Wassertest selbstmischen

  • Hiho,


    ich habe hier zwei anleitungen gefunden zum selbstmischen von kh und ca test.


    meinem bruder hab ich das gezegit und er mischt es mir heute im labor zusammen.
    hat von euch wer erfahrung damit ?


    hier das rezept, zu finden auf http://members.chello.at/korallenriff/





    .:: Herstellung eines Calciumtests ::.


    Vorteile des selbstgemachten Tests:
    • funktioniert zuverlässig
    • sehr, sehr viel billiger
    • bei gewissenhafter Herstellung überaus genau


    Das einzig Schwierige könnte vielleicht als "Nichtchemiker" die Beschaffung der Chemikalien bzw. der Zugang zu den Geräten (Waage, Messkolben,...) sein. Man kann es aber in Drogerien, Apotheken, Kleinchemikalienhandel,... versuchen.


    Chemikalien:
    • 30% KOH bzw. NaOH (Kaliumhydroxid bzw. Natriumhydroxid)
    • Calconcarbonsäure (Indikator)
    • Na2SO4 (Natriumsulfat)
    • 0,05M EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure)
    • Demineralisiertes Wasser (bzw. Dest. Wasser)


    Herstellung:
    Indikator:
    0,100 g Calconcarbonsäure mit etwa 10 g NaSO4 verreiben (z.B. in einer Reibschale)


    Fällungsreagenz (30% KOH bzw. NaOH):
    Etwa 30 g KOH (NaOH)-Plätzchen werden in einen 100ml Messkolben gegeben und mit Wasser auf 100ml aufgefüllt (Vorsicht: Das Auflösen der Plätzchen ist stark exotherm - d.h. die Lösung wird sehr heiß (man kann den Kolben z.B. unter fließendes Wasser halten)).
    --> KOH in ein Tropffläschchen füllen (Reagenz 1)


    Maßlösung (0,05M EDTA):
    Man besorgt sich z.B. eine 0,1M EDTA-Lösung und verdünnt sie 1:2
    --> EDTA in ein Tropffläschchen füllen (Reagenz 2)


    Messung:
    • genau 5 ml Aquariumwasser in eine Messküvette geben (z.B. von einem alten Testset)
    • 4-5 Tropfen Reagenz 1 zugeben und kurz schwenken
    • 1 Messerspitze Indikator zugeben und kurz schwenken bis sich der Indikator gelöst hat
    • solange Reagenz 2 tropfenweise zugeben und zwischendurch schwenken, bis die Farbe von rosa/rot nach blau umschlägt --> jeder verbrauchte Tropfen entspricht 20 mg Calcium/L --> also 20 Tropfen: 400 mg/L


    Kontrolle des hergestellten Testkits:
    z.B. 1,1077 g CaCl2 (Calciumchlorid) in 1 Liter Wasser auflösen (Messkolben) --> ergibt eine Konzentration von 400 mg/L Ca (der Verbrauch muss bei 20 Tropfen liegen)


    Viel Spaß bei Testbasteln :smiling_face:

  • Hallo,


    ist meine Seite :winking_face:


    Kann nur sagen, einfach mischen lassen vom Bruder und Du hast zukünftig billige Tests. Funken sicher - denke mal, dass fast jeder Hersteller die gleiche Rezeptur verwendet :smiling_face:


    Gruß
    Reinhard

  • Also genau kann ich es dir nicht sagen, da ich jetzt gerade keinen Zugang zu Haltbarkeitsdaten habe, aber darüber würde ich mir keine Sorgen machen.


    Mein Indikator ist schon einige Jahre alt. Die EDTA hab ich auch schon mind. 10 Jahre zu Hause stehen.


    Wir reden hier ja nicht über exakte Analytik, bei der alle Komponenten absolut in Ordnung sein müssen und am wichtigsten: Du solltest mittels einer Standardlösung immer deinen Testkit überprüfen. Wenn das Ergebnis passt, dann misst er auch richtig, wenn nicht, einen neuen machen :smiling_face:


    Vorrat kannst ohne Probleme anlegen.


    Noch ein Tip: Verwende möglichst genaue Tropfflaschen und dichte Vorratsgefäße.


    Gruß
    Reinhard

  • Jain


    also wie man die beiden Tests in etwa herstellen kann, weiß ich schon, jedoch hab ich die Chemikalien nicht im Labor herumstehen und müsste sie erst besorgen (und dazu bin ich bis jetzt zu faul gewesen ;)) und zweitens sind sie schwieriger zu realisieren, da du hier nicht Tropfen zählst, sondern wieder mit Farbintensitäten arbeiten müsstest (wie eben bei allen käuflichen Tests).


    Mir ist das zu viel Aufwand (und ein "überdrüber" Test, der leicht abzulesen und auch noch exakt ist, ist mir noch nicht unter gekommen bzw. eingefallen :smiling_face: )


    Gruß
    Reinhard

  • Hallo,


    Zuhause habe ich noch eine Adresse von einer Seite, wo noch andere tests zum selbermachen beschrieben sind. Da war auch No2 und No3 mit dabei. Aber das Problem dabei sind wie schon von Marroc erwähnt, die ablesbarkeit aufgrund der fehlenden Farbkarte. Bei Nitrit kam da die Zeit ins Spiel, wenn nach so und soviel sekunden ein keine Ahnung Farbstich zu sehen ist, hat man ungefähr den Wert..... Bissl zu ungenau wie ich finde. Da verlasse ich mich lieber auf gekaufte tests, die für gut befunden wurden....


    Es wurde aber auch eine Bauanleitung für ein Photometer erwähnt womit man dann genauere Analysen machen kann.....


    Aber KH, MG, Ph kann man noch selbst gut herstellen. Ph ist aber meist nicht relevant da elektronisch gemessen wird..... :grinning_squinting_face:


    Ich schau heute Abend mal nach der Adresse und stelle sie hier rein....

    Christian A.

    Webmaster / Administrator


    80x80x80 cm, ca. 500 Liter, 1x 400 Watt HQI, 2x 24 Watt T5, 2x Tunze Stream, ZC Cyclon AS 1500, Technikbecken mit ca. 80 L netto, Förderpumpe 3000 l/h



    Marubis e.V.

  • Hallo,


    genau diese Seite meinte ich.... :grinning_squinting_face:


    Einfach mal druchlesen, ist auf jedenfall mal sehr interessant!!

    Christian A.

    Webmaster / Administrator


    80x80x80 cm, ca. 500 Liter, 1x 400 Watt HQI, 2x 24 Watt T5, 2x Tunze Stream, ZC Cyclon AS 1500, Technikbecken mit ca. 80 L netto, Förderpumpe 3000 l/h



    Marubis e.V.

  • Hallo,


    die von Euch beschriebene Seite ist wirklich toll.


    Aber gibt es auch noch eine andere Möglichkeit zB Nitrat und Phosphat zu messen ? Gibt es auch eine Messung ohne die ganzen Säuren ?


    Ich bin dabei mir diesen Bauvorschlag nachzubauen.
    Für die Messung für das Photometer würde dann eine solche Meßmöglichkeit mir reichen. Ich muß nicht den Wert von der 3. Stelle hinter der Null wissen.
    Aber zum Feststellen einer Tenzenz würde die Messung mit der Photometer meiner Meinung nach ausreichen. Man sieht ja ob der Wert steigt oder fällt bzw bei Null ist.
    Um genaue Ergebnisse im Problemfall zu bekommen könnte man dann ja die genauen Tests verwenden.



    Andreas

  • Hallo Andreas,


    ja, es gibt eine Möglichkeit ohne Säuren PO4 und NO3 zu messen, die heißt
    Ionenchromatographie und kostet nur wenige tausend Euro.


    Aber sonst musst du beim Testen wohl oder übel immer mit Säuren oder
    Laugen oder schlimmerem hantieren. Übrigens auch bei den Fertigtests.


    Gruß Armin

  • Zitat

    Original von Armin Glaser
    Übrigens auch bei den Fertigtests.


    ----> Hi Armin :smiling_face:


    das hat schon mal die eine oder andere hose gekostet.... :confused_face:

    :grinning_squinting_face: iP!!


    iP's Most Rated Sept/06:
    1. ENUR - Calabria 2006
    2. Pete Heller - Big Love[Steven Lee Remix]
    3. Roger Sanchez - Lost[Eddie Thoneick Remix]
    4. Mashtronic - Supernova[Demis 16 Bit Remix]
    5. Justin Timberlake - Sexy Back[Dean Coleman Remix]

  • Hallo,


    das ist natürlich nicht so gut, das es die einzige Möglichkeit ist.
    Ich persönlich habe keine Probleme mit den Säuren. Habe beruflich mit viel Batterieäure zu tun, aber Zuhause möchte ich es nicht haben.


    Weißt Du wie Hanna das bei Ihren Tests macht ?
    In der Beschreibung vom Photometer für Phosphat heißt es:


    Nachweismethode: Ascorbinsäuremethode unter Bildung eines blauen Farbkomplexes


    Andreas

  • Hallo,


    alle mehr oder weniger gleich.


    z.B. Phosphat (Vorschrift von Merck):
    .....
    Die Grundlage der Bestimmung bildet die Phosphor-Molybdänblau-Reaktion. Orthophosphationen PO4 3- reagieren mit der polymeren Isomolybdänsäure in schwefelsaurer Lösung (Reagenz 1) zu Phosphormolybdänsäure. Die Phosphormolybdänsäure wird daraufhin mit Zinn(II)-chlorid (Reagenz 2) zu Phosphormolybdänblau, einem in der Lösung kolloidal vorliegenden, kompliziert aufgebauten Mischoxid, reduziert. --> ist dann die blaue Farbe.


    Im Grunde hat Armin schon alles gesagt.


    Meiner Meinung nach, sind die einzigen Tests, bei denen es sich lohnt sie selber zu machen: Ca, KH, Mg. Wenn man ein Photometer hat, könnte man unter Umständen auch auch NO3 und PO4 machen.


    Gruß
    Reinhard

  • Hallo Armin,


    von uns beiden hast du glaube ich die größeren Erfahrungen mit der reaktiven Seite der Chemie. :grinning_squinting_face: Würdest du KOH mit Wasser auffüllen? Da gab´s doch diesen Spruch "erst das Wasser...". Gilt das nicht auch für Laugen?


    Ich will den Test jetzt nicht madig machen, aber mit Laugen bitte sehr sehr vorsichtig hantieren. Laugen dringen mehrfach schneller in das Auge ein und verursachen schwerere Verletzungen als Säuren. Deshalb bei 30-prozentiger Kalilauge unbedingt mit Schutzbrille und Schutzhandschuhen hantieren. Natronlauge gilt bis 2 % herunter als ätzend!
    Wir wollen doch, dass Ihr unsere Tests noch ablesen könnt, falls es mit den Standards nicht so klappt und, sorry, wenn´s jetzt makaber wird, die Meeresaquaristik ist auch schöner, wenn man noch sieht.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hi maroc,
    Ich kenne die Härtebestimmung mit p-Wert und m-Wert (Phenolphthalein / Methylorange ) 100 ml Wasser mit 0,1 N HCl titriert


    und einer Tabelle :



    Geht das auch im Meerwasser ?



    Konrad

  • Hi Konrad,


    bin zwar nicht Maroc, antworte aber trotzdem mal. Es gilt nicht ganz, weil im Meer auch Borate eine gewisse Rolle als Puffer spielen.
    Auch die übrigen Salze dürften einen gewissen Einfluss haben.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Konrad,


    ich muss gestehen, dass ich hier keine "hieb- und stichfeste" Aussage treffen kann - ich weiß es einfach nicht. Ich würde mich aber Hans-Werner's Erklärung anschließen (ist eine gute Überlegung bezüglich Boraten).
    Es ist schwer, in diesem Fall theoretische Aussagen zu treffen. Höll hat sich, soviel ich weiß, in seinem Buch (Büchern?) nur auf Süßwasser bezoge, was bekanntlich weniger störende Ionen beinhaltet als Meewasser (drum ist eben die Meerwasseranalytik nicht sehr einfach).


    Tut leid


    Gruß
    Reinhard

  • Hallo Konrad,


    interessanter Ansatz und nette Denksportaufgabe kurz vor dem
    Ins-Bett-Gehen :


    Die Tabelle ist als (grobe) Abschätzung auch für Meerwasser brauchbar.


    Du benötigst nur die erste Zeile p=0 m>0, da der pH des p-Werts (8,2)
    ziemlich genau dem Standard-Meerwassser-pH entspricht. Daraus folgt die
    Abschätzung OH- = 0 CO3-- = 0 HCO3- = m was den realen Werten
    OH- = 0,002 CO3-- = 0,22 und HCO3- = 2,24 bei Alk = 2,8 (alles in mmol)
    einigermaßen nahe kommt.


    Gruß Armin

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