Zeo gegen Nitrat- und Phosphat-GAU?

  • Hallo Dirk,


    das Reinigen des Bodengrunds kann sinnvoll sein. Du musst allerdings darauf achten, dass du dabei nicht allzu viele
    der nützlichen Bakterien, die darin leben, vernichtest. Daher immer nur einen Teil (1/3 bis allerhöchstens die Hälfte)
    der oberen Bodenschicht reinigen. Am besten mit Meerwasser, das ist am schonendsten.

  • Hallo Armin,


    da ich den Bodengrund absaugen muß, mit Becher oder Schaufel würde ich zu viel *Staub* aufzuwirbeln, kann ich immer nur eine relativ kleine Menge entnehmen und reinigen. Ansonsten fallen einige Korallen trocken. Ich hoffe, mit sechs bis acht Anläufen auszukommen. Dementsprechend wird die Aktion auch sechs bis acht Wochen dauern.


    Allerdings wollte ich den Sand bis runter zur Scheibe entnehmen, insbes. wegen des feinen Sandes. Du schreibst aber von der oberen Schicht. Hat sich das Phosphat nicht auch in den *tieferen* Schichten angereichert? Zumal die Grundel ohnehin ständig umschichtet. :confused_face:

  • Dirk

    Zitat

    Zum Glück hatte Peter mir geraten, den Absperrhahn im Filterkreislauf weit zuzudrehen. Wer weiß, was sonst passiert wäre. Ist schon ein Teufelszeug!


    Wenn wir das vorher gewusst hätten, hätte auch die Hälfte der Granulatmenge gereicht. Aber jetzt ist ja fast alles wieder im Lot.


    Die Fragestellung: "wie schnell darf man PO4 im Meerwasseraquarium senken" ist wirklich nicht uninteressant. Genaue Werte habe ich auch noch nicht gesehen sondern nur empirische Empfehlungen.


    Eigentlich darf man soetwas ja gar nicht schreiben, aber ich habe schon mal den PO4 und SiO2-Gehalt im Versuchs-Becken (SPS+LPS+Weichkorallen) auf jeweils ca. 3 mg/l erhöht, einen Tag stehen gelassen und ganz schnell wieder bis auf < 0,1 mg/l runtergebracht. Alles ohne Schaden, jedoch nicht repräsentativ.
    Den Versuch mit den 3 mg/l habe ich auch nur durchgeführt, weil Joe mal hier im Forum geschrieben hat, dass hohe PO4-Gehalte schnell gesenkt werden sollen, aber nicht bis wohin. Jetzt habt ihr einen Erfahrunhswert mehr. Bitte nicht nachmachen ;-))


    Gruß,
    Peter

  • Zitat

    Original von filtergranulat
    weil Joe mal hier im Forum geschrieben hat, dass hohe PO4-Gehalte schnell gesenkt werden sollen, aber nicht bis wohin.


    moinsens peter,


    ähmm, hatte mal aus versehen die konzentriertere po4-lösung zwecks po4-zugabe genommen und so
    unbemerkt den wert auf ca. 1,4angehoben (über n paar tage).


    die reduzierung erfolgte dann mittels flüssigem po4-binder in einem rutsch auf 0,7, dann im zweiten auf o,3 und den rest hat dann das system in den darauf folgenden tagen selber reduziert.(0,03 - 0,01)


    die po4/No3-dosierung ist hier schon routine.

  • Hallo Peter,


    ich würde es so formulieren: plötzlich veränderte Phsophatwerte sollten möglichst schnell wieder auf den für
    die Korallen gewohnten Wert gebracht werden.


    In Joes Fall waren die Tiere einen niedrigen Phosphatwert gewohnt, dieser wurde in kurzer Zeit erhöht. Deshalb war
    es richtig, das Wasser möglichst schnell wieder auf den gewohnten niedrigen Wert zu bringen.


    Daher hat auch dein Experiment mit den 3 mg/l und dem schnellen Absenken funktioniert. Die Korallen waren ebenfalls
    einen niedrigen Phsophatwert gewohnt, deshalb hatten sie nichts dagegen, dass du ihnen sehr schnell wieder
    die gewohnten Bedingungen verschafft hast.


    Ganz anders sieht es aus, wenn Korallen schon monate- oder jahrelang hohe Phosphatwerte gewohnt sind. Dann
    führt ein schnelles Absenken des Phosphatwerts zu einer Situation, auf die ihr Stoffwechsel nicht eingestellt ist.
    Und das geht normalerweise schief.

  • Hallo Armin,


    Zitat

    Original von Armin Glaser
    Ganz anders sieht es aus, wenn Korallen schon monate- oder jahrelang hohe Phosphatwerte gewohnt sind. Dann führt ein schnelles Absenken des Phosphatwerts zu einer Situation, auf die ihr Stoffwechsel nicht eingestellt ist.
    Und das geht normalerweise schief.


    da muß ich noch mal nachhaken. Im Falle eines *Unfalles* wie bei Peter oder bei Joe soll/kann der Wert kurzfristig wieder normalisiert werden. Das hab ich verstanden.


    Bei mir war es ja offensichtlich so, daß mein Phosphatwert schon über einen längeren Zeitraum (zu) hoch war. Deshalb braucht das Absenken mehr Zeit.


    ABER: Wieviel mehr? Würdest du dich auf einen Anhaltswert einlassen, X mg pro Tag? Was wäre besser, gleichmäßig/linear absenken oder eher wie bei der Halbwertzeit, an x Tagen um die Hälfte? Ich bin bestimmt nicht der Letzte, den diese Fragen beschäftigen...


    Ja, und was passiert da eigentlich stoffwechselseitig? Ist es so, daß die Zooxanthellen mit der plötzlichen *Nährstoffknappheit* ein Problem haben und dann die Symbiose gestört wird?


    Ansonsten scheint bis jetzt alles gut gegangen zu sein. Daumen drücken, daß es so bleibt.

  • Hallo Dirk,


    ich würde mir mindestens 4 Wochen Zeit nehmen, um den Endwert zu erreichen. Je länger, desto besser.
    Und in dieser Zeit so gleichmäßig wie möglich absenken. Optimal wäre natürlich eine degressive Abnahme,
    aber so kompliziert muss man es nicht unbedingt machen.

  • Hallo Armin,


    das ist länger, als ich dachte. Jetzt hab ich aber endlich eine Hausnummer, DANKE!


    Durch das *Umbauen* mit dem Bodengrund werde ich bestimmt noch ein wenig Depotphosphat freisetzen, das verzögert die weitere Abnahme bestimmt noch. Mal sehen, wie ich dann zeitlich hinkomme.

  • Zitat

    Original von Armin Glaser
    ich würde mir mindestens 4 Wochen Zeit nehmen, um den Endwert zu erreichen. Je länger, desto besser.
    Und in dieser Zeit so gleichmäßig wie möglich absenken.


    hallo armin,


    hmm...die mögliche dauer der absenkungsphase hat m.e. mit der höhe des po4-wertes zu tun.


    und auch der zustand der korallen (bereits abgammeln von acrospitzen und basalscheibe) sollte nicht ausser acht gelassen werden.


    bei v. g. ist m. e. eine schnelle kappung des spitzenwertes notwendig, um die akuten schäden zu mildern und zum stoppen zu bringen.

  • Hallo Joe,


    ich weiß zwar nicht, was du mit "v.g." meinst, aber bei kurzfristigen Spitzenwerten schrieb ich ja schon, dass diese
    schnell gesenkt werden sollten. Anders ist es nur wenn Korallen hohe Werte gewöhnt sind und sich darauf schon
    lange eingestellt haben. In diesem Fall treten aber auch keine Schädigungen durch den hohen Phosphatwert auf.

  • hi armin,


    nun, v. g. 0 vor genanntes :]


    wenn korallen aufgrund hoher, steigender po4-werte beginnen, abzugammeln, ist schnelle hilfe
    erforderlich.


    also anfänglich stärkere reduzierung. (so um 1/3).


    evtl. ist bei zu geringen no3-werten im verhältnis zum p04-wert ein anheben von no3 sinnvoll.


    in früheren tagen gabs ja immer einige beispiele von bestens laufenden becken mit hohem no3 + po4 (z. b. ulrike hardt).

  • Hallo allerseits!


    Wie angekündigt habe ich begonnen, den Bodengrund teilweise abzusaugen und durchzusieben. So wie Armin empfohlen hatte: mit Beckenwasser. Von der Menge bin ich bei ca. 10% gelandet, die ich in einem Rutsch waschen kann. Der Abschluß der Maßnahme wird also noch eine Weile auf sich warten lassen.


    Auch ist der Phosphatwert dadurch erwartungsgemäß wieder etwas angestiegen. Trotz laufender Filterpumpe bin ich 24 Stunden nach der Aktion wieder bei 0,12 mg, vorher 0,1.


    Ich werde versuchen, den Wert unter 0,1 mg zu halten. Das ist weit weniger als zu Beginn, aber immer noch hoch genug für einen langsamen Entzug, oder?

    Der frühe Vogel fängt den Wurm.
    Aber die zweite Maus bekommt den Käse!



    CottonCrew.de

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