Wie lange brauchen Krusten, um sich zu erholen?

  • Hallo,
    obwohl ich bereits seit einer Woche 2 Clownfische im Becken habe und auch entsprechend füttere, standen meine Nitrat- und Phosphatwerte immer noch bei null.
    Der Rest sieht so aus:
    KH: 10,5°
    Ca: 385 ppm
    Mg: 1300 ppm
    pH: ca. 8,1
    Dichte: 1,024
    Nachdem ich schweren Herzens nun doch zu Ergänzungsmitteln gegriffen habe, steht der Phosphatwert bei 0,4 (wohl etwas viel...)
    und Nitrat bei ca. 5 ppm.


    Das war gestern.
    Die Frage ist: Wann kann ich mit einer sichtbaren Besserung des Zustandes meiner längere Zeit hungernden Krustenanemonen rechnen?
    Hintergrund der Frage ist, ggf. bei Zeiten mit weiterer Ursachenforschung beginnen zu können.


    Danke schonmal und beste Grüße

  • Hallo,


    besser als das Anheben der Nährstoffwerte mit chemischen Elementen ist die Fütterung der Krustenanemonen (z.B. mit feinem Frostfutter wie Cyclops etc.). Neben den nun zu hohen Nährstoffwerten (vor allem Phosphat) ist auch die Alkalinität zu hoch, Ca dagegen etwas zu niedrig.
    Versuch erst einmal die Werte richtig und stabil einzustellen und füttere die Krusten direkt, sobald sie sich wieder etwas öffnen.


    Gruß


    Bernd

  • Danke.
    Das Problem ist aber, daß nur wenige überhaupt weit genug offen sind, daß sich überhaupt Tentakel zeigen.
    Ich habe wohl zu lange gebraucht, um dahinterzusteigen, daß es Nährstoffmangel ist. Lange habe ich mit anderen Standorten (Licht, Strömung..) herumexperimentiert.
    Ebenso hat das Fische füttern eine Woche lang nichts gebracht.


    Das Problem tritt ausschließlich bei Zoanthus und Parazoanthus auf. Alle anderen Anemonen und die Pumpenden Xenien stehen mehr oder weniger sehr gut da.


    Ich sollte nun also zunächst nur destilliertes Wasser mit Kalziumhydroxid nachfüllen und die Werte überwachen, oder?


    Wer kann noch was zur Ausgangsfrage sagen?

  • Hallo Peter,


    ich würde zunächst ein bis zwei etwas größere Wasserwechsel mit einem guten Salz machen, damit die Nährstoffwerte wieder etwas gesenkt werden. Ca und Alkalinität sollte damit auch wieder angeglichen werden, Calcium kannst Du natürlich notfalls auch noch nachdosieren.
    Anschließend gibst Du ein paar Tage vorsichtig flüssiges Korallenfutter ins Becken (z.B. Ultra Min D oder JBL KorallFluid). Dadurch werden die Krustenanemonen meist sehr schnell zum Öffnen der Polypen verlockt und dann eine direkte Fütterung ermöglicht (vorerst möglichst gezielt mit einer Pipette, damit Dein Wasser nicht zu sehr belastet wird). Später reichen dann ein bis zwei Fütterungen pro Woche.


    Gruß


    Bernd

  • So, ich habe nun zunächst einen 20%igen Teilwasserwechsel gemacht, wobei ich zum Ansetzen destilliertes Wasser genommen habe. Zusätzlich habe ich eine geringe Menge Korallenfutter zugegeben.
    Ich tappe aber immer noch im Dunklen, was nun die Ursache sein kann. Es muß ein Parameter sein, welches ausschließlich Zoanthus und Parazoanthus stört - und zwar massiv. Alles andere sieht wirklich sehr gesund aus!
    In der Annahme, daß die gelben Krusten mit ihren winzigen Tentakelstummeln möglicherweise irreparabel geschädigt sein könnten habe ich mir am Freitag 2 knallgrüne Zoanthuspolypen mitgebracht. Aber auch diese über Zooxanthellen verfügenden und somit nicht auf zusätzliches Futter angewiesenen Anemonen sind bis dato bombenfest geschlossen...


    Was zum %$x kann das bloß sein?? :angry_face:

  • Hallo Peter.


    Wie wäre es mit Geduld und nicht alles mögliche zu versuchen. Ich hatte auch in verschiednen Abständen gelbe Krustenanmonen. Die zicken recht gerne, aber mit Geduld kommen sie. Kann allerdings Monate dauern.


    Grüße Dietmar


    Anbei 2 Fotos.

  • Hallo Peter.


    Wie wäre es mit Geduld und nicht alles mögliche zu versuchen. (...) mit Geduld kommen sie. Kann allerdings Monate dauern.


    Ich wußte ja nicht, daß man soviel Geduld haben muß. Daher auch meine Ausgangsfrage. Irgendwo habe ich gelesen, daß die stark verkürzten Tentakel bedeuten, daß die Tiere von ihrer eigenen Substanz zehren. Da dachte ich, daß sie ziemlich bald verhungert sein würden. :frowning_face:


    Geben abgestorbene Polypen eigentlich Giftstoffe ab, die Schaden im Becken anrichten können?


    Danke für Eure Antworten.

  • Ich gebe nun seit 4 Tagen Red Sea "Reef Energy" A und B in halber empfohlener Dosis ins Becken.
    Inzwischen öffnen sich nahezu alle Polypen der gelben Krusten wieder und ich meine auch zu erkennen, daß die Tentakel länger werden.
    Nitrat und vor allem Phosphat sind offenbar durch die Fischfütterung kräftig gestiegen.
    Ob es daran liegt oder sich ein anderer nicht meßbarer Wasserwert verändert hat - keine Ahnung.
    Ansonsten verwende ich zum Nachfüllen seit einiger Zeit destilliertes Wasser, das ich mit einer Prise CaO anreichere.


    Die Kalkrotalgen nehmen meiner Meinung nach auch zu.


    Leider sehen die herrlichen, knallgrünen Zoanthus immer noch erbärmlich aus. Jetzt habe ich sie mal etwas dunkler gestellt.

  • Falls es von Interesse ist, hier mal ein Zwischenstand:
    Die Krusten haben sich deutlich erholt und die Tentakel nehmen spürbar in der Länge zu. Dafür, daß sie wochenlang fest geschlossen waren, bin ich sehr glücklich über das bisher erreichte Ergebnis.
    Offenbar sind sie sehr empfindlich gegenüber Veränderungen. Ein 10%iger Teilwasserwechsel läßt sie für 1 ½ Tage geschlossen bleiben.
    Also mache ich die Wasserwechsel nur noch ganz behutsam und nicht regelmäßig, sondern nur, wenn die Fadenalgen überhand nehmen wollen. Verdunstungsverluste werden ausschließlich mit Kalkwasser ausgeglichen.
    Alle Bewohner sehen gut aus - nur die grünen Zoanthus machen keine oder kaum merkliche Fortschritte. Vielleicht sind sie schon zu sehr geschwächt?


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