Grenzwerte Kupfer für SPS Becken

  • Hallo,


    mein Beckeninhalt besteht vorwiegend aus SPS Korallen.


    In dem 82-jährigen Haus in dem wir leben, muss ich regelmäßig die Siebe an den Wasserhähnen reinigen, da sich dort jede Menge "grüne Bröckchen" ansammeln. Vermute, es handelt sich hierbei um Grünspan, sprich oxidiertes Kupfer aus den Wasserleitungen.


    Gestern hatte ich die Möglichkeit mittels Hanna Photometer mein Leitungswasser zu prüfen. Ergebnis: 319 µg/l
    Leider kann ich überhaupt nicht beurteilen, ob das viel ist. Weiß hier jemand weiter? Armin??


    Nächste Woche prüfe ich mal das Wasser nach der Osmoseanlage auf Kupfer.
    Aktuell habe ich keine Probleme mit dem Aquarium, jedoch habe ich vor 1,5 Jahren mein altes Becken aufgelöst, da fast alle Korallen (schleichend) über den Jordan gegangen sind. Wäre wichtig zu wissen, ob das ein Grund gewesen sein könnte.


    Gruß,
    Christian

  • Zitat

    Original von Chriss
    [...]
    Gestern hatte ich die Möglichkeit mittels Hanna Photometer mein Leitungswasser zu prüfen. Ergebnis: 319 µg/l
    Leider kann ich überhaupt nicht beurteilen, ob das viel ist. Weiß hier jemand weiter? Armin??


    [...]


    Hi Chriss,


    der Grenzwert für Trinkwasser ist glaube ich bei 2 mg/l. Da bist Du ja noch deutlich drunter:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Trinkwasserverordnung
    Aber ob das nun ein üblicher Trinkwasser Kupferwert ist, vermag ich nicht zu sagen.
    Überwacht muss der (laut Trinkwasserverordnung) auch nur werden, wenn der pH vom Trinkwasser kleiner als 7,4 ist;
    vorher löst sich das Kupfer wohl zu schlecht aus den Leitungen.


    Grüsse,
    Ralf

  • Hallo Christian,


    wenn dein Messwert richtig ist, dann hast du ein Problem! Kupfer kommt im Meer in einer Konzentration von
    ca 0,25 µg/l vor, empfohlen wird z.B. vom australischen Umweltrat 0,3 µg/l, von der amerikanischen Umweltbehörde
    maximal 4,8 µg/l. Ich messe in Meerwasseraquarien bis zu 40 µg/l, einen so hohen Wert wie du habe ich noch nie gefunden.


    Dieses Wasser darfst du auf keinen Fall unbehandelt ins Aquarium geben. Unbedingt Umkehrosmose anwenden,
    hier wäre sogar ein nachgeschalteter Ionenaustauscher überlegenswert.

  • Hallo Armin,


    danke für deine tolle (aufmunternde) Antwort :grinning_squinting_face: :loudly_crying_face:
    Osmoseanlage mit nachgeschaltetem Reinstwasserfilter läuft natürlich immer. Ich prüfe am Donnerstag mal das Ausgangswasser nach dem Reinstwasserfilter. Ergebnisse poste ich spätestens am Freitag.


    Gruß,
    Christian

  • Hallo,


    weniger als 5µg/l solange das Harz nicht erschöpft ist :wink
    Aufs Meßergebnis bin ich auch gespannt.


    Bis dann,
    Christian

  • Hallo Armin,


    zur Info: ich komme erst morgen zum Messen.
    Ich messe nochmals Leitungswasser, Aquarienwasser, Osmosewasser (relativ altes Harz), Osmosewasser (nagelneues Harz).


    Gruß,
    Christian

  • Hallo,


    so, heute konnte ich messen:


    Messgerät: Hanna Photometer, Typ 203
    Messbereich: bis 1 mg/l
    Messreagenz: Copper LR, HI 93747-0


    Ergebnisse:
    Leitungswasser (aus Wasserhahn Küche): 319 µg/l
    Leitungswasser (aus Wasserhahn Bad): 619 µg/l
    Osmosewasser (altes Harz): 0 µg/l
    Osmosewasser (neues Harz): 0 µg/l
    Aquarienwasser: 1099 µg/l
    Aquarienwasser eines Bekannten: 1099 µg/l


    Mein Fazit:
    Das Verfallsdatum der Messreagenz ist schon längst überschritten, wie ich heute feststellen musste. Weiß aber nicht, ob das einen gravierenden Einfluß auf die Messung hat. Dem Wert der Osmoseanlage traue ich mal, Leitungswasser eher nicht. Die Messwerte beim Aquarienwasser sind wohl für die Mülltonne, da zweimal dasselbe Ergebnis, das zudem außerhalb des Messbereiches liegt. Bei Zugabe der Reagenz gab es weiße Ausflockungen, die die Wasserprobe richtig milchig haben aussehen lassen. Hierdurch kommt dann der wohl viel zu hohe Messwert zustande. Ich denke/dachte eigentlich, dass die Messung auch beim Meerwasser möglich ist!?! In der Hanna-Anleitung steht nur, dass ph-Wert, Silber und Cyanid das Ergebnis beeinflussen können. Das kann man wohl ausschließen. pH-Wert der Wasserprobe lag bei 8,0.


    Fazit: Thema vergessen oder in nem Labor messen lassen :confused_face:


    Gruß,
    Christian

  • Hallo Armin,


    mich würde interessieren, womit du so niedrige Testwerte (z.B. 40 µg/l) erfassen kannst?
    Ich vermute fast, dass man mit einem Tropfentest (z.B. Salifert) hier nicht weiterkommt oder?


    Gruß,
    Artur

    740l, 200x70x70 mit seitlichem Technik-Refugium, Nyos 160 Abschäumer, Balling Methode, Strömung 2x Coral Box QP16, 4x80W T5 + Giesemann Pulzar 95W LED

  • Hi Armin,


    danke für deine Antwort. Dann werde ich mir mal einen Test besorgen, testen und hoffen das nichts angezeigt wird. Ich nehme mal an, falls Kupfer im Wasser ist, das nur Wasserwechsel hilft.Oder gibt es sonst noch eine Möglichkeit es aus dem Wasser zu entfernen?


    Gruß Spooner

    Gruß Spooner

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  • Hallo Armin,


    ich spiele seit einiger Zeit mit dem Gedanken Regenwasser anstatt Leitungswasser
    durch die Osmose-Anlage zu leiten .
    Dies wird zur Zeit schon in einer Zisterne gesammelt und für Garten, Teich, Autowaschen usw. genutzt.


    Aufgrund dieses Threads habe ich mal eine Wasserprobe im Labor der Landwirtschaftskammer prüfen lassen
    und habe Gestern das Ergebnis erhalten:


    pH 4,6
    Nitrat 12,5 mg/L
    Eisen 0,04 mg/L
    Kuper 1,72 mg/L


    Kann ich dieses Wasser mit einer OsmOse-Anlage vernünftig aufbereiten oder hauen mir die Werte die Membran kaputt?


    Gruß micha

  • Hallo Armin,


    ich habe heute mein Aquarienwasser bei uns in der Firma vom Labor testen lassen.
    Aktuell habe ich 63 µg/l Kupfer im Aquarium. Allerdings muss ich gestehen das ich kein Osmosewasser
    sondern Leitungswasser nehme, obwohl die Anlage im Keller liegt.
    Werde aber ab sofort wieder Osmosewasser verwenden.


    Macht es Sinn bei dem Wert noch Ultra Life zu verwenden oder kommt das Zeug mit der Zeit anders raus (Wasserwechsel, Zeolith, Kohle)?


    Wie kann man denn überhaupt einen zu hohen Kupfergehalt feststellen wenn die Tropftest erst in hohen Bereichen anschlagen. Es hat ja nicht jeder die Möglichkeit es im Labor testen zu lassen.


    Wie kann man es denn an den Tieren sehen das zu viel Kupfer da ist?
    - kein Wachstum ?
    - keine Farbe ?
    - Korallensterben?
    - starker Algenwuchs?


    Mein Becken steht eigentlich relativ gut, ausser Wachstum könnte besser sein.


    Gruß Lars

    Gruß Spooner

    Einmal editiert, zuletzt von Spooner ()

  • Hallo Lars,


    das besondere an Kupfer ist, dass es in sehr verschiedenen Formen im Aquarium vorhanden sein kann.
    Deshalb kann sich die gleiche Konzentration in einem Becken für viele Organismen akut tödlich auswirken, in einem
    anderen Becken aber nur ganz allmählich Wirkung zeigen. Das hängt z.B. mit dem Vorhandensein von organischen
    Stoffen im Wasser zusammen.


    Ein erstes Anzeichen ist ein blass werden der Korallen, da sie Kupfer in den Zooxanthellen anlagern und diese dann ausscheiden.


    Du kannst die Entfernung sowohl mit dem Eisenhydroxid als auch mit UltraLife versuchen. Und viel Wasser wechseln.

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