NP Biopellets

  • Hallo Hans-Werner,
    ich hab mir mal die ganze Seite von van Houten angesehen und bin bei den Grafiken unter dem Link "how it works" etwas stutzig geworden.
    Die Veränderung des Verhältnisses NO3/PO4 spricht für eine stark denitrifizierde Eigenschaft, wenn auch nicht so stark wie es auf den ersten Blick aussieht, in der Grafik die Konzentrationen für NO3 und PO4 in einem andernen Masstab dargestellt sind. Auch der Hinweiss das P-Absorber evtl. von Nöten sein könnten spricht dafür. Damit schwebt auch über diesem Material das Damoklesschwert der Sulfatatmung bei zu geringer Durchströmung. Wenn das Material ausreichend mit Sauerstoff versorgt, wird kann man vielleicht seine Eigenschaft NO3 und PO4 zu fixieren mehr in den Fordergrund bringen können.
    Ich werde erstmal warten bis es erste Erfahrungen gibt, da es ja auch in der Meerwasseraquristik Leute gibt die ALLES ausprobieren müssen. (http://www.youtube.com/watch?v=pnbjQM3Gu9Y)


    gruss
    Rainer

  • Hallo zusammen,


    es ist zwar sehr viel geschrieben worden, nur die ürsprüngliche Frage, die mich auch sehr interessiert
    hat glaube ich noch keiner richtig geantwortet.


    Die Frage war doch, ob jemad da Zeug schon einsetzt und darüber Berichten kann?



    Wäre schön wenn da noch ein Paar meldungen kommen würden.


    Gruß,


    Frank

  • Hallo zusammen,


    ich teste gerade die NP Bio-Pellets zusammen mit unseren Microbe-Lift Bakterienprodukten Special Blend und Nite-Out II.


    Die Gefahr einer Produktion von etwaigen ungewollten Abfallstoffen (Schwefelwasserstoff, andere Kohlenwasserstoffverbindungen, Phenole etc.) versuche ich durch das breite Spektrum an Mikroorgansimen, die in den ML Produkten, besonders im Special Blend, nun mal vorhanden sind zu minimieren.


    Eine Kohlenstoffdosierung ist immer dann gefährlich, wenn man seinen Bakterienhaushalt im Aquarium vor der Anwnednung nicht kennt, bzw. manche Bakterienstämme womöglich fehlen, die gefährliche Zwischenprodukte der Denitrifikation aber abbauen könnten. Daher der NP-Einsatz in Verbindung mit unseren Baks.


    Bei den NP Bio-Pellets verspreche ich mir eine wesentlich schonendere Kohlenstoffzufuhr, da die Dosierung nicht schlagartig wie bei Wodka erfolgt, sondern ein Filtermedium dazu verwendet wird, was gleichzeitig auch Siedlungssubstrat und Futter für die Bakterien bereit hält und sich dabei langsam auflöst. Die Bakterien gelangen dann zwar teilweise auch wieder in den Kreislauf, landen dann aber in den Polypen der Korallen und Filtrierer (siehe Bakterioplankton) oder aber werden abgeschäumt. Ich bewege täglich den Filterbeutel der Pellets, die in einem Aquaclear Hang-On Filter zwangsdurchströmt werden - also so ähnlich, wie man auch Baks auf Zeovit vermehrt.


    Falls Komplikationen auftreten sollten, kann man das Medium einfach aus dem Kreislauf entfernen, was bei Wodka nicht so einfach geht. Das finde ich schon einen Vorteil.


    Ich habe vor 14 Tagen angefangen, bis jetzt kann ich meßtechnisch noch keine großen Auffälligkeiten beobachten. Lediglich das Polypenbild der Stylos hat sich enorm verbessert, was ich aber eher auf das entstandene Bakterioplankton zurückführe, von dem sich ja gerade SPS ernähren, als auf Grund einer Nährstoffabreduktion.


    Wichtig bei allen Bakteriendosierungen ist noch, dass man den Kaliumwert, die KH und den pH-Wert im Auge behält. Gerade das Kalium ist ein für Bakterien sehr wichtiges Element.


    Ich berichte weiter.


    Liebe Grüße
    Sudad

  • Hallo Sudad,


    verhält es sich mit dem Kalium und den Bakterien genau so wie den neuen "Übergangsschuhen" und meiner Freundin?
    Man braucht es eben. :ylol


    gruss
    Rainer

  • ... ja, klar, jedes Lebewesen brauch Kalium, so wie wahrscheinlich jede Freundin Übergangsschuhe braucht ... :ylol


    Die Frage wäre, (ver-)brauchen die Bakterien besonders viel Kalium oder sind sie besonder empfindlich gegen zu wenig? Wenn ja, gibt es dafür eine Erklärung? Bakterien sind ja biochemisch einigermaßen gut erforscht.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo zusammen,


    bei der Bildung von Zellen (also auch bei Bakterien) wird auf jeden Fall Kalium benötigt. Das ist die Aussage mehrerer Biologen. Wieviel?


    Zugegeben - in einem normal betriebenen Riffaquarium ist der Kaliumverbrauch meist zu vernachlässigen.


    Arbeitet man aber mit Methoden zur Nährstoffreduktion, die darauf abzielen, Bakterien übermäßig zu vermehren, also z.B. Ethanoldosierung oder regelmäßige direkte Bakteriendosierung mit Bakterienprodukten, dann kann der Kaliumwert doch allmählich ein wenig fallen, wenn keine ausreichenden und regelmäßigen Wasserwechsel vorgenommen werden. Werden dabei noch Kalium adsorbierende Filtermedien bzw. Siedlungssubstrate verwendet, kann der Kaliumverbrauch manchmal kritisch niedrige Werte erreichen.


    Dies sind aber nur Beobachtung von Anwendern dieser Methoden und nicht allgemeingültig.


    Dennoch muss gesagt werden, dass eine Kaliumdosierung immer das Risiko einer Überdosierung in sich birgt, da es schwer zu messen ist und ein zu hoher Wert viel gefährlicher als ein zu niedriger Wert ist.


    Ich regle ein mögliches Defizit von Kalium über häufigere Teilwasserwechsel (40% im Monat auf 8-10 Wechsel verteilt)


    Liebe Grüße
    Sudad


    reefcare.de / Microbe-Lift Support Germany


  • Hi,


    also ich halte es für unwahrscheinlich, dass baketrien merkliche mengen an kalium "verbrauchen" ( mit dem wort verbrauchen meinen wir ja eigentlich, kalium aus dem ökosystem meerwasser zu entfernen. bakterien die eingehen setzen ihr kalium ja wieder frei ).
    Wenn man davon ausgeht, dass eine Bakterienzelle ca. 300 mmol K+ ausweist, dann sind das selbst bei 1kg biomasse bakterien ( was wahrscheinlich viel zu viel ist ) im aquarium 10 g gebundenes kalium, das macht bei einem 1000 liter aquarium einen Kaliumdefizit von 10 mg / l aus.



    Grüße


    Christian

  • Hallo Christian,


    man kann es auch so rechnen: Wenn ich durch die Entfernung von Bakterien dem Aquarium Phosphat entziehe,
    dann brauche ich pro mg PO4 etwa 0,5 mg K.


    Senke ich den Phosphatgehalt des Wassers auf diese Art um 1 mg/l PO4, dann sinkt gleichzeitig der Kaliumgehalt um 0,5 mg/l.
    Er beträgt dann normalerweise nicht mehr 400 mg/l, sondern nur noch 399,5 mg/l. Kein Grund zur Beunruhigung. =)

  • Zitat

    Original von Armin Glaser
    Hallo Christian,


    man kann es auch so rechnen: Wenn ich durch die Entfernung von Bakterien dem Aquarium Phosphat entziehe,
    dann brauche ich pro mg PO4 etwa 0,5 mg K.


    Senke ich den Phosphatgehalt des Wassers auf diese Art um 1 mg/l PO4, dann sinkt gleichzeitig der Kaliumgehalt um 0,5 mg/l.
    Er beträgt dann normalerweise nicht mehr 400 mg/l, sondern nur noch 399,5 mg/l. Kein Grund zur Beunruhigung. =)


    Hi Armin,


    Sehe grade grade erst, finde das aber eine sehr interessante überlegung die ich gerne zu ende denken würde :smiling_face:
    Ich glaube das habe ich schonmal irgendwo von dir gelesen :smiling_face:
    Meine Fragen dazu :
    Haben Bakterien die möglichkeit, PO4 abzubauen, ohne es einzulagern ? Also dass sie z.b. Stoffe / extrazellulärmatrix sezernieren, die PO4 enthält und abgeschäumt werden kann ?
    Umgekehrt : können sie Kalium abgeben, ohne es einzulagern ?


    Grüße


    Christian



    EDIT : Bin mittlerweile draufgekommen, wie du auf das K / PO4 verhältnis gekommen bist, passt ziemlich genau :smiling_face:

    Einmal editiert, zuletzt von Christian Kapaun ()

  • Zitat

    Original von Christian Kapaun
    Woher weißt du, dass ein Bakterium pro mg PO4 ca. 0,5mg K hat ? Das scheint mir irgendwie ziemlich viel PO4 zu sein in so einem Bakterium :winking_face:


    ... oder einfach ziemlich wenig Kalium, Christian. Vielleicht haben Bakterien eher eine Vorliebe für Natrium? Das Messen dürfte nicht sooo schwierig sein. Man filtriert/zentrifugiert die Zellen aus einem flüssigen (oder verflüssigten) Kulturmedium ab und dann kennt man die Verhältnisse. Steht sicher in einem guten Mikrobiologie-Lehrbuch, vielleicht dem "Schlegel".


    Gruß


    Hans-Werner


  • Hi Hans-Werner,


    genau die Überlegung hatte ich auch, habs eben nachgeschaut :smiling_face:
    Bakterien haben ca. 2-3 % K und ca. 2-3 % Phosphor trockenmasse, d.h. es kommt ganz gut hin wenn man sagt dass Kalium 15 g / mol wiegt und PO4 37 g / Mol, dass knapp 0,5 mg K pro mg Po4 verbraucht wird.


    Grüße


    Christian

  • Hi Christian,


    eigentlich sollten demnach bei je 2-3% Phosphor und Kalium in Trockenmasse auf 0,5 mg Kalium sogar ca. 1,5 mg PO4 kommen, da die molare Masse von Phosphat rund dreimal so hoch wie die von Phosphor ist.


    Gruß


    Hans-Werner

  • BOAH EH! WAS HAST DU ÜBA MEIN MUTTA GESAGT? :winking_face_with_tongue: :grinning_squinting_face:


    Mol, Trockenmasse, Kulturmedium... Ganz schön abgefahren, was einem hier an den Kopf geknallt wird. Also die Spannweite von "Ich mach Kügelchen in Wirbelbettfilter" zur Diskussion der organischen Chemie könnte vielleicht den Einen oder Anderen etwas abschrecken. Da die Schule und Uni ja bei mir noch nicht so lang her sind, bilde ich mir ja zumindest ein, zu verstehen, was ihr da diskutiert :winking_face:


    Also Fazit war doch jetzt: Kalium nachdosieren ist unnötig, da durch Bakterienwachstum (wegen Pellets) keine nennenswerte Menge "verbraucht" wird. Richtig?


    Da ich seit jeher immer latent zu viel No3 und Po4 im Wasser habe und mein Vodka-Versuch an meiner Faulheit gescheitert ist, werde ich wohl mal den Versuch starten und meinen Po4-Absorber im Wirbelbett durch Pellets ersetzen. Ich werde hier berichten :winking_face:

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