Temperaturabhängige Geschlechtsdetermination bei Fischen und Garnelen - Grenzen?

  • Hallo Zusammen,


    leider finde ich den Beitrag zur Geschlechtsdetermination nicht mehr, deshalb nochmals die Frage.


    Ab welcher Temperatur entwickelt sich welches Geschlecht bei Fischen bzw. Garnelen?


    Danke für die Antwort und viele Grüße


    Klaus

  • Hallo Klaus,


    guckst du hier:


    Abstract

    Die Fortpflanzung in vielen Organismen kann durch Veränderungen der physischen Umgebung gestört werden, wie sie während des Klimawandels vorhergesagt werden. Meeresorganismen sehen sich mit der doppelten Klimabedrohung konfrontiert, die Temperatur und Ozeanversauerung zu erhöhen, aber keine Studien haben die möglichen interaktiven Auswirkungen dieser Stressoren auf die Fortpflanzung bei Meeresfischen untersucht. Wir nutzten ein langfristiges Experiment, um die interaktiven Auswirkungen erhöhter Temperatur und CO2 auf die Fortpflanzungsleistung des Anemonenfisches Amphiprion melanopus zu testen. Die Zuchtpaare für Erwachsene wurden 10 Monate bei drei Temperaturen (28.5°C [+0,0°C], 30.0°C [+1.5°C] und 31,5°C [+3,0°C]) mit drei CO2-Werten (einem Strom-Tages-Kontrolle [417 atm] und mäßig [644 .atm] und hohen CO2-Bestand mit dem CO2-Gesamtbereich von 2 °C) gehalten. Wir haben jede Eikupplung, die während der Brutzeit produziert wurde, die Anzahl der pro Kupplung gelegten Eier, die durchschnittliche Eigröße, den Befruchtungserfolg, das Ableben bis zum Schlüpfen, die Lukenlänge und die Eigelbversorgung aufzeichneten. Der Körperzustand für Erwachsene, der hepatosomatic Index, der gonadosomatic Index und die Plasma-17-estradiol-Konzentrationen wurden am Ende der Brutsaison gemessen, um die Auswirkungen einer längeren Exposition gegenüber erhöhter Temperatur und erhöhtem CO2 bei Erwachsenen zu bestimmen und mögliche physiologische Mechanismen für Veränderungen der Fortpflanzung zu untersuchen. Die Temperatur hatte bei weitem den stärkeren Einfluss auf die Fortpflanzung, mit deutlichen Rückgängen bei der Behandlung +1,5°C und einer ganzigen Abkehr in der +3,0°C-Behandlung. Im Gegensatz dazu wirkte sich CO2 minimal auf die meisten gemessenen Fortpflanzungsmerkmale aus, verursachte aber einen Rückgang der Qualität der Nachkommen in Kombination mit erhöhter Temperatur. Wir haben keine signifikante Wirkung von Temperatur oder CO2 auf den erwachsenen Körperzustand oder den hepatosomatic Index festgestellt. Die erhöhte Temperatur wirkte sich erheblich negativ auf die Plasma-17-Estradiol-Konzentrationen aus, was darauf hindeutet, dass die Verringerung der Fortpflanzung mit steigender Temperatur auf die thermische Empfindlichkeit der Fortpflanzungshormone zurückzuführen ist, anstatt auf eine Reduzierung der für die Fortpflanzung verfügbaren Energie. Unsere Ergebnisse zeigen, dass erhöhte Temperatur einen stärkeren Einfluss als CO2 auf die Fortpflanzung in A. Melanopus ausübt. Zu verstehen, wie diese beiden Umweltvariablen interagieren, um die Fortpflanzungsleistung von Meeresorganismen zu beeinflussen, wird wichtig sein, um die zukünftigen Auswirkungen des Klimawandels vorherzusagen.


    Gruß

    Hajo


    Reproductive gene expression in a coral reef fish exposed to increasing temperature across generations
    We explored the potential underlying mechanisms of improved reproduction in a coral reef fish when exposed to a step-wise increase in temperature across generat
    academic.oup.com

    Temperature and photoperiod effects on sex determination in a fish
    In some gonochoristic species, sex is influenced not only by genotype at conception but also by the environment that offspring experience during early…
    www.sciencedirect.com

    Reproductive Acclimation to Increased Water Temperature in a Tropical Reef Fish
    Understanding the capacity of organisms to cope with projected global warming through acclimation and adaptation is critical to predicting their likely future…
    www.ncbi.nlm.nih.gov




    Gruß

    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Hallo Hajo,


    danke für die Links.


    Einfach zusammengefast, für unsere Fische im Aquarium, wenn es sich um gonochoristische Fische oder Garnelen handelt.

    Temperatur bis 25, dann schlüpfen aus den Eiern mehr weibliche Fischlarven

    Temperatur ab 26, dann schlüpfen aus den Eiern mehr männliche Fischlarven

    Natürlich spielen auch die anderen Umwelt- bzw. Aquarienbedingungen dazu eine Rolle.


    Viele Grüße

    Klaus

  • Hallo Klaus!


    Ich fürchte Du bist auf dem Holzweg.

    Es gibt sicher keine starre Grenzen für alle Fischarten.

    Viele Riffe haben ganzjährig über 26°C. Gibt es dort dann nur Männchen?

    Ich denke es wird eher so wie bei den Süßwasserfischen sein.

    Ausschlaggebend sind Herkunftsgebiet, Temperatur, PH-Wert und X.

    Das X hat schon das Aussterben vieler Fischpopulationen im Aquarium, spez. bei Killifischen, verursacht.

  • Hallo Reinhard,

    vielleicht ist es zu einfach erklärt.

    Kurzfassung:

    Die Ergebnisse fussen auf Untersuchungen innerhalb eines mittleren Jahrestemperaturbereichs von 23,2 - 28,5 Grad in einem saisonal schwankenden Zyklus (Sommer/Winter).

    Mit Erhöhungen bis zu +3 Grad wurden die Untersuchungen unter aquaristischen Bedingungen durchgeführt.

    Unter anderem, um auch zu verstehen, warum Fische abwandern weil sich im Riff deren Nahrungsangebot mit der Temperaturerhöhung auch ändert. Nicht nur deren Reproduktionsrate oder das Geschlecht.

    Die beiden verlinkten Artikel erklären alles weitere.


    Gruß

    Hajo

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  • Hallo Reinhard,


    in den Artikeln ist wahnsinnig viel beschrieben und wie Hajo auch schreibt beeinflusst die Temperatur und noch viele andere Bedingungen das Geschlecht und die Reproduktionsraten.

    Mir ging es ja bei meiner Frage ja auch nicht um mehr. Ich wollte eigentlich nur verstehen, warum ich bei den Palaemon pacificus damals bei meiner Zucht ca. 80% männlichen Nachwuchs hatte.

    Habe jetzt wieder Zeit und werde mal sehen ob ich wieder Nachzuchten hin bekomme.


    Viele Grüße

    Klaus

  • Hallo Reinhard,


    das passt schon.


    Vor 14 Tagen hat mein Paar Anenomenfische wieder einmal so abgelaicht, dass ich das Gelege sehen konnte und es war sehr klein - 3cm im Durchmesser - bei ca. 24-25° C und Nachts bei ca. 23° C.


    Jetzt gab es wieder ein Gelege, das ist fast doppelt so groß - die Temeratur hatte ich am Wochenende erhöht, das davor war noch die Sommereinstellung. Derzeit habe ich 25-26,5° C, Nachts knapp unter 25° C.


    Sonst hat sich nichts geändert im / am Becken - doch ich muss nicht mehr nach dem Gelege suchen :winking_face:


    Viele Grüße


    Klaus

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