Verwandlung Pomacanthus Imperator ?

Hallo an alle
Wer kann mir sagen wann und wie sieht man es wenn ein Kaiserfisch
sich verwandelt?
Meiner verhält sich seit ein paar Tagen ziemlich komisch.
Er liegt des öfteren auf den Röhrenwürmern und scheint dabei zu schlafen und der Kamm wird immer heller.

Danke im vorraus
Guido

Hallo Guido,

wenn ein Kaiserfisch Umfärbt und somit das subadulte Stadium erreicht, ist stark von den Pflegerischen Gegebenheiten Abhängig und auch vom Tier selbst. Es sind AUfgrund dessen nur recht wenige Verlässliche Angaben zu finden. Noch dazu über im Aquarium gehaltene Tiere.

Die wohl bekannteste Aussage welche als Verwertbar gilt ist die Umfärbung der P. Navarchus Tiere. Diese Färben sehr Früh um. Oft schon mit 5 - 6 cm Sowohl im Aquarium als auch im Meer. Verhält sich also genauso Verschieden wie bei der Wachstumsgeschwindigkeit. Hier legen Kandidaten wie P. paru z.b. gerne Rekordtempo vor, wobei Arten wie P. Chrysurus eigenen Beobachtungen zufolge fast doppelt solang benötigen auf eine bestimmte größe heranzuwachsen.

Bei P. imperator und die meisten anderen Großkaiser ist mir das sehr frühe Umfärben nicht bekannt und ich konnte das auch nie beoabchten. Allgemein tendiere ich dazu zu sagen daß je später ein Fisch umfärbt desto größer er wird, was wiederum auch vom einzelnen Tier abhängt.

So sind mir Imperatoren bekannt die in ca. 10 cm Größe Umfärben aber auch welche die schon bei 8 cm fast fertig sind, oder erst bei 15 cm Anfingen. Letztere erreichten auch eine beachtliche Größe selbst im Aquarium. 45cm ist dann keine Seltenheit.

Meist jedoch stimmen die aquaristischen Bedingungen Leider nicht für diese Tiere Allgemein so daß sie sich auf oftmals nicht richtig Entwickeln und das nicht nur hinsichtlich der deutlich kleienren größe. "Aquaristsiche Anpassung" ist meiner Ansicht nach dennoch nach wie vor nur bedingt möglich. Letztlich ist eine "Größenanpassung/Umfärbung" eine Gabe der Natur um das Überleben zu sichern, und keine Form einer Domestikation als Haustier. Auch das Vergessen viele.

Neben dem einzelnen Individum gehört natürlich ein entsprechend dimensioniertes Aquarium mit niedrigen PO4 und NO3 Werten und eine ausreichende ausgewogene abwechslungsreiche Füterung zu den einflußreichsten Faktoren. Nur diese Dinge beachtet können sich solch groß werdende Fische vernünftig entwickeln und auch entsprechend Verhalten.

Überdies bin ich persönlich ehrlich gesagt auch kein Fan von reinen Fischbecken. - Das nicht nur wegen des zu erwartenden unnatürlichen verhalten der Kaiser -. J.Großkopf (2004) berichtete z.b. hier schon von der sog. Lochkrankheit die er nur beim Wasserwechsel mit Wasser aus Korallenbecken nicht hatte. Also trotz der hohen Risiken sollten Verluste bei Korallen in Kauf genommen werden um den Tieren im Gegenzug dessen bessere Bedingunen schaffen zu können. Müssen ja nicht die teuersten Acroporen sein.

Wie du siehst es sind also einige Faktoren die auch bei der Umfärbung durchaus eine große Rolle spielen können. Selbst die Umfärbung in diesem Stadium kann den Tieren Probleme machen in nicht geeigneten Aquarien (F.Schneidewind 1999).

Eine klare Aussage zu machen ist also recht schwer. Am besten du gehst von einem mittelwert aus der ca. 8 - 10cm entsprechen dürfte bei halbwegs normalen aquaristischen Bedingungen.

Deine Beschreibung daß er am "Kamm" heller wird, läßt die Anfangsstadien einer Umfärbung schon erkennen. Ein unnormales Verhalten wie das Hinliegen oder so kann ich aber in dem Zusammenhang nicht bestätigen. Vielleicht macht er das einfach aus einer Laune heraus. Sollte er sich aber an irgendwelchen Gegenständen/Tieren Scheuern solltest du ein verstärktes Auge darauf haben da dies erste Anzeichen einer Krankheit sein könnten.

Was auch noch zu erwähnen wäre ist, daß man in aquaristischen Kreisen gerne von einer Umfärbung spricht die aprupt stattfindet, zumindest ist das so oftmals den Publikationen entnommen zu verstehen. Im grunde genommen allerdings verändert zumindest fast jeder Großkaiser von klein auf an bis er das adulte Stadium erreicht hat sein Farbkleid, und selbst dann sind Veränderungen nach Jahren noch - im kleinen Stil natürlich - bemerkbar. Sie "Färben" sich also explizit betrachtet fast ihr ganzes Leben lang um. Die für uns jedoch deutlichst zu erkennende Phase ist die Umfärbung mit Beginnen des subadulten Stadiums und ist daher auch von größter Bedeutung.

Anahand des etwas blasser werdenden juvenilen Farbkleides ist zu erkennen daß er langsam Anfängt, so werden nach und nach immer mehr Bereiche eine relativ Unschöne Färbung zeigen und erst mit der Zeit wenn das adulte Muster deutlicher hervortritt wird der Fisch wieder an Farbe/Farbintensität gewinnen. Das kann abermals von den genannten Faktoren abhängig, durchaus ca. ein Jahr lang gehen.

Zitat

Original von Stefan C.
OK, mein großer zerlegt mittlerweile Montiporastöcke, aber nur, um zwischen dem Geäst wachsende Glasrosen zu vernaschen ; ...lang genug hats gedauert, bis er auf den Geschmack gekommen ist, aber nun fällt er regelrecht über speziell kultivierte eingebrachte Steine her.

Hi Stefan,

freut mich zu hören :), ich kenne selbst nichts anderes, aber Aufrgund der vielen Aussagen "gegen" diese Fische insbesondere im Bezug auf Korallen, hier im Forum und auch so manche Publikation in Fachzeitschriften und Büchern hab ich den part absichtlich ausgelassen

Daß das bei die Funktioniert liegt bestimmt zum Großteil wie ich schon erwähnte, an den eigentlich normalen Gegebenheiten die dieser Fisch geboten bekommt von dir, was ich auch Spitze finde von dir, welche aber unter sämtlichen Aquarianern die ich Überwiegend kenne, die absolute Seltenheit sind. Den Fisch halten aber dennoch viele (vor allem Aquarianer bei denen es Korallenmonster sind). Unter welchen Bedingungen brauche ich ja nicht weiter zu Schreiben sonst sind wir wieder zuweit weg vom Thema.

Aber das was du betreibst ist schon mehr als Vorbildlich, das muß ich an dieser Stelle auch mal sagen