Hallo zusammen,
in den letzten 7 Jahren habe ich schon einige Kalkis durchgebracht und immer wieder mit Beckenvergrößerungen aufgestockt. Angefangen hat es mit einem H&S Kalkreaktor Typ 110, dann eine Nummer Größer H&S Kalkreaktor Typ 150, Meerwassertechnik Kalkreaktor Größe 2 bis zu meinem aktuellen Gralla GKR 950.
Die Kalkis wurden mal mit PH-Regelung, Dosierpumpe, Nachbrenner oder auch ganz ohne betrieben.
Alle Kalkreaktoren waren ähnlich aufgebaut: CO2-Einspeisung ins Wasser via Umwälzpumpe oder Venturidüse, und verhältnismäßig starke Umwälzung + Co2-Rückführung. Das ist wichtig zu betonen, weil der DaStaCo und Aquacare-Kalki anders arbeiten. Da wird Wasser durch eine mit Co2 gefüllte Kammer geleitet und mit einer geringen Umwälzung gearbeitet. Deswegen sind die Systeme in der Funktionsweise nicht direkt vergleichbar. Die Kalkis, die ich in Betrieb hatte, jedoch schon.
Über die verschiedenen Modelle und Betriebsarten habe ich folgendes für mich festgehalten:
- Reaktorvolumen
Ist wie bei Verbrennermotoren. Ohne Hubraum kein Wirkungsgrad. - Co2-Rückführung
Optimiert den Co2-Verbrauch - Dauer-Dosierpumpe statt Nadelventil
Ich habe wirklich alle Arten von Ventilen zur Regulierung des Durchflusses ausprobiert. Auch mit und ohne Filter, aber es hat nie funktioniert, einen wirklich gleichmäßigen Durchfluss zu erreichen. Seit eine Grotech SP 4800 am Kalkreaktor arbeitet, ist diesbezüglich Ruhe eingekehrt. - PH-Monitoring statt Regelung
Darüber kann man streiten. Ich hatte an den meisten Kalkis eine PH-Regulierung via Sonde, Controller und Magnetventil. Durch den Ausfall meiner Schaltsteckdose musste ich auf die Co2-Regulierung verzichten und fahre seit dem mit dem Kalki besser denn je. Dabei sind der Durchstrom und die Co2-Zugabe konstant eingestellt. Wenn nun der PH-Wert im Kalkreaktor vom eingestellten Wert abweicht, weiß ich, dass sich etwas an der Technik geändert hat und dass der Kalki nicht mehr so arbeitet, wie gewünscht:
- PH steigt: Kalki muss entlüftet werden
- PH sinkt: Ansaugung sitzt zu oder Dosierpumpe defekt (klemmt, Schlauch ausgelutscht etc.)
Bei einer Regulierung mittels Sonde, Controller und Magnetventil wird der PH-Wert im Kalki konstant gehalten. Wenn hier Probleme mit dem Durchfluss auftreten, wird es nicht bemerkt. Und wenn das Magnetventil oder der Controller ausfallen und die CO2-Regulierung zu viel CO2 in den Reaktor gibt, kann man sich das Becken himmeln. Ohne Regeltechnik hat man einen konstanten Zustrom und erlebt hier keine unschönen Überraschungen. - Entlüftung
Der Gralla GKR 950 ist mein erster Kalkreaktor mit Entlüftungsventil. Entlüftet man den Kalki täglich, steigert sich der Wirkungsgrad enorm. Beim Neuerwerb würde ich darauf achten, dass der Kalki ein Entlüftungsventil hat. - Große Einfüllöffnung
Bis auf den Gralla hatten alle Kalkis, die ich bisher in Betrieb hatte, zu kleine Öffnungen. Bei Kalkreaktoren sollte man ab und zu die Füllung tauschen, da sich unlösbare Materialien als Schlamm sammeln können. Wenn man dann 10l Korallenbruch durch einen Flaschenhals schütteln muss, kann das sehr frustrierend enden. Leicht zugängliche Technik und eine große Einfüllöffnung sind da sehr von Vorteil. - Nachbrenner
Eine dem Kalki nachgeschaltete Filtersäule mit Korallenbruch kann verhindern, dass Co2 ins Becken gelangt und härtet das Wasser zusätzlich auf. Ich betreibe gerade keinen Nachbrenner, werde mir aber wohl wieder einen zulegen.
Für mich erfüllt der Gralla GKR 950 die meisten Kriterien und ist im unter 1000€-Segment die beste Wahl, wenn man viel Korallenbruch in Lösung geben will.
Für den Gralla sprechen neben dem verhältnismäßig günstigen Preis:
- gute Verarbeitung
- große Einfüllöffnung
- einfache Konstruktion
- komplett zerlegbar für die Reinigung
- CO2-Rückführung
- Entlüftungsventil
Allerdings gibt es auch einen Kritikpunkt. Damit kein Korallenbruch in die Pumpe gelangt, ist ein Filteraufsatz am Ansaugrohr im Kalki verbaut. Dieser Filter drosselt die Umwälzung. Wenn man ihn aber etwas aufbohrt, ist das Problem behoben.
Die Entlüftung werde ich demnächst mit einem Magnetventil und einer Zeitschaltuhr automatisieren.
Wenn ich mir einen neuen Kalkreaktor zulegen sollte, würde ich auch einen DaStaCo nehmen. Der Preis ist zwar recht hoch, die Konstruktion hat aber ein paar große Vorteile:
- durch das CO2-Mischverfahren geringerer Verbrauch an CO2
- benötigt eine kleinere Umwälzpumpe -> Geringer Stromverbrauch
- großes Reaktorvolumen -> Hoher Wirkungsgrad (und nicht ständig Nachfüllen)
- automatisches Entlüften
- da der Wirkungsgrad nicht von der Stärke der Umwälzung abhängt, hat das Verschlammen keine Auswirkung auf den Wirkungsgrad -> Geringerer Wartungsaufwand
Den Aquacare finde ich übrigens auch super. Allerdings ist er mir zu komplex aufgebaut (Wartbarkeit) und das Reaktorvolumen ist mir zu klein.
Gruß,
Thomas