfizierend und unterstützt die Wundheilung.


    Den Schwanz 3-4 x täglich in kolloidales Silber tauchen, kann im Anfangstadium noch helfen.


    Ansonsten bleiben wohl nur hochdosierte Kurzzeitbäder mit einem Breitbandantibiotika. Vom Aquarium Münster gab es mal ein solches Medikament, mit dem ich erfolgreich mehreren Comes heilen konnte. Die hatte ich damals schon mit fortgeschrittenem "white tail desease" Stadium erhalten.


    Viel Glück, Angi

  • Hallo zusammen,


    das Pferdchen ist leider gestern gestorben. Ein zweites Tier, das ich vor ein paar Tagen von privat dazu bekam, hatte ebenfalls eine Verletzung am Schwanz. Diese ist durch den Einsatz von Betaisodona und Volon-A Salbe inerhalb von 2Tagen fast komplett verheilt. Es frisst wieder und ist munter bei der Sache.

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