Montiporas sterben

  • Hi Hans-Werner,


    ok, das klingt plausibel. Also werde ich die Spurenelemente erst mal weiterhin weglassen. Der Brennerwechsel steht in den nächsten Wochen an. Mal sehen, wie die Korallen darauf reagieren.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan,


    habe heute in einem 3000 Jahre alten chinesischen Buch eine gute Anleitung für die Meeresaquaristik gefunden, die auch auf Deine Situation zutrifft:
    "Das Gelingen hat jedoch zur Vorbedingung die rechte Überlegung. Das ist ausgedrückt in dem Zusatz: »Vor dem Anfangspunkt drei Tage, nach dem Anfangspunkt drei Tage.« Erst muß man die Gründe kennen, die zum Verderben geführt haben, ehe man sie abstellen kann: daher Achtung während der Zeit vor dem Anfangspunkt. Und dann muß man sorgen, dass das neue Geleise sich sicher einfährt so dass ein Rückfall vermieden wird: daher Achtung auf die Zeit nach dem Anfangspunkt."
    Aus I Ging - 18. GU/DIE ARBEIT AM VERDORBENEN aus der Übertragung von Richard Wilhelm von 1924. :winking_face:


    Gruß


    Hans-Werner

  • Zitat

    Original von Hans-Werner
    ...Erst muß man die Gründe kennen, die zum Verderben geführt haben...


    Hi Hans-Werner,


    genau, deshalb werde ich die Spuris jetzt auch nicht wieder einschalten, sondern erst den Brennerwechsel abwarten. Der einzige Nutzen aus der Krise könnte ein Lerneffekt sein. Auch wenn die Korallen dafür evtl. nochmal leiden müssen.


    Gruß
    Stefan (der sich wundert, was die Chinesen vor 3000 Jahren schon über Meerwasseraquaristik gewusst haben :winking_face: )

  • Hallo Stefan,


    irgendwelche Veränderungen? Lampen gewechselt? Veränderungen bei den Montiporas? Positiv? Negativ?


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    klasse, dass du noch an den Thread denkst :thup


    Die Lampen habe ich ich immer noch nicht gewechselt. Muss ich demnächst mal machen, die HQIs haben ja inzwischen 2 Jahre auf dem Buckel.


    Das Wachstum ist immer noch hervorragend. Der Calciumcarbonatverbrauch liegt sehr hoch. Spurenelemente gebe ich immer noch nicht zu.


    Aus den meisten "abgestorbenen" roten Plattenmontis kommen inzwischen wieder kleine lebende Stellen raus.


    Ich werde nach dem Brennerwechsel auf jeden Fall wieder berichten.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich werde Dich notfalls zu gegebener Zeit daran erinnern. Interessiert mich ja selbst, ob irgend etwas herauszubekommen ist. :winking_face:


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hi zusammen,
    bin jetzt erst zufällig auf diesen Thread gestossen. Und ich möchte berichten dass ich die selben Erfahrungen in Bezug auf einen Brennerwechsel mit hohem Blauanteil gemacht habe.


    Habe eine meiner 2 250er E40, AB 10000, der etwas nachgegelbt war, gegen eine Coralvue 14000 getauscht, weilich dachte meinen SPS damit einen Gefallen zu tun.
    Mir selbst hat das Licht nicht sonderlich gefallen, da mir ein "sonnigeres" Erscheinungsbild natürlicher erscheint, für die Flachwasserzone eines Riffes, aber wie gesagt, ich dachte es ist eine gute Sache.
    Bereits nach 2 Wochen ist mir aufgefallen, dass die rosa/violetten Wachstumsringe an meinen Plattenmontis blasser werden. Ich dache - na ja mal abwarten vielleicht kommts ja noch. Bis mir nach weiteren 2 Wochen aufgefallen ist, dass das Gewebe dünner und "ungesünder" aussieht. Ein kleiner kurz vor dem Lampenwechsel abgebrochenes Fragment, von ein paar cm Durchmesser, fing an von einer Seite her abzusterben. Das hat mir dann doch zu denken gegeben. Kurzentschlossen habe ich den Blauen Brenner nach ca 5 Wochen wieder entfernt und habe einen neuen 12.000 K Brenner von Fauna Marin reingemacht. Dieser hat optisch das selbe Spektrum wie der vormalige AB Brenner, der ja 13.000 k haben soll, vielleicht einen tick kälter.
    Bereits nach einer Woche konnte ich feststellen dass der Absterbeprozess an dem Fragment zum Stillstand kam. Nach ca. 14 Tagen waren die ursprünglichen rosa Wachstumsränder wieder da, wie zuvor. Zwischenzeitlich sind diese schöner denn je und das Fragment hat sich fast vollständig regeneriert.


    Ich kann die Beobachtungen ausschliesslich aufs Lichtspektrum zurück führen, denn an den Wasserparametern hat sich derweil nicht das geringste geändert und in der anderen Beckenhälfte standen die Korallen derweil unverändert (auch Montis), unter einem AB 10000.


    Das Becken hat die folgenden Eckdaten 130x60x60, 2x250w HQI E40 AB10000, 3x54W T5 (2Blau+1weiß), starke Abschäumung, starke Strömung. Nährstoffarm, PO4 nn, NO3 nn, trotz gutem Besatz. Balling Methode für Kalk und Spuris (halbe Menge), Monatl. 10% WW.


    Das nur mal kurz als meine Beobachtungen zu dem Thema, vielleicht kann man aus den gemeinsamen Beobachtungen ja noch den einen oder anderen Rückschluss ziehen. Für mich jedenfalls kommen als Hauptbeleuchtung keine 14.000k Brenner mehr in Frage.


    Noch eine Beobachtung die ich über die Jahre gemacht hab, ich weis nicht wies andren geht. Ich würde nie mehr auf eine starke Abschäumung verzichten, früher hab ich auch mal solche Versuche gemacht den Schäumer nur zeitweise laufen zu lassen. Aber wenn der Schäumer nichts zu tun hat, tut er halt nichts, dann sorgt er wenigstens für nen guten Gasaustausch. Ich bin zwischenzeitlich der Meinung dass das Risiko, dass ohne Schäumer was verrutsch deutlich grösser ist, wie das Riskio einer "Überabschäumung". Ich habe an meinem Becken einen 20 cm ATI mit 1060 mit modifiziertem H+S Nadelrad (GG Böschungsmattenoptimierung :-), der wäre laut Hersteller für ein 3 mal so grosses Becken ausreichend, aber er verrichtet bei mir gute Dienste. Das Becken steht super und ich muss mir wenigstens nicht immer Gedanken machen um jedes bisschen organische Masse das ich einbringe. Also letztlich eine beruhigende Sache, gegenüber ohne, oder mit einem zu schwachen Gerät.


    Salzige Grüsse
    Michael

  • Hi Michael,


    interessant zu hören, dass du ähnliche Probleme hattest. So richtig schlüssig ist das Ganze für mich immer noch nicht, da diese 12K-14K Brenner ja durchaus erfolgreich eingesetzt werden. Andererseits bin ich mir bei mir auch recht sicher, dass der Wechsel die Ursache war. Und ich habe auch von weiteren Fällen in der Art gehört.


    Wie auch immer die Zusammenhänge sind - für mich ist alles über 10K ab jetzt Tabu.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan!


    ich denke auch dass man mit 10 oder 12 tK HQI gut leben kann, insbesondere wenn man noch Osram 67 oder Blue Plus dazu kombiniert, wie das ja schon immer empfohlen wurde. Ich finde diese "Megablau" Hype teilweise übertrieben, aber wems gefällt :winking_face:


    Ich finde die 10 bis 12 tK entspricht mehr dem Farbeindruckt den man im Flachwasserbereich des Riffs hat (<5m) und die SPS kommen dabei bestimmt auf ihre Kosten. Zumal ich die Farbwiedergabe, insbesondere der Rottöne bei => 14.000K ziemlich unnatürlich finde.


    Was ich auch immer wieder beobachtet habe ist dass es einfach auch an der Veränderung liegen kann, wenn was zickt. Wenn die Korallen vielleicht zuvor irgendwo lange Zeit an sehr blau adaptiert worden wären und man würde sie dann unter einen 10.000 K Brenner setzen, wäre denkbar dass das selbe passiert. Probleme durch schnelle Veränderungen betreffen nicht nur das Licht, das kann genauso durch zu schnelle Veränderungen im Wasserchemismus passieren.


    Wenn du noch weitere Beobachtungen machst kannste die ja posten. Bei mir ist, wie bei dir, nach dem Rücktausch innerhalb kurzer Zeit alles wieder Ok gewesen, vor allem auch weil ich schnell gemerkt habe, dass da was nicht stimmt und durch die Veränderung auf nur einer Seite die Probleme auch schnell dem veränderten Licht zuordnen konnte.


    Auch was du schreibst, mit der Brennerlebensdauer. Auch ich verwende meine Brenner deutlich länger als allgemein empfohlen wird und das ohne Probleme. Der Lichtverlust ist mit ca minus 20% über die Lebensdauer, wie manche Hersteller schreiben, ja auch nicht besonders gravierend. Ich denke dass man nach einem Brennerwechsel die etwas höhere Beleuchtungsstärke gut abfedern kann, indem man die Beleuchtungsdauer etwas verkürzt, bzw. die T5 nicht so lange zusätzlich brennen lässt.


    Eine schlechte Spuri Versorgung, die Hans-Werner als mögliche Ursache nennt, wäre durchaus denkbar, wenn durch einen Mangel die Korallen nicht in der Lage wären Sauerstoffradikale zu entgiften. Aber bevor man das nicht genau analysiert hat wie da die Zusammenhänge sind, ist man möglicherweise besser beraten zu überlegen was man in der Zeit verändert hat, so wie du das gemacht hast.


    Mit einem deutlichen Anheben der Spuri Versorgung nur auf gut Glück, kann man sich in einem solchen Fall auch ein ganz schönes Ei legen, zumindest wenn bereits eine Minimalversorgung gegeben ist. Denn wenn die Korallen schon kein Wachstum mehr haben und degenerieren kann eine hohe Spuri Versorgung mE eher zu einer zusätzlichen Schädigung beitragen. Insgesamt glaube ich dass ohnehin mehr Schaden durch zu viel Spuren angerichtet werden kann, als durch zu wenig. Zumindest wenn man regelmässig einen kleinen WW macht hat man schon viele Spurenstoffe reingebracht, insbesondere auch solche deren Bedeutung man vielleicht noch gar nicht kennt.


    Viel Spass weiterhin
    Michael

  • Hi Michael,


    kurioserweise haben alle Korallen, die ich in das rein T5 beleuchtete Ablegerbecken umgesetzt habe, keinerlei Schwierigkeiten gehabt. Aber die Umstellung HQI 10K -> 12K war schon zu viel.


    Die bestellten neuen Brenner sollen in den nächsten Tagen endlich da sein, dann werde ich auch diesen Effekt mal beobachten.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan


    Welche Mischung hast du bei der reinen T5 Beleuchtung? Bei mir hat auch nur die Plattenmonti angefangen schlechter zu stehen. Acros, selbst Humilis haben keine Veränderung gezeigt, zumindest nicht in der kurzen Zeit wo der blaue Brenner drüber war.


    Freue mich über weitere Beobachten. Was haste bestellt? Die 10.000er BLV? Wie gesagt ich hab´ jetzt nen 12.000er von Fauna Marin drüber und alles Paletti. Farblich ist der fast idenisch mit dem AB 13.000.
    Die AB Brenner haben in meinen Augen jedoch keine "echten" 13.000K eher kommen die farblich auf die 10.00er BLV raus. Jedenfalls ist der 14.000er Coralvue, mit dem es bei mir nicht gefunzt hat, um einiges blauer.


    Gruss
    Michael

  • die T5er Sorten hab ich nicht drauf, müsste ich in der Lampe nachsehen.


    MM>>Möglicherweise ist das Spektrum bei der T5 Beleuchtung ja nicht so viel anders wie die Beleuchtung unter der die Ableger vorher standen.



    Die neuen HQIs werden wieder Coralvue Reeflux 10K. Damit habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht.


    MM>> OK, mal abwarten wie deine Erfahrungen sind, vielleicht nehm´ ich die auch mal in Zukunft. Aber die 14.000er von denen war mir, wie gesagt deutlich zu blau als Alleinbeleuchtung, abgesehen von den Problemen mit der Monti.


    Wir hören von dir :winking_face:


    Gruss
    Michael

  • Zitat

    Original von Hans-Werner
    ich werde Dich notfalls zu gegebener Zeit daran erinnern. Interessiert mich ja selbst, ob irgend etwas herauszubekommen ist. :winking_face:


    Hallo Hans-Werner,


    die Brenner sind (endlich) seit ca. einer Woche gewechselt. Bislang stehen die Korallen ganz hervorragend. Der Unterschied in der Farbe zwischen den alten und neuen Brennern ist sehr groß, obwohl es der gleiche Typ ist. 2 Jahre Betriebszeit ist doch recht lang.


    Im Moment kann ich zu den Brennerwechseln in letzter Zeit sagen:
    10K Brenner 1 Jahr alt -> 12K Brenner neu: SPS-Sterben einiger Arten
    10K Brenner 2 Jahre alt -> 10K Brenner neu: alles wunderbar, soweit man das nach 1 Woche sagen kann.


    Jeweils Coralvue Reeflux HQI 250W doppelseitig.


    Bislang bleiben die 12K Brenner meine Hauptverdächtigen für das große Korallensterben.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    vielen Dank für die News! Es bleibt interessant. Wie es aussieht muss ich mir etwas neues überlegen. Kann ein bestimmtes Spektrum bestimmte Zooxanthellen so umsteuern, dass die Korallen daran eingehen?
    Es waren nur rote Montiporas betroffen?


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    warten wir mal ab, wie sich das Ganze in den nächsten Wochen entwickelt. Nach der Umstellung 10K -> 12K hatte es bis zum großen Sterben auch eine Weile gedauert. Ich werde weiter berichten.


    Gelitten hatten einige Korallen. Ganz extrem hatte es die roten Plattenmontis getroffen. Rote astförmige Montis waren weniger betroffen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Jörg,


    das ist nett, dass du nachfragst.


    Alles läuft bestens. Alle Korallen wachsen wieder sehr gut, es gab seit dem Wechsel zurück auf 10K keine Ausfälle mehr. Den Zusammenhang mit dem Licht sehe ich mal als recht gesichert an. Spurenelemente gebe ich nach wie vor nicht zu.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Hans-Werner,


    meinst du diesen Thread? Hab ich mir mal durchgelesen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstehe. Meinst du, ich sollte ich Richtung LED gehen? Oder wolltest du mich auf Chris´ T5-Plädoyer hinweisen?


    Nach den Erfahrungen schon mit dem Wechsel der HQI Brenner bin ich hinsichtlich weiterer Licht-Experimente eher vorsichtig. Zur Zeit reduziere ich nur sukzessive meine Beleuchtungsdauer, da ich mit dem Korallenwachstum nicht mehr klarkomme.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Du wirst ganz am Schluß auf S. 2 namentlich erwähnt, ok vielleicht nicht ganz richtig als "Steve". Ich hatte Chris danach gefragt, welche Erfahrungen er mit roten Montis gemacht hat. Es geht um das 450-nm-Blaulicht. Ich habe mir mal das Spektrum des Brenners angeschaut, der bei Dir die Schäden an den roten Montis ausgelöst hat und schon damals festgestellt, dass dieser einen höheren 450-nm-Blauanteil hat. Schon damals kam mir ein Verdacht als zweite Erklärungsmöglichkeit für Deine Schäden, weil ich unter T5 die Schäden und die seltsame Veränderung an einer roten M. digitata beobachtet hatte. Ich habe jetzt erst mal Deine Ergebnisse abgewartet um Dich nicht weiter zu beeinflussen. Die Aussage von Chris zu den roten M. digitata, Deine Erfahrungen und meine Beobachtungen haben mich in der Meinung bestärkt, dass das 450-nm-Blaulicht eine besondere Signalfunktion für Zooxanthellen und Korallen hat, welche besonders bei roten Montiporas zu einer Fehlregulation mit Schädigungen führt.
    In der Tat gibt es bei Algen ein Sensorpigment mit höchster Empfindlichkeit bei 450 nm, ich wusste aber bislang nicht, welcher Art die Regulation bei Zooxanthellen und Korallen sein würde. Es gibt für die beobachteten Schäden immer noch mindestens zwei Erklärungsmöglichkeiten, wie diese Fehlregulation auf der Ebene der Zooxanthellen funktioniert und ich muss mir das nochmal genauer überdenken, aber ich bin mir mittlerweile ziemlich sicher, dass es eine Art von Fehlregulation ist.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    wow, das ist wirklich sehr interessant. Das könnte die Erklärung für das Problem sein. Es gibt zwar Leute, die gute Erfahrungen mit dem 12K Reeflux gemacht haben. Aber es ist ja nicht sicher, ob die überhaupt rote M. digitata haben. Es gab auch in meiner Krisenzeit genügend SPS, die sich durch den Lichtwechsel überhaupt nicht haben beeindrucken lassen.


    Ich habe die Spektren grad nicht hier, ich meine aber, dass die gut funktionierenden 10K Reeflux einen ähnlichen 450nm Peak haben. Aber es gibt eben auch noch andere Spektralanteile, die beim 12K weitgehend fehlen. Ich kann mich aber täuschen, werde mir die Spektren zu Hause nochmal ansehen.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    das ist richtig, die 12.000 K und hier die 10.000 K. Da das aber der einzige ausgeprägte Peak ist, sollte der bei 12.000 K etwas mehr Gewicht haben als bei 10.000 K und das sieht auch so aus, als wäre die "Grundlinie" mit den anderen Spektralanteilen bei 10.000 K etwas höher angesetzt. Ansonsten finden sich im Spektrum wenig Unterschiede, insgesamt die gleichen Peaks.
    Ein vielleicht nicht ganz unwichtiger Unterschied ist die höhere Quantenausbeute (Efficiency) des 12.000 K Brenners. Die Quantenausbeute in PPFD/Watt ist beim 12.000-K-Brenner um 15% (Magnetic) bis 48% (Icecap) höher, also es kommt bei gleicher Wattleistung deutlich mehr Licht unten raus.
    Dazu vielleicht nochmal eine eigene Beobachtung: Bei der gleichen Röhrenkombination aus Aquastar und Blau wuchs eine rote M. digitata unter T8 normal während sie unter T5 die beschriebenen seltsamen "Mätzchen" machte. Es hätte also vielleicht schon geholfen, wenn Du weniger Licht von dem 12.000-K-Brenner drüber gegeben hättest, aber nur falls es nicht eine Frage des Spektrums sondern der Lichtintensität gewesen wäre.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Hallo Hans-Werner,


    ich würde eher nicht von einem Intensitätsproblem ausgehen. Meine Benner hängen ja sehr dicht über dem Wasser, ca. 7-8cm. Dennoch wachsen viele SPS, auch die Monti digitata unmittelbar unter dem Brenner bis an die Wasseroberfläche.


    Von dem großen Sterben waren aber die Korallen in sehr hohen Intensitätsbereichen wie auch die eher im Schatten und weiter unten lebenden betroffen.


    Ich hatte schon vermutet, dass die Schutzpigmentierung der roten Montis speziell diesen Spektralanteil nicht durchlässt. Ist aber vermutlich zu vereinfacht gedacht...


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich habe mal in der Literatur zu Dinoflagellaten nachgeschaut (es werden da u. a. auch die Zooxanthellen behandelt). Bei dem Dinoflagellaten Prorocentrum mariae-lebouriae wurden bei Beleuchtung mit Blaulicht im Verhältnis zum Weißlicht die niedrigsten Chlorophyllkonzentrationen gefunden und während bei der Bestrahlung mit weißem, grünen oder rotem Licht das Wachstum mit zunehmender Lichtintensität zunahm ging es bei Bestrahlung mit blauem Licht mit zunehmender Intensität leicht zurück.


    Dabei war das Wachstum bei schwachem Blaulicht wesentlich besser als bei allen anderen Beleuchtungen, bei mittlerem Licht immer noch besser unter Blaulicht, nur bei höher Intensität zogen die weiß und grün beleuchteten Algen im Wachstum an den Blaulichkulturen vorbei.


    Wenn viel Blau, dann eher schwaches Licht?


    Gruß


    Hans-Werner

  • Zitat

    Original von Hans-Werner
    Hier noch ein Artikel, mit einem ähnlichen Thema, leider nicht der im Buch zitierte. An den Artikel von Faust komme ich leider nicht ran.


    Sowas kannst du einem doofen Ingenieur nicht vorsetzen. Ich vertrau mal einfach deinen Schlussfolgerungen daraus :winking_face:


    Gruß
    Stefan

  • Naja, Stefan,


    ich blicke da selbst nicht ganz durch, es ist alles noch recht widersprüchlich. Mal sehen, vielleicht kann man sich mal verschieden gewachsene rote M. digitatas unter einem Mikroskop angucken, um zu schauen, ob sich bei den geschädigten Korallen die Zooxanthellendichte, die Pigmentierung oder die Thylakoidmembranen (wo die Photosynthese stattfindet) verändert haben.
    So richtig logisch ist es noch nicht, dass beim besonders effektiven Blaulicht Schäden auftreten. Vielleicht liegst Du gar nicht so falsch, dass der rote Farbstoff zuviel von dem blauen Licht herausfiltert. Dann stellt sich allerdings die Frage, weshalb die Korallen ausgerechnet das Blaulicht herausfiltern, klingt auch nicht sehr logisch.


    Gruß


    Hans-Werner

  • HI Hans Werner


    Eben weil es besonders effektiv / Energie reich ist und damit Stress auslöst.
    Bei mir stehen die am besten unter T5 normale Mischung ohne ausdrücklich vile blau
    da aber knalle rot.


    Gruss

  • Zitat

    Original von Hans-Werner
    Mal sehen, vielleicht kann man sich mal verschieden gewachsene rote M. digitatas unter einem Mikroskop angucken, um zu schauen, ob sich bei den geschädigten Korallen die Zooxanthellendichte, die Pigmentierung oder die Thylakoidmembranen (wo die Photosynthese stattfindet) verändert haben.


    Hallo Hans-Werner,


    von diesem Phänomen geschädigte Korallen kann ich dir leider nicht mehr bieten. Die HQIs, die alles ausgelöst haben, habe ich natürlich noch. Die könnte ich dir gern zur Verfügung stellen. Für einen Versuch wieder einbauen würde ich die aber nicht gern.


    Zitat

    Original von Hans-Werner
    So richtig logisch ist es noch nicht, dass beim besonders effektiven Blaulicht Schäden auftreten.


    Ja, logisch ist das nicht. Wer unter Wasser mit blauem Licht nicht klarkommt, hat in der Evolution klar was verschlafen.


    Gruß
    Stefan

  • Hi zusammen,


    warum auch immer solche Probs wie das beschriebene auftreten, weis auch nicht ob man das als Riffaquarianer so genau wissen muss!?
    Ich halte die die > 10.000 K Entwicklungen in den letzten Jahren für einen unnatürlichen Hype. Beim Tauchen im 5 bis 10m Bereich, wo viele unserer hermatypischen Korallen ja herkommen, ich noch nie so ein kaltes Farbbild empfunden wie sich ein Becken unter manchen 14.000 k Brennern präsentiert.


    Hab´auch unter HQI mit < 10.000 K SPS vital und mit gutem Wachstum gepflegt - und vor 5 / 6 Jahren war 10.000K noch "State of the Art" und erschien zu den HQI Typ D schon sehr blau ;-).


    Und dann wurds immer blauer, ich frag mich warum eigentlich. Ich hab ja in den letzten Monaten auch mal den Versuch gemacht und einen Beitrag hier geschrieben, aber ich muss sagen die Farbwiedergabe über alle Farben finde ich bei einer 14.000 k HQI Beleuchtung sehr bescheiden! Jedenfalls kein Vergleich zum natürlichen Erlebniss im Flachwasserbereich eines Riffes. Ganz abgesehen davon dass ich ähnliche Probs bei manchen Montis beobachtet habe wie Steve.

  • HAI,


    ich denke das hat schon sehr deutlich mit dem Standort der Korallen im Riff zu tun.
    Wenn ich mich an Ulrikes Becken zurück erinnere, so hatte Sie bei Ihrem ''ACRO Becken'' immer nur Spezialröhren drüber und diese Korallentypen welche eben doch sehr nah an der Wasseroberfläche von Riffen stehen, kamen mit wenig (keine!!!! Blue Röhren!) sehr sehr sehr sehr sehr gut :winking_face_with_tongue: aus! Rote Montiplatten hatte Sie nicht (warum auch immer) und die Digi Form war auch nur Rosè!!


    Damit wäre es zumindest eine These, dass die Korallen welche tiefer stehen, damit anfälliger sind für ~10000k, weil die Photosynthese sich eben auf ein Spektrum von >15000k ausgerichtet hat.
    Oder auch anders herum, wenn man eine Acro unter puren ~500nm hält wird diese (sicher) ebenso vor sich hindümpeln!



    mfg Chris

  • Hallo zusammen,


    das effektiv bezog sich auf Wachstum und Kohlenstofffixierung. Die Korallen wollen ja auch etwas davon haben und das haben sie nur von dem Kohlenstoff, den die Zooxanthellen fixieren und das sollten sie unter blauem Licht am effektivsten tun.


    Den optischen Eindruck, den man hat wenn man in einer Umgebung ist, kann von den tatsächlichen Lichtverhältnissen sehr deutlich abweichen. Einfach mal eine Kamera mitnehmen, Bilder machen und dann unter Weißabgleich "Tageslicht" anschauen. Vielleicht haben wir ja jemand sachkundigen an Bord. Dietmar Schauer? Hallo Dietmar!?


    Diese Phänomene zu verstehen könnte schon sehr viel bedeuten. Das Interesse für Korallenaquarien mit einem erschwinglichen Stromverbrauch besteht zweifelsohne und das Licht ist der Stromfresser Nr. 1! Wenn man die Reaktionen der Korallen auf ein bestimmtes Licht besser versteht, kann man seine Beleuchtung ökonomischer Gestalten. Ich hatte einmal 750-l-Becken, ich glaube ungefähr 160 x 80 x 60 cm mit 2 x 250 W Radium 20.000 K beleuchtet und das hat ganz gut funktioniert obwohl die Brenner nicht wirklich viel Strahlung abgeben aber dafür hauptsächlich bei 450 nm. Manchen gefällt das Licht auch ganz gut, es hat auf jeden Fall einen gewissen Reiz.


    Stefan, ich hab´ ja die komischen M. digitata unter T5 Aquastar/Blau noch, fehlt eher das Vergleichsexemplar weil mir die unter T8 vermutlich verloren gegangen ist. Ich muss mal die Halimedas auslichten :yrf.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Moin


    Was ich oben noch vergessen hatte zu schreiben. Das mit dem Vorteil eines Blauanteils bezgl. Farbe und Wachstum der SPS hat man, zu Zeiten HQI 5600k, wie viele sicher noch wissen, durch Beimischen von Blauröhren Osram Lichtfarbe 67 erreicht und das funzt heute auch noch (nur nehmen die Leute heute die Aquablue ;-).
    Bezgl. Stromsparen bei HQI Beleuchtung gehe ich heute den Weg 250W HQI mit 10.000k und zusätzlich hab ich 3 ATI Röhren davon 2 Blau und eine weiss, alles ist separat schaltbar.


    Ich starte und ende je die erste Stunde mit einer Blauröhre, alle 3 Röhren zusammen sind die Hauptbeleuchtung für 13 Stunden. Und die 2 HQI brennen nur 7 bis 8 Stunden, jeweils um ne Stunde versetzt. Damit kommen die Korallen gut hin, der Stromverbrauch hält sich in Grenzen, ich hab genügend Reserven für einen Lichtpeak und ich hab über den Tag verteilt einen unterschiedlichen Farbeindruck im Becken, sodass ich von allen Farben der Tiere was hab´ ;-).


    Ich persönlich finde die Kombi HQI / T5 nach wie vor noch eine sehr variable und attraktive Beleuchtungsvariante. Auch unter Energiegesichtspunkten bestimmt keine so schlechte Lösung wenn man den frühen Leistungsverlust von T5 Röhren in Betracht zieht. Ausserdem will ich persönlich von oben ins Becken schauen können, ohne dass ich zuerst immer die Lampe hochziehen muss.

  • Hi Michael,


    ich mache es fast genau wie du. Ich bin zurück auf der 10.000K 4x250W HQI als Hauptbeleuchtung. Da bin ich grad von 7 auf 6 Stunden Dauer herunter, da ich nicht mehr weiß, wohin mit den Korallen.


    Zusätzlich laufen 4x54W T5, hinten weiß, vorn blau. Das gibt eine schöne Tiefenwirkung. Die laufen 12h lang.


    Die resultierende Lichtfarbe ist natürlich "unmodisch" Gelb/Weiß. Das Licht sieht aber sehr natürlich wie im Flachwasserbereich aus. Die Korallen wachsen sehr gut, haben gute Farben, die natürlich nicht so knallig fluoreszierend wie unter T5 Blaulicht wirken. Da kann ich aber gut mit leben. Schon im jetzigen Zustand dachten Leute ohne Aquarienerfahrung zeitweise, die "Deko" im Becken sei aus Kunststoff :grinning_squinting_face:


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan


    Zitat

    Die resultierende Lichtfarbe ist natürlich "unmodisch" Gelb/Weiß. Das Licht sieht aber sehr natürlich wie im Flachwasserbereich aus.


    Genau das gefällt mir auch.


    Zitat

    Die Korallen wachsen sehr gut, haben gute Farben, die natürlich nicht so knallig fluoreszierend wie unter T5 Blaulicht wirken. Da kann ich aber gut mit leben. Schon im jetzigen Zustand dachten Leute ohne Aquarienerfahrung zeitweise, die "Deko" im Becken sei aus Kunststoff


    Klar, ich denke auch dass die Farbwiedergabe und die Farbausbildung über alle Farben, unter so ner Lichtkombi wie bei dir oder mir, natürlicher ist als unter einer allzu blaulastigen "Schummerbeleuchtung" :winking_face:


    Zudem hab ich ja zeitweise über den Tag diesen Effekt mit mehr Blau - und das reicht mir. Unter Stromspargesichtspunkten kann man mit mehr blau mE keinen Fortschritt erzielen, weil die Leuchtmittel bei selber Wattzahl fürs Menschliche Auge oft deutlich dunkler wirken und wenn ich dann noch aus Ersparnisgründen mit weniger Leistung arbeiten würde, wäre mir persönlich zumindest, der optische Eindruck zu dunkel.


    Ein anderer Aspekt kommt für mich auch noch zum tragen. Der Eindruck von Sonnenlicht ist für uns selbst, die vor dem Becken sitzen, insbesondere in der lichtarmen Jahreszeit für die Psyche und das Gemüt sehr von Vorteil.
    Ich für mich sehe diesbezüglich im Winter schon einen besonderen Nutzen, aus diesem sonnigen Lichtspektrum, dem ich mich beim Betrachten des Beckens aussetze. Eine echte Lichttherapie, die für ein sonniges Gemüt und ein starkes Immunsystem sorgt.
    Für den Menschen ist, wie man aus Untersuchungen weis, das Spektrum im für uns auch sichtbaren Bereich natürlich wertvoller als das Blaulicht. Mir fällt ein, ich muss mal bei der Krankenkasse fragen, ob sie mir die nächsten 10.000 K "Therapiebrenner" bezahlen :-))

  • Hallo,


    das mit der "kalten" Lichtfarbe und dem Empfinden kann ich auch bestätigen. Im Winter wirkt ein eher gelb/rot dunkleres Süßwasserbecken unter Umständen "wärmer" und angenehmer als ein kalt ausgeleuchtetes Meerwasseraquarium.
    Allerdings muss ich sagen, dass ich auch einen blauschimmer schöner finde als eine gelbe Beleuchtung. Allerdings hört bei mir der Spass deutlich vor der Zeo-"Schwarzlicht" Show auf.
    Bei mir kommen die klassischen 10.000K + 2xBlauröhre drüber. Mag sein, dass die Farben dann nicht 100% das sind, was sie seien (oder zu seien scheinen) könnten, aber mir gefällts auch deutlich besser (und ich spar mir die restliche Zimmerbeleuchtung :winking_face: ).


    Gruß,
    Carsten

  • Wie schon beschrieben, benutze ich ja keine Spurenelemente. Ich hab jetzt wieder, speziell mit den Monitporas, ein kleines Problem. Das Wachstum ist enorm, aber das Skelett ist extrem brüchig. Manche Korallen kann ich kaum anfassen, ohne dass sie mir ein den Händen zerbröseln. Meine Werte:


    kH 7
    Ca 480
    Mg 1380
    PO4 0,1-0,15
    NO3 0,3-0,5


    Hat jemand eine Idee? Strontium? Nitrat/Phosphat Verhältnis?


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    ich würde tatsächlich auf das Phosphat tippen, wenn das ins Skelett eingelagert wird, weden die Korallen brüchtig. Das gleiche kann allerdings auch passieren, wenn die Strömung nicht optimal ist - IMHO passen die Korallen sowohl die Skalettdichte, als auch das Wachstum an die vorherschenden Bedingungen an.
    Ein weiteres Problem könnten Bohralgen sein - die gerade bei Montis die Skelette noch brüchiger machen können.
    Ist (bei Platten) die Unterseite eventuell abgestorben und von den Algen bewachsen?


    Spurenelemente kann man auch nicht unbedingt ausschließen - da ist vieles noch im Dunkeln. Wenn der Rest stimmt würde ich da aber auch eher vorsichtig probieren - vielleicht öffters einen Wasserwechsel und mehr Aminios? (Sollte das N/P Verhältniss etwas verbessern)


    Gruß,
    Carsten

  • Hallo Stefan,


    aus Zeiten, als viele mit Strontiumdosierungen herumprobierten, kenne ich Erfahrungsberichte, dass Strontiumüberdosierungen zu brüchigen und bröseligen Skeletten führten. Von Strontimmangel kenne ich so etwas nicht. Meiner Meinung nach ist Strontium ein eher überschätztes Spurenelement, von dem außer im Skelettaufbau keine biochemischen Funktionen bekannt sind. Ich würde mir von einer Strontiumdosierung keine Besserung Deines Problemes erwarten.
    Ich persönlich verstehe unter Spurenelmente im biologischen Sinne vor allem die Übergangsmetalle, Eisen, Mangan, Zink, Kupfer, Cobalt, Nickel und Chrom. Diese haben tatsächlich wichtige biochemische Funktionen.


    Gruß


    Hans-Werner

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