Korallen unter Kontrolle halten

  • Hallo,


    Durch lesen hier im Forum bin ich wieder mal auf eine Frage gestoßen, die mich brennend interessiert.


    Wie geht Ihr vor, wenn sich Korallenstöcke, also Korallenäste, gefährlich nahe kommen? Der Natur freien Lauf lassen soll ja im AQ nicht so gut sein, da die Korallen dadurch geschächt werden können, sodass sie danach sterben (bzw. vermehrt "Kampfstoffe" produzieren).


    Sehe immer wieder AQ, die voll mit Steinkorallen sind - kann mir nicht vorstellen, dass man in denen Ast für Ast von Korallen abbrechen kann, um einen Kontakt zu vermeiden - abgesehen davon, dass, wenn ich versuchen würde, einen stärkeren Ast abzubrechen, sicher mein ganzer Stock abbrechen würde.


    Gruß
    Reinhard

  • kenne jede menge aquarianer die ihre stöcke dadurch "in schacht" halten indem sie immer wieder mal äste abbrechen und als ableger direkt verlaufen. sicher die beste methode den aufwand zu minimieren (keine ableger kleben und kein ablegerbecken ect.) und trotzdem ableger zu verbeiten.


    habe fast alle meine korallen auf diese art und weise erstanden - man muss nur sehr viel geduld und zeit aufbringen zu warten bis aus den kleinen ästen wieder ein ansehnliches tier erwachsen ist :winking_face: aber das liegt ja nun mal in der natur des hobbys.


    hab für meine ganzen steines auf diese art und weise gerade mal 120€ gezahlt. (abgesehen von den ersten stöcken vom händler als ich mangels kontakten noch drauf abgewiesen war.....) mittlerweile (nach 3-4 monaten) kann man die natürliche wuchsform so langsam wiedererkennen *freu*


    gruss
    cms

  • Hi!


    Also ich lasse jetzt so seit ein paar Monate alles wachsen. Weil ich auch ungern fragmentiere. Die Korallen suchen sich dann halt Ihren weg und vernesselln sich ntürlich auch. Aber kaputt ist mir bis jetzt noch keine gegangen. Wachsen halt dann in eine anderere Richtung. Mir ist das auch immer viel zu stressig die dauernd auszulichten wil Sie sehr schnell wachsen.

  • also ich gehe da folgendermasen vor :
    werden die korallen neu eingesetzt , dann auf abstand sodass sie sich nicht gegenseitig vernesseln können.
    werden sie aber nun größer sodass sie sich berühren mache ich nur ganz selten was dagegen , meistens wachsen sie dann ineinander.
    Ich finde das sieht viel schöner aus , dann kann man auch erkennen dass das becken gut steht und die korallen wachsen , was ja ein gewisses können erfordert.
    Einfach für 10 000 € das becken mit 100 bonsai-import-stöcken vollstellen kann ja jeder ... :winking_face:

  • Zitat

    Original von Matthias Kapaun
    Einfach für 10 000 € das becken mit 100 bonsai-import-stöcken vollstellen kann ja jeder ... :winking_face:


    genau! :face_with_tongue:
    was ich sehr interessant finde ist dass es zumindest bei mir so ist dass unter HQI gehaltene korallen bei mir sehr lange gebraucht haben sich zu akklimatisieren - T5-gehälterte tiere sind unvermindert weiter gewachsen als waären sie im originalbecken geblieben.


    der unterschied ist auch noch nach mittlerweile 5-6 monaten zweifelsfrei erkennbar! werde in zukunft sehr darauf achten. hab irgendwie das gefühl dass die korallen beim wechsel von HQI auf T5 in der form etwas merkwürdig werden. sieht man im vergleich sehr schön auf miniriff.de - tiere die dagegen bereits unter T5 gut gewachsen sind haben mit dem umsetzen nicht die geringsten probleme.


    kann das jemand bestätigen...?


    liebe gruss
    cms

  • Hallo,


    Matthias
    Ja, kann dir 100% zustimmen :smiling_face:


    Wollte nur mal so in die Runde fragen, wie die Erfahrungen sind. Bin auch ein Fan vom "natürlichem Weg".


    cms
    Kann ich bestätigen!


    Gruß
    Reinhard

  • Was meint Ihr mit komisch wachsen? Hatte vorher HQI und jetzt T5 und die Acrostöcke wachsen noch immer rund, und das sogar besser.


    Gruß


    Kai

    336 l + 100 l Technikbecken, Photon Plus 1x400W HQI + 6x39W T5, 2x Tunze Stream 6000 mit Multicontroller, Zinn Cyclon Abschäumer, MM Hang on, 47 Kg indon. Lebendgestein + 17 Kg Fidji Lebendgestein

  • Zitat

    Original von Kai77
    Was meint Ihr mit komisch wachsen?


    *ggg* ja etwas blöd ausgedrückt, ich weiß... auf miniriff.de kann man das eigentlich ganz gut erkennen, hab bei mir die gleichen erscheinungen aber nur bei acropora-stöcken die vorher dicht unter einer HQI wuchsen. alle anderen stehen perfekt da (vom aussehen her gesehen).

  • Hm, versteh ich immer noch nicht so ganz. :confused_face: Auf Miniriff.de find ich nur einen Farbvergleich. An der Färbung hat sich bei mir nach dem Wechsel keine Änderung ergeben. Das wird allerdings auch leuchtmittelspezifisch sein. Und die Wuchsform ist auch gleich geblieben. Schön dicht und rund, egal ob Acros, Stylos oder Poccis, die "buschförmig" wachsen.


    edit: Die A. valida, die er dort zeigt, sieht bei mir unter Röhren genau so aus wie bei ihm unter HQI.


    edit: Sorry für die vielen edits, hab heute massive Probleme mit dem Zugriff.



    Gruß


    Kai

    336 l + 100 l Technikbecken, Photon Plus 1x400W HQI + 6x39W T5, 2x Tunze Stream 6000 mit Multicontroller, Zinn Cyclon Abschäumer, MM Hang on, 47 Kg indon. Lebendgestein + 17 Kg Fidji Lebendgestein

    10 Mal editiert, zuletzt von Kai77 ()

  • also die form der valida unter T5 ist ja wohl etwas krüppelig oder? und die p.damicornis...? naja geht noch so. vielleicht sehen die kleinen aber auch nur so aus weil sie eben relativ junge frische gebrochene ableger waren und einfach noch keine arttypische wuchsform ausbilden konnten?? nur am licht kanns wohl net liegen, konnte jedoch bei mir ähnliches beobachten was mich natürlich wenig erfreute :frowning_face: aber mal sehen was passiert wenn die kleinen noch größer werden!


    bis sich ein richtiger busch aus einem ast bildet vergehen halt ein paar monate...


    gruss
    cms

  • Das, was Du da siehst, sind doch Ableger. Zudem wurden, wenn ich das richtig erkenne, mehrere Fragmente auf einen Stein geklebt. Das würde ich für einen später optisch guten Stock nicht machen. Wie gesagt, bei mir sind alle schön buschig, auch die, die als Miniableger kamen.


    edit: In meiner Galerie auf Bild zwei ist eine A. valida zu erkennen, die ich als einarmigen Ableger bekommen habe. Die wächst fantastisch gleichmäßig, wie alle.


    Welche wächst denn bei Dir "komisch"? Manche Acros wachsen ja nicht "buschförmig".


    Gruß


    Kai

    336 l + 100 l Technikbecken, Photon Plus 1x400W HQI + 6x39W T5, 2x Tunze Stream 6000 mit Multicontroller, Zinn Cyclon Abschäumer, MM Hang on, 47 Kg indon. Lebendgestein + 17 Kg Fidji Lebendgestein

    Einmal editiert, zuletzt von Kai77 ()

  • ...


    das problem mit dem vergleich von wuchsformen gibts auch bei riffgewachsenen korallen.


    wer kennt nicht die kleinen, knubbligen a. gemmifera stöcke.


    ich wette, dass kaum einer eine großgewachsene - egal ob riff oder aquarium - erkennen wird.


    wer keine ahnung von der wuchsform einer ausgewachsenen koralle hat, wird mit seinen vermutungen vielfach daneben liegen.


    das nur mal so allgemein gesprochen.

  • Zitat

    Original von cms
    und die p.damicornis...? naja geht noch so. vielleicht sehen die kleinen aber auch nur so aus weil sie eben relativ junge frische gebrochene ableger waren und einfach noch keine arttypische wuchsform ausbilden konnten??


    P. damicornis z.B. findest Du in der Natur je nach Standort von fast krustenförmig bis sehr filigran. Was ist also die "arttypische Wuchsform"?
    Ich pflege übrigens eine sehr schön gewachsenne und gut ausgefärbte A. valida unter T5 :smiling_face:


    @Reinhard,
    in meinem alten Becken sind etliche Acroporas ineinander gewachsen und haben sich teilweise berührt. Bei manchen Arten sind bei einer die Spitzen abgestorben, manchmal sind sie aber auch zusammengewachsen.

  • Zitat

    Original von KS
    Was ist also die "arttypische Wuchsform"?
    Ich pflege übrigens eine sehr schön gewachsenne und gut ausgefärbte A. valida unter T5 :)quote]


    [quote]Original von Joe
    wer keine ahnung von der wuchsform einer ausgewachsenen koralle hat, wird mit seinen vermutungen vielfach daneben liegen.


    das nur mal so allgemein gesprochen.


    na super jungs :winking_face:
    ich habe "vermutungen" ausgesprochen und genau diese antworten gefällt mir ausnahmsweise mal am besten: dann läuft ja alles bestens und brauch mir gar keine sorgen zu machen - umso besser :face_with_rolling_eyes:


    zum thema vernesseln: also es gibt da so ein paar korallen bei denen man doch besser aufpassen sollte wie ich finde. blasenkoralle, feuerkoralle, echinopora lamelosa etc....um nur ein paar meiner erfahrungen zu nennen...das ist bislang nicht gut gegangen...


    VG
    cms

  • Hi!


    KAnn ich bestätigen. Habe eine A. loripes vorher in weniger Srrömung gehabt. Jetzt steht Sie seit en paar Monaten in wechselstarker Strömung und die Stärke der Wuchsspitzen ist dicker geworden.

  • bei LPS muss man fast generell mit der vernesselung aufpassen , aber die meisten wachsen ja nicht so schnell als das das ein problem wäre ...


    zur wuchsform :


    eine seriatopora die ich aus einem alten becken hatte durchgehend relativ dicke äste , bis hin zu den spitzen.
    Als sie in mein Becken kam hat sie sehr viele Wachstumsspitzen pro dickem ast ausgebildet , jetzt wächst sie stark verzweigt und mit nur wenige millimeterdicken ästen.
    Habe das schon bei mehreren Seriatoporas festgestellt in anderen becken, beim einen wuchsen sie so verzweigt wie bei mir jetzt und in anderen wiederum ziemlich dick.
    Ich vermute dass es mit po4 / no3 zu tun hat , denn das alte Becken aus dem die Koralle stammt war nährstoffreich.


    Gruß

  • Zitat

    Original von cms
    zum thema vernesseln: also es gibt da so ein paar korallen bei denen man doch besser aufpassen sollte wie ich finde. blasenkoralle, feuerkoralle, echinopora lamelosa etc....um nur ein paar meiner erfahrungen zu nennen...das ist bislang nicht gut gegangen...


    nicht vergessen: Heliopora, Sansibia, Krustenanemonen, Scheibenanemonen usw. Der Pfleger sollte schon vor dem einsetzen wissen welche Korallen er nebeneinander pflegen kann

  • Zitat

    Original von cms


    Wenn Du zitierst, dann bitte richtig
    [quote]
    P. damicornis z.B. findest Du in der Natur je nach Standort von fast krustenförmig bis sehr filigran. Was ist also die "arttypische Wuchsform"?

  • Zitat

    Original von KS
    Wenn Du zitierst, dann bitte richtig
    [quote]
    P. damicornis z.B. findest Du in der Natur je nach Standort von fast krustenförmig bis sehr filigran. Was ist also die "arttypische Wuchsform"?


    ja herr lehrer, sie haben ja so recht! :danke:
    hab mir ja nur ein bissl sorgen um meine kleinen gemacht.
    aber jetzt bin ich einfach nur froh dass es unberechtigt war.


    und wo wir gerade beim thema sind:
    gestern ist mir ein wunderschöner echinata-stock in eine ebenso schöne grüngelbe styolopora gekippt :frowning_face: die echinata hat nur eine einzige weisse spitze. der schleim hat allerdings die stylopora ordentlich vernesselt, war abends schon alles weiss. zum glück nur an der rückseite :grinning_squinting_face: trotzdem ägerlich. der winzige ableger ist so groß geworden dass der gesamte stamm etwas kopflastig geworden ist....


    das zum thema unter kontrolle halten. dazu gehört auch "gewichtskontrolle" :]


    gruss
    cms

  • Ich möchte zum Thema "natürlicher Weg" einen weiteren Aspekt aus eigener Erfahrung hinzufügen. Weiter oben wurde ja schon beschrieben, dass man bestimmte Tiere (z.B. Hydnoporas) besser von anderen fernhält. Aber auch Tiere, die unter normalen Bedingungen gegenseitige Berührungen tolerieren bzw. nur mit partiellen Geweberückbildungen reagieren, können komplett umkippen, wenn dann zusätzlich noch eine Schieflage bei den Wasserwerten dazukommt. Ich hatte das neulich als bei mir (mal wieder) NO³/PO4 aus der Kontrolle gerieten. Eine Seriatopora war dann leicht gegen den Rand einer ca. handgroßen trichterförmigen Montipora gekippt. Drei Tage später war die Monti komplett hin (vermutlich Einzeller-Befall, da sich das Gewebe bräunlich - schleimig auf-/ablöste).


    Grüße
    Andreas

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas Stein ()

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