Anthias und der Herzinfarkt

  • Vor einer Stunde habe ich gesehen, wie er mit weit aufgerissenem Maul etwas zuckend sich noch zur Putzergarnele geschleppt hat, da dachte ich zuerst, er hätte sich verschluckt und vielleicht den Kiefer ausgerenkt, aber es dürfte wohl eher ein Ausdruck des starken Schmerzes gewesen sein.


    Jetzt muss ich dem Armen beim Sterben zusehen, er liegt hilflos auf dem Boden auf dem Rücken, lässt sich nur noch treiben und kann nur noch etwas hecheln. Er hat sich gerade noch einmal mühselig etwas aufgerappelt und ist unter die Deko gehinkt.


    Ich habe bereits gelesen, dass Anthias nicht so alt werden, aber bisher habe ich sie erst seit anderthalb Jahren, obwohl ich natürlich nicht weiß wie alt sie beim Verkauf waren. Ist dies die übliche Todesursache oder eher selten? Beim Umsetzen aus dem alten in das jetzige Becken war bereits einer der Anthias kurz nach dem Einsetzen gestorben. Da dürfte der Stress des Umsetzens Ursache des Kreislaufkollaps/Infarkts gewesen sein. Jetzt allerdings war ich nicht mit großen Aktionen beschäftigt. Zusätzlich habe ich bemerkt, dass die anderen Anthias sich anders als sonst eher als Trupp verhalten haben und nach beeinander geschwommen sind in den letzten Tagen. Auch jetzt sind sie häufig beim sterbenden squamipinni und schauen immer wieder nach. Sonst waren sie eher im ganzen Becken verteilt.

  • Hallo Sandy,


    wenn man ausser acht lässt, dass Krankheiten im Spiel sind, dann ist es auch nicht ungewöhnlich, dass auf Stress in der hierarchischen Struktur der Fahnenbarsche Ausgrenzung und Tod folgen.

    Ich glaube weniger an ein Nahrungsproblem, als an eine fehlende Stressresistenz.

    Nur die Harten kommen in den Garten....

    Das komplexe soziale Hierarchiesystem ist der Kitt für ihre Existenz und letztendlich auch für ihre Gesundheit.


    Gruß

    Hajo

    Trenne dich nicht von deinen Illusionen!
    Wenn sie verschwunden sind, wirst du weiter existieren,
    aber aufhören zu leben.
    (Mark Twain)


    Wenn ich die See seh, brauch ich kein Meer mehr!

  • Wie gesagt, für mich hat sich das wirklich wie ein Herzinfarkt dargestellt. Tatsächlich war es hier nicht so, als wäre der kranke ausgesondert und weggeschubst worden, im Gegenteil die anderen im Trupp waren eher fürsorglich um ihn herum am scharwenzeln und blieben allgemein nahe bei ihm. Wenn ich mal etwas sauer vor dem Becken war und einem kleinen Gauner mit dem Zeigefinger gedroht habe passierte es durchaus mal, dass der Gauner einen Fisch vor sich drängte nach dem Motto "Friss lieber den, ich schmecke gar nicht!". Offenbar haben sie so etwas bereits gespürt, denn in den letzten Tagen haben sie deutlich mehr Gruppenschluß gesucht. Die ganze Zeit vorher waren die eher weit im Becken verteilt.

  • Er hat noch sehr schwach und langsam geatmet, konnte sich ansonsten aber schon nicht mehr bewegen, nicht mal mit den Flossen wackeln, von Fressen ganz zu schweigen. Er hat in einer Röhre gesteckt und ist nicht mehr herausgekommen. Ich habe ihn vorhin erlöst. R.I.P. kleiner Anthias.

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