Garnelen Tod etc. durch Sand

  • Hallo zusammen,


    ich weiß das hier ist ein Meerwasserforum, allerdings habe ich ein dickes Problem in meinem Süsswasser AQ. Da ich diesem Forum hier die meiste Kompetenz zurechne, bin ich so frei und poste mein Süsswasser Problem hier im MW-Forum.


    Sofern das nicht gewünscht ist - bitte im Thread posten, dann kann ich den Beitrag nochmal kopieren - dann löschen. Danke.


    Beckenbeschreibung:


    Becken: Rio 180
    Besatz: 12 Rubinsalmler, 10 Panzerwelse, vor dem Problem noch ca. 100 Garnelen, jetzt: 0 Garnelen.
    Standzeit: über 1 Jahr
    Wasserwerte: pH 6,8 - 7,2, KH ~ 4-6, GH 6 -8, NO2: n.n. NO3: ~ 10 mg/l
    Sonstiges: CO2 Steuerung über pH Sonde


    Was wurde verändert?


    Mittwoch


    Am Mittwoch wurde der komplette Bodengrund (bisher normaler Quarzsand) gegen einen schwarzen Sand (Hersteller erstmal egal) ausgetauscht. Dabei würde etwa 75% des Altwassers wiederverwendet.
    Was ist danach passiert?


    Donnerstag


    Am Donnerstag Morgen bin ich ins Büro gekommen (AQ steht dort). Folgendes Bild bot sich mir hier:


    Fische hatten schnelle Atmung - Färbung fast nicht mehr vorhanden. Teilweise ruckartige Bewegungen, teilweise apathisch. Betraf aber in der Hauptsache die Salmler. Bei den Panzerwelsen konnte ich Unwohlsein erkennen, aber noch mehr oder weniger "ok". Einzelne tote Garnelen auf dem Boden (vielleicht eine oder zwei).


    => 1. Gedanke: Vielleicht zuviel Nitrit im Becken da der Bodengrund mit Mikroorganismen entfernt wurde?


    Test: NO2: n.n., NO3 normal (< 20)


    => 2. Gedanke: Vielleicht Sauerstoffmangel?


    Abhilfe: Belüftung angebracht. => keine Änderung


    => 3. Gedanke: Vielleicht Ammoniakvergiftung (wobei bei pH knapp über 7 sollte das eigentlich nicht passieren, aber wer weiß)


    Abhilfe: Zeolith ins Becken. Wasserwechsel.



    Freitag


    Am Freitag morgen dann: keine Besserung erkenntlich. Fische ganz leicht besser (minimal), mehr tote Garnelen im Becken.


    Die offensichtlichsten Ursachen (Nitrit, Ammoniak, Sauerstoff) konnte ich mehr oder weniger ausschließen. Da mir im Moment nicht mehr eingefallen ist habe ich mich auf Wasserwechsel beschränkt.


    Samstag


    Heute morgen dann: Unveränderte Situation. Mittlerweile ALLE Garnelen tot. Ein paar halblebige habe ich noch in ein 25 l Quarantänebecken mit frischem Wasser gesetzt, aber keine große Hoffnung mehr.


    Und jetzt kommts: Heute morgen war meine Freundin mit dabei. Als sie an mein Bürozimmer herangetreten ist meinte sie: "boah - hier stinkts aber!".


    Habe mir nicht viel dabei gedacht, ich habe hier noch ein Labor in dem ich Substrate aus Biogasanlagen untersuche, da "stinkts" immer, ich riech das auch schon nicht mehr.


    Heute abend bin ich nochmal ins Büro gegangen, und mal auf den "Geruch" geachtet. Und tatsächlich: Hier stinkt es wie.. naja .. kann man schwer Beschreiben, wie wenn ich etwas lackiert hätte. Der Geruch ist mir anfangs gar nicht aufgefallen, obwohl er sich, sofern man seine Wahrnehmung diesbezüglich "schärft" sehr deutlich abzeichnet. Ich habe die Abdeckung auch gestern abend entfernt (bis auf den Leuchtbalken). Von daher konnte einfach mehr "Geruch" ins Büro diffundieren.


    Habe mich mal versucht an die "Quelle" heranzuschnüffeln - und siehe da: das Süsswasser AQ stinkt wie die Pest...


    Habe mich dann nochmals erkundigt: Der Sand ist beschichtet, aber von einem nahmhaften Hersteller (wo jeder sagt: super Sand!).


    Jetzt meine Frage:


    Kann es sein, dass ich, blöderweise, einfach zwei, drei Säcke aus einer "schlechten" Charge bekommen habe? Der Sand scheint ja bei den meisten nichts zu machen (wobei ich einen Fall im Netz gefunden habe, der sich genau so abgespielt hat wie bei mir).


    Kann es sein, dass der beschichtete Sand noch irgendwelche "Aromaten", "Weichmacher" oder sonstige chemischen Mittelchen beinhaltete??


    Und wenn ja: Was soll ich jetzt machen? Einfach nur Wasserwechsel und hoffen das es besser wird? Sand rausschmeißen?


    Kann es noch andere Ursachen geben?


    Ich werde mal eine Probe des Wassers durch unseren Gaschromatographen jagen. Damit kann ich zwar nicht sagen was und wieviel drin ist, aber vielleicht OB etwas drin ist.



    Grüße,


    Christoph

  • Hallo Christoph!


    Hatte vor zwei Jahren auch ein Problem mit schwarzen, künstlichen?, Marken Aquariumsand.


    Damals ging es um Zwergpanzerwelse (Aspidoras) die mit dem Sand nicht klar kamen.
    Das Becken stand danach einige Monate ohne Besatz. Jetzt schwimmen Corydoras Panda darin ohne Probleme.
    Geruch ist mir keiner Aufgefallen.
    Aber bei 100 toten Garnelen wird im Becken auch einiges Vergammeln.



    Welche Garnelen hattest Du?
    Etwas besonderes oder die Harz 4 Garnele (Red Cherry)?
    Gibt ja unter den Süßwassergarnelen schon auch einige Sensibelchen. Wie Blue Tiger usw.
    Ev. wäre etwas Aktivkohle auch nicht schlecht.


    Hoffe es gibt keine weiteren Ausfälle bei Dir.

  • Hallo Christoph,


    da ich den Sand kenne und selber mit vielen anderen L-Wels haltern eingesetzt habe und viele von denen auch Garnelen im Becken haben bin ich sehr überrascht.
    Wenn du wirklich kein Ammoniak, Nitrit... im Wasser hast, dann würde ich auch auf einen schlechte Charge Tippen.
    Zur Sicherheit würde ich den Sand austauschen, und einen großen Wasserwechsel machen. Bin inzwischen eh ein Fan von natürichem hellen Sand, obwohl der "Schattenfreie" schwarze auch was hat, aber das ist Geschmackssache.


    Gruß
    Benjamin

  • H(a)i!
    Klingt verdächtig nach Schwefelwasserstoff. Ist wahrscheinlich beim Absaugen des alten Bodengrundes frei geworden. Krebstiere und Schnecken reagieren meiner Erfahrung nach besonders empfindlich darauf. Fische sind je nach Art etwas weniger empfindlich. Wir hatten jetzt mehrere Fälle mit diesem Problem hier im Forum. Ich würde schleunigst einen 100%igen Wasserwechsel machen.


    Das es direkt mit dem neuen Bodengrund zu tun hat, glaube ich eher weniger aber ein Test mit diesem in einem extra Gefäß kann auf keinen Fall schaden.

  • Hallo,


    danke für die Antworten.



    Kurzes Update:


    Einen Fisch musste ich erlösen. Er hing nur noch taumelnd im Becken ..... :frowning_face:



    @Reinhard


    Es sind grüne Zwerggarnelen. Also nichts besonders empfindliches. Die toten Garnelen habe ich natürlich sofort entfernt. Gegammelt hat da gottseidank noch nichts.


    @Benjamin


    Ja, aufgrund der vielen Empfehlungen habe ich diesen Sand auch genommen ...


    Sand austauschen .. wird mir wohl nichts übrigbleiben.. Das ganze hat mich mehr als 100 € gekostet ... Dann ewig viel Zeit und 100 tote Garnelen und bis jetzt einen toten Fisch.


    Ich habe von dem Wasser eine Probe genommen, die ich nächste Woche in unser Partnerlabor einschicken werde, zusammen mit dem Sand (Ich habe noch einen Sack den ich eigentlich für ein paar Nanos verwenden wollte). Mal schauen ob die etwas rausfinden.


    Frage ist: Was mache ich wenn herauskommt: Es befindet sich Stoff XYZ in sehr hoher Konzentration im Sand??


    carl


    Schwefelwasserstoff - grundsätzlich möglich. Allerdings ist sehr auffällig: Gerade den Schnecken gehts immer noch hervorragend!


    Schneckenbesatz: A. Helena, Apfelschnecken, etc.


    Und der extrem chemische Geruch des Beckens kommt definitiv nicht von H2S...




    Na mal schauen was die Laborergebnisse bringen ... Frage ist nur: Sand jetzt raus (omfg ... da habe ich wirklich Lust drauf jetzt) oder hoffen das es mit WW besser wird? :frowning_face: :frowning_face:


    Gruss


    Christoph



    EDIT:


    Kupfer kann ich ausschließen. Habe einen Kupfer Test gemacht - negativ.


    Hier noch ein Link zu einem Forum in dem das gleiche Vorkommnis beschrieben wird:


    Garnelentod durch Sand

  • Hallo Christoph,


    die 2 wahrscheinlichsten Ursachen wurden schon genannt: Entweder wurde beim Ausräumen des alten Sands
    Schwefewasserstoff frei, der sich in vergammelten Stellen im Bodengrund befand, oder dein neuer Sand ist durch
    irgend etwas toxisches verunreinigt.


    Den Schwefelwasserstoff im alten Sand hättst du eigentlich riechen müssen beim Ausräumen (wie faule Eier).
    Den Giftstoff im neuen Sand zu finden ist schwierig, es muss kein Schwermetall sein, es kann auch irgend ein
    giftiger Farbstoff sein. Am einfachsten wäre ein Bioversuch mit einem kleinen Testbecken mit diesem Sand und einer Garnele.


    Ich würde den Sand jedenfalls zur Sicherheit entfernen. Und intensiv über Kohle filtern.

  • @ Armin


    Danke für deine Einschätzung.


    Natürlich hat es beim Bodengrundwechsel ein bischen gestunken - einen übermäßigen Geruch nach H2S habe ich aber nicht feststellen können.


    Die Frage ist: Wie würde sich eine H2S-Vergiftung auf die Beckenbewohner auswirken, und wie eine Vergiftung z.B. durch eine Art Weichmacher im Kunststoff des ummantelten Sandes?


    Beim Menschen wirkt H2S vor allem auf das Hämoglobin im Blut ein - Garnelen besitzen kein Hämoglobin, von daher könnte eventuell nur eine allgemein toxische Wirkung auf das Nervensystem in Betracht gezogen werden.


    Sollte wirklich H2S die Ursache sein, müsste sich die Vergiftung doch wie folgt abspielen:


    Bodengrundwechsel mit starker Ausgasung von H2S,
    sofort heftige Vergiftungserscheinungen, vor allem die Fische betreffend


    => Durchführung von Wasserwechseln usw. => Verbesserung der Symptome, bis auf einzelne Individuen


    => nach ein paar Tagen sollte sich alles normalisiert haben ?




    Bei mir war es so:



    Bodengrundwechsel => keine Auffälligkeiten


    am nächsten Tag: Fische hängen an der Wasseroberfläche, vereinzelt tote Garnelen im Becken


    => durch Belüftung / Wasserwechsel (NO2 etc. n.n.) => keine Besserung der Symptome


    => mit jedem weiteren Tag wird die Lage schlimmer, verstärkt "chemischer" Geruch des Beckens erkennbar, am Ende (fast) alle Garnelen tot, von 12 Rubinsalmlern noch drei übrig, Panzerwelse und Schnecken scheinen aber unbeeindruckt.




    Naja .. mittlerweile scheint sich die Lage etwas stabilisiert zu haben. Ist allerdings keine große Kunst, da 98% aller Garnelen sowieso tot sind. Den Panzerwelsen geht es weiterhin gut. Den Schnecken auch. Es scheinen sogar 2-5 Garnelen überlebt zu haben. Durch großzügige Wasserwechsel ist der Geruch des Beckens jetzt auch "fast" normal geworden.


    Werde morgen Aktivkohle besorgen und darüber filtern.



    Dann geht die Wasser- und Sandprobe ins Labor. Mal schauen was die Ergebnisse bringen.


    Ich habe ja immer noch die Hoffnung das ich durch den starken Eingriff ins Becken selbst schuld war. Allerdings habe ich mittlerweile, auch nach einiger Recherche im Netz, doch ein immer stärker werdendes Gefühl das ich eine schlechte Charge des Sandes erhalten habe (vor allem der chemische Geruch des Beckens ... das ist schon äusserst auffällig).


    Aber ohne chemische Analyse / Beweise möchte ich hier nicht rumstänkern - vielleicht bin ich ja doch selbst schuld.


    Doch - Gnade dir Gott du Sandhersteller wenn ich für deinen Murks einen Beweis auf dem Tisch liegen habe.... dann rumpelts im Gebälk.


    Bis dahin,


    ein bis jetzt noch nur trauriger


    Christoph

  • @Christioph

    Zitat

    ich habe hier noch ein Labor in dem ich Substrate aus Biogasanlagen untersuche, da "stinkts" immer, ich riech das auch schon nicht mehr.


    Ich vermute mal, Du untersuchst die FOS/TAC-Werte und/oder Spurenelemente, oder? Dann untersuche doch mal dein Bodensubstrat auf die beiden Parameter.


    Wenn Du schon mit Biogasanlagen zu tun hast, wirst Du mit Sicherheit wissen, dass H2S erst bei ca. -150 bis -200 mV, also anaerob, entsteht.


    Dazu benötigst Du noch schwefelhaltige Substrate bzw. S-Eiweißverbindungen, sonst passiert da gar nichts.


    Wenn Deine schwarzen Steinchen als Fehlerquelle ausgeschlossen werden können (mal Elutionsversuche auf Sulfat durchführen --> 24-48 Stunden auf einem Schüttler), dann würde ich auf das Futter und Futtermenge gehen. Enthält das Futter Mais, Weizen oder andere sulfathaltige Zusätze/Streckmittel, wirst Du dort Deine Ursache finden. Kenne mich leider mit Garnelen-Futter nicht so richtig aus.


    Mehr bleibt fast schon nicht übrig. Zur Not kannst Du noch, falls es wirklich H2S ist, etwas feines Granulat auf Eisenhydroxidbasis untermischen. Das bindet sofort S[h]2-[/h] als FeS. Das Löslichkeitsprodukt ist so gering, das kein Schaden entsteht.


    Sonst frag doch mal Dr. Balling hier im Forum. Es ist doch Biologe und kann das bestimmt besser deuten.


    Gruß,
    Peter

  • H(a)i!
    Wenn es sich doch in Richtung H2S entwickelt hat, möchte ich noch die bei mir damals betroffenen Schneckenarten nachreichen. Es handelte sich um Meerohren und Turbos. Die Turbos kletterten alle an die Wasseroberflächen und fielen später um. Andere Schnecken und vor allem Schnecken im Süßwasser können natürlich eine ganz andere Toleranzgrenze zeigen. Süßwasserschnecken stammen ja oft aus sehr sumpfigen Gegenden.

  • Hallo zusammen,


    ich denke H2S kann ich zu 99% ausschließen.


    Leider habe ich im Internet keine aussagekräftigen Untersuchungen bzgl. H2S und Garnelen gefunden. Ich weiß nur das sie durch H2S nicht so geschädigt werden können, wie z.B. Fische oder Menschen (wegen des anderen Blutfarbstoffes).


    Ausserdem spricht die Tatsache, dass es mit zunehmender Zeit nach dem Bodengrundwechsel immer schlimmer anstatt besser wurde, eher gegen H2S.


    Die Garnelen wurden auch nicht extra gefüttert. Hauptnahrung waren Futterreste, Algen und abgestorbene Pflanzenteile.



    Aber da mir noch keine Ergebnisse der Untersuchung des kunststoffummantelten Sandes vorliegen, muss ich mich bzgl. einer Gesamtbeurteilung leider noch zurückhalten.


    Die Probe werde ich diese Woche in das Labor geben. Ergebnisse erwarte ich in 10 bis 14 Tagen.


    Gruss,


    Christoph

  • Hallo Christoph!


    Zitat

    Die Probe werde ich diese Woche in das Labor geben. Ergebnisse erwarte ich in 10 bis 14 Tagen.

    Wäre schön, wenn du dann berichten würdest, es interessiert mich (und wahrscheinlich nicht nur mich) durchaus.


    Gruß


    Wolfgang

    Die Aquaristik ist eine Liebhaberei, bei der die Liebe im Vordergrund stehen soll und nicht die Haberei!

  • Hallo Wolfgang,


    die Frage ist nur: auf was untersuchen?


    Habe jetzt folgende Untersuchungsmöglichkeiten angeboten bekommen:


    Screening GC-MS Lf.: LHKW, BTX, Alkane, FCKW (FS)


    Tetrachlormethan - FS
    Trichlormethan - FS
    Toluol - FS
    Styrol - FS
    Frigene R11 - FS
    Frigene R113 - FS
    1,2,3-Trimethylbenzol - FS
    1,2-Dichlorethan - FS
    Ethylbenzol - FS
    m,p-Xylol - FS
    n-Propylbenzol - FS
    trans-Dichlorethen - FS
    Trichlorethen - FS
    cis-Dichlorethen - FS
    1,2,4-Trimethylbenzol - FS
    Cumol - FS
    Dichlormethan - FS
    Benzol - FS
    1,1,1-Trichlorethan - FS
    o-Xylol - FS
    Tetrachlorethen - FS
    Mesitylen (1,3,5-Trimethylbenzol) - FS
    Chlorbenzol -FS
    Octan - FS
    n-Hexan - FS
    n-Decan - FS
    Nonan - FS
    Aceton - FS
    Tetrahydrofuran - FS
    Methylisobutylketon - FS
    Methylethylketon - FS
    4-Ethyltoluol -FS
    Butylacetat - FS
    n-Undecan - FS
    Ethylacetat - FS




    Eventuell Phtalate (Diethylhexylphthalat) noch mit reinnehmen?



    Gruss,


    Christoph

  • Update:


    Kosten Laboruntersuchung: 244,00 €


    Ergebnis: Es wurden keine leichtflüchtigen Substanzen im Wasser / Sand gefunden - bis auf Toluol.


    Um sicher zu gehen werde ich mir Toluol kaufen und den Geruch mit dem vergleichen, den ich und Zeugen im Becken wahrgenommen haben. Der Geruch hat sich mir ins Gedächnis eingebrannt ...



    Sofern die Geruchskontrolle mit Toluol positiv ausfällt, würde ich aufgrund der vorliegenden Untersuchungsergebnisse folgendes Szenario für das wahrscheinlichste erachten:



    An mich wurden drei Säcke á 25 kg aus einer neuen Charge (die recht lange Lieferzeit - bestellt am 19.03.2010, Lieferung am 07.04.2010- lässt mich vermuten das es sich um eine neue Charge handelte) des kunsstoffummantelten Sandes verkauft.


    Toluol wird als Lösemittel verwendet - also besteht theoretisch die Möglichkeit, dass


    a) Toluol bei der Herstellung des kunststoffummantelten Sandes Verwendung findet.


    b) Die Anlage zur Herstellung des kunststoffummantelten Sandes noch für andere Produkte verwendet wird und es durch eine ungenügende Reinigung zu einer Verschleppung in den Sand gekommen ist.


    Wie auch immer - auf jeden Fall ist irgendwie Toluol im Sand und damit bei mir im Aquarium gelandet. Toluol selbst ist als WGK 2 eingeordnet und auch in geringsten Mengen giftig für Wasserorganismen.


    Ergo: 100 Garnelen und 10 Fische hinüber.



    Über das Ergebnis des Geruchstests werde ich berichten. Sofern dieser positiv auffällt werde ich mich auch an den Hersteller des Sandes wenden.


    Wenn er negativ ausfällt muss ich meinen Ärger wohl herunterschlucken ... mehr Geld kann ich für Untersuchungen nicht ausgeben. Und ohne Beweise keine Anklage....


    Danke für alle Beiträge von euch hier im Thread.


    Christoph




    P.S.: Ich habe den Sand jetzt aus dem AQ entfernt, ihn stundenlang mit heissem Wasser behandelt bis kein chemischer Geruch mehr feststellbar war und dann wieder ins AQ gegeben. Bis jetzt sieht es (endlich) wieder ganz gut aus.

  • Hallo Christoph,
    fahr doch einfach zur Tankstelle und dort. wo jemand "geschlabbert" hat oder schnüffle vorsichtig an Deinem geöffneten Tankstutzen.
    Das ist günstiger :grinning_squinting_face:


    LHKW's hättest Du dir sparen können. Nicht umsonst steht am Anfang ein "L"


    Gruß,
    Peter

    Schwerpunkte: Instrumentelle Analytik, Entwicklung analytischer Methoden und Adsober


    www.reefanalytics.com

    Einmal editiert, zuletzt von filtergranulat ()

  • Zitat

    LHKW's hättest Du dir sparen können. Nicht umsonst steht am Anfang ein "L"


    Eigentlich schon - aber ist ein Standard-Analysepaket gewesen :grinning_squinting_face:


    Gruss,


    Christoph

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