Überführung von Korallen aus einem nährstoffreichen Becken in ein nährstoffarmes.

    Hallo zusammen,


    Habe ich Probleme zu erwarten, wenn ich Korallen aus einem Becken mit hohem Nitrat und und vor allem Phosphatwerten (0,5 und mehr!) in ein Becken mit "normalen" Werten (NO3 5, PO4 0,02-0,03) umsiedeln möchte? Es handelt sich vornehmlich um LPS wie Acans, Favia und Lobos. Die Tiere stehen in dem nährstoffreichen Becken prima, leider ist es nicht mein Becken. Die Tiere habe ich nach einigen Problemen mit dem eingehen Becken dort zwischenlagern und aufpäppeln können. Mein Aquarium ist nun wieder in einem Zustand, dass ich die Korallen gern wieder zurücksetzen möchte. Nun weiss nicht recht, ob sie den plötzlichen, drastischen Milleuwechsel unbeschadet überstehen oder ob ich vorher irgendwelche Maßnahmen treffen sollte.


    Danke schon einmal für Eure Meinung.


    Viele Grüße und ein schönes Weihnachtsfest
    Enrico

    Hi Enni,
    also ich muss sagen das der von dir angegebene Phosphatwert ziemlich hoch liegt. Dein angegebener Wert von 0,5mg/L schadet den Korallen eher.
    Wäre durchaus ratsam diesen Wert zu verringern.
    Wenn du die Korallen nun ich ein Becken gibst, dass "Normalwerte" aufweist, dann kann es durchaus zu einer Verbesserung der Korallen kommen, was die Faben und den Wachstum betrifft.
    Kann dir jetzt allerdings nicht sagen ob dieser drastische Phosphatwechsel genau das Gegenteil bewirken würde.


    Um auf Nummer sicher zu gehen, könntest du ja das Phosphatgehalt im jetzigen Becken, dem anderen Becken anpassen und dann erst umsiedeln ;).


    Lieber Gruß
    Maurice

    Hallo Maurice,


    Danke für Deine Rückmeldung.
    Mir ist bewusst, dass der PO4 seeeehr hoch ist. Allerdings stehen die Korallen wirklich gut. Ok, Farben könnten teilweise besser sein. Meine angeschlagenen Korallen haben sich sehr gut erholt.
    Ich kann leider nicht so richtig Einfluss auf das Becken nehmen, da es nicht meins ist.
    Das sich der niedrigere PO4 Wert positiv auf die Korallen auswirken wird, denke ich auch.
    Aber ob der drastische Wechsel ohne Probleme von statten gehen wird?
    Vielleicht erstmal mit einer Testkoralle probieren.


    Viele Grüße
    Enrico



    Viele Grüße
    Enrico

    Ja den "Testwechsel" solltest dann auf alle Fälle mal machen.
    Wie eben schon geschrieben, jetzt schadet der Wert bzw. die Werte eher der Koralle.
    Es kann eine Verbersserung eintreten, aber ebenso auch das Gegenteil bewirken, aufgrund des zu starken wechsels.


    Lieber Gruß
    Maurice

    Hallo Enrico,


    der Wechsel kann in eine Korallenbleiche ausarten - muss aber nicht sein.


    Zitat

    also ich muss sagen das der von dir angegebene Phosphatwert ziemlich hoch liegt. Dein angegebener Wert von 0,5mg/L schadet den Korallen eher.

    -> das meinte ich, ist meiner Meinung nach falsch. Einzig SPS möchten < 0,1 mg/l PO4, die meisten anderen Korallen gedeihen mit hohem PO4 meist besser - auch wenn die Farben dadurch nicht so leuchten...


    Gruss


    Sven

    Hi Enrico,
    Ich selbst finde einen Phosphatwert von 0,08-0,15mg/L für sehr viel vorteilhafter, als 0,5(!!)mg/L im Bezug auf SPS und LPS.
    Andere Korallen genießen einen durchaus höheren Wert bis 0,4mg/L.


    Wie kommst du eigentlich darauf, dass 0,5mg/L annehmbar sind?
    Du hast in deinem Beitrag die Korallenbleiche erwähnt, schreibst aber, dass ein Wert von 0,5mg/L annehmbar ist? Ist für mich ein Widerspruch.


    LG
    Maurice

    Hallo Maurice,
    Ich habe nicht gesagt, dass 0,5mg ein annehmbarer Wert ist. Es war eine Feststellung an der ich nichts ändern kann. Die Korallen stehen trotzdem gut.
    Ich strebe in meinem Becken eher 0,02 oder ähnliches an.
    Auf diesen großen Unterschied bezieht sich auch meine Frage.



    Viele Grüße
    Enrico

    Hi Enni,
    wenn du meinen letzten Post genauer gelesen hättest, wäre dir aufgefallen, dass ich Enrico angesprochen habe ;).

    Hallo


    @Maurice: Die Korallenbleiche bezieht sich auf Stress im Allgemeinen. Ein hoher PO4, der hier übrigens nur im Zusammenhang mit LPS genannt wird, ist ein konstanter hoher Wert, der durchaus positiv für die Korallen ist! Ein extrem niedriger PO4 ist geade für LPS eher negativ, auch wenn die Farben besser aussehen...


    Gruss


    Sven

    Für LPS ist das ein guter Wert? Kannst du das irgendwie mit Fakten hinterlegen?
    Habe mal fix recherchiert. Finde keinen einzigen Artikel im Netz welcher deine These untermauert.


    LG
    Maurice

    Hallo Maurice,


    meine Aussage ist keine These - allein der Beitrag vom Themenstarter sollte schon mal eine handfeste Aussage sein...


    Gruss


    Sven

    Hallo Sven


    Also zur prinzipiellen Frage ist es so das es immer schlecht ist Tiere aus einen belasteten Milieu in ein nährstoffarmes zu stecken. Da muss und sollte man langsam vorgehen.


    Was den Wert des Po4 im Wasser angeht muss man eine Sache ganz klar sagen. Je höher der Po4 Wert um so schlechter ist das. Ab einem bestimmten Po4 Wert wirkt dieser wachstumshemmend, nicht mehr wachstumsfördernd, zudem entwickeln sich bei den LPS bei höheren Werten schneller bakterielle Erkrankungen oder Skeletterkrankungen wie "Bohralgen" und "Cyanobakterienbefall" Das Wasser an sich hat in den Riffgebieten, in denen LPS wachsen an sich den gleichen niedrigen Po4 Gehalt wie er auch in einem SPS Riff vorkommt, Es steht den Tieren nur mehr Futter zur Verfügung. Für LPS gilt daher eher sauberes Wasser. in unserer LPS Anlage achten wir drauf den Wert nicht über 0,1 - 0,15 steigen zu lassen.


    Gruss

    Hallo Claude,


    Danke für deinen Beitrag. Ich denke auch, ich sollte recht vorsichtig vorgehen.
    Kannst du mir noch ein paar Tips geben, wie ich dabei vorgehen sollte? Ich möchte nicht doch noch ein paar Tiere verlieren. Sollte ich vielleicht den PO4-Wert in meinem Becken temporär anheben um den Unterschied nicht so extrem zu haben?


    Frohes Fest
    Enrico



    Viele Grüße
    Enrico

    Hmm,
    wäre es möglich, Einfluss auf das stark phosphathaltige Becken zu nehmen? Gehört es einem Freund?
    Vielleicht rätst du ihm dann, den Wert evtl. mit Absorber zu senken, bis das Becken einen ordentlichen Po4 Wert aufweist? Wäre jetzt meine Idee.


    LG
    Maurice

    Hallo,


    die Frage ist, ob man die Biologie eines ganzen Beckens ändern, oder den Stress ein paar wenige Korallen in Kauf nehmen möchte, die vorher nicht umgewöhnt wurden. Ist sicher nicht einfach, doch je nach Becken und Besatz wäre ich weniger risikobereits am Becken was zu ändern.


    Gruss


    Sven


    @Claude: Danke - hast Du weiterführende Quellen für den PO4 bei LPS?

    Aloah,
    klar ist das mit einem gewissen Risiko behaftet, da gebe ich dir Recht.
    Ich persönlich bin aber der Meinung das ein so hoher PO4 Wert in keinem Becken eine Freude für die Bewohner ist.


    LG
    Maurice

    Hi zusammen,


    im Grunde hat Maurice recht. Ich sollte am besten mit meinem Freund reden und dort die Werte runter bekommen. Die Korallen dann erst überführen, wenn in dem Becken annehmbare Werte herrschen. Es geht hier nicht nur um 2-3 Korallen.


    Danke Euch.
    Enrico

    Hallo Enrico,


    es ist auch keine gute Idee, die Korallen im Aquarium des Freundes,
    die hohe Phosphatwerte gewohnt sind, auf Magerkost umzugewöhnen.


    Korallen sind langfristig anpassungsfähig. Was sie nicht mögen, ist Veränderung.


    Daher ist es natürlich immer ein Risiko, Korallen von einem nährstoffreichen
    in ein nährstoffarmes Aquarium umzusetzen. Genauso wie umgekehrt.
    Hilfreich wäre, die Korallen in einem Extrabecken allmählich an die
    neuen Umweltwerte anzupassen.

    Hi zusammen,


    Über welchen Zeitraum würdet ihr die Tiere anpassen? Ich weiß, dass kann man so pauschal wahrscheinlich wieder nicht sagen aber die Aussage, ich soll vorsichtig sein und die Tiere anpassen ist recht vage.
    Ich würde jetzt mal eine Übergangsphase von 4 Wochen einplanen, wo ich die Werte langsam runter fahre.
    Es handelt sich um einige Acanthastrea, Lobos, Trachy und Favia's.



    Danke euch.



    Viele Grüße
    Enrico

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