großer schwarzer Wurm - ID?

  • Hallo,


    ich habe vor ein-zwei Wochen einen langen schwarzen Wurm am Ablaufschacht entdeckt, da aber leider keine Kamera zur Hand gehabt. Jetzt ist er wieder aufgetaucht, diesmal hat er sich einen Stein ganz unten ausgesucht, an dem er die Eingänge mit kleinen Steinchen und Muschelstücken verschließt. Manchmal konnte ich ihn auch beim Algen-Essen beobachten.


    Ich hoffe man kann ihn gut erkennen. Er hat um das Maul rum 5 schwarz-weiß gestreifte Fühler, einen weißen schmalen Ring um den Hals und ist ansonsten schwarz mit Borsten den ganzen Körper entlang (die haben am Anfang des Körpers weiße Spitzen). Das Stück, was ich sehen konnte, war etwa 6 cm lang, es wirkt aber so, als sei er noch um einiges länger.


    Meine Frage: was genau ist das? Ist er gefährlich (oder hat er das Potential dazu)? Wenn ja, wie hole ich ihn am besten raus? Den Stein kann ich nicht bewegen und er ist immer ganz fix weg wenn ich zu auffällig mit der Kamera hantiere.


    Danke schonmal!!
    Britta

  • Hallo Britta!


    Von dem was man auf den Fotos erkennen kann -und deiner Verhaltensbeschreibung- würde ich auf einen Kieferwurm tippen. Die können sehr groß werden- über 1m scheint kein Problem zu sein.


    Warte mal ob Jannes sich noch meldet;)


    Meinen habe ich seit über 5 Jahren im Becken- bisher hat er nix angestellt- ausser leider mit Vorliebe meine roten langsam wachsenden Algen gefressen. Andere berichten von Verlusten (Fische, Korallen,...) die auf den Wurm geschoben werden und "entsorgen" diese Tiere- ich finde sie sehr interessant- meiner darf bleiben. Evtl ist er bei mir so friedlich weil er genügend vegetarische Nahrung hat?


    LG
    Andrea

  • Hallo,


    Natürlich melde ich mich noch, allein schon um darauf hinzuweisen, dass es den Kieferwurm nicht gibt und auch nicht jeder Wurm mit Antennen automatisch einen Meter lang wird- ich glaube, das nehme ich irgendwann als Signatur, und für etwaige Forentreffen lasse ich mir damit ein T-Shirt drucken :grinning_squinting_face:


    Die fünf Antennen verleichtern die Identifikation zum Glück ein wenig, sodass ich jetzt, in jugendlichem Übermut, mal auf Eunicidae schließen würde- allerdings eine kleinere Art; ich vermute, das Tier wird höchstens 20-30cm erreichen. Für jegliche weitere Bestimmung und Aussagen über die Ernährungsgewohnheiten(denn da gibt es innerhalb der Familie große Unterschiede) müsste ich genauere Bilder vom Kopf haben, vom Hinterende, den Segmenten und den Mundwerkzeugen- so kann ich nur sagen, dass das Tier vermutlich harmlos ist, einfach, weil es bei der Länge noch gar nicht in der Lage ist, irgendeinen normalen Aquarienbewohner zu erbeuten- da die Tiere aber auch sehr standorttreu sind und du weißt, in welchem Stein er lebt, dürfte eine spätere Entfernung aber auch möglich sein; generell lohnt es sich aber eher, ihn zu beobachten und ein wenig zu füttern, denn die Tierchen sind, wenn man den Ekel überwunden hat, wirklich interessant und auch intelligenter, als man einem Wurm zutrauen würde. =)

  • Zitat

    Original von Jannes Freiberg
    Die fünf Antennen verleichtern die Identifikation zum Glück ein wenig, ...


    ... sieht tatsächlich so aus. Ich wäre jetzt hundertprozentig sicher gewesen, dass es Antennen nur paarweise gibt weil sie zu den Gliedmaßen gehören und man meist von Gliedmaßenpaaren spricht.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hi Hans-Werner,


    Generell ja, bzw. generell sind die Würmer ja auch bilateral symmetrisch- allerdings gibt es bei denen auch oft eine Mittelantenne, d.h. eine, die zwischen etwaigen Paaren in der Mitte des Kopfes liegt. Warum das so ist kann ich jetzt auch nicht sagen, generell kannst du bei Würmern aber alles finden- es gibt auch Arten mit nur einer Antenne, oder mit drei Antennen... Natürlich nicht zu verwechseln mit Palpen, oder Anhängen des zweiten Kopfsegmentes, oder... Jedenfalls ist das auch immer ein gutes Merkmal, um Arten auszuschließen- wobei das natürlich nur für gut sichtbare Antennen gilt, es gibt natürlich auch die, die so kleine Antennen haben, dass es auf unscharfen Fotos aussieht, als hätten sie keine- bei sowas hauen die Leute dann wieder oft daneben.

  • Hallo!


    Ui, da bin ich schonmal etwas erleichtert, in einem englisch-sprachigen Forum, wo ich auch nachgefragt habe, hieß es nur: das ist ein Eunicide, so schnell wie möglich raus damit. Das gestaltet sich aber schwierig, weil der Stein, in dem er sitzt, so ziemlich meinen gesamten Riffaufbau stützt :loudly_crying_face:


    Jetzt werde ich ihn glaube ich erstmal ein bisschen beobachten und schauen, ob ich noch bessere Fotos hinbekommen. Das ist gar nicht so einfach, wenn die Kamera nur automatisch Scharfstellen kann :face_with_rolling_eyes: Das Schwanzende habe ich selber noch nie zu Gesicht bekommen, aber vllt. traut er sich ja mal weiter raus. Dann kann ich auch die Längenangabe spezifizieren, inzwischen hat mein Freund sie nach weiteren Beobachtungen auf mindestens 15cm erhöht.


    Danke für eure Hilfe, ich hatte ja schon ein bisschen Bammel, wenn meine Einsiedler direkt vor seiner Nase rumkrabbeln :grinning_squinting_face:


    Lieben Gruß,
    Britta

  • Hallo,


    In amerikanischen Foren- und auch in vielen Deutschen, manchmal sogar in diesem- werden alle Würmer über einen Kamm geschert. Es juckt keinen, wie man tatsächlich bestimmt, die meisten Leute sehen nur "Das ist kein normaler Borstenwurm, sondern er hat Antennen", und bei denen ist das gleichbedeutend mit "Das Tier wird 2m lang, frisst Fische, Korallen und kleine Kinder!". Darum sind solche Informationen immer mit Vorsicht zu genießen...


    Das Schwanzende wirst du vermutlich so auch eher nicht sehen, die meisten dieser Tierchen leben recht versteckt. Zum Fotografieren kannst du versuchen, ihn mit Frostfutter anzufüttern- sofern er es überhaupt annimmt, kannst du den Wurm damit leicht trainieren, sodass er seine Scheu verliert und du ihn besser beobachten bzw. auch fotografieren kannst. Manche Würmer, zumindest die mit guten Augen, reagieren dann mit der Zeit sogar auf Bewegungen ausserhalb des Aquariums und assoziieren die mit Futter, weswegen sie dann bettelnd an der Scheibe sitzen und auf einen kleinen Brocken hoffen.
    Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass das Tier das Futter nicht annimmt, dann hättest du einen obligaten Algenfresser, der nicht mal Aas annimmt... Der wäre dann hundertprozentig und unter Garantie harmlos.

  • Hallo Jannes,


    vielen Dank für die Aufklärung, man lernt doch nie aus! Ich habe gleich mal den Gruner, Lehrbuch der Speziellen Zoologie, rausgekramt und in der Tat, da sind einige Polychaeten mit unpaaren Kopfanhängseln. Bei Familie Eunicidae steht da "Prostomium mit einer, drei oder fünf Antennen ...", Nerilla ist ein weiteres Beispiel mit drei Antennen. War bisher spurlos an mir vorbeigegangen.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo


    @Jannes: sei doch nicht so hart zu uns Wurmunkundigen.... ich wollte doch nur schnell einen "Entwarnungspost" setzen- bevor die übliche Wurmhysterie mit Keramikexpressempfehlungen ausbricht- aber das ist ja zum Glück ausgeblieben:)


    Mit meinem "Borsti" bin ich recht glücklich- er zerrt immer wieder Caulerpa in seinen Stein- räumt kleine Steinchen umher.... ab und an mal einen Keniabäumchenableger (was ich doch verkraften kann). Sehen tu ich meinen selten- er ist unglaublich scheu- und lässt sich leider nicht mit Frostfutter locken- also wohl bis auf die kleinen Weichkorallenhappen ein Vegetarier.


    Britta: ich hoffe du behältst ihn- meiner sitzt natürlich auch im untersten Stein des Aufbaus! Und falls meiner doch irgendwann unerwünschte Sachen anstellt kommt eben der ganze Stein in ein kleines Artbecken.


    LG
    Andrea
    "pro Wurm" :winking_face:

  • Hallo zusammen,


    der Wurm ist immer noch im Becken, jetzt aber in einem anderen Stein. Der ist weiter oben, aber mit sehr vielen anderen Steinen verklebt... keine Ahnung ob/wie ich den rauskriegen sollte.


    Er hat sich jetzt an dem Stein irgendeine Art von Höhle gebaut. Mit Schleimfäden und kleinen Steinchen. Gibt das vielleicht einen Hinweis auf die Art oder machen die das alle?



    Bessere Fotos vom Wurm selber kriege ich mit meiner Kamera leider nicht hin, zumal der Wurm auch sehr scheu ist und bei der kleinsten Bewegung abhaut. Wenn man Futter reinschmeißt (das hier: http://www.shop-meeresaquarist…-0-2-2-mm--60-g-Dose.html ) ist er aber meistens nach spätestens 30 Sekunden zu sehen. Dummerweise mag er aber wohl nicht nur das Futter, sondern auch einen unserer Einsiedler. Ich bin mir nicht sicher, ob der ihm nur zu nahe gekommen ist, aber er wurde ziemlich heftig attakiert. :face_with_rolling_eyes: Unser großer blauer Einsiedler interessiert ihn dagegen gar nicht (zumindest dann nicht, wenn etwas von dem Futter in der Nähe ist). Ach, ich weiß auch nicht. Er ist super interessant, aber ich mach mir ein bisschen Sorgen um die anderen Tiere.


    Gibt es vielleicht eine Seite mit Fotos von verschiedenen Eunicid Arten, wo ich meinen identifizieren könnte? Oder gibt es irgendwelche bestimmten Merkmale, auf die ich achten muss? Ich werde weiterhin versuchen, bessere Fotos zu machen, aber bin wenig optimistisch... :frowning_face:


    Lieben Gruß,
    Britta

  • Hallo mal wieder,


    nachdem wir unseren Wurm eine ganze Weile lang kaum noch zu Gesicht bekommen haben und nur weitere Tunnel wie auf dem Foto oben davon zeugten, dass er noch da ist, haben wir jetzt ein Problem - unser Kenia Bäumchen wird dezimiert. Es hat ganz deutliche Fraßspuren, teilweise sind ganze Äste abgeknabbert und nur noch ein Stumpf übrig. An unsere neuen Scheiben ist er auch rangegangen, die haben wir jetzt erst mal auf die andere Seite des Beckens gerettet.
    Wir wollten den Wurm eigentlich nicht rausholen, weil er ja wirklich interessant ist, aber wenn er sich jetzt an den Korallen vergreift, ist Schluss mit lustig. Andere Übeltäter kommen eigentlich nicht in Frage, zumal die Schäden auch immer nur nachts auftreten.


    Deswegen würden wir uns jetzt über Tips freuen, wie man das Tier am besten fängt. Nach dem, was ich bisher gefunden habe, gibt es wohl ein paar verschiedene Möglichkeiten:


    1) mit einer Zange füttern, bis er sich daran gewöhnt hat, ihn dann damit packen und rausziehen.
    Problem: ich bin sehr unsicher, ob das klappt und wenn, dann dauert das wohl erstmal ein paar Wochen - bisher ist er noch nicht "handzahm". Biis dahin sieht unser Bäumchen wohl noch übler aus - wenn es das packt. Und was passiert wenn er zerreißt? Die Geschichten à la "der zweite Teil lebt weiter und kriegt einen neuen Kopf" sind ja hoffentlich nicht wahr...


    2) eine Falle bauen, aus Plastikflaschen, Schläuchen, Styroporplatten u.Ä.
    Problem: hat bisher nicht geklappt. Der Wurm hat die Plastikflaschenfalle nur zu sich her gezogen ohne wirklich reinzukrabbeln. Wir wollen das nochmal versuchen, vielleicht hat jemand da noch Ideen für die ideal Falle?


    3) den "Wohnstein" rausholen und mit Süßwasser spülen/austrocknen/aufschlagen
    Problem: keine Ahnung, in welchem Stein er genau wohnt, zumindest sehr weit unten. Ich habe Sorge, dass wir dann das ganze Becken auseinander nehmen müssen, inklusive der untersten Steine, die im Sand verbuddelt sind. Was das mit der Beckenbiologie anrichtet, will ich gar nicht wissen. Kann man die Steine bei der Süßwasserspül-Vorgehensweise gefahrlos wieder einsetzen, wenn der Wurm draußen ist? Oder stirbt dann alles ab und beschert mir eine neue Einfahrphase? Je nachdem, wie schnell wir ihn kriegen kann das ja einige Steine betreffen...


    Das Ganze bereitet mir echt Bauchschmerzen. Gerade wenn nichts anderes klappt und es auf Lösung drei hianusläuft, weiß ich nicht, wie wir das bewerkstelligen sollen. Wir haben übrigens auch noch Feuerborstenwürmer entdeckt, zwei große und mehrere kleine. Zumindest könnten wir die bei der Aktion gleich mit rausholen...


    Also... ich hoffe, ich kann bald Bilder von der erfolgreichen Wurm-Jagd posten und würde mich über Hilfe ganz doll freuen. Und nein, ich werde ihn nicht töten, wenn es sich vermeiden lässt. Vielleicht findet sich ja jemand, der ihn haben will :smiling_face:


    Lieben Gruß,
    Britta

  • Hallo Britta,


    vielen Dank erst mal, dass du mit dem (versuchtem) rausfangen so lange gewartet hast.
    Zu viele Tiere sterben bei diesem Hobby wegen Vorverurteilungen und unnötigen Bedenken (ich selbst heule noch heute einem riesigem grünen Wabbelwurm nach, den ich viel zu voreilig "entsorgt" hatte)!


    Zu deinem Problem:
    Bist du dir ganz sicher, dass die Ursache für die Fraßspuren der schwarze Wurm ist?
    Ich würde das Tier erst dann rausfangen, wenn absolute Sicherheit besteht!
    Ideal ist es, sich nachts mit einer kleinen Taschenlampe auf die Suche nach potentiellen Übertätern zu machen. Falls den Wurm das Licht scheut, hilft eine rote oder blaue Folie vor der Lampe!


    Du könnest auch einen kleinen Weichkorallenableger in der Nähe seiner Höhle postieren.
    Dann erhöhst du die Chance, ihn bei seinem Treiben zu erwischen - wenn er es denn wirklich ist!


    Die Horrorgeschichten von neuen Köpfen könnten wahr sein. Sicherlich wird dir Jannes dazu noch etwas schreiben =) Mit einer Zange wirst du ihn allerdings nicht erwischen. Diese Tiere sind unglaublich flink und flüchten bei der kleinsten Störung sofort in ihre Höhle.


    Wenn du weißt, was dem Wurm schmeckt, könntest du genau dass in der Flasche postieren. Da hilft allerdings nur probieren (am besten erst mal ohne die Flasche).


    Das Becken würde ich erst dann ausräumen, wenn es gar nicht mehr anders geht. Und das "nicht mehr anders geht" hat viel Zeit. Meine Meinung dazu ist folgende: Mit dem ausräumen richtest du mehr Schaden an, als der Wurm jemals anrichten könnte...


    Nur Geduld!
    Wenn du sicher bist, dass der Wurm raus muss, wird das schon gehen...


    Gruß Martin

  • Hallo,


    ich hatte ebenfalls einen, wir nannten ihn Eunice, und war sehr gefräßig was alles Weiches anging, sämtliche Scheibenanemonen und alle Finger-Pilz und sämtliche sonstige Weichkorallen, Garnelen und Schnecken auch, ebenso ein super Reste und Aasverwerter.


    Fangen:
    Wir haben das Aquarium halb ausräumen müssen. Sein Wohnstein war zum Glück nicht verklebt oder einbetoniert, dann mit einem Greifer rein in den Fleischberg von Wurm und aufwickeln wie eine Spaghetti, natürlich ohne zu fest zu ziehen.
    1,2m Wurm, etwa 1kg schwer, wanderte in ein schnell eingerichtetes Separee und lebte dann fortan dort als Model und Kinderschreck mit anfassen.


    Sollte bei eurer Aktion der Wurm in zwei Hälften vorliegen, das können sie ab und haben auch einige Sollbruchstellen, so neigt man dazu das falsche Ende zu entsorgen und die Hälfte mit dem Kopf versteckt sich. Keine Angst er verblutet nicht.


    Achso ja, sie sind schnell, sehr schnell.


    Schöne Grüße und viel Erfolg
    Christoph



    P.S. mit einer Zange ihn versuchen aus der Wohnhöhle herauszuziehen ist leider nicht drin, er hält sich fest. Wir haben alle Steine und Versteckmöglichkeiten im Umkreis von etwa 50 cm weggeräumt, so dass er frei im Sand lag. Ich hebte den Wohnstein kurz an und die zweite Person hielt ihn mit dem Greifer fest und wickelte gleich auf. Wir mussten uns sehr beeilen bei der Sache. Eunice wollte natürlich wieder abhauen und sich woanders verstecken.

  • Hallo,


    es ist auf jeden Fall der Wurm. Mein Freund hat ihn in flagranti erwischt, unser Keniabäumchen sieht richtig übel aus. Ganze Arme sind abgebissen, so dass nur noch Stummel übrig sind. Auf der anderen Seite des Beckens waren die (Feuer-?)Borstenwürmer an unsere Krusten dran. Keine Ahnung, ob die die fressen, oder "vernesseln" zumindest gibt es jetzt weniger Krusten als vorher. Von den Würmern kann man ganz gute Fotos machen, da sie tagaktiv sind und der Blitz sie nicht stört. Vielleicht kann uns da schonmal jemand aufklären, was wir noch so an Tierchen im Becken haben :winking_face:




    Wir werden nochmal Fallen auslegen, hat jemand eine Idee, was gut funktioniert? Flasche, Styroporplatten, Schlauch...
    wenn wir das Becken ausräumen müssen, sollten wir dann die Fische evakuieren? Ich mache mir Sorgen was passiert, wenn wir den Boden umräumen. Die Löcher, aus denen der schwarze Wurm kommt sind alle in den unteren Steinen, um an die ran zu kommen müsste der Sand weg. Was wird dann alles an Stoffen freigesetzt!? Ich mache mir wirklich Sorgen, was da noch auf uns zukommt und wie das Becken damit klarkommt... Aber der Wurm frisst unsere Korallen, schnappt sich Ableger, um seine Höhle auszubauen und wir sehen jeden Morgen mit Sorge ins Becken, ob noch alles einigermaßen okay ist.


    Vielen Dank für jede Hilfe!!
    Lieben Gruß, Britta

  • Erstmal keine Panik, habt ihr noch ein kleines 30cm-60cm großes Aquarium? Dann braucht ihr noch große Eimer um evtl die Steine aus dem Aquarium zwischenzuparken.


    Das kleine Aquarium ist als Becken für den Wurm gedacht, da könnt ihr Wechselwasser reinfüllen. Erstmal nur bis zu knapp einem Drittel gefüllt.


    Der Wurm lebt, wenn ihr glück habt, auf dem Sand!Deswegen erstmal nur die Steine die nicht direkt am Boden liegen sind rausnehmen (und in die Eimer) Der Wurm lebt dort wo ihr die "Spinnenfäden" seht und auch das meiste Gerümpel (kleine Steinchen, Schneckengehäuse etc.) verbaut ist. Dann jeden Stein am Boden vorsichtig lupfen, falls ihr ihn seht könnt ihr den Wurm gleich wieder zudeckeln und alle anderen Steine ebenfalls aus dem Becken nehmen. Der Wurm versteckt sich im Dunkeln deswegen auch das wieder zudecken mit seinem Wohnstein.


    Ja dann gibt es viele Möglichkeiten ihn zu fangen, mit dem Greifer, festhalten und aufwickeln, oder mit einem sehr großen Glas (Schüssel) den Wurm überstülpen und eine Platte drunter schieben. So wie Spinnen fangen mit Glas und Bierdeckel.


    Mit dem Greifer habe ich es gemacht und war erfolgreich. Nachdem ich den Wurm auf dem Greifer aufgewickelt hatte beförderte ich ihn noch im Becken in ein sehr großes Glas und deckte es zu (mit einem Handtuch da ich grad nichts anderes da hatte :-/), dann erst kam er aus dem Aquarium raus. Bedenke der Wurm will verduften sobald er "Licht" sieht. Das hat zu einem recht hecktischen Moment geführt.


    Fangen mit Glasfalle, ich denke keine Chance; wenn der Wurm etwa daumendick ist, kannst du mit einer Länge von 80 bis 100cm rechnen. Der rutscht nicht mehr einfach in ein Weißbierglas, sondern hält sich noch mit seinem Hinterteil an den Steinen (bzw. seiner Wohnhöhle) fest.


    Die Fische und alles andere habe ich im Becken gelassen.


    viel Erfolg

  • Die kleinen "Borsten"Würmer lasst ihr im Becken :smiling_face: Sie werden nicht größer und die hat eigentlich jeder in seinem Aquarium, als Lebewesen verbucht unter "sonstige" Gäste.


    Wenn ich mir euren Sand ansehe, so lebt er sicherlich auf dem Sand und hat sich nur eine Mulde unter seinem Stein gegraben.

  • Also die Borstenwürmer sehen mir nach ganz normalen Borstenwürmern aus. Die sind wenig ästhetisch aber völlig harmlos.
    Bei der Größe des schwarzen Wurms würde ich jetzt auch erstmal Ruhe bewahren. Wie viel soll der denn schon fressen? Keniabäumchen schnüren übrigens selbst Äste ab, die dann rum treiben und sich wieder ansiedeln.


    Ich war in meiner Anfangszeit auch der totale Wurm-Phobiker. Aber letztlich kenne ich nach 10 Jahren doch nur die paar wenigen Fälle aus dem Internet, wo ein Wurm mal richtig groß wurde und dann auch Schaden angerichtet hat. Da ist das Internet leider auch eher nachteilig, denn es gibt einfach viel zu viele wage Berichte, wo irgendwelche Verluste den unbeabsichtigten Beckenbewohnern angelastet werden. Das ist wie bei Krankheitssymptomen im Internet. Wenn Du da mal recherchierst bist Du sicher, dass Du mindestens 10 Krankheiten hast, die alle unheilbar sind.


    Bei allem unter 20cm würde ich mir erstmal keine Sorgen machen. Die grauen Gesellen sind zwar beim Hantieren im Becken lästig aber völlig harmlos.


    Bei dem anderen Wurm würde ich folgendermaßen vorgehen:


    1) Einen Stein ohne Löcher als Versteck auf den Sand legen, damit der Wurm sich darunter verstecken kann.
    2) Lecker stinkiges Muschelfleisch drunter
    3) Warten bis der Wurm sich unter den Stein begibt
    4) Stein hoch, Wurm raus


    So hab ich damals (als ich Würmer noch als Feinde ansah) mal einen sehr ähnlichen Wurm gefangen.

  • Hallo Nils,


    naja ich seh schon es hat nicht wirklich jeder Erfahrung mit Würmern der Eunicidae-Familie und ich kann dir versichern...Krusten _und_ Keniabäumchen wer frisst das, wenn nicht so ein kleines Monster...Was meine liebe Eunice bei mir im 700Ltr Becken vertilgt hat, da würdest du auch lieber den Wurm raushaben wollen.


    Ein anderen Stein als Wohnhöhle anbieten, vielleicht, könnte klappen hängt aber vom Platzbedarf ab.


    Alles in allem, man kann ihn behalten oder auch nicht.


    Mein Wurm fraß leider keine gegammelten Sachen, schon gar nichts was stinkt.


    Schaun mer mal, was Britta noch berichtet.


    Gruß
    Christoph

  • Hi,


    also nur mal zur Erläuterung... die "kleinen" grau-roten Würmer wohnen links im Becken und sind etwa 1cm breit und der schwarze wohnt ganz rechts, frisst dort unser Bäumchen und ist ganz rund mit nem Durchmesser von etwa 7mm, wir haben etwa 15 cm von ihm gesehen, wieviel da noch im Riff steckt, keine Ahnung. Die 20cm knacken wir aber denke ich mit allen dreien.


    Christoph, vielen Dank für die Step-by-step Anleitung. Ein extra Becken haben wir leider nicht. Wie lange hat die Aktion bei dir etwa gedauert? Hast du viel Sand umräumen müssen und gab es danach irgendwelche Auswirkungen auf die Beckenbiologie?


    Nils, danke auch für deine Idee. Ich glaube aber nicht, dass er bei der Aktion aus seinem Stein rauskommen müsste. Soviel freie Sandfläche, wo man ihn hinlocken könnte, ist auf der rechten Seite leider nicht. Und der frisst übrigens schon ganz schön viel:




    Das Bäumchen war vorher mal doppelt so groß, dahinter ist eines, das er auch anknabbert.
    Ob die Borstis wirklich ebenfalls Übeltäter sind, wissen wir nicht, der Rückgang der Krusten kann wirklich auch an etwas anderem gelegen haben, aber das Bäumchen hat sich definitiv nicht selbst so zugerichtet. Leider.


    Liebe Grüße,
    Britta

  • OK. Mein Wurm war damals recht dünn und sicher keine 7mm im Durchmesser. Das Bäumchen hat auch nicht die typischen Abschnürstellen.


    Also wenn mein erster Plan nicht umsetzbar ist, dann würde ich an Eurer Stelle warten, bis er sich das nächste mal zeigt und dann sofort den entsprechenden Stein aus dem Becken nehmen.


    Am Besten Du stellst schon mal Eimer neben das Becken, damit Du sofort loslegen kannst, wenn Du ihn siehst. Was Du dann mit dem Stein machst, musst Du selbst wissen. Keine Ahnung, ob der Wurm den Stein verlässt, wenn er eine Zeit trocken fällt. Wenn ich Steine aus dem Becken in Eimern zwischenlager, kommen sich da immer auch Borstenwürmer raus, die dann am Eimerboden liegen. Ich würde den Stein wahrscheinlich einfach wegwerfen. Im Endeffekt kommt es auf 20€ auch nicht an, wenn Du dadurch das Problem los wirst.


    Wegen Beckenbiologie würde ich mir da jetzt auch keinen Kopf machen. Manche warnen ja davor, den Steinaufbau zu verändern. Ich hab noch nie schlechte Erfahrungen bei Umbauaktionen im Becken gemacht und denke, die Aktion geht bei Deinem Becken sicher recht fix. Meine Becken werden regelmäßig (1-2 Mal im Jahr) umgestaltet und es gab noch nie ein Problem dadurch. Im Gegenteil bringt das Entfernen von Mulm aus dem Steinaufbau bei mir immer einen positiven Effekt.

  • Hi Klaus,


    keine Ahnung, was das genau ist, ich hab es von einer anderen Aquarianerin, war das erste Tier im Becken. Wie unterscheidet man die denn?


    Nils, wenn ich den Stein so einfach rauskriege, ist das sicherlich die beste Methode. Da kommts mir auch auf den einen Stein nicht an (würde den dann wahrscheinlich zerkloppen um sicher zu gehen, dass der Wurm auch wirklich raus ist). Aber so einfach ist das eben nicht... vielleicht sollte ich schonmal die rechte Seite "frei räumen" so dass ich an die unteren Steine schnell rankomme, wenn der Wurm gesichtet wird. Aber nicht, dass er sich dadurch gestört fühlt und sich wo anders hin verkriecht. Standorttreu ist er nicht wirklich, er hat jetzt schon in mindestens drei verschiedenen Steinen gewohnt (oder zumindest Gänge gegraben).


    Lieben Gruß,
    Britta

  • Hallo,


    Ich habe zwar keine Ahnung ob es funktioniert, aber es gibt zahlreiche Schnecken, welche defintiv Würmer fressen - bsp die sehr attraktive Mitra mitra.
    Wäre vielleicht eine Überlegung wert - aber hier können sicher andere Tipps aus eigener Erfahrung mit Schnecken abgeben - ich hatte bislang keinen Kieferwurm in meinen Becken.




    mfg


    Michael

    "Ein offener Geist ist wie eine offene Wunde - anfällig für Bakterien und Viren" (James A. Hetfield)

  • Wurm gefangen!
    Leider nicht der schwarze... dieser kleine rote Geselle wurde heute morgen in einem Schneckenhaus entdeckt und direkt mal entfernt - weiß jemand, was das ist?
    Bis wir wissen, ob er gefährlich ist, oder nicht, setzen wir ihn in einer Plastiktüte ins Technikbecken.



    Sorry für das schlechte Foto, wir musste mit dem Handy fotografieren, weil meine Kamera kaputt ist. Er ist knallrot (sehr anders als die beiden großen) mit vielen weißen Borsten. Hier kommt er gerade aus dem Schneckenhaus, um einen Futterstint zu fressen.


    Lieben Gruß,
    Britta

  • Hi Britta,


    den kleinen setz bitte schnell wieder ins Becken.
    Das sind super Resteverwerter.
    Nicht alle Würmer sind BÖSE !!!!


    LG,
    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,
    Ich weiß, deswegen frag ich ja nach. Du verstehst sicher, dass ich ein bisschen vorsichtig geworden bin, nachdem ich gesehen habe, wie riesig manche Würmer werden können und was sie mit meinen Korallen machen.
    Aber wie gesagt, er ist brav im Technikbecken.
    Ist das denn ein ganz normaler Borstenwurm? Die knallrote Farbe hat mich ein wenig verunsichert.
    Lieben Gruß,
    Britta

  • Hallo,


    die Aktion hat einen guten Samstag gebraucht, bequem brunchen und dann gings los. So etwa 4 h.
    Da mein Becken ohnehin an die Wand gefahren war, nur noch Anemonen und Euphylias an empfindlicheren Tieren, Glasrosen sind nicht empfindlich :smiling_face: habe ich nicht so sehr auf die Beckenbiologie geachtet. Sand habe ich gar keinen umräumen müssen, da der Wurm auf dem Sand unter einem recht großen Stein mit einer flachen Unterseite lebte.


    Wenn ihr kein zweites Aquarium habt dann holt euch ein kleines Komplett ding für 30,- oder so, es lohnt sich schon und ein Monster hat nicht jeder :smiling_face: Auf Facebook gab es eine kleine Fan-Gruppe :smiling_face:


    Schöne Grüße
    Christoph

  • So, um dieses Thema mal abzuschließen:
    das Becken wurde wegen einem Umzug komplett ausgeräumt. Wir hatten seit einiger Zeit keine Würmer mehr gesichtet, den schwarzen nicht und zwei größere Kollegen auch nicht. Stein raus - nichts. Weder in noch unter den Steinen war ein Wurm zu sehen. Beim Sand abtragen trafen wir dann nach ein paar cm auf den ersten Kollegen. In einer Ecke auf den zweiten. Ganz unten im Becken auf den dritten.


    Der kleine schwarze wirkt harmlos im Vergleich zu den anderen beiden: dicker als mein kleiner Finger, 80cm lang.


    Also: bei manchen Würmer hilft wirklich nur, das Becken komplett auszuräumen. Am Ende hatte ich weder Kenia-Bäumchen, noch Xenien drin - alles restlos weggeputzt.


    Liebe Grüße,
    Britta

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