Loch in Lederkoralle

  • Hallo zusammen,


    meine Lederkoralle hat ein Problem. Sie scheint gerade Wuchsfase zu machen daher keine Polypen draussen. Aber
    ich habe in der Mitte ein Loch gefunden was wie Fressspuren aussieht aber ich habe keinen Fisch oder so daran knabbern sehen !? hat einer eine Erklärung dafür ?


    Gruß


    Marco

  • Hallo


    Kann ja sein, daß bei eingezogenen Polypen die Strömung ausgereicht hat, den Dreck weg zuspülen.
    Ich denke ein Fressfeind würde die Koralle eher vom Rand oder der Unterseite anfressen.


    mfg Gerhard

  • Hallo,


    Ist die Fläche innerhalb des Loches glatt/eben, oder ist darin evtl. eine tiefere Öffnung zu erkennen? Wenn quasi ein "Loch im Loch" ist, würde ich auf einen Wurm tippen, der in der Koralle lebt und die Oberfläche rund um sein Wohnloch "abweidet", ist ein solches Loch nicht vorhanden, kommt der Schaden von aussen.(Also Dreckablagerung)

  • nein ein Loch im Loch ist nicht zu erkennen ! Es sieht si aus als hätte ein grosser Fisch zweimal in die Fläche gebissen.


    Ich schaue mir das heute am Anbend nochmal genauer an und versuche mal ein Makro Bild zu machen.


    "Repariert" die Koralle sich da selber ?


    Marco

  • Hallo,


    da mein S. ehrenbergi derzeit ähnlich aussieht, würde mich interessieren, wie es dem Tier mittlerweile geht und falls es ihm besser geht: was war die Ursache? Was hat geholfen?

  • Hallo Leute,


    ich hatte auch mal so ein Tier und das gleiche Problem. Meine ist damals eingegangen weil das Loch immer tiefer wurde und der Durchmesser auch immer grösser. An zuwenig Strömung lag es bei mir definitiv nicht eher an meinen da recht miesen Wasserwerten.
    Ich weiß bis heute nicht woran das lag hatte dann nur als es fast zu ende war einen relativ großen Borstenwurm im Loch entdeckt. Der wird aber nicht der Übeltäter gewesen sein, ich vermute eher der hat sich über das abgestorbenen Gewebe hergemacht.
    Ich hoffe aber für euch, dass es besser läuft.
    Achso ich hatte damals noch versucht Ableger zu machen um die Art zu erhalten hat aber nicht funktioniert.

    Gruß Stephan


    185/60/70 6080 als Rückförderpumpe kein Technikbecken,
    Mini Bubble King 200 VS13 mit RD3 Mini Speedy / extra schmale VS
    2xMaxspect RSX 200W, 2xMaxspect Gyre 350, GHL ProfiLux 4 + Doser 4, Grotech 3NG

  • Hallo,


    danke für die Rückmeldung, klingt ja eher nicht so vielversprechend.... Da mein alter - hurra ich hab seit heut einen neuen :grinning_squinting_face: - UV-Klärer schon länger Zicken machte und sich einige Fische nun auch scheuerten, hab ich mich gefragt, ob es auch ein bakterieller Befall sein kann. Strömung kommt genug an, zumindest so viel, dass kein Dreck drin liegen bleibt. Außer an der befallenen Stelle in der Mitte sind auch alle Polypen raus, farblich sieht er auch echt klasse aus. Zur Zeit gebe ich noch reef actif und Pro Coral Organic hinzu, vielleicht kann das die Heilung unterstützen....

  • Hallo zusammen,


    ich hatte vor einem Jahr auch ein ähnliches Problem. Die Lederkoralle hatte direkt in der Mitte ein ca. 2 cm großes Loch entwickelt, welches sich dann leider in den Fuß nach unten fortgesetzt hat. Anfangs sah es auf der Oberfläche auch nur etwas weiß aus und die Polypen kamen nicht mehr heraus. In dem Loch bzw. in der sich dann entwickelten Röhre hielten sich immer einige Borstenwürmer und kleine Schlangenseesterne auf. Ich habe damals vermutet, dass sie sich nur von dem absterbenden Gewebe ernähren. Einen Verursacher konnte ich leider nie ausfindig machen.


    Da diese Lederkoralle ein Geschenk meiner Lebensgefährtin war, war ich sehr motiviert, sie (die Koralle) am Leben zu erhalten. Daher habe ich nach kurzer Überlegung, darauf verzichtet, sie zu amputieren und noch zu versuchen, aus den Teilstücken wieder lebensfähige Korallen zu ziehen. Schließlich habe ich sie "behandelt", um die Gewebsnekrose zu stoppen.


    Behandlung: Ich habe die Koralle aus dem Becken bis an die Oberfläche gehoben und mit dem Finger die toten Gewebereste entfernt, später als das Loch kleiner war, habe ich den Kunststoffstiel von einem Kochlöffel dafür verwendet. Danach habe ich die "Wunde" mit Beta-Isodona-Lösung mehrfach betupft (mit einem Q-Tip), so dass das gesamte Wundgewebe in der Röhre damit verfärbt war. Dann habe ich sie zurück ins Becken gesetzt. Kurze Zeit später lief dann immer der Abschäumer über, da das im Beta-Isodona enthaltene Povidon-Iod im Wasser stark schäumt. Der Abschäumer hat das überschüssige Beta-Isodona im Wasser nach und nach entfernt (häufiges Schaumtopfwechseln).


    Diese Behandlung habe ich dann mehrere Tage wiederholt, in dem Bewußtsein, dass ich ziemlich viel Jod ins Becken eintrage. Einen negativen Effekt auf Fische, Garnelen und Korallen konnte ich aber nicht feststellen.
    Nach ca. 2 Wochen war das Loch dann wieder zugewachsen und man sah noch einige Monate eine Mulde und später eine helle Stelle in der Mitte des Korallenkörpers. Diese Lochbildung (Lochfraß) ist nie wieder aufgetreten. Die Koralle hat sich inzwischen im Volumen fast verdoppelt und ist kerngesund.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo Torsten,


    dass klingt ja toll! Waren denn die kleinen Schlangenseesterne und Borstenwürmer tatsächlich die Verursacher oder nur die Nutzer und Verwerter des abgestorbenen Gewebes? Bei mir sitzt jetzt hin und wieder ein Einsiedler in der Koralle und labt sich dran, was insofern sich negativ auswirkz, da die Koralle dann geschlossen bleibt.


    Zur Behandlung: ich habe im Moment kein Betaisadona hier, sondern das TM Pro-Coral Iod. Meinst du ich könnte damit auch in der Form behandeln wie du es sagst? Denn laut TM sollte ich auf meine 720 Liter brutto höchstens zwei Tropfen/Tag geben. Die sind ja schnell mit einem Q-Tip verteilt, selbst wenn ich die Lösung zuvor etwas verdünne mit AQ-Wasser. Problematisch ist auch dass die Koralle an einem Stein sitzt den ich nicht so ohne weiteres aus dem Becken bekomme, ziemlich weit in der Unterkonstruktion des Riffaufbaus. Iod gebe ich jetzt aber schon zu, 1 Tropfen des genannten Produkts ins gesamte Becken.

  • Hallo zusammen,


    leider habe ich den Thread erst jetzt entdeckt.


    Meine Riesen-Sarcophyton hat durch den Umbau im November leider zwei ganz ähnliche Verletzungen erlitten (vielleicht nicht so tief), aber die sind innerhalb von drei Wochen wieder komplett verschwunden. Allerdings auch die leichte "Einkerbung" am Fuß über die komplette Länge und ich hatte doch so gehofft sie würde sich teilen. :loudly_crying_face: Naja, jetzt hat sie mehr Platz und nutzt den auch voll aus, wart ich halt noch ein bißchen.


    Interessant ist aber vor allem, dass ich durch den Umbau an einer großen Lobophytum ein tiefes Loch entdeckt habe und dort waren genau wie bei Torsten jede Menge Schlangenseesterne drin. Sie war auch sehr häufig zusammengezogen und ich hatte mich schon gewundert. Ohne die Seesterne hat sie sich wunderbar erholt und steht ganz prächtig da, auch das Loch ist so gut wie zugewachsen. Ich habe ja die kleinen "Viechers" als Fressfeind in Verdacht, kann es aber nicht beschwören.

  • Hallo,


    Claudia:

    Zitat

    Original von Claudia B
    ...
    Meine Riesen-Sarcophyton hat durch den Umbau im November leider zwei ganz ähnliche Verletzungen erlitten (vielleicht nicht so tief), aber die sind innerhalb von drei Wochen wieder komplett verschwunden. ...


    Heißt das, dass es Verletzungen waren, die eine mechanische Ursache hatten? Und diese hast du auch weiterhin nicht behandelt?

  • Hallo Marc,


    ich habe die Bewohner des Korallenloches lediglich als Nutznießer und Untermieter angesehen, die sich von dem abgestorbenen Gewebefetzen ernährt haben. Das Loch, so habe ich das erst später erkannt, wurde bei meiner Lederkoralle unten seitlich am Fuß von außen reingebohrt, dann der Fuß von innen ausgehöhlt bis es an der Oberfläche des Korallentellers sichtbar wurde. Es war ca. 12 cm lang und 2 cm im Druchmesser. Leider habe ich den "Bohrer" nie erwischt und das Jod hat ihn wohl von weiteren "Probebohrungen" abgehalten.


    Die meisten fertigen Lösungen zur Jodanreicherung des Meerwassers sind sicher so schwach dosiert, dass hier der gewünschte Desinfektionseffekt nicht eintritt bzw. ausreicht. Die Beta-Isodona-Lösung hat mich zwar ziemlich genervt, weil ständig direkt nach der Behandlung der Abschäumer überlief - andererseits war ich damit auch auf der sicheren Seite, dass nicht zuviel Beta-Isodona sich irgendwo im Becken niederschlägt.

    Allles in allem kann der Mensch vom Korallenriff viel lernen, über Recycling und die Kunst, in einer Welt mit knappen Ressourcen gut zu überleben - ein Hinweis darauf, eine bessere Symbiose mit den Pflanzen und Tieren, von denen wir abhängen, einzugehen.
    E.P. Odum 1980 - Grundlagen der Ökologie

  • Hallo,


    @ Torsten:


    Eine "Bohrung" durch den gesamten Fuß kann ich nicht feststellen. Allerdings auch keine Schlangenseesterne oder Borstenwürmer.
    Werde mich mal im Dunkeln auf die Lauer legen und sehen, ob sich da jemand vergreift.


    Eine Behandlung im Becken ist wohl eher kaum möglich, oder? Bleibt mir da nur Abwarten?

  • Zitat

    Original von Marc C
    Hallo,


    Claudia:


    Heißt das, dass es Verletzungen waren, die eine mechanische Ursache hatten? Und diese hast du auch weiterhin nicht behandelt?


    Guten Morgen Marc,


    "mechanisch" in dem Sinne, da ich sie über einige Tage zusammen mit anderen Tieren in einen ziemlich kleinen Behälter unterbringen musste und der Teller dadurch diese zwei großen hellen Stellen bekommen hatte. Außerdem war der Fuß bereits über 3 Brocken Lebendgestein gewachsen und an den Stellen musste ich sie halt von den Steinen abschneiden. Der minimale Rest an einem dieser Steine hat jetzt nach 8 Wochen in meinem zweiten Becken bereits wieder kräftig Polypen ausgebildet (unter T8 actinic blau übrigens). Durch Ablagerungen, wie Gerhard schreibt, bekommen die Lederkorallen aber auch so helle Flecken, allerdings keine tiefen Wunden, das sollte eher oberflächlich sein. Wie "verbrannt" oder so, das hatte ich auch schon.


    Nein, ich habe nichts gemacht. Gemessen an der Größe des Tieres (voll ausgestreckt ist der Teller ca 40 cm groß, aber meistens ist er ja gewellt) waren die Verletzungen nicht so dramatisch. Sie hat einen guten Platz in dem neu gestalteten Becken bekommen, war dann eine Zeit lang zusammengezogen und so nach und nach hat sie dann wieder voll aufgemacht, sie musste ja zusätzlich auch erst wieder festwachsen. Wenn Torsten schreibt er hält die Seesterne und Borstis eher für Nutznießer, dann würde ich darauf vertrauen und ebenfalls sagen bei meiner Lobophytum war es auch nicht anders. Bleibt aber trotzdem die Frage wer da solchen Hunger hatte. Das Loch war etwa 2-3 cm breit und tief.


    Achso: Ich habe gerade gesehen, dass der ursprüngliche Thread aus 2008 ist, kein Wunder dass ich ihn vorher nicht mehr gesehen habe. :grinning_squinting_face:

  • Hallo,


    Zitat

    Original von Claudia B


    Achso: Ich habe gerade gesehen, dass der ursprüngliche Thread aus 2008 ist, kein Wunder dass ich ihn vorher nicht mehr gesehen habe. :grinning_squinting_face:


    ...ich hatte den thread mit der SuFu gefunden und wollte keinen neuen aufmachen. Ich hoffe das geht für den Autor des threads in Ordnung - ist thematisch ja fast das Gleiche.

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