Phytoplanktonwachstum im Meer

  • Hallo zusammen,


    da ich momentan mit Phytoplankton am rumexperimentieren bin und mir auffiel, dass man doch für das Wachstum recht hohe Werte an Stickstoff und Phosphat benötigt hab ich mir die Frage gestellt, wie das Wachstum im Meerr stattfinden kann, wenn die Nährstoffwerte dort so gering sind. Und schließlich müssen die Mengen des Planktons dort ja immens sein, wenn sie die Grundlage der Nahrung für größere Planktonarten bildet. Hat von euch da jemand Informationen darüber?


    Viele Grüße Jochen :wink

    I want to know God's thoughts - the rest are details.“ Albert Einstein

  • Im normallen freien Wasser wächst das Plakton eher langsam aufgrund von Nährstoffmangel. Deshalb ziehen ja einige Tiere in Gegenden, in denen es nährstoffreicheres Wasser und mehr Plankton gibt.
    Im Riff ist die meisten Nährstoffe vermutlich in der Biomasse gebunden ähnlich wie im Regenwald. Es gibt kaum freie Nährstoffe, da alles sehr schnell umgesetzt wird.

  • Hallo Jochen,


    immer wenn ich von der Nährstoffarmut der Ozeane les denk ich mir, dass das ja bloß die Folge davon ist, dass die anfallenden Nährstoffe eben von den entsprechenden Organismen zur Gänze aufgenommen wurden. Das heißt ja nicht, dass gar keine Nährstoffe produziert werden - wie bendel schreibt, im freien Wasser der Ozeane wahrscheinlich in geringerem Ausmaß als in dicht besiedelten Küstenregionen mit Nährstoffeintrag auch aus den Flüssen.


    So versteh ich das natürliche Gleichgewicht. Das lässt sich unter geeigneten Voraussetzungen auch im Aquarium herstellen.


    Probleme entstehen folglich dann, wenn die Nährstoffe (also etwa NO3 und PO4) zueinander nicht in dem Verhältnis anfallen, in dem sie unter 'normalen Umständen' verarbeitet werden können, oder die Abbauorganismen nicht in ausreichender Menge vorhanden sind. Überschüsse auf der einen oder anderen Seite begünstigen jeweils andere Organismen.


    Der bei der Phytoplanktonzucht verwendete Dünger unterstützt durch seine Zusammensetzung die Entwicklung erwünschter Algen. Aber halt nur solange, bis die Nährstoffe aufgebraucht sind und andere Parameter (Licht und CO2) das weitere Wachstum nicht begrenzen.


    So wie du hab ich auch mit dem Experimentieren begonnen und find die Zucht von Phytoplankton ausgesprochen interessant und spannend.


    Liebe Grüße
    Linda

  • vor allem dort wo nährstoffreiches Tiefenwasser nach oben steigt oder an Flussmündungen, vermehrt sich Phytoplankton stark.
    An sonsten, wie schon beschrieben eher Nährstoffarmes Wasser.

    Gruß aus dem Bergischen
    Adi


    "the sum of human intelligence is constant"

  • Hi ,


    so dichte suppe wie man sie bei der kultivierung daheim anstrebt , braucht's ja auch nicht in der natur - dort ist es schon fertig ausgedünnt und verteilt :winking_face:
    in den kalten und gemässigten meeren gibt es schon starke zusammenhänge , die jahreszeitlich bedingt sind , wie das temperaturbedingte absinken/aufsteigen von oberflächen - bzw. tiefenwasser , tageslichtdauer usw.
    Da kann es durchaus zeitweise soweit kommen , das man phytoblüten mit dem blossen auge erkennen kann.
    Welche dann zooplankton-blüten nach sich ziehen können ,wenn das timing stimmt.
    Bei den küstennahen gewässern in mittel-norwegen ist dann die rede von "natürlich eutroph" , mit höchstwerten von 0,2 mg nitrat .(im frühem frühling)...
    ...zusammen mit dem schmelzwasser der flüsse bringt das schon ganz schön was in schwung.
    Grosse hiesige planktonarten wie C.finmarchicus fressen sich dann einen vorrat an , an dem sie den ganzen winter danach dann (monatelang)zehren.
    In den tropischen riffen wird es, denk ich mal , etwas situierter zugehen ,und eher "von der hand in den mund "...

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