Ein möglichst großes Wasservolumen wird vor allem wegen der Stabilität des Beckenmilieus angestrebt. Dies muss nicht unbedingt allein im Schaubecken geschaffen werden. Kleine Technikbecken werden häufig mit viel Aufwand unterhalb installiert, bringen aber hinsichtlich des Gesamtvolumens nicht viel. Wer die baulichen Möglichkeiten hat, kann ein mit dem Hauptbecken verbundenes großes Nebenbecken in einem separaten Raum aufstellen. Stromleitungen verlegt man heute Unterputz, warum nicht auch einmal eine Zu-und Ablaufverbindung? Ich habe mein ca. 400 l Wohnzimmerbecken durch den Fußboden (trotz Protest der Ehefrau) mit einem preisgünstig selbst gemauertem 1000 l Becken in einem darunter liegenden Werkstattraum verbunden. Darin wuchern Caulerpa, die viele Vorteile für die Wasserqualität bringen und alle wichtigen Geräte wie Abschäumer, Filter und Kalkreaktor laufen hier. Man hört sie im Wohnzimmer nicht, hat keine Platzprobleme und muss nicht auf die Optik achten. Ein weiterer Vorteil: Viele Dinge wie z.B. Abschäumer, Kalkreaktor, Frischwasserreservoir mit automatischer Kalkwasserzufuhr etc. habe ich mit einfachen Mitteln selbst gebastelt; alle optisch nicht gerade schön, aber höchst wirksam. Wasserwechsel auf dem Zimmerparkett und damit Ärger mit der Ehefrau entfällt. Alles spielt sich unten ab. Man kann dort auch recht brachial beim Wasserwechsel vorgehen, denn die Zufuhr zum Riffbecken und damit die Wasserangleichung erfolgen langsam. Der Wassertransport von unten erfolgt mit einer Oceanrunner 6500 - wegen des großen Höhenunterschiedes natürlich mit schwächerer, aber ausreichender Leistung - durch einen 3/4" Schlauch mit Rückflussstopp. Im oberen Becken erfolgt der Rücklauf über einen regulierten (verhindert das Gurgelgeräusch) Überlauf durch den Beckenboden ebenfalls mit einem 3/4" Schlauch. Ein Sicherheitsrücklauf ist außerdem vorhanden (40 mm Kunststoffrohr), aber eigentlich unnötig, da ich mit einem elektrischen Niveauregulierer die Zulaufpumpe stoppen kann. Der Zulaufsaustritt befindet sich im Riffbecken in Bodennähe. Damit ist ein ständiger gleichmäßiger Wasseraustausch garantiert.
Im oberen Becken laufen nur zwei geräuschlose Powerheadpumpen zur Strömungserzeugung, mit denen gleichzeitig ein selbst konstruierter Schnellfilter (blauer Filterschwamm von oben einfach herausnehmbar) betrieben wird; im Wechsel mit einer Strömungspumpe (Marea) in Gegenrichtung. Die Steuerung der längeren Intervallzeiten erfolgt mit zwei einfachen Zeitschaltuhren. Natürlich hat man damit nicht die in Mode gekommenen "Schaukelbewegungen", dafür aber viel Geld und Aufwand gespart, schont die Pumpen und den Korallen dürfte dies auch sch...egal sein. Im Meer schaukelt es auch nicht überall hin und her. Ein mehrstündiger Wechsel der Strömungsrichtung reicht auch.
Mein Lösungskonzept wird natürlich nicht jedem gerecht, vor allem wenn die räumlichen Voraussetzungen fehlen. Ein paar grundsätzliche Anregung kann ich aber hoffentlich einigen Aquarienfreunden geben.
Noch ein Hinweise zur optischen Beckengestaltung: Passt die Becken -ggfls. durch eigenes Basteln- dem Möbelstil an. Übermäßige Längen der Becken kann man durch größere Breiten ausgleichen (bis hin zur Würfelform). Aquarien verlieren ihre wuchtige Wirkung, wenn man die Ecken abschrägt (achteckige Becken). Größe ist nicht unbedingt Klasse, weniger kann mehr sein.
(Wird fortgesetzt)