"Sterilisieren" von Lebendfutter

  • Hallo Leute


    Viele Züchter kennen das Problem dass man mit Frischgeschlüpften Artemien (oder auch bei Lebendfutter für die grossen) öfters mal Krankheiten ins Becken überträgt.
    Meine Frau und ich sind gerade von einer 3 Wöchigen Florida Reise zurückgekommen, da waren wir auch bei Beth Privett, Hippocampus Erectus und Zosterae Züchterin zu besuch. Wir durften ihre Anlage besichtigen und durften mithelfen die Kleinen und Grossen zu Füttern!
    Sie behandelt das Lebendfutter mit H2O2 (Wasserstoff peroxid) dazu kommt das Futter in genau 1L Meerwasser + 60ml 40% H2O2 und wird für 2 minuten stark belüftet. Danach noch 3 minuten ohne belüftung. das lebendfutter wird kräftig unter fliesendem (Süsswasser) ausgespühlt. Das Lebendfutter kommt in ein belüftetes Becken mit Salzwasser aus dem System, wo es angereichert wird.



    Gruss Beni

  • Hallo Beni


    Klingt interessant, ist aber in meinen Augen völlig unnötig... (kann man sicher geteilter Meinung sein)


    ich spüle die Nauplien ab und fertig. Man sollte natürlich darauf achten, schon die Zuchtbehälter und Zubehör für die Futterzucht sauber zu halten. Das reicht aber auch schon in meinen Augen.


    Viele Grüße


    Kathrin

  • Hi Beni,


    ich seh's wie Kathrin.


    Für die Massenzucht, die oft auch noch kommerziell betrieben wird, mag's vielleicht einen Sinn haben. Aber das ist eh eine eigene Sache.


    Im Hobbybereich, wo die Individuendichte meist nicht so hoch ist und folglich auch die Futterdichte nicht so enorm sein muss, halt ich sowas für überzogen.


    Punkto Hygiene neigen unsere Freunde jenseits des Atlantiks ja gern zur Übertreibung :face_with_rolling_eyes:


    Liebe Grüße
    Linda

  • Hallo zusammen ,


    es gibt da was relativ einfaches in der handhabung , was auch nicht allzuviel kostet , von INVE auf dem markt :


    http://artemia-shop.de/inve-sanocare-p-1976.html


    es gewährleistet nicht nur eine bessere hygiene beim ansetzen von artemien , sondern im gleichem zuge


    auch bessere nährwerte durch effektivere anreicherung .


    Ich habe es selber schon ausprobiert , und halte es durchaus auch für den hobbybereich als sinnvoll.


    Nicht zuletzt bei der pferdehaltung .

  • Hallo Thomas!


    Ich habe das auch hier stehen und verwende es gelegentlich. Was mir aber zu denken gibt, ist der Bericht einer Züchterin, dass man damit eine Artemiakultur sogar von Brachionus befreien kann. Das Zeug wirkt also nicht nur gegen Bakterien. Es riecht auch irgendwie scharf (nach Kampfer?). Also bei empfindlichen Larven sollte man vielleicht vorsichtig sein, auch wenn ich nicht mit eigenen (schlechten) Erfahrungen dienen kann. Wer mag es ausprobieren? :smiling_face:


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Wolfgang ,


    ich habe es ausprobiert :smiling_face:
    und zwar beim erstenmal bei der aufzucht von ps.fridmani ,und dabei 265 stk (aus einem wurf) durch meta bekommen :winking_face:
    ...die verwendung dieses mittels war dabei sicher nicht der einzige grund für den erfolg , ich bin aber sicher , das es nicht geschadet hat :winking_face:
    ... bei der paralell verlaufender aufzucht von 53 mandarinfischlarven , die nach den ersten zwei wochen massiv mit artemia gefüttert wurden ,gab es nicht einen einzigen ausfall ...


    Das es brachis umbringt , steht in der beschreibung , aber das mittel soll ja auch nicht im zuchtbecken angewendet werden , und die artemien sollten so oder so vor dem vefüttern gespült werden.

  • Hallo Thomas!


    Danke für die Info. Das ist erfreulich. Ich bin schon auch davon ausgegangen, dass das niemand im Larvenbecken direkt verwendet :D. Obwohl, vielleicht wäre selbst das einen Versuch wert?


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hi


    ich verwende ACE seit mehreren Jahren täglich. Wir hatten damals in der ZML umfangreiche Tests mit ACE gemacht nachdem ich die erste Fuhre importiert hatte. Und wir "Tester" fanden das Produkt in Nutzen/Anwenderfreundlichkeit großartig. Ich möchte es in der täglichen Arbeit nicht mehr missen.


    Thomas Aussage kann ich also nur bestätigen.

  • Hallo Zusammen


    Sorry für die Späte antwort:



    ich hab mal bei http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/ (Wissenschaftliche datenbank) recherchiert was so bekannt ist zum Thema Seepferdchenkrankheit:


    Folgender Artikel könnte interessant sein: Isolation of Vibrio alginolyticus and Vibrio splendidus from captive-bred seahorses with disease symptoms


    Zusammengefasst wurden Verschiedene Seepferdchen mit volgenden Krankheitssymptome uuntersucht: Letargische, Abetitlose, Weisse flecken auf der Haut, Nekrotisches Gewebe am Schwanz (tail rot disease).


    Dabei wurde volgendes Festgestellt: Bei allen Krankheitssymtome waren die Erreger Vibrio alginolyticus und Vibrio splendidus die Dominierende spezies auf der Haut, normalerweise werden folgende Bakterien Gefunden: Alphaproteobacteria, Antarctobacter, Roseobacter, Ruegeria, Sulfitobacter und Thalassobacter.



    Kurze anmerkung: Vibrionen sind die meist gefundenen Bakterien in Lebenden Artemiakulturen (Balcazar et al. 2010)





    Deshalb spricht eigentlich nichts gegen die Sterilisierung von Lebendfutter, Wie gut da das ACE wirkt kann ich nicht sagen, aber sicher nicht sogut wie das Sterilisieren....




    Gruss aus der Schweiz


    Beni

  • Hallo Beni


    mit der Häufigkeit von den gefundenen Vibrionen im Futter hast Du sicherlich Recht, allerdings vertrete ich immer die Ansicht:


    alle Sterilisation wird nichts nützen, wenn die Haltungsbedingungen der Tiere nicht stimmen! Erst dann sind die Tiere geschwächt und die Vibrionen (da ja überall vorhanden sind) können dem Tier gefährlich werden!


    du kannst nirgendwo sterile Bedingungen schaffen, in keinem Aquarium. Es kommt immer darauf an, wie gut die Tiere dagegen gewappnet sind.


    Auch ich kenne die von Dir zitierten Symptome aus meiner Anfangszeit bei den Seepferdchen, seitdem ich Filterung, Abschäumung und Fütterung optimiert habe, gibt es so etwas nicht mehr!


    Meine derzeit ältesten Reidis sind über 3 jahre alt (die Fotos von ihnen habe ich ja oft genug schon eingestellt), ohne jegliche Probleme und bekommen immer noch regelmäßig Junge, von denen ich ja auch noch welche aufziehe.


    Ganz ohne Sterilisation!


    Allerdings gibt es da sicherlich viele Wege, die zum Ziel führen!


    Viele Grüße


    Kathrin

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